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Alltag und Technik

Juli 2005

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Catch of the Day


Basaltsäulen
eingebaut in der Mole von Norden


4,5 qm bei Windstärke 5


Messlatte
hinter dem Deich in Norddeich


Mole in Norddeich


Alles Super bei ARAL,
am 13. Juli 2005


Zeitgeist

Gästebuch installiet
am 10. Juli 2005, 12:17


Berlin, Leipziger Strasse,
von Google Maps gesehen


Optische Täuschung
DECOS-Bild

Warlog against the agressive America

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Jeder 5. Berliner arbeitslos
Quelle: Berliner Morgenpost, 29. Juli 2005, Seite 7:

Passend zur traumhaften Rendite der Deutschen Bank !

29. Juli 2005, 11:27

Traumhafte Rendite
Die Deutsche Bank hat Ihre Leistungen im II. Quartal 2005 präsentiert. Nur eine Zahl (Berliner Morgenpost, 29. Juli 2005): 'Schon in den ersten sechs Monaten lag die Eigenkapitalrendite bei gut 29 Prozent ...' Spannende Frage: Wie ist durch legale Kopf- oder Handarbeit eine Rendite von 29 % zu erzielen? Keine Antwort. Mehr ...

28. Juli 2005, 20:26 / 29. Juli 2005, 10:46

Nach den Podcasts nun die Vlogs
Telepolis: Was die Blogosphäre an Inhalten beschert, deckt so ziemlich alle Lebensbereiche ab. Es reicht von psychopatisch stammelnder Verbal-Diarrhoe über den Wortwitz des Alltäglichen bis zu themenzentrierten Fach- und Politikpublikationen teilweise höchster Qualität. Bisweilen findet sich Kunstträchtiges und Literaturverdächtiges. Doch was auch immer vermittelt werden soll, es musste bisher in möglichst treffende Worte gefasst werden. Das ändert sich derzeit: Nach den Podcasts machen nun die Vlogs, also Video-Blogs, von sich reden. Mehr ...

27. Juli 2005, 23:07

Der Prophet
selbstgefällig, satt und fett im Kreise seiner Jünger. Selten sieht man ein Bild, so verräterisch wie dieses: Wir waschen und küssen Deine Füsse, oh Herr, aber hilf uns, grösster aller Gaukler, an der Futterkrippe zu bleiben!

25. Juli 2005, 22:07

Abwarten und Tee trinken ...
... aber wenn schon, dann in Ostfriesland! Tee aus Leer, Doornkaat aus Norden, Wikinger in Norddeich, eine grosse Kirche in Marienhafe, Moorbauern in Moordorf, Ruhe in Neßmersiel, Krabbenkutter in Greetsiel, Wind, Sonne, Watt und Meer vor und hinter dem Deich. Schöne Bilder ...

24. Juli 2005, 17:48

Der Kanzlergenerator
Gerade hat uns der Herr Bundespräsident eine Wahl verordnet. Aber wen soll man wählen?! Demokratie ist, wenn sich jeder seinen eigenen Kanzler basteln kann. Der Kanzlergenerator macht es möglich. Gefunden bei notabene ...

23. Juli 2005, 8:48

Neue Camera: FinePix F10
Seit heute habe ich eine Zweitcamera. Man gönnt sich ja sonst nichts. 314 Euro plus 12 Euro Versand hat die Fujifilm FinePix F10 bei digitalo.de gekostet. Bei der telefonischen Bestellung wurde am 29. Juni die Nachnahme-Lieferung bis spätestens 04. Juli zugesagt. Angeliefert wurde die Camera am 14. Juli - da war ich in Ostfriesland. Aber die Post hat sie eine Woche aufgehoben, heute habe ich die F10 abgeholt.
Der erste Eindruck: Klein, leicht, schnell und im Automatik-Modus gute Bilder. Das Menü sehr gewöhnungsbedürftig, das 'In-camera charging' funktioniert gut, sieht aber wie eine Bastellösung aus. Die erste Macke habe ich auch schon entdeckt: Die Kompressionsrate lässt sich nur bei maximaler Auflösung (6,1 MPixel) zweistufig verstellen (Normal und Fine). Bei geringerer Auflösung fest und zu hoch eingestellte Bildkompression (Normal). Warum diese alte Macke, die schon die Bildqualität der FinePix F610 so negativ beeinflusst hat?!

Der Testbericht ist in Arbeit. Hier erste Bilder:

 


FinePix F10, 6,1 MPixel, Fine, ISO 80, Ausschnitt unbearbeitet,
Zoom max, 20:31 Uhr, JPG-90% Photoshop


Canon S60, 5,0 MPixel, Superfine, ISO 50, Ausschnitt unbearbeitet,
Zoom max, 20:31 Uhr, JPG-90% Photoshop

Achtung: Der deutliche Unterschied resultiert auch aus den
ungleichen optischen Systemen, beide mit 3-fach Zoom:
Canon: Brennweite 28 mm, 5 MPixel
FinePix F10: Brennweite 36 mm, 6,1 MPixel

 


Beide Bilder FinePix F10, 6,1 MPixel, Fine, ISO 80, Zoom max.
Programm: oben Landschaft, unten Langzeit

 

Das ist die Kompressions-Macke:
Beide Bilder F10, 6,1 MPixel, oben Fine, unten Normal, ISO 80, Zoom max.
Etwas weniger Licht, und schon sieht man deutlich die Artefakte

22. Juli 2005, 23:23

 


FinePix F10, 6,1 MPixel, Macro: Koralle mit Sandkörnern:
Fine, ISO 80, Zoom max, ohne Blitz, Ausschnitt, unbearbeitet, JPG-90% Photoshop
Breite auf dem Original ca. 10 mm


FinePix F10, 6,1 Mpixel, Tonwertverläufe bei wenig Licht:
Fine, ISO 80, Zoom max, Ausschnitt, unbearbeitet, JPG-90% Photoshop
Sunset um 20:59, links ein Vogelschwarm

24. Juli 2005, 21:33

Flugzeugabsturz
Durch Zufall war ich mit der Camera auf dem Balkon und habe um 20:31 Uhr dieses Bild gemacht (6,1 MPixel, Ausschnitt, Entfernung 2 Kilometer): Absturz eines Kleinflugzeugs auf der Wiese vor dem Reichstag. Ein Selbstmörder.

22. Juli 2005, 20:31

Neues Tastatur-Layout
Es hat in der Vergangenheit viele Vorschläge gegeben, und es gibt sie jetzt wieder, die QWERTZ-Tastatur anders und optimal zu belegen. Die Grundstellung beim 10-Finger-System ist ASDF JKLÖ. Bei der NEO-Tastatur beispielsweise würden sich an diesen Stellen andere Buchstaben befinden: UIAE NRTD. Auch wenn die Buchstabenpositionen mit statistischen Daten optimiert wurden und im höchsten Grade ergonomisch sind: Alle Leute, die jetzt blind mit 10 Fingern auf der QWERTZ-Tastatur schreiben können, wären diese Fähigkeit auf einen Schlag los und müssten das System 'Adler' neu erlernen: Das Schreiben mit beiden Zeigefingern. Auch für diese Schreibweise gibt es bereits optimierte Tastatur-Layouts.
Ich bin eindeutig dafür, dass man offiziell bei der QWERTZ-Tastatur bleibt, sie hat sich inzwischen (mit kleinen Abweichungen) weltweit durchgesetzt. Jeder, der schon einmal in Hong Kong versucht hat, auf einer chinesischen Tastatur eine E-Mail zu verfassen, wird mit mir einer Meinung sein! Ausserdem sollten uns die Erfahrungen mit der Rechtschreibreform eine heilsame Lehre sein... Für die Fans neuer Layouts ist die Lösung in Sicht:

Die programmierbare Optimus-Display-Tastatur des russischen Design-Studios "Art. Lebedev". Mit dieser Tastatur können sich alle ihr privates Tastatur-Layout zurechtbasteln, die nicht die Nerven hatten, sich das 10-Finger-System beizubringen. Beim Reisen muss man dann allerdings ausser dem Laptop auch noch die Tastatur mitschleppen.
Viel Spass.

22. Juli 2005, 18:06

Groningen von oben

19. Juli 2005, 22:59

Kristalliner Basalt


Basaltsäulen aus einem erkalteten Vulkan-Pfropf,
eingebaut in der Hafenmole von Norden.

18. Juli 2005, 4:47

Das schöne Städtchen Leer
„Leer ist eine kleine, aber sehr lebhafte und nahrhafte Stadt. Die Häuser sind beinahe alle aus roten Ziegelsteinen gebaut. Sie stehen mit den Giebeln in die Strasse und sind sehr bunt und burlesk. Die Strassen sind gut gepflastert und werden abends durch Laternen erleuchtet. In der Stadt herrscht durchgehend eine grosse Reinlichkeit. Das ganze gewährt einen freundlichen Anblick und gibt zugleich die Idee von der Wohlhabenheit der Einwohner.“ So beschreibt J. G. Hoche, Doktor der Philosophie aus Ravensberg, 1798 den Flecken Leer in Ostfriesland.

Die Stadt an der Leda wurde wohlhabend durch die Leineweberei und den Hafen. Hier wurde nicht nur Fischfang betrieben, sondern die Schiffe fuhren bis dahin, wo der Pfeffer wächst. Mit Pfeffer, Tee, Wein und chinesischem Porzellan konnte man gute Geschäfte machen. Reiche Bürgerhäuser und nicht zuletzt das stattliche Rathaus (höher als alle Kirchen!), zeugen noch heute davon. Hier wurde 1867 mein Grossvater als armer Schlucker geboren. Er lernte Klempner und arbeitete auf der Insel Norderney, bevor er auf die Wanderschaft ging. Er kam nicht mehr zurück: In Schlesien nahm ihn meine Oma in die Arme und liess ihn nicht mehr los. Opa arbeitete viel und gut und am liebsten in Kupfer. Alle fünf Kinder mussten mit anfassen. Er brachte es zu einem grossen Betrieb, der Klempner- und Dachdeckermeister. Aber 1945 war alles vorbei …


Rathaus am Hafen


Marktplatz mit Kriegerdenkmal von 1871


Altstadt mit der Weinhandlung J.W.Wolff, gegründet 1800


Zufrieden in der Ostfriesischen Teestube am Hafen:
Leeraner Teehandelshaus, J. Bünting & Comp.

17. Juli 2005, 19:01

Internet in Ostfriesland
Also dass niemand auf falsche Gedanken kommt: Das Internet hat längst auch Ostfriesland erreicht. Die Frage ist nur, wie es jemandem gelingt, der kein Ostfriese ist und der hier nur Urlaub macht, an einen Computer mit Internet-Zugang heranzukommen! Es gibt keine Internet-Cafés. Es gibt keine Computershops mit Internet. Es gibt keine Buchhandlungen, Kaufhäuser, Erlebniscenter, kein Spassbad, keine Shopping Mall oder ein Kulturkaufhaus mit einem Internetcomputer. Überall höre ich nur: 'Das rechnet sich nicht.'

Ein Lichtblick: In der Bibliothek der Stadt Norden gibt es Internet! Aber weil das Internet ja so gefährlich ist, sind hohe Hürden aufgebaut: Anmelden mit Ausweis und Geburtsdatum. Unterschrift unter die Benutzungsordnung für die Stadtbibliothek Norden (vier dicht bedruckte Seiten, 13 Paragraphen, gedruckt auf dunkelrotem Papier). Vier Euro sind für eine Benutzerkarte der Bibliothek zu zahlen, die drei Monate gilt (... entsprechend der Entgeltregelung für die Stadtbibliothek Norden vom ... in der u.v.a. geregelt ist, dass eine Gesamtschuldhöhe von 50,-- € zum Ausschluss von der Ausleihe führt.). Danach kann man schon einen Termin buchen: Jeder registrierte Benutzer ist berechtigt, täglich ein halbe Stunde kostenlos das Internet zu benutzen ... wenn ein Termin frei ist und die Bibliothek geöffnet hat: Montag bis Freitag je drei Stunden (!). Wenn man es endlich an den Computer geschafft hat: Langsame Technik, grosser Bildschirm, aber weder Diskette noch USB-Stick sind zu benutzen und auf dem Rechner findet sich ausser dem Internet-Explorer keine Software, nicht einmal ein Textprogramm. Dafür muss man unterschreiben, dass man das Internet von/bis benutzt hat. Aber zensiert ist das Internet nicht. Erstaunlich, wo doch hier so viele Schulkinder an den beiden Rechnern sitzen ...! Strenge Regeln und sinnlose Beschränkungen statt Aufklärung. Ein Erlebnisbad mit Grotte, Wasserfall, Strömungskanal und Saunalandschaft kann sich die Stadt Norden leisten: Vier Stunden für Erwachsene 8, Kinder 6 Euro. Normale Öffnungszeiten und eine ordentliche Technik für die Stadtbibliothek (s.u. Nachtrag) sind indessen nicht finanzierbar. Aber jammern über die neue Pisa-Studie ...

In fünf Spielhöllen der Stadt Norden habe ich nach Internet gefragt. Alle haben an den sieben Tagen der Woche mindestens von 11 bis 24 Uhr geöffnet. Drei haben Internet: Ein Münzautomat, drei Euro die Stunde. Diskette oder USB-Stick? 'Was ist das?' Aber heute Abend, auf der Rückfahrt von Norddeich an der B 72, das MegaFunCenter in Norden: Der Chef selber zeigt mir das USB-Kabel neben der Tastatur, zwei Euro die Stunde und er meint, dass sogar ein FTP-Tool installiert ist. Es gibt nur ein kleines Problem: Ich habe meine Brille nicht dabei ...!

Wunder gibt es immer wieder - und sie sind privat.
Die Aussichten sind gut, dass morgen meine Entzugserscheinungen hier beseitigt werden:

14. Juli 2005, 23:23

Nachtrag:
Es hat hervorragend geklappt! Im Stardust kann man mit MegaFun ins Internet: Ein schneller Computer mit viel Software und ein USB-Kabel, damit man seine eigenen Geräte an den Rechner hängen kann. Dieses Vergnügen kostet etwas mehr als zwei Euro pro Stunde. Ein FTP-Tool finde ich nicht, aber ich kann CuteFTP problemlos von meinem USB-Stick installieren. Damit aber nicht genug: Hier kann man auch seine CDs und DVDs brennen, es gibt einen Kartenleser für die gängigen Speicherkarten der Digitalcameras, einen Drucker, Kopfhörer und auch noch eine WebCam. Da bleiben keine Wünsche mehr offen. Und als ich den guten Kaffee bezahlen will, überrascht mich die freundliche Dame auch noch mit der Mitteilung, dass der Kaffee natürlich umsonst ist. Also auf nach Ostfriesland: Zum Stardust MegaFunCenter in Norden!

15. Juli 2005, 19:27

Weite Sicht an der Nordsee


Es ist Ebbe


Sicht auf Norderney von Norden aus


Deichwanderung mit Herrn Oberstudienrat


Hinter'm Horizont geht's weiter ...

14. Juli 2005, 11:30


Ein lauer Sommerabend

14. Juli 2005, 20:46

Spass mit Die Bahn
Heute fahre ich mit Die Bahn nach Ostfriesland. Vor vier Wochen habe ich mich bei den Sonderangeboten bedient: Ein Sommer Special für 29 Euro. Jetzt sitze ich im Zug und gleich wird der Schaffner zur Kontrolle kommen. Ich habe alles dabei: Das am heimischen PC ausgedruckte Ticket, den Ausweis, die VISA Karte, sogar die Brille finde ich im Reisegepäck. Ich sehe mir das Ticket das erste Mal seit vier Wochen wieder an und erst jetzt, fünf Minuten vor der Kontrolle, lese ich den entscheidenden Satz (s.u.): "Gilt im Fernverkehr nur in gebuchten Zügen gem. der im Abschnitt 'Fahrkarten' angeg. Strecke u. Reisetagen. Kein Umtausch, keine Erstattung des Aktionspreises." Ein fürchterliches Deutsch, aber der Sachverhalt ist eindeutig: Ich habe keine gültige Fahrkarte. Ich habe Glück und sitze im richtigen Zug, aber heute ist der 12. Juli und auf der Fahrkarte steht als Reisetag der 14. Juli 2005. Vor mir selber gebucht.

Der Schaffner kommt (heisst er heute noch so?!). Ich zeige ihm das ausgedruckte Ticket und sage dazu: 'Ich habe den Eindruck, dass das keine gültige Fahrkarte ist!' Das kann er nur bestätigen. Ich kann diesen Umstand auch (völlig subjektiv) erklären: Ich habe bei der Buchung nicht darauf geachtet, ob da irgendwo steht, dass dieses Ticket nur für ein bestimmtes Datum und einen bestimmten Zug gilt. Ich hatte die LIDL-Aktion der Bahn im Hinterkopf und setzte als selbstverständlich voraus, dass dieses Sommer Special genau so funktioniert: Man besorgt sich so ein schönes Ticket ('... für 29 € durch ganz Deutschland.') und fährt damit im Sommer, wann und wohin man möchte. Dass man bei der Buchung im Internet gleich noch eine günstige Zugverbindung ausgedruckt bekommt, habe ich als zusätzlichen Service, aber nicht als totale Einschränkung auf diesen Zug und auf dieses Datum angesehen. Wo läge auch der Sinn einer solchen Beschränkung? Entstehen der Bahn dadurch, dass ich heute fahre, andere oder Mehrkosten, als wenn ich übermorgen fahren würde, so wie es auf dem Ticket steht??!

Der freundliche Schaffner diskutiert mit mir nicht (Was sollte er auch für Argumente ins Feld führen?). Er schreibt auf das Ticket: "Gültig für den 12.07.05, gleiche Verbindung" und knipst mit seiner Zange die Fahrkarte ab. Ich bin baff. Ich fahre seit 1955 mit der Reichsbahn (die auch in der DDR immer noch Reichsbahn hiess ...!) und seit 1990 mit Die Bahn. Ich habe viel auf den Schienen erlebt, aber das noch nicht: Die Bahn schenkt mir ohne Beschwerde und ohne Kommentar 80 Euro!! Soviel hätte ich eigentlich für eine gültige Fahrkarte von Berlin nach Norden, Ostfriesland, nachzahlen müssen. Sehr erstaunt frage ich den Schaffner, ob er das mit seinem Gewissen vereinbaren kann und ob er da nicht ein zu grosses Risiko eingeht. 'Nein', sagt er, 'das ist nicht mein persönliches Risiko. Das ist Kulanz im Interesse der Kundenbindung.' Wie wahr. Als mir klar wurde, dass mein Ticket de jure ungültig ist, habe ich mich schon gefragt, warum ich eigentlich nicht wieder mit einem Leihwagen an die Nordsee gefahren bin ...

Die nächste Überraschung bei Die Bahn folgt nach zehn Minuten: Eine freundliche Dame bietet mir Wasser, Saft, Cola oder Kaffee an: 'Selbstverständlich ohne Bezahlung, denn hier in diesem Wagen ist ja leider die Klimaanlage ausgefallen!' Nicht zu fassen! Die Bahn scheint nach 150 Jahren Existenz endlich zu begreifen, dass sie nur mit zufriedenen Fahrgästen Geschäfte machen kann. Trotzdem, die Rückreise wird wieder interessant: Ich werde am 22. Juli zurückfahren, auf dem Ticket steht aber der 20. Juli ...!??

12. Juli 2005, 23:42

Nachtrag:
Vor der Rückfahrt versuche ich, im ReiseCenter Norden (sehr eingeschränkte Öffnungszeiten und Sonnabend/Sonntag geschlossen), mein 29-Euro-Spezial-Ticket vom 20. auf den 21. Juli zu datieren. Das wird kategorisch abgelehnt, so wie jede Diskussion darüber. Auf der Rückfahrt am 21. Juli wird das de jure ungültige Ticket von einer jungen Dame kontrolliert. Diskussion ebenfalls überflüssig, wir reden aneinander vorbei: Sie beharrt auf dem Rechtsstandpunkt: Das Ticket ist ungültig. Ich frage nach dem Sinn der Beschränkung. So kann man nicht auf einen Nenner kommen. Ich bezahle 80 Euro für ein reguläres Ticket ohne jede Ermässigung.
In Bremen sind wir spät dran. Ich renne mit anderen durch den Tunnel auf Bahnsteig 6: Wir sehen den ICE 777 vor unseren Augen planmässig abfahren. Er hat keine 30 Sekunden gewartet. Wieder zurück zum RE 14513. Kein Schaffner zu sehen, keine Durchsage, keine Information, wann wir in Hannover sind und wie man von dort aus nach Berlin kommt. Ich informiere mich in Hannover: 19:23 mit ICE nach Berlin. Durch Zufall kann ich schon 19:14 fahren: Es ist der ICE 943, den ich mit dem ICE 777 von Bremen aus erreichen wollte. Er hat 43 Minuten Verspätung. Mit dieser Verspätung komme ich gegen 21 Uhr in Berlin an:
Teurer Spass mit Die Bahn!

22. Juli 2005, 15:36

So sieht Phishing aus:
Diese Mail fand ich heute in meiner InBox. Das ist Phishing: Trickbetrug und Identitätsdiebstahl: Folgt man dem Link, wird man aufgefordert, die Kontonummer, den 5-stelligen PIN, 10 unbenutzte TANs und die E-Mail-Adresse einzugeben. Meine E-Mail-Adresse stimmt nicht, aber deswegen sollte ich ja die richtige Adresse eingeben! Nur ihr Deutsch müssen die Ganoven noch deutlich verbessern.

11. Juli 2005, 12:17

FinePix F10 - Die neue Referenzcamera
Diese kleine Digitalcamera von Fujifilm hat bei der Bildqualität neue Massstäbe gesetzt. Detaillierte Testberichte bei Dpreview und bei Henner. Fujifilm beherrscht das Rauschen bei der FinePix F10 bis zu ISO 1600 (!!). Verantwortlich dafür sind der relativ grosse SuperCCD-Sensor (1/1,7" = 38 qmm) der 5. Generation und die interne Technologie der Bildverarbeitung. Zitat: "... that doesn't use any interpolation". Die 6,3 MPixel des Sensors werden in der Realität bei der Bildauflösung tatsächlich annähernd erreicht. Computer Foto: 'Die Westentaschen-SLR-Kamera.' CHIP hat diese Camera zur Referenzcamera in Sachen Bildqualität gemacht. Bei der Ausstattung kann eine Ultracompacte natürlich den All-In-One nicht Paroli bieten. Aber bei der Bildqualität:

10. Juli 2005, 10:39

Google macht's möglich
Google Maps Transparencies: Koordinaten eingeben und Google zeigt das Satellitenbild der Erdoberfläche für diese Position! Dieses Bild kann man zoomen und den Ausschnitt verschieben. So sieht man den Reichstag und das Brandenburger Tor von oben - allerdings sah es so vor 6 bis 8 Jahren aus. Die Militärs haben mit Sicherheit aktuellere Bilder mit wesentlich höherer Auflösung. Aber immerhin - erstaunlich, was man schon im zivilen Bereich sehen kann. Und es kann ja nur besser werden.

10. Juli 2005, 0:34

Kaffefahrt mit Chlorellin
Auf einer Kaffeefahrt kaufen 52 von 80 Rentnern Lypramed/Chlorellin für je 1.200 Euro, weil es das Leben verlängert und das Übergewicht beseitigt. Angeblich. Im Internet sind 600 Presslinge aus der Chlorella-Alge für 29 Euro zu haben. Mehr ...

09. Juli 2005, 13:23

Vor fünf Jahren


Day 332: Simpson Dessert, Birdsville, Australia, QLD

07. Juli 2000, 12:14

Schildbürgerstreich am Checkpoint Charly
Gestern und heute wurde das Mahnmal für 1065 Maueropfer am Checkpoint Charly unter Polizeischutz abgerissen. Die private 'Kunstaktion' von Frau Hildebrandt, der Chefin des Mauermuseums, war eine der grössten Touristenattraktionen von Berlin. Heute ist dort nur noch die Brache zweier unbebauter Grundstücke zu besichtigen: Die Politik hat auf der ganzen Linie gesiegt: Der Senat hält sich vornehm zurück: Es war (Gott sei Dank) nicht sein Grundstück und erst recht nicht sein Konzept. Die Banken haben ihr Eigentumsrecht mit Polizeigewalt durchgesetzt - wo kämen wir sonst auch hin?! Die historische Mauer, das Gedenken an die Maueropfer und die täglichen Touristen - alles uninteressant für Deutschlands Hauptstadt. Eine privat finanzierte und gestaltete Gedenkstätte kann nicht zweckdienlich und angemessen sein: Das funktioniert nur mit jahrzehntelangen Wettbewerben, Stararchitekten und dem Bundestagspräsidenten als Schutzpatron.

Hier zeigt sich exemplarisch, wie Politik funktioniert: Ohne Vernunft und Verstand. Die Beteiligten - insonderheit der Senat von Berlin - konnten sich nicht auf die naheliegendste Lösung einigen: Alles ist besser, als eine unbebaute Ödnis am Check Point Charly. Der Sieg des Rechtsstaats - ein Armutszeugnis für die deutsche Hauptstadt.

06. Juli 2005, 23:37 / 02. August 2005, 20:46

Deep Impact
Historisch. Das erste Mal haben Menschen einen ausserirdischen Himmelskörper beschossen. www.wissen-news.de: Um 07:52 MEZ schlägt das Geschoss "Impactor" auf dem Kometen Tempel 1 auf und schlägt ein fußballfeldgroßes Loch in den Kern des Kometen. Zur Zeit sind alle Teleskope der Erde auf den Kometen gerichtet um die ausgeworfenen Trümmer der Wolke zu untersuchen, die der Einschlag ausgelöst hat. Man verspricht sich davon einen Blick auf die bis zu 4,6 Milliarden Jahre alte Materie, also ein direkter Blick auf die Urmaterie unseres Sonnensystems.

04. Juli 2005, 23:27

Hamburg - Hafenrundfahrt

04. Juli 2005, 23:13

Synthetische Biologie
Die synthetische Biologie sollte man sehr aufmerksam beobachten. Sie stellt ein weltweit hoch priorisiertes Forschungsfeld dar, von dem möglicherweise viel Gutes aber auch neue, globale Gefahren zu erwarten sind. Bei Wikipedia gibt es heute für diesen Begriff noch keinen Artikel und auch keinen Wörterbucheintrag. Deswegen hier meine private Definition:

Die synthetische Biologie schafft durch Genmanipulation synthetische Lebewesen. Synthetische Lebewesen besitzen wie natürliche Lebewesen zwar ein organisches Genom, es hat sich aber nicht evolutionär in der Natur entwickelt, sondern wurde von Menschen verändert oder vollständig neu konstruiert. Die Gentechnik stellt die Technologie der synthetischen Biologie dar.

Mit der im November 2002 erfolgten Ankündigung des Nobelpreisträgers Craig Venter, er werde das im Humangenomprojekt gespeicherte Wissen für die Konstruktion minimaler Zellen einsetzen, wurde das Startsignal für diesen neuen Wissenschaftszweig gesetzt. Die synthetische Biologie ist also ein Oberbegriff, der alles einschliesst, was unter dem Begriff Gentechnik und Gentechnologie bereits einige Jahrzehnte existiert. Synthetische Biologie hat nichts mit Artificial Life zu tun, weil (bisher) die Information Technology (IT) die Grundlage für Artificial Life ist.

Inzwischen haben gentechnisch manipulierte Pflanzen und Tiere (transgene Lebewesen) die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie grundlegend verändert. Bisher existiert aber noch kein synthetisches Lebewesen, das mit einem vollständig synthetisch hergestellten Genom ausgestattet ist. Genau daran wird derzeitig gearbeitet und Wissenschaftler rechnen in den nächsten zwei Jahren mit der Konstruktion des ersten synthetischen Lebewesens: Einer minimalisierten Zelle. Hier einige Links:

Chemische Evolution: http://www.chemlin.de
Bakterien aus dem Baukasten: http://www.brandeins.de
Craig Venter: http://de.wikipedia.org
Leben durch biologische Lego- Bausteine: http://www.kaefertal-net.de
Begriff Synthetische Biologie: http://flexicon.doccheck.com
Einführung in Artificial Life: http://www.ecs.soton.ac.uk
Ein Life Game: http://www.ecs.soton.ac.uk

03. Juli 2005, 20:38

Wikipedia: Wikiliebe
Die Erfahrung habe ich selber auch schon bei Wikipedia gemacht: Selbsternannte 'Zensoren' kritisieren einen Text oder auch nur einen Link, den man eingebracht hat. Es sind ehrenamtliche Administratoren, die in erster Linie Wikipedia vor Vandalismus schützen sollen. Aber wenn sie erst mal Fuss gefasst und ihre Macht gespürt haben, finden sie Gefallen daran und kosten sie genüsslich und masslos aus.

Jetzt hat Wikipedia gegen solche Streitereiten die Wikiliebe erfunden: Wikiliebe beschreibt eine generelle Einstellung der Kollegialität und Gemeinsamkeit in der Wikipedia. Da hier viele Menschen mit radikal verschiedenen Standpunkten zusammenkommen, ist die Gefahr groß, dass an sich harmlose Diskussionen in Flame Wars ausarten.
Es gibt kein Patentrezept, um den Zustand der Wikiliebe zu erreichen, aber es gibt ein paar Tipps dorthin (Auszug von Al):

  • Beachte die Wikiquette - respektiere andere Schreiber.
  • Respektiere Neulinge noch mehr, sei lieb zu ihnen und beantworte ihre Fragen mit Geduld.
  • Beachte die Empfehlungen - sie erleichtern die Zusammenarbeit enorm.
  • Versuche einen neutralen Standpunkt zu erreichen - versuche Artikel zu schreiben, die jeder lesen kann, ohne in Wikistress auszubrechen.
  • Vergib und vergiss.
  • Lobe einfach mal ein paar Kollegen und meckere nicht so oft.
  • Sieh alles nicht so ernst, sondern mit ein wenig mehr Humor.

Es scheint zu wirken: Mein Link, um den es vor einem Jahr bitterernsten Streit gab, ist wieder eingestellt. Ich war es nicht, es war der wikiliebe Zensor ...! Danke.

03. Juli 2005, 9:23

Vertrauen in Schröder und die SPD?
Die Bundestagssitzung läuft, der Kanzler stellt die Vertrauensfrage und will sie verlieren, um Neuwahlen für den Bundestag zu ermöglichen. Gerade hat er seine Entscheidung für diese Strategie begründet. Die wesentlichsten Argumente:

Reformen sind notwendig, sie werden von den Verhältnissen erzwungen (Globalisierung, demoskopische Veränderungen, Europa). Die CDU/CSU hatte 16 Jahre Zeit für diese Reformen, sie hat sie aus Angst vor den Wählern nicht in Angriff genommen. Die Regierung unter Schröder hat die unumgänglichen Reformen in Gang gesetzt und ist dabei von den Wählern abgestraft (Landtagswahlen) worden. Interne Auseinandersetzungen haben die SPD und die Grünen zerrissen, die 'stetige Koalitionsmehrheit' ist nicht mehr gewährleistet.
Deshalb soll letztlich das Volk durch Neuwahlen entscheiden, wie es in Deutschland weitergehen soll.

Schröders Rede ist das Parteiprogramm der SPD*). Dass Reformen nötig sind, weil der deutsche Staat nicht mehr über die Finanzkraft der 70-er Jahre verfügt, ist jedem klar, der über einen Rest von Verstand verfügt. Egal wer im September an der Macht ist, er muss die eingeleiteten Reformen weiterführen, er muss sie sogar verschärfen.

Wem aber ist dabei am ehesten die soziale Balance zwischen finanziellen Einschnitten und mitmenschlicher Solidarität zuzutrauen? Der CDU? Konservativ und wirtschaftsnah. Der CSU? Stockkonservativ und Interessenvertreter des Kapitals. Den Grünen? Illusionär und nach 7 Jahren an der Macht ohne Konturen und Profil. Der FDP? Würden sie die Macht besitzen, würde alles der Markt regeln, ohne soziale Komponente und ohne ethische Skrupel. Der neuen LinksPartei? Machtlose Rhetoriker, die auch nach 70 Jahren erfolglosem Sozialismus immer noch auf den 'Neuen Menschen' warten. Den Rechten? Demagogen ohne Konzept, hoffend auf den neuen, grossen Diktator.

Für den Wähler, der die politische Grosswetterlage im Auge hat und in der glücklichen Lage ist, alle seine Emotionen zu unterdrücken (!!), bleibt tatsächlich nur die SPD als beste aller schlechten Wahlmöglichkeiten übrig. Stimmenthaltung hat bei der Vertrauensfrage des Kanzlers einen (sehr umstrittenen) Sinn. Bei der nächsten Bundestagswahl stellt sie die Vogel-Strauss-Position dar.

01. Juli 2005, 10:55

*) stern.de: Schröder im Wortlaut: "Geben wir also den Menschen die Wahl und die Freiheit, selbst zu entscheiden, welchen Weg unser Land gehen soll, welchen Staat sie sich wünschen, welchen Stellenwert soziale Gerechtigkeit künftig haben soll und wie viel Solidarität das Zusammenleben in unserem Gemeinwesen prägen soll. Wecken wir ihren Lebensmut und ihr Vertrauen in die Zukunft. Lösen wir sie aus jenen Ängsten und Bedrückungen, die auch Folge des Niederredens unseres Landes und der Leistungen seiner Menschen durch die Opposition sind. Einer Opposition im Übrigen, die sich aus Furcht vor der Verantwortung fast jeder konstruktiven Zusammenarbeit mit uns verweigerte. Ich füge hinzu: oder die vollzogene Zusammenarbeit im Nachhinein desavouierte. Einer Opposition, die aus schierem Opportunismus den Bürgerinnen und Bürgern auch jetzt verschweigt, welche konkreten Pläne sie hat."

01. Juli 2005, 21:31

 

 

   

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