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Schuldenkrise = Finanzkrise 2.0
Überlebt das globale Finanzsystem auch noch
das Jahr 2014 ... ?!

Finanzkrise 2010

Finanzkrise 2011

Finanzkrise 2012

Finanzkrise 2013

Finanzkrise 2015

 

Die Finanzkrise von 2008 hatte für die Banken keine Folgen.
Nichts wurde von der Politik reguliert.

 

Das globale Finanzsystem funktioniert weiter nur mit Fiat Money!
Das bedeutet:
Papiergeld ist wirklich nur Papier und durch Werte (z.B. Gold) nicht mehr gedeckt!
(1971 Nixon, Aufhebung des Goldstandards für den Dollar)

 

Die Finanzlage aber ist heute kritischer als 2008,
denn die globalen Staatsschulden sind exponentiell gestiegen.

*) Und >> Raus aus den Privatschulden!
Wenn der Bank
das Wasser bis zum Hals steht,
wird sie ihre Schuldner erpressen!

Viele Länder sind überschuldet und de facto pleite,
einige auch offiziell: Irland, Griechenland, Portugal und Zypern.

Überschuldung heisst, diese Länder haben keine Chance,
ihre Schulden durch Tilgung loszuwerden.
Das ist sogar auch für Deutschland längst der Fall ...!

 

Wenn keine Tilgung mehr möglich ist,
bleibt nur die Umschuldung.
Im Klartext: Bankrott und Neustart.


Diese simple Wahrheit wird von der Politik ignoriert
und im Verbund mit den Medien verschleiert,

denn dieser Bankrott bedeutet Finanzkrise 2.0
Neuordnung des globalen Finanzsystems
und Rückkehr zum Goldstandard

 

Die aktuelle Politik ist nicht auf Schuldentilgung ausgerichtet!
Vielmehr wird der unvermeidlichen Crash mit allen Mitteln
und noch mehr Schulden (!)
so lange wie möglich hinausgezögert.

 

Was kann Max Mustermann dagegen tun?

Die einzige Privat-Strategie:
Weg mit dem Geld !

Geld umgehend von der Bank holen *)
und in Sachwerte eintauschen,
solange das noch möglich ist!

 

... und die Nachrichtenlage verfolgen,
um nicht plötzlich überrascht zu werden!

Deshalb dieses Weblog
zu Nachrichten über die globale Finanzlage:

 

 

   
Besorgte Griechen heben 2,5 Milliarden Euro ab

Die Spannung in Athen hält an. Viele Griechen heben ihr Geld ab, Experten sprechen wieder von einem möglichen Ausscheiden des Landes aus der Eurozone - keine guten Anzeichen vor den Wahlen Ende Januar. 

Die Furcht vieler Griechen vor einer neuerlichen Zuspitzung der Wirtschafts- und Schuldenkrise vor den Neuwahlen Ende Januar wächst. Aus Angst vor politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen haben zahlreiche Sparer und Unternehmen insgesamt 2,5 Milliarden Euro von ihren Bankkonten ab.

Einige Experten diskutieren wieder offen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Umfragen deuten auf einen spannenden Wahlkampf und ein knappes Wahlergebnis hin. 

Die derzeitige "Mini-Kapitalflucht" sei ungewöhnlich und lasse sich nur damit erklären, dass die Bürger sich große Sorgen angesichts der vorgezogenen Wahlen am 25. Januar machen, berichtete die konservative Athener Zeitung "Kathimerini" am Mittwoch. Die Tendenz, Geld abzuheben, hatte demnach bereits im November im Umfang von rund 200 Millionen Euro begonnen. Die Entwicklung zeige die Besorgnis der Bürger, hieß es in dem Zeitungsbericht. Mehr bei www.focus.de ...

31.12.2014 17:16

Präsidentenwahl gescheitert: Athener Börse stürzt ab

In Griechenland ist die Unsicherheit zurück. Nach dem dritten gescheiterten Anlauf Stavros Dimas zum neuen Präsidenten des Landes zu machen, reagieren Börsianer nervös. Im Athener Handel sackten die Aktien um mehr als zehn Prozent ab.

Laut Verfassung müssen vorgezogene Parlamentswahlen in Griechenland bis Anfang Februar stattfinden. Die europakritische Syriza-Partei hat Umfragen zufolge gute Chancen als Sieger hervorzugehen. Damit könnte dem angeschlagenen Euroland wieder ein Rückfall in alte Krisenzeiten drohen - mit entsprechenden Konsequenzen auch für den deutschen Aktienmarkt.

An der Frankfurter Börse allerdings rutschte der Dax nur kurzzeitig unter die Marke von 9800 Punkten ab. Zuletzt erholte sich der deutsche Leitindex aber wieder auf 9922 Punkte. Das bedeutete ein Minus von einem halben Prozent. Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG: "Dass die Griechinnen und Griechen genug haben vom Sparen und von den harten Auflagen der Troika aus der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds, ist verständlich. Wer in gesicherten und geordneten Verhältnissen in reicheren Ländern Westeuropas lebt, kann sich kaum vorstellen, was es bedeutet, wenn sein Einkommen innerhalb von wenigen Jahren um ein Drittel schrumpft. Doch auch wenn Tsipras der nächste Regierungschef Griechenlands sein sollte, so heißt das noch lange nicht, dass alles, was in den letzten Jahren erreicht wurde, rückgängig gemacht wird. Tsipras mag mit einigen seiner Parolen die westlichen Partner noch so sehr aufschrecken - auch er wäre auf Finanzhilfe angewiesen, auch er könnte nicht einfach mit Geld um sich werfen."

Kommentar der britischen FINANCIAL TIMES: "In der gegenwärtigen Situation wäre ein Schuldenerlass nur logisch. Dem steht jedoch eine moralistische Sichtweise entgegen: Gläubiger gelten als tugendhaft, Schuldner dagegen als verschwenderische Sünder. Ebenfalls im Weg steht eine selektive historische Erinnerung der Deutschen. Nach dem Krieg wurden die deutschen Auslandsschulden zum Großteil abgeschrieben oder gestundet. Das westdeutsche Wirtschaftswunder konnte deshalb mit einer sauberen Bilanz beginnen, während die Alliierten hoch verschuldet blieben. Doch dieser umfangreiche Schuldenerlass ist aus dem politischen Bewusstsein verschwunden. Heute führt die moralistische deutsche Sicht auf die Schuldenfrage letztlich dazu, dass der Extremismus in Europa erstarkt - mit gravierenden politischen Konsequenzen." 
Quelle: www.deutschlandfunk.de ..., Presseschau

29.12.2014 12:59 / 30.12.2014 21:37

Drastische Zinsanhebung soll Rubel-Verfall stoppen

Das von westlichen Sanktionen und Ölpreis-Verfall gebeutelte Russland stemmt sich mit einer drastischen Zinserhöhung gegen Rubel-Verfall und drohende Rezession.

Die Zentralbank hob in der Nacht zu Dienstag in einem unerwarteten Schritt den Zinssatz von 10,5 auf 17 Prozent an. "Die Entscheidung zielt darauf ab, die erhöhten Risiken einer Rubelabwertung und einer Inflation wesentlich zu begrenzen", hieß es zur Begründung. Am Devisenmarkt legte der Rubel zum Dollar daraufhin kräftig zu, nachdem er am Montag auf den tiefsten Stand aller Zeiten abgesackt war.

Die Talfahrt der russischen Währung hatte sich am Montag aus Furcht vor einer Verschärfung von Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise und wegen des weiteren Ölpreis-Verfalls beschleunigt. Zeitweise mussten 67 Rubel für einen Dollar gezahlt werden. Am Dienstagmorgen, nach der Zinsanhebung der Notenbank, waren es nur noch rund 60 Rubel. Mehr bei de.reuters.com ...

16.12.2014 9:49

Eine Sonntagsrede von Dieter  Schnaas

Wir haben uns in der Krise eingerichtet, machen weiter, immer weiter. 
Warum bloß stellt keiner die Systemfrage?

Die politisch derzeit auszuhandelnden Fragen sind marginal im Vergleich zur großen Systemfrage. Die gegebenen Antworten lösen ein aktuelles konjunkturelles Problem, aber sie eröffnen keine zukunftsweisende Perspektive. Bestenfalls verzeitlichen sie die Krise; schlimmstenfalls verschärfen sie sie. Was also tun? Kräftig kürzen und sparen, die Steuern und Einnahmen erhöhen? Wir sehen in Griechenland, was das bedeutet: Die Reichen machen sich davon, die Normalbürger bluten, soziale Unruhen drohen. Kräftig investieren, Staatsprogramme auflegen und Geld drucken? Damit lindert man die Symptome und forciert die Krankheit zugleich: die Verschuldungsspirale geht in die nächste Runde, am Ende stehen Währungsschnitt und Staatsbankrott. Eine kontrollierte Inflation versuchen, dem Geld (und damit auch den Schulden) schleichend Wert entziehen? Das mag den überschuldeten Staat sanieren, frisst aber verlässlich das Ersparte von Sparkassenkunden auf – und  bestraft damit ausgerechnet die solidesten aller Staatsbürger.

Kurzum, einen Königsweg aus der Krise gibt es nicht. Was es gibt, so oder so, ist ein bisschen Zeitgewinn und die Chance auf die Einsicht, dass der finanzmarktliberale Staatsschuldenkapitalismus restlos bankrott ist. Dass er keine Zukunft hat, weil er die Grundlagen auffrisst, auf denen er beruht. Dass der Kapitalismus, will er seine Ressourcen nicht verzehren, Geld braucht, das seinen Preis hat - und Kredite, die verantwortlich bearbeitet werden. Kurzum, die Systemfrage ist, ob wir es wollen oder nicht, zurück. Sie lautet nicht wie damals: Kapitalismus oder Sozialismus. Sondern Kapitalismus - oder Marktwirtschaft. Mehr bei www.wiwo.de ... (13. Oktober 2013)

Kommentar Al: Eine schonungslose aber realistische Analyse der existierenden, aber verdrängten Finanzkrise. Richtig ist auch, die Systemfrage zu stellen: Sozialismus ist Illusion und scheidet aus. Marktwirtschaft aber ist keine Lösung. Marktwirtschaft ist Kapitalismus und beides haben wir.

Die Systemfrage heisst für mich, das existierende Zins- und Kreditsystem infrage zu stellen, das dem gegenwärtigen Finanzsystem zugrunde liegt. Solange es möglich ist, ohne Wertschöpfung Geld zu produzieren, driften die Real- und die Finanzwirtschaft auseinander. Die Realwirtschaft ist gegenüber der Produktion von Geld durch Zinsen und Spekulation auf Dauer nicht konkurrenzfähig. Damit ist der Crash unvermeidlich.

Es ist also mit ein bisschen Regulierung (der Marktwirtschaft) nicht getan. Die Systemfrage greift an die Wurzeln und das ist die Produktion von Geld ohne Wertschöpfung. Stellt man die Systemfrage in dieser Weise wird klar, wie aussichtslos die prinzipielle Krisenbewältigung ist: Das jetzt existierende Kapital wir nie zulassen, dass Zinsen und Kredit abgeschafft werden. Ich habe sogar den Verdacht, dass dieses System bereits in der steinzeitlichen Höhle entstanden ist und nach jedem Crash, und sei er auch global, wieder entstehen wird. Denn in den Genen des jetzt existierenden Menschen ist die Gier nach Mehrwert fest verdrahtet. Man kann die Systemfrage stellen, aber dieses System steht nicht zur Disposition.

14.12.2014 23:55

Fitch stuft Frankreich auf Note AA herab

Angesichts der schwächelnden Wirtschaft in Frankreich hat die US-Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des EU-Landes um eine Note herabgestuft. Statt mit AA+ werde Frankreich nun mit der drittbesten Note AA bewertet, erklärte Fitch am Freitagabend in Washington. "Der schwache Wirtschaftsausblick beeinträchtigt die Haushaltskonsolidierung und die Stabilisierung der Schuldenquote", rügte die Ratingagentur. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin wies dies zurück: Die Konjunkturmaßnahmen trügen bereits "erste Früchte".

Die Anstrengungen der französischen Regierung, die Neuverschuldung zu drücken und die Wirtschaft anzukurbeln, seien nicht ausreichend, hieß es in der Fitch-Mitteilung. Die Ratingagentur hatte die Herabstufung Mitte Oktober bereits angedroht, als sie ihren Ausblick für Frankreich auf "negativ" senkte. Fitch mahnte damals stärkere Reformanstrengungen der sozialistischen Regierung von Frankreichs Staatschef François Hollande an und sah sich enttäuscht. Zum ersten Mal seit vier Jahren werde das Wachstum in Frankreich hinter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone zurückbleiben, schätzen die Bonitätsprüfer nun. Mehr bei www.stern.de ...

13.12.2014 21:56

Juncker warnt die Griechen vor "falschem Wahlergebnis"

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Griechenland für den Fall von Neuwahlen vor einer Abkehr vom Spar- und Reformkurs gewarnt. „Ich denke, die Griechen wissen sehr genau, was ein falsches Wahlergebnis für Griechenland und die Euro-Zone bedeuten würde“, sagte der der frühere Luxemburger Ministerpräsident in der Nacht zum Freitag im österreichischen Sender ORF. Er wolle persönlich nicht, dass extremistische Kräfte in Athen ans Ruder kämen.

Das griechische Parlament wählt kommenden Mittwoch einen neuen Staatschef. Regierungschef Antonis Samaras hat die Abstimmung vorgezogen und ist das Risiko eingegangen, dass es beim Scheitern der Wahl zu einer politischen Krise kommt: Dann wären Neuwahlen fällig, aus denen die Gegner der EU-Hilfsprogramme als stärkste Kraft hervorgehen dürften. Syriza-Chef Alexis Tsipras lehnt die Rettungspolitik von EU und IWF für Griechenland ab und pocht auf eine Ende des strikten Sparkurses.

Einer Umfrage zu Folge liegt die linke Oppositionspartei Syriza deutlich vorn. Der jüngsten Erhebung des Instituts Alco vom Mittwoch zufolge käme Syriza aktuell auf 31 Prozent der Stimmen, die konservative Regierungspartei von Ministerpräsident Antonis Samaras läge bei knapp 26 Prozent. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

Kommentar Al: Prinzipielle Frage: Kann Demokratie zu einem "falschen" Wahlergebnis führen? ... Egal. Die Griechen könnten jedenfalls mit der Wahl der Linken eine neue Eurokrise auslösen! Geld von der Bank holen ...!! In einer Woche gibt es vielleicht keins mehr!

12.12.2014 21:49

Russland taumelt der Pleite entgegen

Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland zeigen offenbar schnellere und härtere Wirkungen als von Kreml-Chef Wladimir Putin erwartet. Die DZ Bank hält gar einen „Finanzkollaps“ für möglich. Grund ist der erschwerte Zugang für russische Firmen zum westlichen Kapitalmarkt. Um die Betriebe zu refinanzieren, muss der Staat derzeit zu den Mitteln im nationalen Wohlfahrtsfonds und den Reservefonds greifen. Ein schwieriges, fast unmögliches Unterfangen, wie DZ-Bank-Chefökonom Stefan Bielmeier in einer Analyse erklärt.

Die Gemengelage, die durch die Sanktionen und den niedrigen Ölpreis entstanden ist, ist hochgefährlich. Bielmeier zeichnet ein düsteres Bild. „Der Finanzsektor erleidet hohe Verluste, die Unternehmen kommen nicht mehr ausreichend an Devisen, um benötigte Einfuhrgüter zu kaufen, Technologiegüter können zum Teil überhaupt nicht mehr importiert werden.“ 

Hinter der krisenhaften Zuspitzung der Lage stehen die Kapitalflucht und der rapide Preisverfall für Rohöl und anderer Energieträger – die wichtigsten Exportgüter und Devisenbringer für Russland. Im Ergebnis, so Bielmeier, unterliege der Rubel einem „dramatischen“ Abwertungsdruck. Allein seit Ende Juni habe er die Hälfte seines Wertes zum US-Dollar eingebüßt und Allzeittiefs markiert. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

 

Massiver Kapitalabfluss
Regierungschef Dmitrij Medwedjew mahnte mit Blick auf den Wertverfall des Rubels seine Landsleute zu Geduld. "Es ist absolut unnötig, hysterisch zu werden", sagte er heute im russischen Fernsehen. Experten seien sich einig, dass der Rubel derzeit "unterbewertet" sei. Medwedjew warnte davor, Ersparnisse in andere Währungen umzutauschen. Er erinnerte daran, dass 2008 und 2009 viele Russen letztlich Geld verloren hätten, nachdem sie bei einem schwachen Stand den Rubel in Dollar und Euro umgetauscht hatten. Auch sein Vermögen bleibe weiterhin in Rubel erhalten, sagte Medwedjew. "Wir sitzen in einem Boot."

Wegen der anhaltenden Rubel-Schwäche rechnet das Wirtschaftsministerium in Moskau für 2015 mit einem Kapitalabfluss von 90 Milliarden Dollar (72 Milliarden Euro) statt wie bisher angenommen von 50 Milliarden Dollar. Für 2014 gehen die Behörden zudem von einer Kapitalabwanderung in Höhe von rund 125 Milliarden Dollar aus. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

 

Russland Statistik Wirtschaft

10.12.2014 16:21

Griechen setzen die gesamte Euro-Zone aufs Spiel

Seit Griechenland die Präsidentschaftswahlen auf die kommende Woche vorgezogen hat, herrscht in den Regierungszentralen von Helsinki über Berlin bis Nicosia blanke Panik. Zwar geht es in Athen vordergründig nur um ein rein repräsentatives Amt, doch die griechische Eigenart bringt es mit sich, dass nichts weniger als die Zukunft der gesamten Euro-Zone auf dem Spiel steht.

Griechenland ASE

Griechenland Arbeitslosigkeit

 

Entsprechend brutal sind die Bewegungen an den Kapitalmärkten. Am Athener Aktienmarkt kam es zum größten Crash seit 1987. Und an den Anleihemärkten schossen die Renditen in die Höhe – ein sicherer Hinweis darauf, dass die Euro-Krise  zurück ist.

Die Verzinsung dreijähriger Griechenland-Titel beispielsweise kletterte in der Spitze um 1,4 Prozentpunkte auf 9,68 Prozent. Innerhalb von zwei Monaten haben sich die Renditen mehr als verdoppelt. Sie liegen damit auch in der Hochrisiko-Zone. An den Finanzmärkten gilt ein kurzfristiges Zinsniveau von über sieben Prozent fast schon als "Todesurteil".

"In den Jahren 2010 bis 2012 war es zu früh, um ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone zu prognostizieren. Aber nach einer halben Dekade, die geprägt war von Rezession und hoher Arbeitslosigkeit, könnte Griechenland jetzt zum Auslöser für den Zerfall der Währungsunion werden", sagt Charles Robertson Chefökonom bei Renaissance Capital. "Griechenland wird in den kommenden Wochen deutlich wichtiger für die weltweiten Finanzmärkte werden, als es Russland und die Ukraine im gesamten Jahr 2014 waren." Mehr bei www.welt.de ...

Siehe auch:
Zahlen zu den Problemstaaten: Griechenland, Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und Zypern
Wie geht es Europas Staaten? by www.tagesschau.de ...

10.12.2014 15:35

Chaos in Griechenland und Neuwahlen

Die Nachrichten über Griechenland schlagen seit Tagen Purzelbäume: Erst kritisiert die Kommission, dass das gebeutelte Land weit hinter seinen Zielen zurückbleibe. Die Rede war sogar davon, dass ein drittes Hilfspaket nötig sei.  Dann wiederum behauptete die griechische Regierung, es laufe so gut, dass sie vorerst keine neuen Staatshilfen brauche.

Am Montag kündigte die Eurogruppe an, das eigentlich Ende des Jahres auslaufende zweite Rettungspaket um zwei Monate zu verlängern. Noch sind 1,8 Milliarden Euro nicht ausgezahlt. Direkt danach kündigte Ministerpräsident Samaras vorgezogene Präsidentschaftswahlen an.

Bisher sind insgesamt schon 240 Milliarden Euro an Rettungsgeldern in das Land geflossen. Die Crux: Kann Griechenland die Darlehen nicht zurückzahlen, müssen die Eurostaaten einspringen. Bei einer ausgezahlten EFSF-Summe von knapp 144 Milliarden Euro haftet Deutschland somit für etwa 42 Milliarden Euro - hinzu kommt ein Anteil am IWF-Rettungsbeitrag.

Während die Griechen dem Druck der Geldgeber möglichst entkommen möchten, plant die Troika, sie auch weiterhin unter Aufsicht zu behalten. "Die Eurostaaten haben sonst keinen Zugriff mehr auf Griechenland", sagt Matthias Kullas, Wirtschaftsexperte beim Centrum für Europäische Politik (CEP) in Freiburg.

Wenn Griechenland sich aus dem Hilfsprogramm verabschiedet, endet jedoch die Kontrolle - auch über all die Milliarden, die in den vergangenen Jahren flossen. Kehrt das Land zu früh an den Kapitalmarkt zurück und scheitert, dürfte das für die Eurozone noch wesentlich teurer werden. Mehr bei www.focus.de ...

10.12.2014 16:01

EZB verschiebt Entscheidung über Anleihekäufe

Im Kampf gegen die hartnäckige Konjunkturflaute und die Gefahr einer Deflation will die EZB bald über den Einsatz noch stärkerer Geschütze entscheiden. Sie werde Anfang 2015 ihre geldpolitischen Maßnahmen überprüfen und bei Bedarf "Umfang und Tempo" ändern, sagte Notenbankchef Mario Draghi am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rats. Als geeignetes Mittel zum Öffnen der Geldschleusen gilt der Ankauf von Staatsanleihen, wie ihn andere Zentralbanken - etwa in den USA oder Großbritannien - bereits eingesetzt und damit die Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder in Schwung gebracht haben. Allerdings stößt dieses Instrument bei der Bundesbank wegen rechtlicher Bedenken auf Kritik.

"Wir haben alle Arten von Maßnahmen lang und breit diskutiert", erklärte Draghi. Dabei sei es auch um das sogenannte "Quantitative Easing" (QE) gegangen, wie der Kauf von Staatsanleihen im Fachjargon umschrieben wird. Die Märkte reagierten zunächst positiv auf die Aussicht einer noch stärkeren Geldflut im Euro-Raum: Der Dax kletterte kurzzeitig auf ein Rekordhoch von 10.083 Punkten, rutschte danach aber deutlich ins Minus. "Die EZB bleibt in einer abwartenden Haltung", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Das habe so machen Marktteilnehmer enttäuscht. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

04.12.2014 23:07

Kaufen Sie Gold !!
Gold Chart 2014

Börsenrausch: Dax springt über 10.000 Punkte - Krise is nich ...!
Der Dax hat am Dienstag erneut die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten übersprungen. Der Leitindex stieg um bis zu 0,7 Prozent auf  10.032,21 Zähler. Damit lag der Leitindex in Reichweite seines Rekordhochs von 10.050,98 Punkten aus dem Juni.

Anleger setzen derzeit auf weitere Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Ankurbelung der Konjunktur und greifen daher bei deutschen Aktien zu. Die Blicke der Investoren seien bereits auf die Sitzung der EZB am Donnerstag gerichtet. Mehr bei www.focus.de ...

02.12.2014 10:44

Wehe, wenn Italien aus dem Euro austritt

Eine Kolumne von Wolfgang Münchau

Einer der Gründe, warum wir überhaupt den Euro haben, war der breite politische Konsens in allen Ländern, die später daran teilnehmen würden. Egal ob Regierung oder Opposition, sie waren alle dafür. Gerade die Zustimmung der Oppositionsparteien war wichtig, denn im Verlauf von 15 Jahren haben die alle mal die Regierung übernommen - die SPD in Deutschland, und die Sozialisten in Frankreich und Spanien. Der Euro hat dadurch auch die vielen Regierungswechsel seit seiner Einführung vor fast 16 Jahren gut überstanden.

Mit der Eurokrise hat sich dieser Konsens relativiert. In Deutschland sind Regierung und Opposition noch weitestgehend für den Euro. In Frankreich ist das formell auch so. Nur der Front National ist dort dagegen.

Anders in Italien. Dort sind jetzt alle Oppositionsparteien gegen den Euro. Zunächst hat das nichts zu bedeuten. Die italienischen Sozialdemokraten unter ihrem Chef Matteo Renzi haben eine große Mehrheit im Parlament. Und sie genießen eine große, wenn auch nicht mehr überwältigende Zustimmung in der Bevölkerung. Aber in Demokratien kommen Oppositionen irgendwann einmal an die Regierung. Und dann ist es natürlich wichtig zu wissen, ob eine solche Regierung ihre Anti-Euro Politik umsetzen würde.

Europafreundlich war Berlusconi nie. Opportunistisch wie er nun einmal ist, stellt auch er jetzt die Zukunft des Euro in Frage. Mehr noch: er und seine Partei Forza Italia, die zweitgrößte in Italien, haben einen ausgeklügelten Plan. Berlusconi will die geldpolitische Souveränität zurückgewinnen, indem er zu Hause eine Parallelwährung einführt, die frei gegenüber dem Euro gehandelt wird. Löhne und Gehälter und natürlich auch die Preise in den Geschäften würden in dieser neuen Währung ausgeschrieben.

Man sollte die Anti-Euro Strategie der Opposition daher auch nicht als pure Demagogie oder Populismus abtun. Ein Austritt aus dem Euro würde rein technisch das italienische Problem mit einem Schlag lösen. Die Firmen wären wieder wettbewerbsfähig. Man würde die Staatsschulden ebenfalls in die neue Währung konvertieren, denn sonst würde sich der Akt nicht lohnen. Die ausländischen Eigentümer italienischer Staatspapiere würden einen Verlust hinnehmen müssen.

Ob der Euro nach einem italienischen Austritt überhaupt überleben kann, ist alles andere als klar. Das europäische Finanzsystem wäre zu dem Zeitpunkt akut gefährdet. Die Märkte würden möglichweise darauf spekulieren, dass andere Länder ebenfalls das Weite suchen. Will Frankreich weiterhin an Deutschland gekettet sein, wenn Italien den Euro verlässt?

Was wir in Italien jetzt erleben, ist die Konsequenz einer Anti-Krisen-Strategie, die alle Probleme aufschiebt und nichts löst. Die nächste Krise kommt. Sie wird schlimmer sein als die letzte und noch mehr Anstrengungen erfordern. Und irgendwann kommt eine dieser Anti-Euro-Parteien an die Regierung. Und das war’s dann. Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: Diese Überlegungen zeigen wieder einmal, wie labil die EU, der Euro und das globale Finanzsystem sind. Eine unscheinbare Aktion einer kleinen Splittergruppe und das Kartenhaus fällt zusammen.

01.12.2014 17:51

Sieben Euroländer verstossen gegen den Stabilitätspakt

Die EU-Kommission rügt sieben der 18 Euroländer wegen ihres Haushalts, darunter Frankreich und Italien. Sie drohen, gegen die Regeln des Stabilitätspakts zu verstoßen und sollen bei ihren Budgets für das kommende Jahr nachbessern. Deutschland hält die Vorgaben ein.

Betroffen sind neben Frankreich und Italien auch Spanien, Belgien, Malta, Österreich und Portugal. Die EU-Währungshüter wollen im März 2015 entscheiden, ob und wie sie gegen Verstöße von Frankreich, Italien und Belgien vorgehen. Bis dahin sollen die endgültigen Haushaltsgesetze vorliegen und angekündigte Strukturreformen bewertet werden können. In letzter Konsequenz drohen den drei Staaten Geldstrafen in Milliardenhöhe. "Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, dass es wirtschaftlich wieder nachhaltiger bergauf geht", sagte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici. Einige der wichtigsten Partner seien in Europa in einer schwierigen Lage, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Deutschlandfunk. Dafür müsse man gemeinsam Verantwortung tragen.

Unter den gerügten Staaten sind einige Schwergewichte. Der schwierigste Kandidat sei Frankreich. Frankreich wird 2015 das Defizitkriterium nicht erfüllen, Italien hat eine insgesamt sehr hohe Staatsverschuldung. Mehr bei www.deutschlandfunk.de ...

Kommentar der VOLKSSTIMME aus Magdeburg: "Der neue EU-Kommissionspräsident Juncker gibt Defizitsündern eine weitere Schonfrist für Reformen. Erneut verzichtet Brüssel auf Sanktionen. Schon wieder lässt die EU-Kommission eine laxe Finanzpolitik durchgehen. Um die Regeln des Euro-Stabilitätspaktes schert sich keiner mehr. Die sehr großzügige Haltung der Kommission dürfte die Defizitsünder in ihren Sparbemühungen nicht unbedingt anspornen. Brüssel droht - und macht nichts. So verkommt die EU-Kommission zum zahnlosen Tiger."

Kommentar der NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Gewiss, eine Frontalkollision mit Paris und Rom gleich zu Beginn seiner Amtszeit wäre für Juncker schwierig gewesen. Und man würde gerne glauben, dass die beiden Länder in den nächsten Monaten beherzt das Steuer herumreißen werden. Doch alle Erfahrung spricht dagegen. Nachdem die letzte Kommission Ende Oktober darauf verzichtet hat, die Budgetpläne von Frankreich und Italien zur Überarbeitung zurückzuweisen, ist dies der zweite Rückschlag für die Glaubwürdigkeit des Stabilitätspakts."

Kommentar von DIE WELT: "Wenn man heute unter Politprofis eine Umfrage zum schlimmsten Krisenstaat des Kontinents machen würde, das Ergebnis wäre klar: Italien. Das Land – Gründungsmitglied der EU – ist wie angewurzelt in der Dauerkrise seiner Wirtschaft, seines Arbeitsmarktes, seiner ganzen Gesellschaft. Schuld an diesem Offenbarungseid der Demokratie ist weniger der Euro als die Art, wie rechte und linke, nationale und regionale Politiker der Berlusconi-Ära mit dem Geld umgingen." Quelle: www.deutschlandfunk.de ..., Presseschau

28.11.2014 22:07 / 29.11.2014 9:06

Der Eurokurs ist weiter gefallen

Der Eurokurs ist am Freitag mit der Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich gefallen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2430 Dollar gehandelt. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2422 (Donnerstag: 1,2539) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8050 (0,7975) Euro.

Den entscheidenden Impuls für den Handel am Devisenmarkt lieferte am Freitag eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi. „Wir werden tun, was wir müssen, um Inflation und Inflationserwartungen so schnell wie möglich zu erhöhen, wie es unser Mandat der Preisstabilität von uns verlangt“, versicherte der Notenbankchef auf einem Bankenkongress in Frankfurt. „Größe, Tempo und Zusammensetzung“ von Wertpapierkäufen könnten angepasst werden, so Draghi.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7921 (0,7989) britische Pfund, 146,46 (148,25) japanische Yen und 1,2024 (1,2014) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1203,75 (1190,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 330,00 (30 280,00) Euro. (dpa) Mehr bei www.fr-online.de ...

  Börsenkurse im November 2014

21.11.2014 21:44

Fünf Banken zahlen eine Strafe von insgesamt 3,1 Milliarden Dollar 

Die britische Finanzaufsicht FCA hat Banken aus Großbritannien, den USA und der Schweiz im Rahmen eines Vergleichs eine Strafe von insgesamt 1,7 Milliarden Dollar auferlegt. Hinzu kommen Strafen der US-Aufsicht CFTC von insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Dollar. Betroffen sind das Schweizer Institut UBS, die Royal Bank of Scotland, die HSBC, JP Morgan und die Citigroup. Alle Geldhäuser müssen jeweils zwischen 600 und 700 Millionen Dollar zahlen.

Gegen die Deutsche Bank wird ebenfalls ermittelt. Sie ist aber genau wie die Schweizer Credit Suisse nicht Teil des Vergleichs.

Die Banken müssen die hohe Milliardenstrafen zahlen, weil sie versucht haben, Devisenkurse zu manipulieren, um bestimmte Händler zu begünstigen. Die Aufsichtsbehörden sehen es als erwiesen an, dass es bei den Instituten den Versuch gegeben hat, die Referenzkurse zum Nachteil von Kunden zu beeinflussen. Das schadete Kunden teilweise, wenn sie wegen des Eingriffs der Banker Währungen zu einem schlechteren Kurs gehandelt haben. Effektive Kontrollen hätten gefehlt, sagen die Aufsichtsbehörden. Mehr bei www.sueddeutsche.de ...

12.11.2014 9:47

IWF-Chefin Christine Lagarde befürwortet höhere Schulden

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist dabei, sich gehörig ins Abseits zu schießen. Zumindest aus deutscher Sicht. Politiker wie Ökonomen halten es für abwegig, dass IWF-Chefin Christine Lagarde vor dem Hintergrund ihrer jüngsten Rezessions-Warnungen nun plötzlich dafür eintritt, den EU-Staaten zu erlauben, die Schuldenschleusen zu öffnen.

Auf einer Konferenz in Paris hatte Lagarde am Freitag gefordert, das geltende Limit von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Richtung des effektiven Standes anzuheben – derzeit wären das in der Euro-Zone 94 Prozent. „Man sollte in Rechnung stellen, wie die tatsächlichen Schuldenstände sich entwickelt haben“, sagte Lagarde und drückte damit indirekt aus, eine Rückkehr zum vertraglich geltenden Höchstwert von 60 Prozent sei unsinnig.

Was Lagarde vorschlägt birgt eine besondere Brisanz, zumal sie einer Institution vorsteht, die einst gegründet wurde, um Finanzkrisen zu bekämpfen. So spielt der IWF auch bei der Euro-Rettung neben der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) die entscheidende Rolle. Freilich dürfte hinter dem Vorstoß der Französin die Annahme stehen, dass die Staaten mit mehr Geld in der Hand wohl auch mehr Investitionen anschieben könnten, um das Wachstum anzukurbeln. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

Kommentar Al: Warum nicht noch mehr Schulden machen, wenn sie sowieso nicht zu tilgen sind?! Auf diese einfache Formel könnte man diese Strategie bringen. ABER: Gleichzeitig wächst die Labilität des Kartenhauses mit dem schönen Namen Finanzsystem.

10.11.2014 17:42

Russland gibt den Rubel frei

Die russische Zentralbank ändert im Kampf gegen den Verfall des Rubel die Strategie und gibt den Wechselkurs frei. Notenbankchefin Elwira Nabiullina kündigte an, dass ihre Institution bei Bedarf „jederzeit und in ausreichendem Umfang“ mit Interventionen am Devisenmarkt reagieren werde.

Der Kurswechsel in Moskau kommt überraschend, da die Notenbanker erst am Mittwoch die Begrenzung der Rubel-Käufe auf maximal 350 Millionen Dollar pro Tag angekündigt hatten. Das war nur noch ein Bruchteil dessen, was die Zentralbank in den vergangenen Wochen in die Hand genommen hatte, um die anhaltende Talfahrt des Rubel abzubremsen. Sie intervenierte immer dann automatisch, wenn der Kurs eines Währungskorbs aus Euro und Dollar eine bestimmte Spanne zum Rubel überschritt. Ab 2015 werde die Währung nun frei konvertierbar sein, betonte die Zentralbank. Die nun angekündigten Stützungskäufe könnten weit größere Summen erfordern. Mehr bei www.focus.de ...

10.11.2014 13:25

Faule Kredite bei Italiens Banken summieren sich auf 177 Mrd Euro

In den Büchern italienischer Banken steigt die Summe sogenannter fauler Kredite. Im September sei das Volumen binnen Jahresfrist um ein Fünftel auf jetzt knapp 180 Milliarden Euro angewachsen, teilte die Notenbank in Rom mit. Dies sei Folge der lang anhaltenden Rezession. Bereits im August war eine ähnliche Entwicklung verzeichnet worden. Beim jüngsten Belastungstest der Europäischen Zentralbank für die größten Geldhäuser der Euro-Zone hatten die italienischen Institute am schlechtesten abgeschnitten. Quelle: www.deutschlandfunk.de ..., Nachrichten

10.11.2014 13:12

Heute: Start der EU-Bankenaufsicht

Der Sommer 2012: Mit Spanien drohte zum ersten Mal eine große Volkswirtschaft in der Eurozone die Pleite. Die lasche Bankenaufsicht dort hatte zu lange die Probleme der Banken vertuscht. An den Finanzmärkten wurde gegen den Euro gewettet, was das Zeug hielt. Frau Merkel blieb standhaft: Die Eurobonds werde es nicht geben, solange sie lebe.

Auf dem Gipfel Ende Juni 2012 war die Rede dann nicht mehr von den Eurobonds, die die Schulden in der Eurozone vergemeinschaftet hätten. Geboren wurde die Bankenunion. Sie soll den Teufelskreis zwischen Bankenkrisen und Staatenkrisen durchbrechen, indem Bankenaufsicht, Abwicklung und Einlagensicherung auf europäische Ebene gestellt werden. Für viele deutsche Ökonomen war sie desselben Geistes Kind wie die Eurobonds, bloß mit einem anderen Namen.

Deutsche Ökonomen bezweifeln auch, ob die EZB überhaupt der richtige Aufseher ist. "Erstens hat die EZB gar kein Mandat dazu. In den europäischen Verträgen steht, dass sie nur in besonderen Fällen die Bankenaufsicht ausüben kann, aber nicht die allgemeine Bankenaufsicht", sagt Bankenprofessor Thomas Hartmann-Wendels von der Universität Köln. Das zweite: Es gebe natürlich Interessenkonflikte zwischen der Geldpolitik und der Bankenaufsicht. Mehr bei www.dw.de ...

04.11.2014 9:29

Der EZB Banken-Stesstest - Die Ergebnisse

Die EZB hat 130 Banken der Eurozone auf ihre Standfestigkeit geprüft. Die Ergebnisse könnten besser, aber auch schlimmer sein. Seit Monaten rechnen die Experten, seit Wochen spekulieren die Medien, nun gibt es offizielle Ergebnisse: Die Europäische Zentralbank (EZB) und die europäische Bankenaufsicht EBA haben die Ergebnisse ihrer umfassenden Bankentests ("Stresstest") veröffentlicht.

Im Kern geht es dabei um die Frage: Verfügen die Institute über genügend eigenes Kapital, um im Fall einer neuen Krise nicht in die Knie zu gehen.

Ergebnisse des Stresstests im Überblick:

  • Die EZB-Kontrolleure fanden bei den durchgefallenen Banken eine Kapitallücke von insgesamt 25 Milliarden Euro. Das ergaben die Überprüfung der Jahresbilanzen 2013 und der Stresstest.
  • 13 Geldhäuser müssen die Kapitallücke noch füllen; zwölf haben dies bereits getan und ihre Bilanzen um 15 Milliarden Euro gestärkt.
  • Zum Aufstocken des Kapitals haben die 13 Institute nun sechs bis neun Monate Zeit. Gelingt ihnen das auf dem Kapitalmarkt nicht, sollen noch einmal die Nationalstaaten, also letztlich die Steuerzahler einspringen. In vielen Ländern gibt es dafür bereits entsprechende Notfallprogramme.
  • Die 25 durchgefallenen Banken kommen aus elf Ländern. Spitzenreiter ist Italien mit neun Geldhäusern. Mehrere Durchfaller gibt es auch in Zypern und in  Griechenland (jeweils drei) und Slowenien sowie Belgien (jeweils zwei). Außerdem bestand jeweils ein Geldhaus in Deutschland, Österreich, Spanien, Frankreich, Irland sowie Portugal den Stresstest nicht. Mehr bei www.focus.de ...

26.10.2014 13:20

Gegen Steuerhinterziehung: Abkommen zum automatischen Informationsaustausch

Es soll die Abkehr vom Prinzip des Bankgeheimnisses sein: Um Steuerhinterziehung über Auslandskonten zu verhindern, haben rund 51 Länder ein Abkommen zum automatischen Informationsaustausch von Steuerdaten unterzeichnet. Doch es bleiben große Schlupflöcher.

Ab 2017 wollen die Staaten umfassend, dauerhaft und automatisch Daten über Konten von Ausländern bei ihren Banken mit deren Heimatländern austauschen. Für Steuerhinterzieher soll es damit schwieriger werden, ihr Geld vor dem heimischen Fiskus zu verstecken.

Vertreter von rund 51 unterzeichneten am Mittwoch bei einer internationalen Steuerkonferenz in Berlin eine entsprechende Vereinbarung. Die Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte die Liste der Länder im Internet auf ihrer Internetseite. Dabei sind wichtige Finanzzentren wie die Schweiz, Liechtenstein und Singapur sowie Karibik- und Kanalinseln. Weitere Länder wollen später folgen - die Zahl der Befürworter ist zuletzt auf fast 100 gestiegen. Aus der EU fehlt bislang einzig Bulgarien.

Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, begrüßte das schärfere Vorgehen gegen weltweite Steuerhinterziehung. Allerdings sei das Abkommen zunächst nur ein Papier. Wichtig sei die Umsetzung in den Ländern - auch in Deutschland. "Das muss man sehr genau beobachten, dass das nicht nur ein Papiertiger bleibt," denn das Abkommen hat einige Schwächen: Mehr bei www.deutschlandfunk.de ...

30.10.2014 20:53

Die finanzielle Situation im Oktober 2014

Diese Zahlen sind objektiv und real.
Die grosse Frage ist: Welche Konsequenzen wir diese Situation in den nächsten drei Jahren haben?

Meine Meinung:
Das globale Finanzsystem ist in keinem stabilen Zustand -
Und es existiert keine globale Politik, die dieses labile Finanzsystem reformiert oder wenigsten ausreichend stabilisiert.

Finanzen im Oktober 2014

Ein aufschlussreicher Artikel in DER SPIEGEL 43/2014, Seite 66 bis 76: Das Zombie-System - Sechs Jahre nach dem Lehman-Desaster leiden die Industrieländer am Japan-Syndrom: Das Wachstum lahmt, den Märkten droht ein Crash, die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich. Kann sich die Weltwirtschaft neu erfinden?

Hier die Ansicht von Daron Acemoglu, Wirtschaftshistoriker (Auszüge):

Daron Acemoglu, Wirtschaftshistoriker

Fazit von Al: Wir leben in einer Plutokratie, einer smarten Diktatur des Kapitals. Grundlage und Antrieb dieses Systems ist die Gier nach Geld. Und diese Gier ist so gross, dass sie auch den globalen Kollaps des Finanzsystems und damit der Wirtschaft in Kauf nimmt. Siehe auch Hochfrequenzhandel

24.10.2014 19:07

Börsen im Minus: Angst vor dem Ausverkauf

Taumelnde Aktienkurse, ängstliche Investoren und sprunghaft steigende Risikoaufschläge für Staatsanleihen der Euro-Krisenländer: Auf den Finanzmärkten herrschen derzeit Zustände, die beinahe schon an den Sommer 2012 erinnern, den bisher letzten Höhepunkt der Euro-Krise.

Eine neue Angst hat die Teilnehmer an den Finanzmärkten gepackt: die Angst vor dem großen Ausverkauf. Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat in den vergangenen vier Wochen rund 14 Prozent verloren. Ähnlich erging es dem Rest Europas. Seit diesem Mittwoch hat sich der Abwärtstrend erheblich beschleunigt. Wichtige Aktienbarometer wie der Dax Chart zeigen oder der Euro Stoxx 50 Chart zeigen fielen auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. Mehr bei www.spiegel.de ...

16.10.2014 18:27

Frage zum Tag der Deutschen Einheit:

Wieviel Schulden hat dieses Land? 
"Kreative Buchführung" ergibt eine Differenz von 117,6 Milliarden Euro ...!!

Schuldenuhr Bund der Steuerzahler

Schuldenuhr - staatsschuldenuhr.de

03.10.2014 1:23

Der Einstieg in die Vergemeinschaftung der Schulden:
Die EZB kauft Ramschpapiere

Die EZB will für ihr neues Wertpapier-Ankaufprogramm bis zu eine Billion Euro in die Hand nehmen. Das Geld soll erstmals in umstrittene Kreditverbriefungen – sogenannte Asset Backed Securities (ABS) – und Pfandbriefe (Covered Bonds) fließen. ABS haben nicht den besten Ruf. Es handelt sich um komplexe Finanzinstrumente, die als Mitauslöser der Finanzkrise gelten. Unter den Papieren, die Notenbank aufkaufen will, sollen auch Vermögenswerte aus Griechenland und Zypern sein, deren Rating unterhalb von „BBB-“ liegt. Solche Papiere werden von Investoren als „Ramsch“ bezeichnet.

Ziel der Maßnahme: Durch den Verkauf an die EZB könnten die privaten Banken ihre Bilanzen bereinigen, hätten dadurch wieder mehr Spielraum, Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. Genau das missfällt manchem Kritiker: Sie warnen vor einer Verlagerung von Risiken auf die Steuerzahler. „Mit dem Ankauf von ABS – welcher Qualität auch immer – nimmt die EZB enorme Risiken in ihre Bilanz und macht sich zu einer europäischen Bad Bank“, erklärte der ehemalige EZB-Direktor Jürgen Stark im Handelsblatt.

„Auch wenn die EZB nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten: Sie betreibt eine fiskalische Rettungspolitik, zu der sie durch die EU-Verträge explizit hätte befugt werden müssen“, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Es sei offenkundig, dass die EZB damit ihr Mandat überschreite. „Die Bundesregierung ist verpflichtet, aktiv dagegen vorzugehen“, forderte Sinn. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

Kommentar Al: Die Kanzlerin warnt vor der Rückkehr der Euro-Krise, der Dax fällt auf 9.200 Punkte und die EZB kauft griechische Staatsanleihen, die sonst niemand kaufen will. Gleich zwei Sünden: Der Kauf von Ramschware und die Vergemeinschaftung von Schulden. Was ist das anderes als eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise?

02.10.2014 21:18

Bundeskanzlerin Merkel warnt vor der Rückkehr der Euro-Krise

Die französische Regierung will die europäischen Defizitregeln erst 2017 wieder einhalten - zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Das geht aus einem in Paris veröffentlichten Haushaltsplan hervor. Demnach erwartet Frankreich für dieses Jahr einen Fehlbetrag von 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Er soll schrittweise gesenkt werden und 2017 bei 2,8 Prozent liegen. Damit würde Frankreich die in den EU-Verträgen festgelegte Obergrenze erstmals wieder unterschreiten. Einen strengeren Sparkurs zum Abbau des Staatsdefizits lehnt die Regierung in Paris ab.
Quelle: www.deutschlandfunk.de..., Nachrichten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einer Rückkehr der Euro-Krise gewarnt. „Ein Wiederaufflammen der Euro-Krise wäre in der allgemeinen weltpolitischen Lage eine Katastrophe“, sagte Merkel am Mittwoch auf dem Unternehmertag des Außenhandelsverbandes BGA in Berlin. „Wir sind (...) noch nicht an dem Punkt, wo wir sagen können, wir haben die Krise schon vollständig hinter uns gelassen.“ Sie mahnte die Euro-Partner, Verpflichtungen bei der Verschuldung einzuhalten.

Auch BGA-Präsident Anton Börner warnte, ein Wiederaufflammen der Euro-Krise wäre fatal. Die Regierung forderte er auf, gegenüber den Krisenländern in der Euro-Zone hart zu bleiben. Geld drucken und Schuldenmachen seien kein Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit. Börner kritisierte Frankreich: „Wenn das Land nicht aus dem Abwärtsstrudel herausfindet, ist der Euro und damit Europa in Gefahr.“ Mehr bei http://www.handelsblatt.com ...

01.10.2014 22:41

Der deutsche Konjunkturmotor läuft nicht mehr rund

Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel unerwartet deutlich von 106,3 auf 104,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit April 2013. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 105,7 Zähler erwartet. "Der deutsche Konjunkturmotor läuft nicht mehr rund", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die Führungskräfte schätzten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als zuletzt.

Mit dem erneuten Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers schwinden die Chancen auf ein kräftiges Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Angesichts der Verunsicherung durch die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten war das Bruttoinlandsprodukt im Frühjahr überraschend um 0,2 Prozent geschrumpft. Der Bundesverband der Deutschen Industrie senkte seine Wachstumsprognose von 2,0 auf 1,5 Prozent. Mehr bei http://de.reuters.com ...

24.09.2014 10:46

Alibaba - Größtes Börsendebüt aller Zeiten

Der Mega-Börsengang in New York ist geglückt: Die Aktien des chinesischen Online-Händlers Alibaba haben bei ihrer Erstnotiz an der New York Stock Exchange (Nyse) angesichts einer riesigen Nachfrage im mittleren zweistelligen Prozentbereich zugelegt. Die unter dem Kürzel "BABA" notierten Papiere setzten beim weltgrößten Börsengang aller Zeiten zu einem ersten Kurs von 92,70 Dollar in den freien Handel ein.

Kurz darauf näherte sich das begehrte Papier mit 99,70 Dollar zeitweise an die 100-Dollar-Grenze an, bevor der Kurs wieder etwas nachgab. Der Ausgabepreis der Alibaba-Aktien lag bei 68 Dollar und damit am oberen Ende der Platzierungsspanne. Experten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Kurssprung von 10 bis 15 Prozent gerechnet. Insgesamt gab das Unternehmen 368 Millionen Anteilsscheine aus. Das Volumen des Börsengangs belief sich auf 25 Milliarden Dollar.

Zum Handelsschluss standen 93,89 Dollar auf dem Kurszettel. Das entspricht einem satten Aufschlag von 38 Prozent. Mit dem Schlusskurs von knapp 94 Dollar kommt Alibaba nun auf einen rechnerischen Börsenwert von rund 231 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 180 Milliarden Euro). Das ist mehr als alteingesessene US-Konzerne wie Walt Disney und Coca-Cola und noch einmal 62 Milliarden Dollar mehr als zum Ausgabepreis. Mehr bei www.n-tv.de ...

 

Börsengang Alibaba

 

Ein Hype, eine undurchsichtige Angelegenheit, die Rückkehr der Dotcom-Blase? Das Misstrauen von Anlegern und Kommentatoren ist groß. Kein Wunder. Das chinesische Internetunternehmen Alibaba war der westlichen Öffentlichkeit völlig unbekannt, bevor der große Börsengang in New York anlief. 

Alibaba liegt damit an der Schnittstelle zwischen zwei Mega-Trends: Der Verlagerung des Handels ins Internet und dem Aufstieg Chinas. Beides ist praktisch nicht aufzuhalten. Die Alibaba-Aktie erlaubt dabei den Einstieg an einem goldenen Punkt, wo die Geschäftsmodelle und Märkte zwar schon hoch entwickelt, aber noch nicht ausgereizt sind.

Eine gehörige Portion Pessimismus mag nach den Krisen und Enttäuschungen von der Internet-Blase der Jahrhundertwende über das Debakel mit US-Immobilien bis hin zur Pleite Südeuropas eine gesunde Reaktion für Anleger sein. Außerdem verbinden sich mit China gedanklich eher Imitationen, Arbeitslager und miese Qualität. Es gibt jedoch auch ein anders China. Das Land ist durch die genannten Krisen ohne Kratzer durchgekommen und hat sich damit ökonomisch als beneidenswert stabil erwiesen. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

Kommentar Al: Nur durch den Börsengang an einem Tag reale 62 Milliarden Dollar "erzeugt". Das ist pervers und völlig unfair von einer Firma aus gesehen, die versucht, sich (beispielsweise) mit der Produktion von Stossdämpfern über Wasser zu halten. Dieses Finanzsystem fährt uns alle an die Wand.

19.09.2014 23:37 / 20.09.2014 9:52

Kommentar Al: Nur durch den Börsengang an einem Tag reale 62 Milliarden Dollar "erzeugt". Das ist pervers und völlig unfair von einer Firma aus gesehen, die versucht, sich (beispielsweise) mit der Produktion von Stossdämpfern über Wasser zu halten. Dieses Finanzsystem fährt uns alle an die Wand.

19.09.2014 23:37

Schäubles schwarze Null ist getürkt

Das Bundesfinanzministerium geht für das Jahr 2015 erstmals seit 1970 von einem Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung aus. Berechnungen des IfW zufolge hat sich inzwischen jedoch eine Milliardenlücke aufgetan.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) läuft Gefahr, den von ihm angestrebten Haushaltsausgleich 2015 zu verfehlen. Dies berichtet das Handelsblatt (Mittwochausgabe) unter Verweis auf Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Demnach klafft ohne zusätzliche Sparanstrengungen im Etat 2015 ein Lücke von etwa 3,5 Milliarden Euro. „Sollte der Bund erneut Brennelementesteuer erstatten müssen, wäre das Loch sogar noch entsprechend größer“, zitiert die Zeitung den IfW-Finanzexperten Alfred Boss.

Der von Schäuble eingebrachte Haushalt sieht Einnahmen und Ausgaben von je 299,5 Milliarden Euro vor – gelänge dies, wäre das der erste Etat seit 1970, der ohne Neuverschuldung auskäme. Für Schäuble wäre dies neben der Rettung des Euro der größte Leistungsausweis als Finanzminister. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

 

Schuldenuhr

Schuldenuhr

Schuldenuhr

 

Staatsverschuldung Deutschlands

 

Kommentar Al: Schäubles schwarze Null ist getürkt. Das gilt schon für die Jahreszahl 1970: Seit 1951 wurden noch nie Schulden getilgt und die Schulden steigen täglich weiter! Die Neuverschuldung des Jahres 2015 wird mit kreativer "Buchführung" nur vertagt. Für die Sanierung der Infrastruktur fehlen Milliarden. Im Verteidigungshaushalt werden durch die Ukraine-Krise Mehrkosten erwartet. Die Finanzierung der Energiewende ist nicht gesichert. Alle Ministerien würden gerne mehr Geld ausgeben. Schäubles ehrgeizige Null ist Augenwischerei und kein Sparprogramm. Dazu wären massive strukturelle Reformen nötig, die nicht einmal in Ansätzen in Sicht sind. Der Anstieg der Verschuldung ist gebremst. Gut so, aber mehr nicht. Von Schuldentilgung redet niemand, weil sie unmöglich ist.

10.09.2014 2:44 / 13.09.2014 2:43

Leitzinsen auf 0,05 Prozent und Aufkauf von Staatsanleihen

Am 04.09.2012 hat die Notenbank ihre Leitzinsen in einem überraschenden Schritt auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Der Schlüsselsatz für die Versorgung der Banken mit Zentralbankgeld lag erst seit Juni bei 0,15 Prozent. Den Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig Geld parken können, senkte die EZB auf minus 0,2 von minus 0,1 Prozent. Der Satz, den die Institute bezahlen müssen, wenn sie Geld kurzfristig bei ihr ausleihen, kappten die Währungshüter auf 0,3 von 0,4 Prozent.

Angesichts wachsender Deflationsrisiken hält die EZB auch die Tür für massive Wertpapierankäufe weiter offen. Die Zentralbank wird ab Oktober mit Krediten besicherte Wertpapiere (ABS) kaufen. Zum selben Zeitpunkt sollen zudem sogenannte "gedeckte Anleihen" (Covered Bonds) erworben werden. Dazu gehören etwa Pfandbriefe.Sollte eine zu lange Phase niedriger Inflation drohen, sei der EZB-Rat zu weiteren unkonventionellen Maßnahmen entschlossen, sagte Notenbankchef Mario Draghi am Donnerstagnachmittag vor der Presse in Frankfurt. Ein solches unkonventionelles Vorgehen - im Fachjargon Quantitative Easing genannt - dient als letztes Mittel, um eine Deflation zu verhindern. Hierzu könnte die EZB laut Draghi beispielsweise öffentliche Schuldtitel wie etwa Staatsanleihen oder auch private Papiere in großem Stil aufkaufen. Auch ein Programm zum Ankauf beider Wertpapierarten sei möglich, betonte Draghi. Mit entsprechenden Käufen hatten bereits die Notenbanken der USA, Japans und Großbritanniens ihre Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder angekurbelt. Mehr bei www.manager-magazin.de ...

Kommentar Al: Der Aufkauf von Wertpapieren = Staatsanleihen bedeutet Eurobonds durch die Hintertür!! Damit übernimmt die EZB die faulen Kredite der Euroländer inclusive der Risiken. Das ist nichts anderes, als die gemeinsame Schuldenhaftung!

05.09.2014 20:56

Der US-Markt wird weiter mit billigem Geld geflutet

Trotz des Aufschwungs in den USA will Notenbankchefin Janet Yellen bei der Zinswende nichts überstürzen.

Ein zu schnelles Vorgehen könne zu einem Hemmschuh für eine vollständige Erholung am Arbeitsmarkt werden, warnte sie am Freitag auf dem Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole. Sie erteilte damit einer Forderung aus den eigenen Reihen eine Absage, die Zinszügel jetzt schon anzuziehen. Es gebe keine "einfachen Rezepte" für eine angemessene Geldpolitik, betonte Yellen vor der handverlesenen Elite der Finanzwelt. Die Fed hält den Schlüsselzins bereits seit Ende 2008 - dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise - auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25. 

Bei dem Treffen ließ der US-Notenbanker James Bullard mit harscher Kritik an EZB-Chef Mario Draghi aufhorchen, obwohl dieser erst im Juni die Zinsen auf das Rekordtief von 0,15 Prozent gesenkt hatte. Die EZB müsse auf "das Warnsignal" niedriger Preissteigerungen reagieren und sich entschiedener gegen eine drohende Rezession stemmen, mahnte Bullard kurz vor einem Auftritt Draghis auf dem Forum. Mehr bei http://de.reuters.com ...

22.08.2014 22:51

Bank of America muss über 16 Milliarden Dollar zahlen

Die Finanzkrise von 2008 holt die Bank of America ein: Das Institut büßt mit einem Rekordvergleich über 16,65 Milliarden Dollar (12,5 Miliarden Euro) für Zockereien am Hypothekenmarkt, wie US-Justizminister Eric Holder in Washington mitteilte. Das ist der höchste Betrag, den ein Unternehmen jemals in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung mit der US-Regierung zahlen musste.

Die US-Behörden haben schon zahlreiche Großbanken wegen solcher Hypotheken-Deals zur Kasse gebeten. Zuletzt musste die Citigroup mit sieben Milliarden Dollar dran glauben. Den Vergleichsrekord konnte bisher der US-Konkurrent JPMorgan für sich beanspruchen. Die Bank zahlte im November 2013 wegen ähnlicher Vorwürfe 13 Milliarden Dollar.

Die Bank of America hatte sich im März bereits nach langem Ringen dazu bereiterklärt, die beiden staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac mit 9,5 Milliarden Dollar zu entschädigen. Insgesamt wurde das Institut mit mehr als 60 Milliarden Dollar für riskante Hypothekengeschäfte zur Rechenschaft gezogen.
Mehr bei www.t-online.de ...

Kommentar Al: Wieviel von diesem Geld kommt bei den tatsächlich geschädigten "Kleinen Leuten" an und wieviel hat die Bank of America mit diesen riskanten Hypothekengeschäften verdient? 16 Milliarden x 3 oder x 10?!

22.08.2014 9:23

  Strafzahlungen US-Banken

 

Das Federal Reserve System der USA (FED)

Die FED, die Zentralbank der USA, ist eine Organisation der Privatbanken der USA. Der Federal Reserve Act ermöglicht es der Federal Reserve bis heute, Geld ohne intrinsischen Wert (Fiatgeld) als Kreditgeld zu schaffen und es beispielsweise der amerikanischen Regierung gegen Zinsen zu leihen. Mehr bei http://de.wikipedia.org ...
Aktuell hat das Board of Governors der FED fünf Mitglieder. Stanley Fischer took office as a member of the Board of Governors of the Federal Reserve System on May 28, 2014, to fill an unexpired term ending January 31, 2020. He was sworn in as Vice Chairman of the Board of Governors on June 16, 2014. His term as Vice Chairman expires on June 12, 2018. Prior to his appointment to the Board, Dr. Fischer was governor of the Bank of Israel from 2005 through 2013.
More by www.federalreserve.gov ...

Kommentar Al: Anders als beispielsweise in Deutschland und der EU, ist der staatliche Einflus auf das Finanzsystem der USA deutlich geringer und im Federal Reserve Act festgeschrieben.

15.08.2014 15:36

Deutschland baut erstmals seit 1950 Schulden ab: 30 Milliarden Euro

Das hat es lange nicht gegeben: Erstmals seit 1950 ist der Schuldenberg des deutschen Staates geschrumpft. Das ist vor allem den Bad Banks zu verdanken. Ökonomen sind optimistisch, dass die Verbindlichkeiten auch in den kommenden Jahren sinken.

Der Schuldenberg des deutschen Staates ist im vergangenen Jahr erstmals seit 1950 geschrumpft. Die Verbindlichkeiten von Bund, Ländern, Kommunen und gesetzlicher Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte nahmen um 30,3 Milliarden Euro oder 1,5 Prozent ab. Insgesamt steht der Staat bei privaten Gläubigern und Kreditinstituten aus dem In- und Ausland noch mit knapp 2,04 Billionen Euro in der Kreide, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Experten gehen davon aus, dass die positive Entwicklung keine Eintagsfliege bleiben wird. Mehr bei www.focus.de ...

14.08.2014 13:13

Die Inflation in Euroländern sinkt auf Rekordtief

Das Wirtschaftswachstum der Eurozone ist nach einem mageren Jahresstart im Frühjahr ganz zum Erliegen gekommen: Vor allem eine Flaute in den drei größten Volkswirtschaften sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum zwischen April und Juni auf dem Niveau des Vorquartals verharrte, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs das BIP in den Monaten April bis Juni um 0,7 Prozent, nach plus 0,9 Prozent zum Jahresbeginn.

Die Inflation im Euroraum ist nach Eurostat-Daten im Juli auf den tiefsten Stand seit Oktober 2009 gefallen. Die Jahresrate der Teuerung sank von 0,5 Prozent im Vormonat auf 0,4 Prozent. Die Inflationsrate hat sich damit noch weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine Rate von knapp zwei Prozent anstrebt.
Mehr bei www.spiegel.de ...

14.08.2014 12:00

Deutschland spart 120 Milliarden Euro Zinsen

Der deutsche Staat hat durch den Zinsverfall seit Beginn der Finanzkrise einem Zeitungsbericht zufolge rund 120 Milliarden Euro eingespart. Allein im Jahr 2013 hätten die öffentlichen Haushalte durch den Zinsrückgang seit 2007 fast 37 Milliarden Euro weniger ausgeben müssen, berichtete die „Welt am Sonntag“. unter Berufung auf Berechnungen der Bundesbank. 2007 und damit vor der Finanzkrise lag die durchschnittliche Verzinsung deutscher Staatsanleihen danach bei 4,3 Prozent. 2013 seien es nach Bundesbank-Angaben noch 2,6 Prozent gewesen.

Die Zinsentwicklung ist neben der Rekordbeschäftigung und den hohen Steuereinnahmen ein wesentlicher Grund für die Rückführung der Haushaltsdefizite in Deutschland. Im kommenden Jahr will der Bund erstmals seit 1969 keine neuen Schulden mehr aufnehmen. Bund, Länder und Kommunen konsolidieren ihre Haushalte derzeit vor allem aufgrund der niedrigen Zinsausgaben und der günstigen Einnahmeentwicklung. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

11.08.2014 11:40

Hochfrequenzhandel (HFT) ist Bankraub

Die Märkte unterstehen keiner menschlichen Kontrolle mehr, sie werden längst von superschnellen Maschinen beherrscht, die mithilfe komplexer Algorithmen gegeneinander kämpften. Das uns vertraute Bild von Männern, die auf dem hektischen Börsenparkett wild mit ihren Armen wedelten, ist Geschichte. Der Aktienhandel wird von Computern abgewickelt, und auch diese Algorithmen werden nicht mehr von Finanz- oder IT-Fachleuten erstellt, sondern von Quantenphysikern, Klimaforschern und spekulativen Mathematikern.

„Quote Stuffing“ So heißt der Trick, mit dem sogenannte High Frequency Trader, also Hochfrequenzhändler, an amerikanischen Börsen in Sekundenbruchteilen mit riesigen Mengen an Aufträgen im System handeln und sie sofort wieder löschen, bevor überhaupt irgendjemand reagieren kann. Sie verdienen damit unfassbar viel Geld, weil sie die Konkurrenz an der Nase herumführen. So unmoralisch der Hochfrequenzhandel sein mag, er ist in Wahrheit genauso legal wie all jene anderen Geschäfte, die zu den großen Finanzkrisen der vergangenen Jahre geführt haben.

Ist es Gier, die ihn antreibt? „Auf jeden Fall. Habe ich damit irgendwelche existenziellen oder moralischen Probleme? Nein. Wir sind nicht darauf aus, die Technologie zu verbessern. Wir tun es nur, weil wir Gewinn machen wollen. Als Rechtfertigung reicht es mir zu sehen, wie mein Kind und meine Frau davon profitieren.“

Seither wetteifern die großen HFT-Firmen um winzige Zeitvorteile, sowohl durch Algorithmen wie durch Infrastruktur. Berge wurden durchbohrt, Milliarden Dollar, Euro und Pfund in den Bau gigantischer Datenzentren gesteckt und in Mikrowellen-Übertragungssysteme, wie etwa zwischen Frankfurt/Main und London – denn Licht bewegt sich durch Luft marginal schneller als durch Glasfaserkabel.

„Seit Jahren reden wir, wenn auch eher vage, von der Ökologie von Computersystemen, von Viren, Würmern und dergleichen. Hier aber haben wir ein echtes, arbeitendes System vor uns, das wir studieren können. Das Problem ist bloß, wir wissen gar nicht, wie es arbeitet oder wohin es führen könnte.“ Noch komplizierter wird das Szenario dadurch, dass manche Firmen ihre Algos lernfähig machen. So erklärt der Wissenschaftshistoriker George Dyson: „Die Algorithmen schaffen ihre eigenen Regeln, man hat sie in eine Evolution entlassen, so wie die Natur es mit den Organismen tut.“

Könnte in einem gewaltigen globalen Splash Crash das gesamte Börsensystem zusammenbrechen? Der Denker und Erfinder Ray Kurzweil, heute technischer Entwicklungsleiter bei Google, sagt seit langem einen Moment voraus, den er „die Singularität“ nennt und in dem die Maschinen das Kommando übernehmen. Könnte der Inkubator für solch ein Ereignis der unbeaufsichtigte Aktienmarkt sein? Der Gedanke klingt fast zu abwegig, um ihn zu äußern, doch keiner der für diesen Text befragten Fachleute wollte ihn rundheraus von sich weisen.

Für Lewis geht es um mehr als um die Zukunft des HFT; er nennt den anstehenden Rechtsstreit „nur ein kleines Scharmützel vor dem Hintergrund einer unermesslichen Anhäufung von Reichtum und politischer Macht“, die derzeit die westlichen Demokratien untergrabe. „In vieler Hinsicht sind wir alle wieder zu Vasallen geworden“, sagt er. „Und es ist ganz einfach: Die Leute, die die Regeln machen, gewinnen das Spiel ...“ Mehr bei www.freitag.de ...

Kommentar Al: Mit HFT hat sich die Finanzbranche verselbständigt und gleichzeitig jeder Kontrolle entzogen. HFT ist eine Maschine die nur eine Funktion hat: Aus dem Börsensystem unter Missachtung seiner eigentlichen Funktion Geld zu extrahieren. Im Prinzip ist das nichts anderes, als das (völlig legale!) Anzapfen eines Geldtresors. Es ist nicht absehbar, was das für globale Konsequenzen hat. Klar ist nur: Hier bereichern sich ganz wenige Menschen in unvorstellbarem Masse durch eine spezielle Technologie: Sie ist völlig legal, weil sie der Gesetzgeber nicht versteht.

12.07.2014 21:52

Die EZB druckt unbegrenzt Geld

Die EZB senkte wegen der anhaltenden Konjunkturflaute und der drohenden Deflation in der Euro-Zone auch den Leitzins auf 0,15 von 0,25 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten allerdings mit einem größeren Rückgang auf 0,10 Prozent gerechnet. Zudem müssen Banken künftig einen Strafzins bezahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will unter anderem über Käufe von Wertpapieren, die mit Krediten besichert sind (ABS), und mittels neuer langfristiger Notenbank-Kredite (LTRO) Geld ins Finanzsytem pumpen. Letztere hätten zunächst ein Volumen von 400 Milliarden Euro. Außerdem stellte Draghi kurzfristige weitere Maßnahmen in Aussicht, sollten diese notwendig sein.

Die neue Geldschwemme der Europäischen Zentralbank treibt den Dax erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 10.000 Punkten. Der deutsche Leitindex stieg in der Spitze um 0,9 Prozent auf ein Allzeithoch von 10.013,69 Punkten. Auch die US-Börsen erklommen neue Rekordhöhen. Mehr bei http://de.reuters.com ...

Kommentar Al: "Es muss verdammt schlimm um die Euro-Zone stehen, wenn so viel Geld reingepumpt werden muss," sagte ein Händler an der Börse. So ist es. Die Massnahmen der EZB schaffen kein Vertrauen - Im Gegenteil. Sie sind Ausdruck der Labilität des Finanzsystem der EU und der globalen Finanzwirtschaft. Nur die Börse jubelt, weil man jetzt so leicht Profit machen kann, ohne eine Leistung zu erbringen oder Werte zu schaffen.

05.06.2014 17:23

Griechenland frisiert wieder seine Bilanzen

1,5 Milliarden Euro soll Griechenland 2013 mehr eingenommen haben, als es für seine Kernaufgaben ausgegeben hat. Deswegen will die Regierung heute neue Hilfen der Euro-Partner einfordern. Zu Recht. Denn der Sparerfolg ist zwar schöngerechnet - aber weniger von den Griechen als von den Gläubigern selbst.

Doch während die Nachricht vom Primärüberschuss in den Hauptstädten Europas, Brüssel und der internationalen Presse überwiegend bejubelt wurde, üben namhafte Ökonomen vehemente Kritik. Für sie ist der Primärüberschuss eine reine Illusion, eine Art Schwindel im gegenseitigen Einvernehmen zwischen EU und Athen, um Griechenlands öffentliche Finanzen auf dem Papier aufzuhübschen.

Tatsächlich ist Griechenland weit von einem Primärüberschuss entfernt, wie ihn Ökonomen im Allgemeinen definieren, nämlich als Saldo des Staatshaushalts minus der Zinszahlungen. Laut Elstat hat Griechenland im Jahr 2013 ein Haushaltsdefizit von 23 Milliarden Euro angehäuft. Das entspricht 12,7 Prozent seiner Wirtschaftsleistung. Die Zinszahlungen betrugen 7,2 Milliarden Euro, daraus ergibt sich immer noch ein Primärdefizit von rund 16 Milliarden Euro oder 8,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Mehr bei www.spiegel.de ...

05.05.2014 11:40

Die trügerische Euphorie in der Euro-Krise

Eine Kolumne von Wolfgang Münchau
Ist die Euro-Krise abgehakt? Aus Sicht der Investoren und der Politik ist sie es. Dabei sind die Probleme in Griechenland, Spanien oder Italien größer denn je. Wie in den dreißiger Jahren ist auch jetzt die Demokratie in Gefahr.

Womit wir es hier zu tun haben, ist nur oberflächlich eine Finanzkrise. Es ist eine Systemkrise. Hier sind Länder mit unterschiedlichen Voraussetzungen in eine Währungsunion eingetreten ohne jede Bemühung, sich einander anzupassen. Anstatt in der Krise eine politische Union zu bauen, erzwingen wir die Anpassung über das Sparen und die Deflation. Genauso wie in den dreißiger Jahren. Damals nahm die Demokratie Schaden, nirgendwo stärker als in Deutschland. Auch heute tut sie das, diesmal in Südeuropa. Überall gibt es Zeichen für eine politische Radikalisierung.
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16.04.2014 21:05

Griechenland gibt wieder Staatsanleihen aus

An den Kapitalmärkten verdichten sich die Gerüchte über eine Rückkehr Griechenlands noch an diesem Mittwoch. Zum ersten Mal, seit das hoch verschuldete Land im Mai 2010 um internationale Finanzhilfe bitten musste, will Athen wieder eine Anleihe mit einer längeren Laufzeit bei den Anlegern unterbringen. Zuletzt war Griechenland dort nur mit Kurzläufern aktiv. Insidern zufolge dürfte es sich um eine Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Volumen von rund zwei Milliarden Euro handeln.

"Alles in allem haben die Besitzer von griechischen Staatsanleihen in den vergangenen beiden Jahren einen Verlust von rund 69 Prozent verkraften müssen. Doch nun ist es Zeit, wieder nach vorne zu schauen, denn der Markt ist gegenüber griechischen Anleihen positiv eingestellt", sagt Marktexperte Alessandro Giansanti von der ING.

Die Emission langfristiger Schulden ist für Griechenland nach Einschätzung von Guntram Wolff, Direktor beim Brüsseler Forschungszentrum Bruegel, "eine extrem riskante Strategie". Denn Griechenland werde deutlich höhere Zinsen zu tragen haben, als dies bei den Rettungskrediten der Fall sei, so der Experte jüngst. Diese liegen bei rund 3 Prozent. Zehnjährige griechische Staatstitel wurden dagegen am Dienstag mit einer Rendite von leicht über 6,1 Prozent gehandelt, immerhin nahezu das niedrigste Niveau seit 2010. Zum Vergleich: Im März 2012 hatten sie einen Rekordstand von rund 37 Prozent erreicht. Mehr bei www.n-tv.de ...

Kommentar Al: Der Schuldenstand Griechenlands beläuft sich auf ca. 330 Milliarden Euro. Gerade hat die EU ein drittes Hilfspaket für Griechenland geschnürt, ca. 10 Milliarden Euro neue Schulden. Wer leiht einem solchen Land noch Geld? Im privaten Bereich wäre so etwas undenkbar. Bei Staaten funktioniert es: Deutschland hat 2.100 Milliarden Schulden aber die Ratingagenturen bewerten die Solvenz Deutschlands mit der Bestnote. Ball Paradox!
Kann es auf Dauer funktionieren, dass Staaten prinzipiell anders mit Geld umgehen, als ein mittelständischer Unternehmer? Ich kann dafür keinen vernünftigen Grund erkennen.

Kommentar der Zeitung DER STANDARD aus Wien: "Wie schnell sich die Zeiten doch ändern. Vor zwei Jahren war sich halb Europa sicher, dass Griechenland die Eurozone verlassen wird. Das Land werde die Drachme wieder einführen und ins Chaos abgleiten. Das Krisengerede ist verpufft. Athen kommt wieder billig an Kredite. Doch die Erholung findet nur an den Finanzmärkten statt. Von dieser Scheinwelt haben allerdings die Menschen wenig bis gar nichts. Jeder dritte Grieche (!!) ist arbeitslos. Auch an den Finanzmärkten dürfte irgendwann das böse Erwachen kommen: Griechenlands Schulden sind heute mit 175 Prozent der Wirtschaftsleistung höher als je zuvor. Europa ist noch weit davon entfernt, über den Berg zu sein." Quelle: www.deutschlandfunk.de ...

Kommentar der Zeitung SCHLESWIG-HOLSTEIN AM SONNTAG: "Es ist im Grunde eine Frechheit, Griechenlands neue Schuldscheine als 'Rückkehr an die Finanzmärkte' zu feiern. Wer sich trotz Europa-Wahlkampfes den Sinn für Zahlen bewahrt hat, erkennt die wahren Zusammenhänge: Vornehmlich Hedgefonds kaufen Athener Staatsanleihen mit relativ geringem Risikoaufschlag, weil letztlich die Europäische Zentralbank dafür haftet. Also vor allem Deutschland, das die eigenen Sparer mit Minizinsen abspeist und deren Geldvermögen schleichend entwertet. Mit Merkels Garantie, Griechenland den Rauswurf aus der Eurozone zu ersparen, werden letztlich kapitalistische Heuschrecken gemästet: Die EZB flutet die Märkte mit billigem Geld, das sich dann in Hellas risikolos um ein Vielfaches verzinst anlegen lässt."
Quelle: www.deutschlandfunk.de ...

10.04.2014 9:47 / 11.04.2014 12:09 / 13.04.2014 22:02

Draghi bricht das nächste Tabu

Im Kampf gegen die drohende Deflation ist die Europäische Zentralbank bereit, eine Revolution zu wagen. Sie erwägt, in großem Stil Anleihen am Kapitalmarkt aufzukaufen. Dagegen hatte sich die Bundesbank gewehrt, nun lenkt sie womöglich ein.

Die Europäische Zentralbank (EZB) bereitet den Weg für bisher beispiellose Maßnahmen im Kampf gegen die drohende Deflation. "Im EZB-Rat herrscht Einstimmigkeit, gegebenenfalls auch weitere unkonventionelle Maßnahmen im Rahmen unseres Mandats einzusetzen, wenn die Inflation zu lange sehr niedrig bleibt", sagte Notenbank-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der monatlichen Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt am Main. "Wenn nötig, können wir schnell handeln".

Abstrakter Notenbanker-Jargon, hinter dem sich womöglich eine kleine Revolution verbirgt. Denn erstmals betonte Draghi, dass man auch über ein Programm zum Aufkauf von Wertpapieren am Kapitalmarkt gesprochen habe. Man mache sich Gedanken darüber, wie genau ein solches Programm auszugestalten sei, um möglichst wirkungsvoll zu sein. Zudem habe man auch über einen Negativzins für Banken beraten, die ihr Geld bei der EZB parken.

Die für Notenbanker ungewöhnlich deutlichen Worte zeigen, wie ernst die EZB das Problem der drohenden Deflation, also einer Phase sinkender Preise, offenbar nimmt. Einzelne Länder, wie Griechenland und Spanien sind bereits in die Deflation gerutscht. Und die Euro-Zone als Ganzes ist zumindest ziemlich nah dran. Im März lag die Inflationsrate gerade mal bei 0,5 Prozent, die Verbraucherpreise waren also im Durchschnitt nur minimal höher als ein Jahr zuvor.
Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: Hier wird deutlich, dass keine Konsequenzen aus der Finanzkrise des Jahres 2008 gezogen wurden. Das globale Finanzsystem ist nach wie vor labil und es funktioniert nur (noch), weil die USA ungeniert Geld drucken und die Europäer das gleiche tun, nur leicht kaschiert: Die EZB wird unbegrenzt marode Staatsanleihen von EU-Ländern aufkaufen, die de facto sei Jahren pleite sind: Irland, Griechenland, Portugal und Zypern. Spanien, Frankreich und Italien werden folgen. Und was dann? Niemand ist mit dem Ziel unterwegs, das globale Finanzsystem auf eine solide funktionierende Basis zu stellen.

Nachtrag: Nun hat die Zentralbank laut Pressebericht verschiedene Modellrechnungen zu den Auswirkungen eines massenhaften Kaufs von Wertpapieren auf die Inflation erstellen lassen. Die Simulationen rechnen dabei nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit einem Volumen an Wertpapierkäufen von 1.000 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres. Dies wären gut 80 Milliarden Euro im Monat, die zur Bekämpfung der niedrigen Inflationsrate von im März 0,5 Prozent eingesetzt werden könnten. Mehr bei www.n-tv.de ...

Kommentar Al: Das ist die gleiche Grössenordnung, in der in den USA pro Monat Geld gedruckt wird ...

03.04.2014 22:23 / 04.04.2014 20:25

Hochfrequenzhandel (HFT) ist Bankraub

Die Märkte unterstehen keiner menschlichen Kontrolle mehr, sie werden längst von superschnellen Maschinen beherrscht, die mithilfe komplexer Algorithmen gegeneinander kämpften. Das uns vertraute Bild von Männern, die auf dem hektischen Börsenparkett wild mit ihren Armen wedelten, ist Geschichte. Der Aktienhandel wird von Computern abgewickelt, und auch diese Algorithmen werden nicht mehr von Finanz- oder IT-Fachleuten erstellt, sondern von Quantenphysikern, Klimaforschern und spekulativen Mathematikern.

„Quote Stuffing“ So heißt der Trick, mit dem sogenannte High Frequency Trader, also Hochfrequenzhändler, an amerikanischen Börsen in Sekundenbruchteilen mit riesigen Mengen an Aufträgen im System handeln und sie sofort wieder löschen, bevor überhaupt irgendjemand reagieren kann. Sie verdienen damit unfassbar viel Geld, weil sie die Konkurrenz an der Nase herumführen. So unmoralisch der Hochfrequenzhandel sein mag, er ist in Wahrheit genauso legal wie all jene anderen Geschäfte, die zu den großen Finanzkrisen der vergangenen Jahre geführt haben.

Ist es Gier, die ihn antreibt? „Auf jeden Fall. Habe ich damit irgendwelche existenziellen oder moralischen Probleme? Nein. Wir sind nicht darauf aus, die Technologie zu verbessern. Wir tun es nur, weil wir Gewinn machen wollen. Als Rechtfertigung reicht es mir zu sehen, wie mein Kind und meine Frau davon profitieren.“

Seither wetteifern die großen HFT-Firmen um winzige Zeitvorteile, sowohl durch Algorithmen wie durch Infrastruktur. Berge wurden durchbohrt, Milliarden Dollar, Euro und Pfund in den Bau gigantischer Datenzentren gesteckt und in Mikrowellen-Übertragungssysteme, wie etwa zwischen Frankfurt/Main und London – denn Licht bewegt sich durch Luft marginal schneller als durch Glasfaserkabel.

„Seit Jahren reden wir, wenn auch eher vage, von der Ökologie von Computersystemen, von Viren, Würmern und dergleichen. Hier aber haben wir ein echtes, arbeitendes System vor uns, das wir studieren können. Das Problem ist bloß, wir wissen gar nicht, wie es arbeitet oder wohin es führen könnte.“ Noch komplizierter wird das Szenario dadurch, dass manche Firmen ihre Algos lernfähig machen. So erklärt der Wissenschaftshistoriker George Dyson: „Die Algorithmen schaffen ihre eigenen Regeln, man hat sie in eine Evolution entlassen, so wie die Natur es mit den Organismen tut.“

Könnte in einem gewaltigen globalen Splash Crash das gesamte Börsensystem zusammenbrechen? Der Denker und Erfinder Ray Kurzweil, heute technischer Entwicklungsleiter bei Google, sagt seit langem einen Moment voraus, den er „die Singularität“ nennt und in dem die Maschinen das Kommando übernehmen. Könnte der Inkubator für solch ein Ereignis der unbeaufsichtigte Aktienmarkt sein? Der Gedanke klingt fast zu abwegig, um ihn zu äußern, doch keiner der für diesen Text befragten Fachleute wollte ihn rundheraus von sich weisen.

Für Lewis geht es um mehr als um die Zukunft des HFT; er nennt den anstehenden Rechtsstreit „nur ein kleines Scharmützel vor dem Hintergrund einer unermesslichen Anhäufung von Reichtum und politischer Macht“, die derzeit die westlichen Demokratien untergrabe. „In vieler Hinsicht sind wir alle wieder zu Vasallen geworden“, sagt er. „Und es ist ganz einfach: Die Leute, die die Regeln machen, gewinnen das Spiel ...“ Mehr bei www.freitag.de ...

Kommentar Al: Das Daytrading, erfunden Anfang der 70-er Jahre, pervertiert das Aktiengeschäft und die Börse. Es ist der klassische Fall von "Geldvermehrung ohne Wertschöpfung". In den USA ist Daytrading seit 1996 auch für Privatanleger erlaubt. HFT ist die entscheidende Verbesserung des Daytradings durch eine Maschine, die nur eine Funktion besitzt: Aus dem Börsensystem unter Missachtung seiner eigentlichen Funktion Geld zu extrahieren. Es existiert nur ein prinzipieller Unterschied zwischen HFT und einem Bankraub: HFT ist völlig legal! Es ist nicht absehbar, was das für globale Konsequenzen hat. Klar ist nur: Hier bereichern sich ganz wenige Menschen in unvorstellbarem Masse durch eine spezielle Technologie: Sie ist völlig legal, weil sie der Gesetzgeber nicht versteht - Oder will er sie gar nicht verstehen ...? Spätestens mit HFT hat sich die Finanzbranche verselbständigt und gleichzeitig jeder Kontrolle entzogen.

12.07.2014 21:52

Abzocke durch Hochfrequenzhandel

Der US-Starautor Michael Lewis hat sich in einem Buch dem umstrittenen Hochfrequenzhandel gewidmet und damit eine hitzige Debatte entfacht. Seine These: Normale Anleger werden von superschnellen Handelsplattformen abgezockt.

Börsen wie die BATS Exchange stehen seit der Veröffentlichung von Michael Lewis Buch "Flash Boys", zu deutsch "Blitzjungs", im Zentrum der Kritik. Lewis erklärt: Ein normaler Investor platziert einen Kaufauftrag für beispielsweise Microsoft-Aktien bei der digitalen Börse.

"Und bevor der in New Jersey in deren Datenzentrum ankommt, bekommen die Algo-Bots der Hochfrequenzhändler das mit und rasen per Glasfaser zum gleichen Handelsplatz, wo ich die Microsoft-Titel kaufen will. Sie schlagen vorher zu und verkaufen mir die Papiere dann zu einem höheren Preis."

Die Wellen schlagen hoch: Der Börsengang des Hochfrequenzhändlers Virtue wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Sowohl der New Yorker Generalstaatsanwalt sowie die Börsenaufsicht SEC wollen sich der Sache annehmen. Und auch das FBI hat zugegeben, dass bereits Untersuchungen laufen.Mehr bei www.deutschlandfunk.de ...

Siehe auch "US-Behörden nehmen Hochfrequenzhandel unter die Lupe" bei www.heise.de ...

03.04.2014 20:09 / 04.04.2014 22:23

Drittes Hilfspaket für Griechenland: 8,3 Milliarden Euro

Die Euro-Finanzminister geben neue Rettungshilfen von insgesamt 8,3 Milliarden Euro an Griechenland frei. Das Geld solle in drei Raten ausgezahlt werden, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Dienstag nach Beratungen in Athen. 6,3 Milliarden Euro sollen bereits Ende des Monats fließen, die restlichen zwei Milliarden Euro in zwei Raten unter bestimmten Bedingungen bis Ende Juli. Mitte Mai muss Athen Schulden in Milliardenhöhe tilgen. Im Mai stehen zudem in Griechenland Wahlen an. Am 25. Mai wählen die Griechen nicht nur ihre 21 Vertreter für das nächste Europäische Parlament. Zugleich findet in Griechenland die zweite, entscheidende Runde der Kommunal- und Regionalwahlen statt, deren erster Durchgang eine Woche zuvor absolviert wird.

Der strenge deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lobt „große Fortschritte“ in Athen. Aber die Menschen spüren davon bisher nichts. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 27,5 Prozent. In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen sind sogar 57 Prozent der Arbeitssuchenden ohne Beschäftigung. Auch wer Arbeit hat, muss sich einschränken. Nach einer Statistik des Arbeitsministeriums verdienen 57 Prozent aller Beschäftigten weniger als 1000 Euro brutto im Monat. Seit Beginn der Krise 2010 hat die griechische Durchschnittsfamilie rund ein Drittel ihrer Kaufkraft eingebüßt. Mehr bei www.tagesspiegel.de ...

03.04.2014 0:47

Bank of America zahlt 9,5 Milliarden Dollar

Die Finanzkrise kostet die Bank of America noch einmal richtig Geld. Die US-Großbank zahlt nach eigenen Angaben wegen strittiger Hypothekengeschäfte aus den Jahren 2005 bis 2007 zusammen 6,3 Milliarden Dollar an die beiden staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Zusätzlich kauft sie ihnen Hypothekenpapiere im Zeitwert von 3,2 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) wieder ab.

Die Aufsichtsbehörde FHFA und die Großbank verkündeten den Vergleich am Mittwoch. Die Behörde hatte 2011 insgesamt 18 Finanzkonzerne verklagt, die Fannie Mae und Freddie Mac Hypothekenpapiere verkauft hatten. Der Vorwurf: Die Banken hätten die darin enthaltenen Hauskredite zu rosig dargestellt. In der ab 2007 hereinbrechenden Finanzkrise verloren die Papiere massiv an Wert. In der Folge musste der Staat bei den Immobilienfinanzierern rettend einspringen.

Nach der Lösung des aktuellen Falls stehen noch sieben Klagen aus. Erst in der vergangenen Woche hatte die Credit Suisse einer Zahlung von 885 Millionen Dollar zugestimmt. Die Deutsche Bank hatte sich Ende vergangenen Jahres auf die Zahlung von 1,9 Milliarden Dollar geeinigt. US-Branchenprimus JPMorgan Chase zahlte für die Beilegung des juristischen Streits 4 Milliarden Dollar und kauften für weitere 1,1 Milliarden Dollar Hypothekenpapiere zurück. Die französische Bank Société Générale musste im Februar 122 Millionen Dollar zahlen. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

27.03.2014 9:36

Ratingagentur stuft Brasilien fast auf Ramsch

Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Brasiliens gesenkt. Die Herabstufung wurde mit bestehenden Haushaltsrisiken und dem niedrigen Wachstums begründet.

Die Kreditwürdigkeit des BRIC-Staates wurde von "BBB" auf "BBB-" herabgestuft, wie S&P mitteilte. Zwar sieht die Agentur die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas immer noch als Investitionsziel, aber nur noch auf einer Stufe vor dem sogenannten Ramschniveau, mit dem spekulative Anlagen gekennzeichnet werden.

Für die Herabstufung nannte die Ratingagentur ein schwaches Wirtschaftswachstum und unkalkulierbare Ausgaberisiken. Zusammengenommen reduzierten diese Faktoren "die Handlungsfähigkeit der Regierung angesichts externer Störungen". Eine weitere Herabstufung ist jedoch vorerst nicht zu erwarten, S&P bewertete den Ausblick für Brasilien als stabil. Mehr bei www.dw.de ...

Kommentar Al: Die Fussballweltmeisterschaft aber findet im Juni 2014 dort statt ...

25.03.2014 9:26

Einigung im Dauerstreit über Banken-Abwicklung

Die EU hat entschieden und sich auf Regeln zur Abwicklung maroder Banken Regeln zur Abwicklung maroder Banken geeinigt. Außerdem soll es einen gemeinsamen Abwicklu gsfonds geben. Den können die Länder auch anzapfen, bevor es zu spät ist. Das Abwicklungsregime ist neben der Aufsicht die zweite Säule der geplanten Bankenunion. 

Ziel ist, dass nicht mehr die Steuerzahler bei Banken-Schieflagen einspringen müssen. Künftig werden in erster Linie Eigentümer und Gläubiger zur Bankenrettung zur Kasse gebeten. Erst nach einem substanziellen Beitrag von ihnen sollen Einlagen von Sparern sowie Gelder aus dem Abwicklungsfonds fließen. Ein Beispiel: Bei einem Institut mit einer Bilanzsumme von einer Billion Euro müssten zuerst Gläubiger und Aktionäre mindestens 80 Milliarden Euro beisteuern zur Rettung. Das dürfte in der Regel reichen. Klar war schon bisher, dass Sparer mit weniger als 100 000 Euro bleiben verschont bleiben. Mehr bei www.focus.de ...

Kommentar der spanischen Zeitung LAS PROVINCIA: "Nach langen Verhandlungen haben das Europaparlament und der Europäische Rat die zweite Säule der Bankenunion verabschiedet. Die erste bestand darin, die EZB zur zentralen Kontrollinstanz zu machen, nun wurde auch noch ein Mechanismus zur Restrukturierung und Abwicklung von Problembanken beschlossen. Mit dieser Vereinbarung hat die EU ein Instrument für den Fall zur Verfügung, dass eine Großbank in eine Schieflage gerät. Das neue Abkommen verhindert außerdem, dass in Zukunft im Krisenfall erneut die Steuerzahler für marode Banken zur Kasse gebeten werden."

Kommentar der dänischen Zeitung JYLLANDS-POSTEN: "Dabei waren die Verhandlungen überaus mühsam, denn große Euroländer wie Deutschland taten sich schwer damit zu akzeptieren, dass supranationale Institutionen wie die EZB beschließen können, beispielsweise eine deutsche Großbank zu schließen. Aber eine ganze Reihe Euroländer verfügt über Finanzinstitute, die so groß sind, dass ein Kollaps die ganze Währungsunion gefährden könnte - wenngleich sich dann auch die Frage stellt, ob ein Fonds mit 55 Milliarden Euro für einen solchen Fall ausreicht."  

Kommentar Al: Entscheidend ist: Es gibt eine Einigung, aber noch lange kein von allen EU-Staaten ratifiziertes Gesetz, das die neuen Regeln verbindlich festschreibt. Auch der Fond von 55 Milliarden Euro existiert nur als Idee ... Die Banken sind heute fast noch so unreguliert, wie bei der Finanzkrise 2008. Alles kann genau wieder so passieren!

20.03.2014 23:54

Das Vermögen der Deutschen

Die hochgerechneten Daten des SOEP ergeben für 2012 ein Bruttovermögen (ohne Fahrzeuge und Hausrat) von rund 7,4 Billionen Euro, wobei Grund­ und Immobilienbesitz mit 5,1 Billionen Euro den überwiegenden Anteil ausmacht. Im Vergleich zu 2002 ist der Wert des Bruttovermögens nominal um rund 500 Milliarden Euro gestiegen. Der Zuwachs speist sich überwiegend aus Vermögenszuwächsen beim selbst genutzten Wohneigentum, aber auch beim Geldvermögen.

Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte belaufen sich nach Angaben des SOEP im Jahre 2012 auf gut 1,1 Billionen Euro, vorrangig bestehend aus Hypothekarkrediten in Höhe von knapp einer Billion Euro. Das Nettovermögen der inländischen Erwachsenen in privaten Haushalten betrug damit im Jahr 2012 rund 6,3 Billionen Euro.

Ein Standardmaß zur Messung von Vermögensungleichheit ist der Gini­Koeffizient. Je höher der Wert ist, desto stärker ausgeprägt ist die gemessene Ungleichheit. Für 2012 ergibt sich ein Koeffizient von 0,78 (Tabelle 1). Innerhalb der Eurozone weist Deutschland damit vor Österreich die höchste Vermögensungleichheit auf. So liegt der Gini­Koeffizient für Frankreich bei 0,68, für Italien bei 0,61 und für die Slowakei bei 0,45. Höher als in Deutschland ist die Vermögensun­
gleichheit in den USA (Gini­Koeffizient 0,87 für das Jahr 2010). Mehr bei www.diw.de ...

Vermögen Deutschland

26.02.2014 18:41

"Verluste werden sozialisiert, Gewinne privatisiert." (Wagenknecht)

Die Gesamtverschuldung der Industrienationen, also Privat- und Staatsschuld zusammengenommen, im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt hat derzeit den höchsten Stand seit 1870 erreicht und ist insbesondere seit 1970 dramatisch angestiegen, nämlich um 110 Prozentpunkte.

Die Ursache dafür liege aber weniger im staatlichen als im privaten Sektor. Nur ein Drittel des Anstieg seit 1970 sei auf die anwachsende öffentliche Verschuldung zurückzuführen, der "überwältigende Anteil des Anstiegs" rührt nach den Untersuchungen Schularicks von einer "höheren Kreditaufnahme der privaten Haushalte und Unternehmen" her.

Abgesehen von Kriegszeiten, hatten Finanzkrisen typischerweise ihren Ursprung im privaten Sektor, während die Kosten sozialisiert worden sind. 

Fazit: Neue Studien zeigen, dass die private Verschuldung in den vergangenen 140 Jahren weitaus stärker angestiegen ist als die staatliche, und verweisen auf den privaten Sektor als den Hauptverantwortlichen für die wiederkehrenden Finanzkrisen. In der Folge erscheint die seit 1970 international stark anwachsende Staatsverschuldung zu einem nicht unwesentlichen Teil - aber natürlich nicht allein - als das Ergebnis privater Verluste. In dieser Hinsicht haben die Linken recht, selbst wenn man ihre politischen Folgerungen nicht teilen mag. Mehr bei www.spiegel.de ...

26.02.2014 11:02

Die Ukraine vor dem Staatsbankrott

Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) warnt wegen der Unruhen in der Ukraine vor einer Staatspleite. Sie senkte die Kreditwürdigkeit des Landes am Freitag auf die Stufe "CCC" - die zweite Abstufung binnen drei Wochen. Damit kann ein Ausfall nur bei einer günstigen Entwicklung verhindert werden. Doch das bezweifelt S & P: Der Ausblick des Ratings bleibt negativ. Die politische Lage habe sich erheblich verschlechtert, hieß es, russische Finanzhilfen stünden infrage.

Bisher lagen die Hoffnungen auf dem Nachbarland, das im Dezember ukrainische Staatsanleihen für drei Milliarden Dollar gekauft hatte. Doch nun ist der Verbündete des Regimes offenbar verunsichert. Das Finanzministerium in Kiew sagte die für Freitag geplante Ausgabe einer neuen Anleihe kurzfristig ab. Die Ukraine muss 2014 rund neun Milliarden Dollar Schulden refinanzieren. Quelle: www.finanzen.net ...

25.02.2014 12:09

Ursache der gegenwärtigen kapitalistischen Systemkrise

Die Wirtschaftswissenschaft befindet sich seit einigen Monaten in heller Aufregung. Ein anscheinend neuartiges theoretisches Konzept, das auf den Begriff der "lang anhaltenden Stagnation" (Secular Stagnation) gebracht wurde, scheint die Analyse der gegenwärtigen Krise voranzutreiben. 

Was Summers Argumentation aber so außergewöhnlich macht, ist das für seine Zunft neuartige Verständnis der Finanzblasen der vergangenen Jahrzehnte, wie auch der derzeitigen, sehr expansiven Geldpolitik. Summer hat es als erster prominenter Ökonom tatsächlich gewagt, die historische einmalige expansive Geldpolitik, die einer gigantischen Gelddruckerei gleichkommt, wie auch die Finanzblasen der vergangenen Jahrzehnte zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit zu erklären. Spekulationsblasen und eine lockere Kreditpolitik hätten in der vergangenen Dekade nur ausgereicht, um "moderates Wachstum" zu generieren, so Summers in einem Kommentar für die Financial Times. Ohne die Unterstützung durch "unkonventionelle Politik" (Negativzinsen und Gelddruckerei in historisch beispiellosem Ausmaß) würden die USA und die wichtigen globalen Volkswirtschaften nicht mehr in der Lage sein, "zu Vollbeschäftigung und starkem Wachstum" zurückzukehren.

In einem Interview mit der Washington Post machte Summers zudem klar, dass die "normalen selbstregulativen Eigenschaften der Wirtschaft" nicht mehr ausreichen würden, um Beschäftigung und "finanzielle Stabilität" aufrechtzuerhalten. Die ist eine kaum verhüllte Umschreibung für Marktversagen. Mehr bei www.heise.de ...

Kommentar AL: Nur durch "einmalige expansive Geldpolitik" kann noch Wachstum generiert werden. Wie wird man mit den hässlichen Nebenwirkungen fertig: Weltweit massive Staatsverschuldungen. Offenbar wird davon ausgegangen, dass das viele gedruckte Geld nie mehr eingesammelt werden kann. Also wartet man auf den Crash und die globale Abwertung ... oder?
Warum kann die Weltwirtschaft nicht mit Null-Wachstum plus Evolution funktionieren?

20.02.2014 9:08

Mit einem Trick zu nächsten „Schwarzen Freitag“

Ein Börsenchart geht um die Welt – und zeigt erstaunliche Parallelen zwischen 1929 und heute. Nun fürchten Anleger einen Crash wie damals am „Schwarzen Freitag“. Dabei ist alles nur ein raffinierter Trick.Eine Linie, die einer anderen Linie ganz ähnlich sieht – das reicht aus, um die Börsenwelt in Angst und Schrecken zu versetzen. Nach einem Vergleich der beiden Linien sind reihenweise Anleger davon überzeugt, dass ein großer Börsencrash unmittelbar bevorsteht.

Die besagte Grafik zeigt den Kursverlauf am amerikanischen Aktienmarkt – einmal im Jahr 1929 und einmal heute. Das Erstaunliche: Beide Kurven scheinen fast deckungsgleich zu verlaufen. Zwar ist die X-Achse, in dem der Zeitraum angegeben wird, für beide Kursverläufe identisch. Allerdings gelten auf der Y-Achse, auf der der Punktestand abgetragen wird, zwei unterschiedliche Maßstäbe. Dadurch kommt es zu einer erheblichen Verzerrung.

Korrekt wäre es, jeweils nur die prozentuale Veränderung anzuschauen. Dann sähe man, dass der Dow zwischen Anfang 1928 und September 1929 um beinahe hundert Prozent gestiegen ist, während er von Mitte 2012 bis heute etwas mehr als 20 Prozent zugelegt hat. Die Fallhöhe ist eine ganz andere. Von der verblüffenden Parallelität zwischen damals und heute ist keine Spur mehr.

Wenn der „Chart of Doom“ etwas aufzeigt, dann ist es nicht der bevorstehende Börsencrash, sondern wie leicht sich Anleger manipulieren lassen und wie gut sich Charttechnik dazu verwenden lässt. „Sie können jeden Chart so skalieren, dass dabei alles, was sie wollen, heraus kommt!“, schreibt Jeffrey Saut, Chefstratege beim Brokerhaus Raymond James. Mehr bei www.handelsblatt.com ...

Dow Jones Index - Vergleich

19.02.2014 21:43

Janet Yellen - Neue Chefin der Fed

Die neue Chefin setzt auf die Ideen des alten Chefs. Janet Yellen, seit Monatsbeginn Vorsitzende der mächtigsten Notenbank der Welt, will den geldpolitischen Kurs von Ben Bernanke fortsetzen und die milliardenschweren Anleihenkäufe der Federal Reserve in „maßvollem Tempo“ weiter reduzieren. Das kündigte die 67 Jahre alte Wirtschaftswissenschaftlerin am Dienstag in ihrem ersten öffentlichen Auftritt als Fed-Chefin vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses in Washington an. Zuletzt pumpte die US-Zentralbank pro Monat noch 65 Milliarden US-Dollar in den Wirtschaftskreislauf.

Die Arbeitslosenquote in den USA liegt derzeit bei 6,6 Prozent und damit sehr nahe an dem Wert von 6,5 Prozent, den die Fed selbst in der Vergangenheit als Richtwert für eine Erhöhung der Zinsen ausgegeben hatte. Doch Yellen erklärte am Dienstag, dass die Erholung auf dem Arbeitsmarkt noch „längst nicht abgeschlossen sei“. Sorge machte ihr vor allem die hohe Zahl der Langzeitarbeitslosen in den USA, sagte Yellen. Mehr bei www.berliner-zeitung.de ...

17.02.2014 18:18

USA mit 17 Billionen Dollar Schulden

In Washington hat das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus einer Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze zugestimmt. Bei der Abstimmung votierten 221 Abgeordnete mit Ja, 201 waren dagegen. Damit hat die Regierung in den kommenden 13 Monaten wieder einen erhöhten finanziellen Spielraum. Nun muss sich der Senat mit der Vorlage befassen. Wegen der dortigen Mehrheit der Demokraten von Präsident Obama gilt die Zustimmung aber als sicher.

Die USA hatten am vergangenen Freitag die Schuldenobergrenze erreicht. Die Staatsverschuldung beträgt derzeit rund 17 Billionen Dollar (12,8 Billionen Euro). Mehr dazu bei www.deutschlandfunk.de/nachrichten ...

Kommentar Al: Wie kann man 17 Milliarden Dollar jemals wieder tilgen ...?! Denkt darüber überhaupt jemand nach?

12.02.2014 9:14

Den Staat schröpfen mit ÖPP

In Zeiten der Eurokrise muss Europa sparen. Dafür gibt es in vielen Ländern die sogenannte Schuldenbremse. Um öffentliche Bauvorhaben und Dienstleistungen dennoch weiter finanzieren zu können, hat die Politik ein fragwürdiges Finanzierungsmodell erfunden - Öffentliche private Partnerschaften, kurz ÖPP genannt. Dabei investieren private Unternehmen in die öffentliche Infrastruktur, um sie anschließend an den Staat zu vermieten.

Die Dokumentation berichtet anhand der wichtigsten Beispiele - darunter die Hamburger Elbphilharmonie, das umstrittene Milliardenprojekt des Pariser Justizpalastes, der Ausbau der Autobahn A7 in Norddeutschland oder der Neubau der TGV-Strecke zwischen Tours und Bordeaux - über die Erfahrungen mit ÖPP in Deutschland und Frankreich. Mehr bei www.tvinfo.de ... und der Sendung:
Der geplünderte Staat - Geheime Geschäfte von Politik und Wirtschaft, DI 11.2., 22:00 Uhr, arte

Kommentar Al: ÖPP gleicht der Erfindung einer Gelddruckmaschine: Mietpreise beispielsweise von bis zu 130 Euro pro Quadratmeter Bürofläche über Jahrzehnte! Das Beste an ÖPP: Die finanziellen Bedingungen der ÖPP-Verträge sind geheim und damit jeder öffentlich-rechtlichen Kontrolle entzogen. Und das funktioniert in der deutschen Demokratie!

11.02.2014 22:59


Schwellenländer in der Krise

Einstmals als neue Stütze der globalen Konjunktur umjubelt, befinden sich nun etliche Schwellenländer am Rande eines dramatischen Wirtschaftseinbruchs.

Die enormen Kapitalzuflüsse, die ab 2007 die Grundlage des Booms in den Schwellenländern bildeten, versiegen nun in Antizipation steigender Zinsen in den Industriestaaten aber ebenso rasch. Allein in den ersten vier Wochen dieses Jahres sind aus den Aktienmärkten der Semiperipherie des Weltsystems rund 12 Milliarden US-Dollar abgezogen worden, während es im gesamten vergangenen Jahr circa 15 Milliarden waren. Auf Schwellenländer spezialisierte Finanzmarktfonds verzeichneten massive Verluste von neun Milliarden Dollar binnen der letzten Januarwoche, entsprechend ausgerichtete Investitionsfonds erfuhren sogar historisch beispiellose Kapitalabflüsse im Januar.

Die von dieser Krisendynamik erfassten Volkswirtschaften der Semiperipherie sehen sich nun in einer wirtschaftspolitischen Zwickmühle: Sie müssten die Zinsen massiv anheben, um die Abflüsse von Kapital zu stoppen, die sonst zu Währungsabwertungen und Schuldenkrisen führen. Die in Devisen aufgenommenen Kredite werden ja immer teurer. Zugleich droht eine radikale Zinserhöhung, wie sie etwa die türkische Notenbank in einem Akt der Verzweiflung vollführte, die einheimische Wirtschaft vollends abzuwürgen, eine Rezession wäre dann die Folge. Mehr bei www.heise.de ...

05.02.2014 10:29

Die Party ist vorbei

Die US-Notenbank Fed fährt im Februar ihre Anleihekäufe um weitere zehn Milliarden Dollar auf 65 Milliarden Dollar monatlich zurück. Die Gäste reagieren verschnupft: An den an billiges Geld gewöhnten Aktienmärkten in den USA fielen die Kurse im Anschluss an die Entscheidung.

Die Botschaft vom Mittwoch ist simpel: Wir haben es gesagt, und es kommt! Selbst eine kurze Eintrübung bei den US-Arbeitsmarktdaten im Dezember wird nicht zum Anlass genommen, einen Monat innezuhalten, wie manche Beobachter erwartet hatten. Selbst die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten der Entwicklungsländer lassen die Fed kalt.

Sie orientiert sich an den internen Wirtschaftsdaten. „Die Entscheidung heute untermauert die Entschlossenheit, die Bondkäufe im Laufe des Jahres zu beenden“, erklärte Daniel Aplert von Westwood Capital in New York gegenüber Reuters. „Diese Politik hat ihr Verfallsdatum erreicht.“ Mehr bei www.handelsblatt.com...

30.01.2014 10:11

Angst um Schwellenländer stürzt Finanzmärkte in Turbulenzen

Inzwischen aber wachsen die Zweifel daran, dass es so gut weitergeht. Wie groß diese Zweifel mittlerweile sind, war in den vergangenen Tagen an den Finanzmärkten zu spüren. Am schlimmsten erwischte es dabei Argentinien: In Panik zogen viele Investoren ihr Geld aus dem Land ab. Der Kurs der Landeswährung Peso zum US-Dollar ist seit Jahresbeginn um rund 17 Prozent eingebrochen. Der Absturz ist so dramatisch, dass die Regierung in Buenos Aires kapituliert und die 2011 eingeführten Devisenkontrollen aufheben will.

Auch in anderen Schwellenländern stehen die Währungen in den vergangenen Tagen unter Druck. Damit verstärkt sich eine Entwicklung, die Experten bereits seit Anfang 2013 beobachten: Seitdem haben die türkische Lira und der südafrikanische Rand rund ein Viertel ihres Wertes verloren, in Brasilien ging es um 17, in Indien um 15 Prozent nach unten. Die Auswirkungen der jüngsten Turbulenzen sind bis nach Europa zu spüren. Am Freitag knickte der deutsche Aktienindex Dax um 2,5 Prozent ein - so stark wie seit vergangenem Sommer nicht mehr. Mehr bei www.spiegel.de ...

25.01.2014 22:13

Commerzbank-Chef Martin Blessing zur Finanzierung von Staaten durch Banken

"Ich plädiere dafür, dass Banken Staatsanleihen ab 2019 schrittweise mit Eigenkapital unterlegen sollten", schrieb er in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Bislang müssen Banken Staatsanleihen nicht mit Eigenkapital absichern, weil diese Bonds als risikofreie Anlage gelten. Damit Banken nicht zu einseitig in Staatsanleihen ihres Heimatlandes investieren, schlägt Blessing nun Großkreditgrenzen vor.

Seit dem Schuldenschnitt Griechenlands 2012 steht das Staatsanleihe-Privileg in der Kritik. Vor allem Bankaufseher und Regulierer wie Bundesbank-Präsident Jens Weidmann oder die deutsche Bafin-Chefin Elke König haben sich für einen Kurswechsel ausgesprochen. Doch geändert hat sich an den Regeln auch mit der Einführung der strengeren Kapitalregeln von Basel III nichts. Blessing ist nun der erste Großbanken-Chef, der das Thema ausführlich aufgreift und detaillierte Vorschläge macht.

Für europäische Staatsanleihen schlägt er Freigrenzen von 25 Prozent des haftenden Eigenkapitals einer Bank vor. Erst wenn die Bank noch stärker in Anleihen eines einzelnen Landes investiert, soll sie dafür Kapital reservieren müssen. "Auch in der eigenen Währung sollten Banken bei Staatsanleihen keine zu großen Klumpenrisiken eingehen", argumentiert Blessing. Wie viel Eigenkapital die Banken in dem Fall aufbringen müssen, soll von deren Kreditwürdigkeit abhängen. Mehr bei www.ad-hoc-news.de ...

20.01.2014 11:53

Wo ist die Krise ...?!
Aussenhandel 2013

Neue Munition für die Kritiker der deutschen Exportstärke: Deutschland hat 2013 nach Berechnungen des Ifo-Instituts den weltweit höchsten Exportüberschuss erzielt.

Mit umgerechnet rund 260 Milliarden Dollar weise die Leistungsbilanz ein deutlich höheres Plus aus als die der weltgrößten Handelsnation China mit rund 195 Milliarden Dollar. Auf Rang drei folgt der Rohstoffexporteur Saudi-Arabien, geht aus Berechnungen des Münchner Instituts für die Nachrichtenagentur Reuters hervor. Mehr bei www.welt.de ...

14.01.2014 10:59

Schattenbanken: Geld regiert die Welt

ARD: Die Story im Ersten - Geld regiert die Welt
Montag, 13.01.14 | 22:45 - 23:30 

Wenn Arbeiter in Deutschland auf die Straße gehen, weil ihre Firma die Löhne drücken will oder Mieter in einer deutschen Großstadt gegen den Verfall ihrer Wohnungen kämpfen, dann stecken nicht selten dieselben Verursacher dahinter: Finanzkonzerne, deren Namen nur Insidern etwas sagen. Sie sind die eigentlich Mächtigen dieser Welt. Während die großen Banken im Scheinwerferlicht von Börsenkontrolle und Öffentlichkeit stehen, läuft ein großer Teil des Finanzgeschäfts heute im Verborgenen. Schattenbanken investieren und spekulieren mit Billionenbeträgen - ohne öffentliche Kontrolle. Ihre Macht umspannt den ganzen Globus.

Sie lassen Staatsmänner nach ihrer Pfeife tanzen, dominieren die Wirtschaft. Ob US-Konzerne oder schwäbische Mittelständler, ob Dax-Unternehmen oder deutsche Immobiliengesellschaften: Die Finanzriesen stecken überall mit drin, sorgen für Renditedruck. Und der wirkt sich ganz unten aus. Und plötzlich werden kleine Leute auf der ganzen Welt zu Spielbällen in den Händen derer, die mit Billionen jonglieren. Mehr bei http://programm.ard.de ...

Kommentar Al: Diese Dokumentation sollte man sich unbedingt ansehen! Am Beispiel der US-Firma Blackstone wird vorgeführt, wer wirklich Macht hat auf dieser Welt: Die unregulierten Schattenbanken!

14.01.2014 10:16

Akzeptiert Amazon bald Bitcoins ...?

Den bislang größten Erfolg konnten die Bitcoin-Verfechter jetzt bei Overstock landen. Der eCommerce-Gigant akzeptiert ab sofort Bitcoins für alle Produkte, die dort zum Verkauf stehen - allerdings vorerst nur für Lieferadressen in den USA.

Den ganz großen Durchbruch dürfte es aber erst dann geben, wenn sich auch Amazon entschließt, Bitcoin zu akzeptieren. In einem Interview mit CNN sagte Overstocks CEO Patrick Byrne, dass Amazon "über kurz oder lang" Bitcoin akzeptieren wird. "Dieser Markt wächst mit rund 30 Prozent pro Monat, ich denke nicht, dass Jeff Bezos diese Gelegenheit ungenutzt lassen wird", lautete Byrnes Einschätzung. Mehr bei http://business.chip.de ...

Das Neue kommt lautlos daher. Ein paar Klicks auf das Smartphone, und das Bier ist bezahlt. 2,50 Euro kostet es im Room77, einer Bar in Berlin-Kreuzberg. Viele junge Menschen aus vielen Ländern zieht es dorthin, mit Vollbärten, Turnschuhen, Wollpullis und immer mit einem Smartphone, griffbereit auf dem Tisch neben dem Bier. 2,50 Euro, das sind an diesem Abend 0,00503621 Bitcoins. Die virtuelle Währung* ist angesagt in Berlin. Jörg Platzer, der Inhaber der Bar, ist überzeugt: Bitcoins werden unsere Art zu bezahlen verändern. Mehr bei www.zeit.de ...

Kommentar Al: Bitcoin ist eine virtuelle, konvertible Währung mit der im Internet komfortabel bezahlt werden kann. Die Hauptprobleme: Wer "druckt" dieses Geld? ... Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die NSA! Sicherheit des Kontos und des Zahlungsverkehrs. Keine Deckung durch reale Werte und: Starke Kursschwankungen = Labiles Vertrauen. Mehr bei http://de.wikipedia.org ...

Bitcoin Chart

13.01.2014 10:36

Aufseher entschärfen Kapitalregel

Auf Druck der Banken wird eine der Kapitalregeln für mehr Sicherheit der Finanzbranche weniger streng ausfallen. Wie der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, ein Gremium verschiedener Aufsichtsbehörden aus aller Welt, mitteilte, gilt nun eine nicht ganz so strikte Definition für die sogenannte Leverage Ratio. Die Änderungen lassen Banken nach außen finanzstärker wirken.

Die Leverage Ratio misst die Krisenstärke einer Bank als Verhältnis ihres vermeintlich sicheren Kapitals zum Gesamtvermögen. Banken hatten sich über die Regel beschwert. Sie würde die Kreditvergabe an Verbraucher und Unternehmer abwürgen, hatte es geheißen. Mit den jüngsten Änderungen nehmen die Aufseher den Druck von Banken, zur Einhaltung der Basel-Regeln Vermögen zu verkaufen oder frisches Kapital aufzunehmen. Auf dem Papier werden ihre gemeldeten Kapitalquoten jetzt höher aussehen.

Außerdem dürfen Banken nach den neuen Regeln bei ihren Wertpapiergeschäften jetzt ausgedehnte Maßnahmen zur Minderung des Ausfallrisikos - sogenanntes Netting - anwenden. Sie können nun etwa Rückkaufverträge (Repos) schließen, womit Sicherheitspfandzahlungen eines Vertragspartner ein größeres Gewicht bekommen.

Darüber hinaus nehmen die Aufseher Vermögen aus Geschäften mit zentralen Kontrahenten, die sonst möglicherweise doppelt gezählt worden wären, aus der Berichtspflicht der Banken aus. Dadurch schrumpft das Vermögen, das Banken zur Berechnung der Leverage Ratio angeben müssen, was die gemeldeten Kapitalquoten steigern wird. Mehr bei www.n-tv.de ...

Kommentar Al: Nicht mehr Regulierung, sondern weniger ...!

13.01.2014 15:03

 

Jürgen Albrecht, 13. Januar 2014
update: 13.01.2015

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