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Die Schuldenkrise ist die Finanzkrise 2.0

Finanzkrise 2010

Die Finanzkrise von 2008 hatte für die Banken keine Folgen.
Nichts wurde von der Politik reguliert.
Das globale Finanzsystem funktioniert genau so, wie vor der Krise.
Mit den gleichen Risiken.

Die Finanzlage aber ist heute kritischer als 2008,
denn die globalen Staatsschulden sind exponentiell gestiegen.
Viele Länder sind überschuldet und de facto pleite,
einige auch offiziell: Iceland, Griechenland, Irland und Portugal.

Überschuldung heisst, diese Länder haben keine Chance,
ihre Schulden durch Tilgung loszuwerden.
Das ist aber auch für Deutschland der Fall ...!

Wenn keine Tilgung mehr möglich ist,
bleibt nur die Umschuldung.
Im Klartext: Der Bankrott.
Der aber bedeutet Finanzkrise 2.0
und wahrscheinlich auch das Ende des Euro.

Es bleibt nichts anderes übrig,
als sich auf den nächsten Crash vorzubereiten.

Die einzige Privat-Strategie:
Weg mit dem Geld !

Geld umgehend von der Bank holen
und in Sachwerte eintauschen,
solange das noch möglich ist!

... Und die Nachrichtenlage verfolgen,
um nicht plötzlich überrascht zu werden!

Deshalb dieses Weblog
zu Nachrichten über die globale Finanzlage:

 

 

   
Die EZB pumpt Geld in den Finanzmarkt - Kommentare

"Durch die großzügige Bereitstellung von Zentralbankgeld für die unter Liquiditätsknappheit leidenden Banken im Süden des Kontinents wachsen auch die Risiken in der Bilanz der Deutschen Bundesbank. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Ratingagenturen genauer hinschauen. Und ehrlich gesagt: Angebracht wäre es! Die Währungsunion erlebt eine tiefe Zahlungsbilanzkrise und verfügt nicht mehr über den Ausgleichmechanismus flexibler Wechselkurse. Letztlich können dadurch die ökonomisch starken Länder mit in den finanziellen Abgrund gerissen werden. Es ist Zeit, öffentlich darüber zu reden, welche Risiken Deutschland zur Erhaltung der Eurozone noch eingehen will", fordert die BÖRSEN-ZEITUNG.

Das HANDELSBLATT kommentiert die gestern erfolgreiche Ausgabe kurzfristiger italienischer Anleihen: "Italien nahm über neun Milliarden Euro auf und musste dafür eine durchschnittliche Rendite von 3,25 Prozent bieten. Im November hatte die Verzinsung noch bei 6,5 Prozent gelegen. Die neue Regierung von Ministerpräsident Mario Monti wird das als Erfolg für sich verbuchen. Aber in Wahrheit greifen die Investoren nicht deshalb zu, weil sie von den Sparbemühungen der Italiener überzeugt sind, sondern weil sie von der Zentralbank zum Jagen getragen werden. Der wahre Test steht Italien und der Euro-Zone erst noch bevor." 

Der Berliner TAGESSPIEGEL meint: "Griechenland, Portugal und Irland können sich seit vielen Monaten nicht mehr an den Kapitalmärkten finanzieren. Das übernehmen neue, von den europäischen Partnern ausgestattete Institutionen. Gleichzeitig schultert die Europäische Zentralbank immer mehr Verantwortung für die Finanzierung der Staaten. Mittelfristig droht eine höhere Inflation und ein schwächerer Euro. Und dennoch: Eine Alternative gibt es vermutlich nicht. Die EZB ist der stärkste Akteur gegen die Krise, und sie wird das Scheitern des Euro verhindern. Auch in dem Fall, dass sich Italien nicht mehr zu verkraftbaren Konditionen an den Märkten mit Geld versorgen kann." Quelle: www.dradio.de/wirtschaftspresseschau/

30.12.2011 10:25

Wenn es Italien im ersten Quartal nicht schafft, dann zerfällt die Euro-Zone

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hat Italien die Schlüsselrolle für den Fortbestand oder Zerfall der Euro-Zone zugewiesen. Das Überleben der Währung werde von der wirtschaftlichen Entwicklung des südeuropäischen Landes abhängen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zu Beginn nächsten Jahres werde Italien in eine tiefe Rezession stürzen. "Wenn es dem Land gelingt, da vor den Wahlen im Mai 2013 wieder herauszukommen - was ich erwarte -, dann kann Italien ein Vorbild für alle südeuropäischen Staaten werden. Ansonsten wird die Euro-Zone auseinanderbrechen."

Auch mit dem Austritt eines Landes aus dem Währungsgebiet müsse mittlerweile gerechnet werden, sagte Mayer. So sei ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsgemeinschaft nicht mehr tabu. Es bestehe das Risiko, dass dort nach den 2012 geplanten Neuwahlen eine Regierung komme, die entweder nicht willens oder nicht fähig sei, den Sparkurs weiterzutragen. "Dann würden vermutlich die Hilfsprogramme eingestellt. Und die Griechen müssten eigenes Geld drucken, um ihre Rechungen zu bezahlen. Dieses können sie Drachme nennen oder auch anders." Mehr bei www.ftd.de ...

26.12.2011 10:50

Die EZB pumpt 500 Milliarden Euro in den Finanzmarkt

523 Banken leihen sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) 489 Mrd. Euro - der höchste Betrag, den Geldinstitute jemals auf einen Schlag bei der EZB abgerufen haben. Die gewaltige Liquiditätsspritze löste Euphorie an den Märkten aus, die allerdings rasch verpuffte.

Das Auf und Ab der Kurse am Aktien- und Bondmarkt endete vorerst mit Verlusten, was dafür sprechen könnte, dass pessimistische Anleger wenig Wirkung erwarten. Optimisten hoffen auf lange Sicht, dass die Milliarden so etwas wie eine sich selbst verstärkende Aufwärtsspirale in Gang setzen werden, weil das Vertrauen vieler Anleger in die Banken wieder wachsen werde. Denn in der Tat ist die Gefahr, dass die Institute den Unternehmen und Konsumenten den Kredithahn zudrehen, erheblich gesunken. Wie auch immer: Für ein Urteil, was für Wirkungen die Liquiditätsspritze in den nächsten Wochen entfalten werden, ist es zu früh.

Die 489 Mrd. Euro sind für ein Zeitraum von höchstens drei Jahren verliehen worden. Diese halbe Billion darf nicht mit dem ebenfalls gewaltigen Betrag verwechselt werden, den die Geldhäuser ohnehin schon bis vor wenigen Tagen der Zentralbank schuldeten. Anfang der Woche waren es mehr als 700 Mrd. Euro. Mehr bei www.ftd.de ...

21.12.2011 20:33

EZB: Der Euro befindet sich in einer systemischen Krise

Die Finanzstabilität im Euroraum ist nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) so stark gefährdet wie nie seit der Lehman-Pleite im Herbst 2008. Die Spannungen auf dem Markt für Staatsanleihen hätten sich - gepaart mit schon vorhandenen Problemen vieler Geschäftsbanken - derart verstärkt, "dass sie Dimensionen einer systemischen Krise annahmen, wie sie seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers vor drei Jahren nicht zu beobachten war", schreibt die EZB in ihrem Finanzstabilitätsbericht.

"Die Risiken für die Finanzstabilität der Euro-Zone haben in der zweiten Jahreshälfte 2011 beträchtlich zugenommen", lautet der Befund der EZB. Die Turbulenzen um verschuldete Euro-Staaten griffen zunehmend auf Geschäftsbanken über, die Konjunkturaussichten trübten sich ein. Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs von Großbanken sei zuletzt gestiegen, heißt es deshalb weiter. Mehr bei www.ftd.de ...

Als Ursache nennen die Notenbanker eine gefährliche Mischung von vier Risikofaktoren:

  • Immer mehr Staaten stecken sich in der Schuldenkrise gegenseitig an, während die Finanzmärkte den öffentlichen Haushalten misstrauen.
  • Die Geldversorgung wird für die privaten Banken in der Euro-Zone immer schwieriger.
  • Die Konjunkturperspektiven verschlechtern sich, während sich die Kreditausfallrisiken der Banken erhöhen.
  • Das Ungleichgewicht der weltweit größten Volkswirtschaften und das Risiko eines scharfen globalen Abschwungs.

Mehr bei www.spiegel.de ...

19.12.2011 20:42

Düstere Konjunkturaussichten und unsichere Grossbanken

Fitch stufte die langfristige Kreditwürdigkeit von fünf internationalen Geldhäusern herunter, darunter die der Deutsche Bank. Die Ratingagentur senkte die Bonität für das Institut von auf "AA-" auf "A+". Zudem senkte Fitch den Daumen über die Bank of America, Goldman Sachs, Barclays, Credit Suisse und BNP Paribas. Die Herabstufungen sind Teil einer grundsätzlichen Neubewertung der Bankenbranche weltweit. Mehr bei www.ftd.de ...

Steht die Welt vor einer Rückkehr zu Protektionismus und nationaler Isolation? Vor dieser Gefahr warnt jetzt die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, in einem eindringlichen Appell - und vergleicht die Lage bereits mit der Großen Depression vor dem Zweiten Weltkrieg. Mehr bei www.spiegel.de ...

16.12.2011 9:18

Akute Gefahren auf den Finanzmärkten
Akute Gefahren auf den Finanzmärkten

14.12.2011 18:02

Das Zitat des Tages
Wann immer ...

Zitat Schuldenschnitt

11.12.2011 23:27

Wurde auf dem Gipfel der Euro gerettet?

"Überwunden ist die Schuldenkrise nach diesem Gipfel bei Weitem nicht. Die Bewährungsprobe an den Märkten steht spätestens im Januar bevor, wenn die Mitgliedsländer Milliarden Euro neuer Staatsanleihen an den Mann bringen müssen. Sollte die Lage dann erneut eskalieren, bleibt wohl nur noch die Europäische Zentralbank als Rettungsanker. EZB-Chef Draghi hat den Einstieg in die Fiskalunion zur Bedingung für eine aktivere Rolle der Notenbank im Ernstfall gemacht. Diese Vorleistung hat Europa auf dem Gipfel erbracht", betont die RHEIN-ZEITUNG.

"Seit gestern früh ist Europa nicht mehr das, was es einmal war. Da der Ärmelkanal für die Briten immer noch breiter ist als der Atlantik, wurden sie und vielleicht eine Handvoll zaudernder Staaten vom Rest Europas abgekoppelt - oder besser: Deutsche und Franzosen haben sich von Londons Bremser-Politik befreit. Sicher: Auf der einen Seite ist es ein Fluch, dass dieser kleine Kontinent gespalten ist, weil er unfähig ist, in der größten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg zusammenzustehen. Andererseits ist es ein Segen, dass sich Berlin und Paris vom selbstbetrügerischen Mythos losgesagt haben, dass nur der kleinste gemeinsame Nenner gut für Europa sei. Auf mehr als den ließen sich die Briten ohnehin nie ein", resümiert die OSTSEE-ZEITUNG. Quelle: www.dradio.de/presseschau/

Kommentar Al: Gemessen an dem, was auf den vorherigen Gipfeln "beschlossen" wurde, ist jetzt endlich eine Verschärfung der Fiskalregeln in Sicht. Aber noch gibt es keinen Vertragstext und der Teufel liegt im Detail und der Demokratie - Die Landesparlamente müssen der Vertragsänderung zustimmen. Knackpunkt wird dabei die Haushaltsautonomie werden, die sich wohl kein Staat der EU aus der Hand nehmen lassen wird. Und damit ist dann auch gleich wieder alles offen! Von einer Fiskalunion ist Europa auch nach diesem erfolgreichen Gipfel noch weit entfernt! Ausserdem ist das eigentliche Krisenproblem nicht einmal behandelt worden: Die Schuldenkrise. Wie werden Europa, die USA und Japan ihre Schulden los?! Dafür ist keine Lösung in Sicht. Das aber ist die Ursache der massiven Finanz- und Eurokrise.

10.12.2011 10:28

Europas Banken fehlen 114,7 Milliarden Euro Eigenkapital

Es ist ein verheerendes Zeugnis für die deutschen Banken: Die europäische Finanzaufsicht hat beim Blitz-Stresstest eine Kapitallücke von 13,1 Milliarden Euro aufgedeckt. Die Hälfte der getesteten Institute muss sich nun schnell frisches Geld besorgen - darunter Deutsche Bank und Commerzbank.

Den europäischen Großbanken fehlen nach Berechnungen der EU-Bankenaufsicht EBA insgesamt 114,7 Milliarden Euro. Das wurde am Donnerstag aus Finanzkreisen bekannt. Auf die deutschen Institute entfallen davon 13,1 Milliarden Euro. Demnach hat die Deutsche Bank eine Kapitallücke von 3,2 Milliarden Euro, bei der Commerzbank  fehlen 5,3 Milliarden Euro. Auch bei der genossenschaftlichen DZ Bank sowie den Landesbanken WestLB, Nord/LB und Helaba fehlt Geld. Die LBBW, der im Oktober eine Lücke von 364 Millionen Euro bescheinigt worden war, kommt dagegen nun um eine Kapitalaufstockung herum.

Die größte Kapitallücke gibt es laut EBA in Spanien. Den Instituten dort fehlen 26,2 Milliarden Euro. Italienische Banken benötigen insgesamt 15,4 Milliarden Euro, französische Institute 7,3 Milliarden Euro. Bei britischen Banken stellte die Aufsichtsbehörde keine Kapitallücke fest. Mehr bei www.spiegel.de ...

08.12.2011 20:31

Übersteht der Euro noch das I. Quartal 2012 ...?!

Zwei simple Bilder und der Artikel "Am Abgrund", Der Spiegel, 48/2011, lassen vermuten, dass das Finale bevorsteht:

Schuldkredite 1. Qiuartal 2012

Rendite europäischer Staatsanleihen November 2011

Kommentar Al: Der Euro ist in eine existentielle Krise geraten, weil sich alle Euro-Staaten (einem globalen kapitalistischen Trend folgend ...) massiv verschuldet haben. Die Verschuldung funktioniert über Staatsanleihen (sog. Rentenpapiere), die auf dem Finanzmarkt versteigert werden. Die Höhe der dabei zu zahlenden Zinsen spiegelt die Hoffnung der institutionellen Anleger wieder, ihr Geld zurück zu bekommen. Niedrige Zinsen = Hohe Sicherheit. Seit 2010 steigen diese Zinsen, die Anleger verlieren das Vertrauen in die Staatsanleihen. Im November 2011 ist der Punkt erreicht, an dem die Anleger generell aus europäischen Staatsanleihen flüchten. Die nationalen "Rentenpapiere", bis dato die sichersten Investitionen auf dem Anlagemarkt, sind zum Spekulationsobjekt verkommen. Auch wenn sehr hohe Zinsen locken, die Staatsanleihen werden unverkäuflich! Ackermann, Deutsche Bank: "Wir werden für die Verletzung des Prinzips der Risikofreiheit europäischer Staatsanleihen noch lange einen hohen Preis bezahlen."

Die Politik hat mit Rettungsschirmen, Rettungsfonds, Sparprogrammen und Rettungsaktionen bisher nur eine Strategie verfolgt: Die Schuldenkrise mit immer neuen Schulden zu bekämpfen. "Senkung der Neuverschuldung" war und ist heute noch die perverse Strategie der Haushaltspolitik. Es wird kurzfristig gedacht und gehandelt. Auch jetzt noch nimmt niemand das Wort "Schuldentilgung" in den Mund. Dabei ist die Tilgung oder Abwertung langfristig unausweichlich: Die Ursache der Krise muss verschwinden - Und die Ursache sind die Schulden. Aber wie wird man sie los?! Eine Tilgung, wie man sie normaler Weise von einem Schuldner verlangt, ist technisch längst nicht mehr möglich. Bleibt nur der Bankrott. Aber auch der wird bisher von der Politik als Teufelswerk angesehen, weil er mit hohen Verlusten für alle verbunden ist. Lieber versuchen die Politiker, das Platzen der Bombe noch ein paar Wochen oder Monate hinauszuschieben, damit man sie später nicht für den unausweichlichen Crash zur Verantwortung zieht.

Jetzt scheinen "die Märkte" und die Realität den Politikern die Entscheidungen aus der Hand zu nehmen. Die Staatsschulden werden seit Jahren nicht getilgt, sondern durch neue Staatsanleihen refinanziert. Werden Staatsanleihen fällig, so werden die fälligen Summen dadurch beschafft, dass neue Schulden aufgenommen werden. Das Bild oben zeigt, wie viel Geld allein im I. Quartal 2012 vom Anlagemarkt erwartet wird. Was aber, wenn kein Anleger mehr Staatsanleihen kauft?! Dann ist der Crash da und er heisst: Vielfacher Staatsbankrott in Euroland. Das aber ist die ganz normale Lösung, die der Kapitalismus für Schuldner bereit hält, die ihre Schulden nicht mehr begleichen können. In der Praxis heisst das: Abwertung des Geldes, Währungsreform, neue Geldscheine, neue Währungen. Von der Illusion einer gemeinsamen Währung in Europa wird man danach nur noch in den Geschichtsbüchern lesen: Als eine der grössten volkswirtschaftlichen Dummheiten, von der sich europäische Politiker haben verführen lassen - Gegen den Rat aller Fachleute.

30.11.2011 10:52

Letzte Rettung: Die EZB kauft im grossen Stil Staatsanleihen

Mit ihren bisherigen Instrumenten sind die europäischen Regierungen am Ende, das gilt vor allem für den Rettungsfonds EFSF. Von dem ursprünglichen Ausleihvolumen von 440 Milliarden Euro sind nur noch 250 Milliarden Euro frei verfügbar. Mit dieser Summe kann Italien nicht einmal seinen Finanzierungsbedarf für 2012 decken.

Am Ende gibt es damit nur einen Ausweg: Die Europäische Zentralbank muss garantieren, dass die Zinsen für die Krisenländer nicht über ein gewisses Niveau steigen, etwa fünf oder sechs Prozent. Dazu muss sie bereit sein, unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen, um dieses Zinsniveau durchzusetzen.

Die Krise, die Europa und der Weltwirtschaft bei einem Zerbrechen des Euro-Raums droht, dürfte leicht die Finanz- und Wirtschaftskrise nach 2008 in den Schatten stellen. Wenn Deutschlands wichtige Exportmärkte im Rest Europas wegbrechen, dürfte auch der hiesige Arbeitsmarkt nicht so glimpflich davon kommen wie nach der Pleite der Lehman-Bank 2009.

Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB

Was aber passiert, wenn es der EZB gelingt, die Lage zu stabilisieren und der Aufschwung wieder einsetzt? Droht dann die Hyperinflation? Sicher nicht. Denn dann bleibt immer noch Zeit, die Anleihen wieder zu verkaufen und die Geldmenge zurückzufahren. Und die Märkte werden dann die Anleihen der Krisenstaaten auch gerne zurückkaufen. Denn mit einem robusten Wachstum können die Regierungen von Italien, Spanien, Frankreich und Irland ihre Schulden recht problemlos bedienen. Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: Ich teile diesen Optimismus nicht. Es ist keine Lösung, dass die EZB unbegrenzt Staatsanleihen kauft. Denn dass dadurch der finale Crash noch grösser wird, ist absehbar. Alle Hoffnungen richten sich auf ein "robustes Wachstum". Mit dem könnte man zwar noch die Schuldzinsen bezahlen, aber was ist mit den (steigenden) Schulden? Niemand spricht von der Tilgung dieser Staatsschulden! Denn allen ist klar, eine Tilgung ist längst unmöglich. Das aber ist die eigentliche Ursache aller Finanzprobleme!

15.11.2011 12:18

200 Prozent Schulden in Griechenland - Die EU rutscht in eine Rezession

Die Aussichten für die Euro-Zone sind nicht gut und für die Schuldenstaaten sind sie noch schlechter. Die EU-Kommission sagt in ihrer Herbstprognose für Griechenland einen rasanten Anstieg der ohnehin schon horrenden Gesamtverschuldung von 162,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2011 auf Werte knapp unter 200 Prozent in den kommenden zwei Jahren voraus. Erlaubt sind in der EU höchstens 60 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Prognose der Kommission gilt nur für den Fall, dass das neue Rettungspaket für Athen scheitert.

Damit erhöht die Brüsseler Behörde den Druck auf die griechischen Parteien, die lähmende Regierungskrise zu beseitigen. Griechenland ist wegen seiner desaströsen Haushaltslage auf die Hilfe der Euro-Partner angewiesen. Die halten momentan jedoch eine Finanzspritze zurück und fordern ein klares Bekenntnis Athens zu den beschlossenen Sparpaketen.

Die Schuldenkrise in der Euro-Zone wird laut der Kommissionsprognose das Wachstum in Europa im kommenden Jahr fast zum Stillstand bringen. Die Wirtschaftsflaute, Schuldenprobleme und der anfällige Finanzsektor "scheinen sich in einem Teufelskreis gegenseitig zu beeinträchtigen", schreibt die EU-Behörde. Sie senkte ihre Schätzung für das Wachstum in den 17 Euro-Ländern auf 0,5 Prozent gegenüber 1,8 Prozent, die noch in der Frühjahrsprognose im Mai erwartet wurden. Mehr bei www.ftd.de ...

Kommentar Al: Hier sieht man deutlich, welche Folgen die Strategie hat, Schulden mit neuen Schulden zu bekämpfen. Das kann unmöglich eine vernünftige Lösung für Griechenlands Staatsverschuldung sein!

10.11.2011 15:26

Investoren bestrafen Italien mit Rekordzinsen

Das tiefsitzende Misstrauen der Anleger gegenüber Italien zeigt sich an den horrenden Zinsen, die das Land mittlerweile für neue Kredite zahlen muss. Am Mittwochvormittag stieg die Rendite von Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erstmals seit der Euro-Einführung auf über sieben Prozent. Bei diesen Renditeniveaus mussten die Euro-Länder Griechenland, Irland und Portugal gerettet werden. Ein Automatismus leitet sich daraus freilich nicht ab.

Auch bei fünfjährigen Papieren stieg die Rendite erstmals seit der Euro-Einführung über die Marke von sieben Prozent. Im zweijährigen Laufzeitbereich liegt sie mittlerweile bei 6,9 Prozent. Zum Vergleich: Deutschland muss für zweijährige Staatstitel derzeit gerade mal 0,38 Prozent Zinsen bieten. Für zehnjährige Staatstitel muss Deutschland derzeit lediglich 1,78 Prozent bieten. Mehr bei www.focus.de ...

Zinsen italienischer Staatsanleihen 2011

09.11.2011 17:17 / 10.11.2011 11:09

29 are to big to fail

29 internationale Großbanken müssen sich auf höhere Kapitalanforderungen einstellen. Auf der Liste, die auf dem G20-Treffen in Cannes vorgelegt wurde, stehen aus Deutschland die Deutsche Bankund die Commerzbank. Eine Liste über Versicherer und Investmentfonds soll noch folgen. Mit den neuen Kapitalanforderungen soll die sogenannte "Too-Big-to-Fail"-Problematik angegangen werden. Dabei geht es darum wie diese "systemrelevanten Finanzinstitute" besser durch Krisensituationen kommen und im Notfall restrukturiert oder abgewickelt werden könne, ohne dass dies zu Verwerfungen im weltweiten Finanzsystem führt. Kriterien sind Größe, Vernetzung, Mangel an Ersetzbarkeit, Internationalität und Komplexität. Mehr bei www.ftd.de ...

Die riskantesten Geschäfte macht die Deutsche Bank: Grösste Bilanzsumme bei geringster Eigenkapitalquote:

Liste der Grossbanken

05.11.2011 10:36

Zahlen und Fakten
Zahlen zum europäischen Rettungsschirm 2011

Mehr - Die wichtigsten Fakten zur Schuldenkrise bei www.spiegel.de ...

29.10.2011 9:25

 

Italien erlebt Desaster am Anleihemarkt

Auch nach dem EU-Gipfel zur Stabilisierung der Währungsunion muss Italien weiter zittern: Bei der Aufnahme eines frischen Milliardenkredits musste das Land am Donnerstag Rekordzinsen zahlen. Für Investititionen in Zehnjahresanleihen im Wert von 3 Mrd. Euro forderten Anleger eine Rendite von durchschnittlich 6,06 Prozent. Das ist der höchste Satz seit Einführung des Euro. Bei der letzten vergleichbaren Auktion vor einem Monat hatten sie sich noch mit 5,86 Prozent zufriedengegeben.

Insgesamt nahm Rom über Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten 7,9 Mrd. Euro am Markt auf. Angestrebt hatte das Finanzministerium einen Betrag von bis zu 8,5 Mrd. Euro, wegen der hohen Zinsen wurden aber nicht alle Papiere platziert. Eines der wichtigsten Ziele des Gipfeltreffens am Mittwoch war es, den Anstieg der Refinanzierungskosten des italienischen Staates zu bremsen. Denn die drittgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion ist für eine Rettung durch die Euro-Partner zu groß.
Mehr bei www.ftd.de ...

28.10.2011 21:54

 

Bank-Aktien steigen zweistellig - Warum wohl ...?!
Kurse am 27.10.2011

Kurse am 27.10.2011   Kurse am 27.10.2011

Kurse am 27.10.2011

27.10.2011 23:23

Erstaunlich ist jedoch, dass in der Abschlusserklärung des Eurogipfels  von einem EFSF-Zuschuss in Höhe von bis zu 30 Mrd. Euro und weiteren 100 Mrd. Euro für die Realisierung des Anleihentauschprogramms die Rede ist. Diese 130 Mrd. Euro übersteigen den Nennwert der Anleihen im Besitz der Banken und Versicherungen bei weitem. Wahrscheinlich ist den Regierungschefs schon klar, dass es nicht bei den 50% bleiben dürfte. Mehr bei www.nachdenkseiten.de ...

30.10.2011 8:49

Gute Nacht

Die Euro-Länder haben ein Paket von Maßnahmen beschlossen, um die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Auf einem Gipfeltreffen in Brüssel einigten sich die Staats- und Regierungschefs zunächst darauf, dass die wichtigen europäischen Banken ihre Kernkapitalquote auf neun Prozent anheben sollen. Dafür werden voraussichtlich rund 106 Milliarden Euro benötigt, auf deutsche Banken entfallen dabei gut fünf Milliarden Euro. Als nächstes vereinbarten die Euro-Länder die Hebelung des Rettungsschirms EFSF. Dafür hatte Bundeskanzlerin Merkel gestern ein Mandat des Bundestages erhalten. Vorgesehen ist, die Wirksamkeit des Rettungsfonds auf eine Billion Euro zu vergrößern. So soll der EFSF zum Beispiel Staatsanleihen, die von privaten Investoren gekauft werden, künftig teilweise absichern. Zudem soll ein Sondertopf unter Beteiligung des Internationalen Währungsfonds geschaffen werden. Schließlich einigten sich die Euro-Staaten noch darauf, Griechenland einen großen Teil seiner Schulden zu erlassen, und zwar rund die Hälfte. Für die privaten Gläubiger bedeutet das, auf etwa 100 Milliarden Euro an Forderungen zu verzichten. Dies geht mit einem Anleihetausch einher, der von öffentlicher Seite mit 30 Milliarden Euro abgesichert wird. Außerdem soll Griechenland bis 2014 ein weiteres Hilfspaket im Umfang von noch einmal 100 Milliarden Euro erhalten. Quelle www.dradio.de/nachrichten/ Mehr bei www.ftd.de ...l und bei www.spiegel.de ... und www.sueddeutsche.de ...

Kommentar Al: Ein Hebel für EFSF, mehr Eigenkapital für die Banken, Griechenland hat 50 Prozent weniger Schulden und bekommt weitere Kredite von der EU. Erstaunlich, dass dieses Ergebnis in der gegenwärtigen Hektik erreicht wurde. Damit sind "die Märkte" temporär beruhigt, aber die Kuh ist längst nicht vom Eis: Schulden werden mit noch mehr Schulden bekämpft, die Finanzwelt ist so unreguliert wie vor der Lehman-Pleite und es existieren keine Ansätze für eine einheitliche Sozial- und Wirtschaftspolitik Europas. Die EU hat sich eine Atempause verschafft, aber eine prinzipielle Lösung der Finanz-, Euro- und EU-Krise ist auch nach diesem Gipfel nicht in Sicht.

27.10.2011 7:52

Forderungen der Banken an Griechenland: Peanuts ...!
Forderungen  an Griechenland

25.10.2011 15:27

Teurer Schuldenschnitt für Griechenland - 50 oder 60 Prozent

Am 21. Juli vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der Eurozone ein zweites Rettungspaket für Griechenland - Laufzeit bis ins Jahr 2020. Die Wirtschaftsdaten des Landes wurden aber deutlich zu optimistisch eingeschätzt. Jetzt endlich hat die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) ihren Bericht über die Tragfähigkeit der griechischen Schulden vorgelegt.

Sie sind ein Desaster. Würde man das Programm nicht verändern, müssten die Euro-Länder und der IWF statt 109 Mrd. Euro bis 2014 bis zum Jahr 2020 mehr als das Doppelte aufwenden: 252 Mrd. Euro. Hauptgrund ist, dass die Wirtschaft des Landes 2020 deutlich kleiner sein wird als bisher angenommen, die Korrektur liegt bei über sieben Punkten des Bruttoinlandsprodukts. Wenn alles schiefgeht und Griechenland nicht zu einem einigermaßen normalen Wirtschaftswachstum zurückkehrt, beträgt die Finanzlücke sogar 444 Mrd. Euro bis 2030.

Bei 50 Prozent würde der Aufwand für den öffentlichen Sektor und damit die europäischen Steuerzahler schlagartig von 252 auf 114 Mrd. Euro sinken. Bei 60 Prozent Abschreibung wäre man wieder bei den im Juli vereinbarten 109 Mrd. Euro. Die Gesamtverschuldung Griechenlands würde von derzeit rund 160 Prozent bei der 50-Prozent-Abschreibung auf 120 Prozent im Jahr 2020 sinken, bei einem Schuldenschnitt von 60 Prozent sogar auf 110 Prozent. Mehr bei www.ftd.de ...

22.10.2011 20:48

William Hague über den Euro
William Hague über den Euro

 

18.10.2011 22:22

Ein weiterer Tabubruch: Zurück zur D-Mark

Dirk Meyer, Professor für Volkswirtschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg:
Die Dominopolitik immer größerer Hilfsprogramme lässt die Bürger der verpflichteten Staaten ebenso aufbegehren wie die der in ihrer Souveränität stark eingeschränkten Nehmerstaaten. Der politische Friede der EU steht auf dem Spiel.

Ein Austritt aus dem Euro und die Wiedereinführung der Neuen Deutschen Mark (NDM) werden alternativfähig. Damit wäre zugleich einem drohenden chaotischen Zerfall der Währungsunion zuvorgekommen. Das rechtliche Problem hierbei: Der EU-Vertrag sieht ein Ausscheiden nicht vor. Konstruieren ließen sich sowohl ein Teilaustritt aus der EU gemäß Art. 50 EUV als auch eine Ermächtigung durch die Union.

Wie sähe ein entsprechender Fahrplan zeitlich aus? Ein Überraschungseffekt wäre hilfreich. Die Aufwertungserwartung würde sonst risikolose Spekulationsgeschäfte sowie den Zustrom von „gebietsfremden“ Euros aus der Rest-Union fördern.

Insgesamt hätte Deutschland das Experiment Einheitswährung mehr als 200 Milliarden Euro oder rund zehn Prozent seiner Wirtschaftsleistung gekostet. Dieser Betrag erscheint immens. Er ist jedoch kalkulierbar und fällt einmalig an. Er ist Lehrgeld für die Anmaßung einer Klasse von euromanischen Politikern, die glauben, die ökonomischen Wahrheiten missachten zu können. Die Alternativkosten einer Transferunion mit jährlichen Wachstumsverlusten von einem Prozentpunkt, einem Anstieg der Zinssätze von ebenfalls einem Punkt und der Übernahme von Zinssubventionen und Ausfallkosten für die Krisenstaaten würde sich unter den derzeitigen Bedingungen hingegen auf jährlich etwa 60 Milliarden Euro summieren. Mehr bei www.focus.de ...

14.10.2011 21:12

Die tägliche Abwertung: heute Spanien

Nach Fitch beurteilt auch Standard and Poor’s die Zuverlässigkeit Spaniens bei der Rückzahlung seiner Schulden schlechter. Die Ratingagentur stufte die Bonität langfristiger spanischer Staatsanleihen Kreditwürdigkeit der am Freitag um eine Note herunter auf AA-. Wie Fitch schloss auch S&P einen weiteren Abschwung der viertgrößten Volkswirtschaft des Eurogebiets nicht aus und setzte den Ausblick auf negativ. Kurzfristige Staatsanleihen aus Madrid bewertet Standard & Poor’s weiterhin mit A-1+. Mehr bei www.faz.net ...

Zu den Geldhäusern, die auf der Beobachtungsliste mit einem negativen Vorzeichen stünden, gehörte auch die US-Kreditinstitute Bank of America, Morgan Stanley und Goldman Sachs. In Europa würden außerdem die Viability Ratings und langfristige Emittenten-Ratings von Barclays Bank, BNP Paribas, Credit Suisse, Societe Generale und der Deutschen Bank auf eine Abwertung hin geprüft. Mehr bei www.ftd.de ...

14.10.2011 10:31

Trichet: Systemische Krise mit globalen Ausmassen

Mit einem dramatischen Appell hat der scheidende EZB-Präsident Jean-Claude Trichet Europa in der Schulden- und Bankenkrise zu raschem Handeln aufgefordert.

Die Krise sei von "systemischer Dimension" und bereits von kleineren auf größere EU-Staaten übergesprungen, warnte Trichet am Dienstag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Dort sprach er als Chef des Europäischen Systemrisikorats (ESRB)- eine Art Frühwarnsystem, das eigens als Reaktion auf die zurückliegende Finanzkrise geschaffen wurde.

Der Ende des Monats aus dem Amt scheidende EZB-Chef nutzte seinen letzten Auftritt vor dem Parlament in Brüssel, um der Politik vor dem EU-Gipfel am 23. Oktober den Ernst der Lage vor Augen zu führen: "Wenn Probleme auftauchen, müssen sie so schnell und wirksam bekämpft werden wie möglich." Es sei keine Frage, dass die Banken in Europa rekapitalisiert werden müssten. "Das ist Teil unserer Botschaft. Entscheidungen müssen getroffen werden - und zwar so schnell wie möglich." Nun sei Krisenmanagement gefragt, betonte Trichet - zumal die Staatsschuldenkrise "globale Ausmaße" angenommen habe. Mehr bei http://de.reuters.com ...

11.10.2011 17:15

Die erste Bank fällt der Schuldenkrise zum Opfer

Während Angela Merkel und Nicholas Sarkozy in Berlin einen noch äußerst vagen Plan zur Rettung von Banken vereinbart haben, ist es in Paris und Brüssel längst ernst geworden. Der durch die Schuldenkrise ins Straucheln geratene belgisch-französische Finanzkonzern Dexia wird zerschlagen.

Nach einer nächtlichen Kabinettssitzung bestätigte Belgiens Premierminister Yves Leterme am frühen Montagmorgen, dass sein Staat den belgischen Arm des Geldhauses komplett übernehme. Außerdem werden Belgien, Frankreich und Luxemburg zusammen weitere 90 Milliarden Euro als Finanzierungsgarantien für bis zu zehn Jahre zur Verfügung stellen. Auf Belgien entfalle ein Anteil von 60,5 Prozent oder 54 Milliarden Euro. Frankreich trage 36,5 Prozent, Luxemburg drei Prozent. Mehr bei www.sueddeutsche.de ...

10.10.2011 10:52

Die Pleite Griechenlands wird offen diskutiert

Bereitet die Europäische Union die Märkte auf eine Pleite Griechenlands vor? Beim Treffen der EU-Finanzminister sei ein Schuldenschnitt "intensiv" diskutiert worden, sagt Wolfgang Schäuble. Auch seine Kollegen tabuisieren das Thema nicht mehr. Doch die Risiken eines solchen Befreiungsschlags wären enorm.

Ohne eine glaubhafte Reduzierung der Staatsschulden, so auch Schäuble, sei eine dauerhaft tragfähige Lösung für Griechenland nicht möglich. Experten wie Sony Kapoor vom Brüsseler Think-Tank Re-Define halten einen Schuldenschnitt von 50 bis 60 Prozent für notwendig, um den Hellenen die wirtschaftliche Wiederbelebung zu ermöglichen. Dann wäre das Land mindestens die Hälfte seiner rund 350 Milliarden Euro Schulden los.

Hätte der EFSF die entsprechenden finanziellen Mittel, könnte er auch den Finanzsektor stützen. Auch wenn die Banken in den vergangenen Monaten massenhaft griechische Staatsanleihen verkauft haben, müssten sie im Falle eines Schuldenschnitts noch immer Milliarden Euro abschreiben. Und unklar ist, wie viele Institute genügend Kapital haben, um das zu stemmen. Mehr bei www.spiegel.de ...

08.10.2011 20:48

Schon wieder Abwertungen

Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Spaniens und Italiens herabgestuft. Während die Senkung für Rom erwartet worden war, kam die der spanischen Bonitätsnote um zwei Stufen von "AA+" auf "AA-" überraschend. Fitch bewertet Spanien damit schlechter als die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's (S&P). Bei den beiden Konkurrenten wird die Zahlungsfähigkeit der Iberer mit "AA" eine Note besser beurteilt.

Spanien und Italien leiden unter steigenden Kosten für den Schuldendienst, weil Investoren seit dem griechischen Schulden-Drama generelle Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der schwächeren Euro-Staaten bekommen haben. Im Falle Spaniens erregte vor allem die hohe Neuverschuldung das Misstrauen der Märkte: Das Haushaltsdefizit lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent des BIP. Mehr bei www.ftd.de ...

Damit die Übersicht nicht verloren geht:
So zahlungskräftig sind die Euro-Länder - Infografik bei www.ftd.de ...

07.10.2011 22:10

Plötzlich haben wir wieder eine Bankenkrise!

Damit gab die mächtigste Frau Europas der Absprache der EU-Finanzminister vom Dienstag ihren offiziellen Segen. Wenn ein Konsens bestehe, dass die Bankenkapitalisierung notwendig sei, sagte Merkel, sei die Bundesregierung bereit zu handeln. Sie fügte sogar hinzu: "Die Zeit drängt." Deshalb könne die Entscheidung schon beim nächsten EU-Gipfel am 17. Oktober fallen.

Die Börsen rund um den Globus reagierten euphorisch. Sämtliche Details der Bankenkapitalisierung sind noch unklar, doch Anleger mögen den Anschein entschlossenen Handelns. Die Stützung schwachbrüstiger europäischer Banken wird als Vorbereitungsmaßnahme auf die Entscheidung gesehen, die viele Ökonomen seit Monaten für unvermeidlich halten: den radikalen Schuldenschnitt für Griechenland. Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: Da kann man sich nur verwundert die Augen reiben: Gerade noch ging es um die Rettung Griechenlands und den dazugehörigen Rettungsschirm, jetzt haben wir plötzlich (und völlig unerwartet!) eine Bankenkrise!! Und "... die Börsen rund um den Globus reagieren euphorisch." Wer macht 200 Milliarden Euro für Europas Banken locker? Warum den euphorischen "Investoren" neues Spielgeld geben? Haben sie noch nicht genug verzockt? Wer wird so viel Geld drucken, um auch noch Griechenland, Portugal, Spanien, Irland und Italien (für ein paar Monate) zu retten? Wer rettet zum Schluss Germany?! Und wer will ausserdem und immer noch den Euro retten?! Frau Merkel wird alle und alles retten.
Noch einmal Augenreiben, denn jetzt hat plötzlich jeder gewusst, dass der "radikale Schuldenschnitt für Griechenland" unvermeidlich ist. Noch am 29.09.2011 musste die "Kanzlermehrheit" mobilisiert werden, um angeblich die Pleite Griechenlands abzuwenden ...!
Die Lage spitzt sich beschleunigt zu: Depression, Generalstreik, Demonstrationen, Strassenkämpfe und das anonyme System aus Zins und Kredit ist dabei, die Regie der letzten Phase der globalen Schuldenkrise zu übernehmen. Die Politik agiert hektisch, aber plan- und hilflos und hat längst das Primat des Handelns und jede Glaubwürdigkeit verloren. Glücklich, wer bereits vor der Krise arm war!

06.10.2011 1:44

CDS numbers count against banking system

The iTraxx credit defaults swaps index, which measures the risk of default for eurozone banks, has leapt above levels seen around the time of the collapse of Lehman Brothers in 2008. This highlights worries that many banks are struggling to fund themselves as Europe’s debt crisis deepens. More by www.ft.com ... and www.spiegel.de ...

cds indices Oktober 2011

05.10.2011 11:31

Moody's setzt Italiens Bonität um drei Stufen herab

Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsnote Italiens um drei Stufen gesenkt. Die Bonitätswächter begründeten die Herabstufung von "Aa2" auf "A2" am Dienstag mit wirtschaftlichen und ökonomischen Unsicherheiten. Die Risiken für die italienische Wirtschaft seien gestiegen. Moody's warnte zudem vor weiteren Herabstufungen, indem die Agentur das Rating mit einem negativen Ausblick versah. Auch anderen Ländern der Euro-Zone drohen der Agentur zufolge weitere Herabstufungen. Mehr bei www.ftd.de ...

05.10.2011 10:41

Schulden USA & Europa
Schuldenstand USA & Europa

04.10.2011 9:43

Griechenland verfehlt Sparziel der Troika

Griechenland wird in diesem Jahr das von der EU, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) gesetzte Ziel nicht erreichen, sein Defizit als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 7,6 Prozent zu drücken. Erwartet werden stattdessen 8,5 Prozent. Das Defizit werde bei 18,7 Milliarden Euro liegen. Das gab das griechische Finanzministerium am Sonntagabend bekannt.

Die Wirtschaft werde 2011 um 5,5 Prozent schrumpfen. Auch 2012 werde es ein Defizit von 6,8 Prozent als Anteil der Wirtschaftsleistung geben, hieß es in einer schriftlichen Erklärung des Finanzministeriums, die der Nachrichtenagentur dpa vorlag. Athen will zudem erstmals seit mehr als 100 Jahren Staatsbedienstete entlassen. Mehr bei www.sueddeutsche.de ...

Die meisten Politiker in Griechenland und den anderen Staaten der Euro-Zone wollen eine Pleite des hochverschuldeten Staates um fast jeden Preis vermeiden. Doch die Griechen selbst glauben immer weniger daran, dass dies auch gelingt. Gut 67 Prozent erwarten die Zahlungsunfähigkeit. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kapa Research in der Athener Sonntagszeitung "To Vima". Mehr bei www.spiegel.de ...

03.10.2011 1:51

Bundestag stimmt für Aufstockung des EFSF

Zwar stimmte der Bundestag heute mit überwältigender Mehrheit für eine Aufstockung der Milliardengarantien für den Euro-Rettungsschirm EFSF. Die symbolisch wichtige Mehrheit der Mandate brachten Union und FDP aber nur mit vier Stimmen Vorsprung zusammen - ihnen fehlten 15 Stimmen aus dem eigenen Lager. Finanzminister Wolfgang Schäuble musste sich in der hitzigen Debatte Vorwürfen von SPD und Grünen stellen, er verschweige künftige Risiken. Die Finanzmärkte reagierten verhalten auf die Abstimmung.

Zur Debatte stand eines der wichtigsten Gesetze dieser Legislaturperiode, wie Bundestagspräsident Norbert Lammert sagte. Formell ging es um die Aufstockung der Garantien für den EFSF von 123 auf 211 Milliarden Euro - damit bürgt Deutschland künftig mit bis zu zwei Dritteln des Bundeshaushaltes für Kredite an überschuldete Euro-Partner. Außerdem setzte der Bundestag der Regierung engere Grenzen und zog die Entscheidung über eine deutsche Beteiligung an weiteren EFSF-Hilfen an sich. Mehr bei http://de.reuters.com ...

Kommentar Al: Warum stimmen stimmten 523 Abgeordnete von 611 mit Ja? Aktionismus, Druck der Fraktion, fehlende Alternative und ... Unkenntnis der wahren Ursachen der Krise: Lammert: "Das Gefühl der Überforderung ist in den Reihen des Bundestags natürlich auch weit verbreitet ..."
Entscheidend aber war die Lobbyarbeit der Finanzindustrie. Abwertungen müssen so lange wie möglich verhindert werden, denn sie bedeuten erhebliche Verluste für die Banken. Der verräterische Beweis: Nachdem gegen 13:30 Uhr klar war, dass der Bundestag mit Kanzlermehrheit die Aufstockung des EFSF beschlossen hat, dreht der DAX steil ins Plus!

asdf

29.09.2011 15:54 / 29.09.2011 18:12

Argumente gegen den Euro-Rettungsschirm EFSF

Zwei Tage vor der Abstimmung des deutschen Bundestages über die Erweiterung des Euro-Rettungsschirm EFSF hier meine Argumente gegen diesen Rettungsschirm:

  • Der Rettungsschirm ist - wie der Name bereits sagt - ein kurzfristiges Rettungs-Instrument. Er löst kein Problem, sondern verschiebt die erforderliche Bewältigung der globalen Finanzkrise nur weiter in die Zukunft.
  • Die Ursache der Finanzkrise 2.0 sind die Schulden Europas, der USA und Japans und die Tatsache, dass diese Staatsschulden auf normalem Wege nicht mehr zu tilgen sind.
  • Der Euro-Rettungsschirm EFSF ist kein Tilgungsinstrument. Im Gegenteil: Er will die Schuldenkrise mit weiteren Schulden bekämpfen! Der EFSF vergrössert die Schulden Europas.
  • Existentiell ist die Tilgung der Staatsschulden, nicht die Rettung des Euro. Europa ist auch ohne den Euro denkbar.
  • Die Schuldentilgung (auch für Deutschland!) ist ungelöst und wird von der Politik und den Medien als nicht existent behandelt. So, als ob Staaten ganz selbstverständlich auf Dauer über ihre Verhältnisse leben könnten!
  • Die globalen Staatsschulden können nur durch Abwertung "getilgt" werden, verbunden mit einer ebenfalls globalen Währungsreform.
  • In dieser Hinsicht bedeutet der EFSF nichts anderes als Konkursverschleppung.
  • Es existieren keine Spielregeln für die Anwendung des Rettungsschirms und keine verbindlichen Sanktionen für Staaten, die diese (nicht vorhanden Regeln) verletzen.
  • Der Rettungsschirm verstösst gegen die Maastrichter Verträge und gegen den Vertrag von Lissabon.
  • Spätestens mit dem EFSF wird die EU zur Transferunion. Nationale Kompetenzen und Rechte werden zur EU verlagert. Das ist durch das deutsche Grundgesetz nicht gedeckt.
  • Die nach der Lehman-Pleite von der Politik versprochenen globalen Reformen für die Banken und das Finanzsystem wurden bis heute nicht in Angriff genommen.
  • Je länger die Politik die existenzgefährdenden Staatsverschuldungen nicht durch geordnete Insolvenzen beseitigt, sondern nur verharmlost und verschleppt, umso wahrscheinlicher wird ein ungeordneter, globaler Finanzcrash nach den brutalen Regeln des anonymen Marktes.

Deshalb meine Empfehlung an alle Parlamentarier des deutschen Bundestages:
Stimmen Sie am kommenden Donnerstag gegen den Euro-Rettungsschirm EFSF!

Zu detaillierten Fakten der Finanzkrise siehe auch www.storyal.de ...

Mit E-Mail vom 27.09.11 22:50:18 an die Fraktionsvorsitzenden des deutschen Bundestages. Reaktion wie zu erwarten: Keine.

27.09.2011 20:36 / 27.09.2011 22:53

Riskanter Aufkauf von Staatsanleihen
Riskanter Aufkauf von Staatsanleihen

29.09.2011 12:02

Deutsche Schulden

Auf jedem Bundesbürger lasten rein rechnerisch 24 904 Euro öffentliche Schulden, so viel wie noch nie. Ende 2010 standen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung auf dem Kreditmarkt mit 2,035 Billionen Euro in der Kreide. Ein Jahr zuvor hatte der Schuldenstand noch bei knapp 1,8 Billionen Euro gelegen. Allerdings seien die Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar, weil sie auf anderen Grundlagen berechnet worden seien, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag. Allein für den Bund summieren sich die Schulden pro Bürger auf 16 048 Euro. Für die Länder trägt jeder Einwohner 7339 Euro und für die Gemeinden 1628 Euro.

Die Schulden des Bundes durch Kredite und Wertpapierschulden wie zum Beispiel Anleihen stiegen besonders stark, nämlich um 25,5 Prozent auf 1,3 Billionen Euro. Wesentlich habe dazu die Übertragung von Risikopapieren der Immobilienbank Hypo Real Estate in die „Bad Bank“ FMS Wertmanagement beigetragen, berichteten die Statistiker. Bei den Ländern stieg der Schuldenstand um 13 Prozent und bei den Kommunen um 1,9 Prozent. Die Verschuldung der gesetzlichen Sozialversicherung ging dagegen um 4,9 Prozent zurück.

Auf Länder- und Gemeindeebene gab es in Nordrhein-Westfalen den stärksten Zuwachs: Die Schulden des Landes und seiner Gemeinden kletterten um 33,9 Prozent auf zusammen 197 Milliarden Euro. Dabei konnten die Gemeinden ihre Schulden sogar um 0,5 Prozent reduzieren – aber wegen der Stützungsmaßnahmen für die WestLB wuchs der Schuldenberg des Landes um 41,1 Prozent. Quelle: www.focus.de ...

Schuldenuhr - 27. September 2011

27.09.2011 17:45

EZB-Präsident Trichet: Das Epizentrum der Krise sind wir

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat ein düsteres Bild der gegenwärtigen Krisengefahren in Europa und darüber hinaus entworfen. Die Risiken für die Stabilität des europäischen Finanzsystems hätten in letzter Zeit drastisch zugenommen, sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank am Rande der IWF-Jahreskonferenz in Washington. Er forderte die politisch Verantwortlichen auf, diesen Gefahren mit raschem Handeln entgegenzutreten. Das Zentrum der aktuellen Krise um ausufernde Staatsschulden bilde die Euro-Zone. Die Probleme hätten sich aber inzwischen darüber hinaus ausgeweitet.

"Wir stehen vor einer globalen Krise der öffentlichen Finanzen, und wir (die Euro-Zone) sind das Epizentrum dieser Krise", sagte Trichet. Die aktuelle Situation sei dabei noch prekärer als beim Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahre 2008, der die Weltwirtschaft in einen tiefen Abgrund gestürzt hatte. Mehr bei www.welt.de ...

25.09.2011 11:16

George Soros - Der finanzpolitische GAU wird kommen

Um eine Krise beizulegen, in der das Unmögliche möglich geworden ist, muss man das Undenkbare denken. Um also Europas Schuldenkrise beizulegen, ist es inzwischen zwingend erforderlich, sich auch auf die Möglichkeit einzustellen, dass Griechenland, Portugal und vielleicht Irland ihre Schulden nicht mehr bedienen können und die Euro-Zone verlassen.

Es bleibt also keine andere Wahl, als die fehlende Komponente selbst zu erschaffen: ein europäisches Finanzministerium, das Steuern erheben und sich deshalb auch Geld leihen kann. Dazu wäre ein neuer Vertrag notwendig, der die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) in ein ausgewachsenes Finanzministerium verwandelt.

Dafür bedarf es jedoch eines radikalen Sinneswandels, speziell in Deutschland. Die deutsche Öffentlichkeit glaubt weiterhin, sie habe die Wahl, ob sie den Euro unterstützt oder nicht. Das ist ein schwerwiegender Irrtum. Der Euro existiert, und wegen seiner Einbindung in das weltweite Finanzsystem, in die Vermögenswerte und Schulden dieser Welt, würde ein Zerfall des Euro eine Kernschmelze auslösen, die weder von deutschen Institutionen noch von irgendeiner anderen Stelle eingedämmt werden könnte. Je länger die deutsche Öffentlichkeit braucht, diese harte und nüchterne Tatsache anzuerkennen, desto höher wird der Preis ausfallen, den sie und der Rest der Welt werden bezahlen müssen.

Alle Mitglieder der Europäischen Union und nicht nur die Euro-Länder müssen akzeptieren, dass ein neuer Vertrag notwendig ist, um den Euro zu retten. Das ist logisch, deshalb sollten unverzüglich Gespräche zu der Frage beginnen, was ein solcher Vertrag enthalten sollte. Mehr bei www.ftd.de ...

Kommentar Al: Das ist eine vernünftige Ansicht. Die Frage ist nur, ob noch soviel Zeit bleibt, um einen neuen EU-Vertrag unter 27 Mitgliedern auszuhandeln! Das wird Jahre dauern!

23.09.2011 18:33

Italien auf "A" herabgestuft

Eine Woche nach Verabschiedung des 54 Mrd. Euro schweren Sparpakets der Regierung Berlusconi hat die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) Italien herabgestuft. Die Bonitätsnote des Landes wurde um eine Stufe von "A+" auf "A" gesenkt. Der Ausblick für die weitere Bewertung bleibe negativ, teilte S&P in der Nacht zum Dienstag mit ...

Dagegen zogen die Renditen italienischer Schuldtitel an: Sie kletterten zeitweise um 0,14 Prozentpunkte auf 5,73 Prozent. Zum Vergleich: Zehnjährige Bundesanleihen rentierten am Morgen nur mit 1,74 Prozent. Die Differenz von knapp vier Prozentpunkten ist die Risikoprämie, die Anleger dafür verlangen, dass sie italienische anstelle sicherer deutscher Staatsanleihen halten.
Mehr bei www.ftd.de ...

Italien hat mit etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach Griechenland den höchsten Schuldenstand in der Eurozone.
Mehr bei www.dradio.de/nachrichten/

Fälligkeit italienischer Staatsanleihen

20.09.2011 12:33

Keine Einigung über die Transaktionssteuer

Zum Abschluss ihres Treffens in Breslau/PL diskutieren die EU-Finanzminister u.a. über die Stabilität des europäischen Bankensystems. Thema ist auch die Einführung einer umstrittenen Banken-Transaktionssteuer. Deutschland, Frankreich und Belgien sind für eine rasche Einführung der Steuer, auch wenn dies vorläufig nur in der Euro-Zone möglich sein sollte. Gegen die Steuer sind neben einigen Euro-Ländern auch das Nicht-Euroland Grossbritannien sowie die USA. Das Treffen in Breslau wird wegen einer geplanten Grossdemo gegen die EU-Spar-Politik vorzeitig beendet. Quelle: http://news.search.ch ...

18.09.2011 12:16

Interessante Zahlen
Umfrage zur Krise des Euro
Europas grösste Banken und ihre Bilanzsumme

18.09.2011 11:57

Merkel will Staatspleite Griechenlands verhindern

"Europa ist im Kern zu einer Haftungsgemeinschaft degeneriert, die über viele Jahre von Verteilungskämpfen zwischen Empfänger- und Geberländern dominiert sein wird. Und das alles nur wegen des kleinen Griechenland? Nein, Griechenland ist nur die Chiffre für das Versagen der EU-Regierungen. Europa ist ein unkontrollierbarer Schuldenkontinent geworden. Die Lasten werden das Wachstum drücken und künftigen Generationen Schaden zufügen. Griechenland wird bald umgeschuldet, die deutschen Steuerzahler werden dabei viele Milliarden Euro verlieren. Die Retter sollten diesen Schritt endlich gehen. Je länger sie warten, desto teurer wird es", mahnt DIE WELT. Mehr bei www.dradio.de/presseschau/

Bundeskanzlerin Angela Merkel geht in der Schuldenkrise auf Konfrontationskurs zu Vizekanzler Philipp Rösler. Eine unkontrollierte Zahlungsunfähigkeit Griechenlands müsse um jeden Preis verhindert werden, sagte Merkel in einem am Dienstag veröffentlichten Interview im RBB-Inforadio. Denn die Gefahr eines Übergreifens auf andere Länder sei sehr groß. „Und deshalb sollte jeder auch seine Worte sehr vorsichtig wägen“, sagte die Kanzlerin. „Was wir nicht brauchen können ist Unruhe auf den Finanzmärkten. Die Unsicherheiten sind schon groß genug.“

FDP-Chef Rösler hatte am Montag betont, es dürfe bei Griechenland keine Denkverbote mehr geben, weshalb im Falle Griechenlands auch an eine Staatspleite gedacht werden müsse. „Denkverbote gibt es grundsätzlich nicht in der Politik“, betonte auch die CDU-Vorsitzende. „Aber wir sind eine Bundesregierung, und wir müssen natürlich, wie ich es schon sagte, alle Prozesse, die wir gestalten möchten, auch beherrschen können.“ Mehr bei www.focus.de ...

Kommentar Al: Es ist seit fast zwei Jahren völlig klar, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückzahlen wird. Mit einem simplen Tilgungsrechner kann jeder finanztechnische Laie zu dieser simplen Erkenntnis kommen. Seit einigen Tagen gibt es immer mehr Stimmen im Regierungslager (FDP, CSU), die von einer geordneten Insolvenz Griechenlands und seinem Ausscheiden aus der Euro-Zone reden. Nichts anderes ist sinnvoll und nichts anderes wird passieren. Es ist nur die Frage, wann sich diese Erkenntnis auch bei der Führung der CDU durchsetzt. Die nächste Kehrtwendung von Frau Merkel ist absehbar ...!

13.09.2011 10:02

Schäuble bereitet sich auf die Griechenland-Pleite vor

In Griechenland ist alles noch viel schlimmer:
Zurzeit ringt die Regierung in Athen mit den anderen Euro-Ländern und dem IWF um die Auszahlung der sechsten Tranche von 8 Mrd. Euro aus dem ersten Hilfspaket. Ab Oktober soll der provisorische Euro-Rettungsschirm EFSF das Land mit einem zweiten Rettungspaket von weiteren rund 110 Mrd. Euro über Wasser halten. Ob die zugesagten Sparmaßnahmen eingehalten werden können, steht in den Sternen. Mit der Konjunktur brechen auch die Steuereinnahmen weg und steigen die Sozialkosten.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, Griechenland habe die Voraussetzungen für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche bisher nicht erfüllt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilte mit, dass das Land nur mit neuen Krediten seiner Euro-Partner und des IWF rechnen könne, wenn es die Sparauflagen einhalte. Zugleich warb sie für Geduld. Die CSU zieht dagegen die Schraube an. Sie droht Defizitsündern mit dem Ausschluss aus dem Euro. Mehr bei www.ftd.de ...

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) stellt sich nach SPIEGEL-Informationen auf eine Insolvenz Griechenlands ein. Seine Beamten spielen sämtliche Szenarien durch, die sich im Falle eines Zahlungsausfalls des Landes ergeben könnten. Danach gibt es grundsätzlich zwei Varianten einer Griechenland-Pleite. In der ersten bleibt das Land in der Währungsunion, in der anderen gibt es den Euro als Zahlungsmittel auf und führt die Drachme wieder ein. Eine Schlüsselrolle in den Überlegungen kommt dem europäischen Rettungsschirm EFSF zu. Er soll so schnell wie möglich mit den neuen Kompetenzen ausgestattet werden, die ihm der Krisengipfel Ende Juli zugedacht hat.

Zwei Instrumente stehen bei den deutschen Überlegungen im Vordergrund: Zum einen setzen Schäubles Beamte auf vorbeugende Kreditlinien, die Ländern wie Spanien oder Italien helfen sollen, wenn Anleger nach einer Insolvenz Griechenlands ihnen nichts mehr leihen. Banken in zahlreichen Euroländern könnten zudem auf Milliarden vom Rettungsschirm angewiesen sein, weil sie ihre Bestände an griechischen Staatsanleihen abschreiben müssten. Solche Folgen sind zu erwarten, gleichgültig ob Griechenland den Euro behält oder aussteigt. Mehr bei www.spiegel.de ...

10.09.2011 23:47

Weltbank: Weltwirtschaft rutscht in neue Gefahrenzone

Weltbankchef Robert Zoellick hat angesichts der Konjunkturabkühlung und der Börsenturbulenzen vor neuen Gefahren für die globale Wirtschaft gewarnt. Die Weltkonjunktur rutsche "in diesem Herbst in eine neue Gefahrenzone", sagte er bei einem Besuch in Peking. "Die Finanzkrise in Europa ist zu einer Staatsschuldenkrise geworden, mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Währungsunion, Banken und die Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder."

Mahnende Worte richtete Zoellick auch an die USA: Die Vereinigten Staaten müssten ihr Schuldenproblem angehen und das Vertrauen der Finanzmärkte in die Politik wieder stärken. "Mein Land, die Vereinigten Staaten, muss die Probleme mit seinen Schulden, den Ausgaben, der Steuerreform zur Förderung des Privatsektors und einer festgefahrenen Handelspolitik anpacken."

In einer globalen Wirtschaft hätten die Entscheidungen, die in Europa, den USA und auch in China getroffen werden, Auswirkungen auf alle, betonte Zoellick. Politiker müssten nicht nur kurzfristig denken, sondern auch Entscheidungen über die mittel- und langfristigen Motoren für Wachstum und Innovation treffen. Hohe Lebensmittelpreise und die schwankenden Rohstoffpreise seien zudem eine Gefahr für die Menschen in den armen Ländern. Mehr bei www.tagesschau.de ...

03.09.2011 17:17

Eurobonds würden mit CC bewertet - Ramsch

Die Ratingagentur S&P würde gemeinsame Anleihen der Euro-Staaten mit dem Rating des schwächsten Mitgliedslandes bewerten. "Wenn wir einen Eurobond haben, bei dem Deutschland 27 Prozent garantiert, Frankreich 20 und Griechenland zwei Prozent, dann läge das Rating des Eurobonds bei 'CC', was der Kreditwürdigkeit Griechenlands entspricht", sagte der Leiter des Länderbereichs Europa bei S&P, Moritz Krämer, am Samstag auf dem europäischen Forum in Alpbach.

Dies sei der Fall, wenn es eine gemeinsame Garantie und keine einzelne Gewährleistung der Mitgliedsländer gebe. "Vielleicht könnte dies auf eine andere Art strukturiert werden", schlug Krämer vor und betonte zugleich, S&P führe derzeit keine Gespräche mit der Europäischen Union. "Es ist nicht unsere Aufgabe, bei der Strukturierung oder Beratung zu helfen." Mehr bei www.ftd.de ...

03.09.2011 17:09

Griechische Verhältnisse

Die MÄRKISCHE ALLGEMEINE kommentiert die unverändert desolaten Staatsfinanzen Griechenlands:
"Es ist ein Stück aus dem Tollhaus. Da kommen die Kontrolleure von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds nach Athen gereist, um einen Blick in die Bücher zu werfen. Nach ein paar Tagen Studium werfen sie entnervt die Papiere hin. Offiziell ist von einer Pause die Rede, damit die griechische Regierung Arbeiten an 'wachstumsfördernden Strukturreformen' abschließen kann. Inoffiziell kann man sich ausmalen, wie schrecklich das gewesen sein muss, was die Kontrolleure entdeckt haben. Das griechische Staatsdefizit scheint außer Kontrolle zu geraten. Die Wirtschaft verharrt in einer tiefen Rezession. Dem deutschen Steuerzahler wird nur schwer zu erklären sein, warum er in ein solches Fass ohne Boden weiterhin sein sauer verdientes Geld stecken soll."

Die Zeitung DIE WELT fragt:
"Was aber wäre die angemessene Reaktion auf diese Zustände? Die Geberländer müssen sich entscheiden, ob sie zum Zahlmeister einer reformunfähigen Regierung werden und damit den anderen EU-Schuldenbrüdern eine Entschuldigung für weiteren Schlendrian geben. Die Alternative wäre, Athen in die Pleite zu schicken und so aus dem Euro zu treiben. Die Folgen für Europa sind so unklar, dass man versteht, warum die Politik die Entscheidung hinauszögert. So wie es aussieht, kann Athen seine Zusagen nie halten. Es hat auch keinen Zweck, den Griechen neue Vorgaben zu machen." Mehr bei www.dradio.de/presseschau/ und www.nzz.ch ...

Kommentar Al: Wenn schon Kapitalismus, dann muss und wird am Ende auch eine kapitalistische Lösung stehen: Der Bankrott des griechischen Staates. Jede andere Variante verlängert nur die Malaise. Vor allen Dingen aber lernen die Griechen (und alle anderen Schuldenmacher) nicht aus ihrem Verhalten, solange ihnen immer wieder frisches Geld geschenkt wird. Deshalb: Empört Euch gegen alle Rettungsschirme und gegen die Transferunion!! Das ist keine marktgerechte Lösung, sondern die moderne Form von Sozialismus! Wer über seine Verhältnisse gelebt hat und lebt, der kann gerne so weitermachen, aber nicht auf meine/unsere Kosten!

03.09.2011 9:58

200 Milliarden für die europäischen Banken?

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einem riesigen Kapitalloch bei den europäischen Banken und bringt damit die Politik gegen sich auf. Die Experten des IWF fürchten nach Informationen von Reuters, dass die Institute wegen der Euro-Schuldenkrise bis zu 200 Milliarden Euro frische Mittel brauchen. Die vom Währungsfonds errechneten 200 Milliarden entsprächen zehn bis zwölf Prozent des Grundkapitals und der Gewinnrücklagen der europäischen Banken. Das ist allerdings ein Extremszenario: Es basiert darauf, dass die Banken alle Staatsanleihen aus den Euro-Schuldenstaaten auf den Marktwert abschreiben müssten, was als sehr unwahrscheinlich gilt.

Die europäische Politik und die Banken selbst wollen davon nichts wissen. Die EU-Kommission betonte am Donnerstag, sie sehe weiter keinen Anlass für drastische Kapitalspritzen bei den europäischen Geldhäusern. Ein als zu milde kritisierter Stresstest europäischer Banken hatte im Sommer einen Kapitalbedarf von weniger als drei Milliarden Euro ergeben. Mehr beihttp://de.reuters.com ...

01.09.2011 22:27

BIZ-Ökonomen errechnen Verschuldungsobergrenze

Zur Eröffnung des diesjährigen Notenbanker-Remmi-Demmi in Jackson Hole, Wyoming, wo sich vom Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke und EZB-Chef Jean-Claude Trichet abwärts die führenden Geldpolitiker versammeln, präsentierten Stephen G. Cecchetti, Chef der geldpolitischen Abteilung (Monetary and Economic Department) der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gemeinsam mit den BIZ-Ökonomen MS Mohanty and Fabrizio Zampolli eine Studie ("The real effects of debt"), in der sie zu errechnen versuchen, ab welchem Niveau sich die Verschuldung von Staaten, Haushalten oder Unternehmen (nur Nicht-Banken) jeweils negativ auf das künftige Wirtschaftswachstum auswirkt.

Anhand von Daten für 18 OECD-Staaten für die Jahre von 1980 bis 2010 konstatieren sie für die vergangenen drei Dekaden in jedem der drei Bereiche einen stetigen Anstieg. So sei die Gesamtverschuldung vor dreißig Jahren noch bei bescheidenen 165 Prozent des BIP gelegen, hätte mittlerweile aber 310 Prozent erreicht, wobei Regierungen für 45 Prozentpunkte, Unternehmen für 50 und die Haushalte für weitere 50 Prozentpunkte der Zuwächse verantwortlich waren. Die jeweiligen Verschuldungsquoten sind demnach wesentlich rascher gewachsen als die Wirtschaftsleistung.

Auf Basis ihrer Statistiken kommen die BIZ-Ökonomen nun für jede dieser Schuldenkategorien auf einen Schwellenwert, an dem zusätzliche Verschuldung keinerlei positive Wirkung auf die Konjunktur mehr entfaltet - immerhin könnte man auch konstatieren, dass große Teile der "Wirtschaftsleistung" der letzten drei Jahrzehnte ohne Aufschuldung nicht erfolgt wären. Mehr bei www.heise.de ...

Verschuldung USA

29.08.2011 20:49

Bundespräsident Wulff kritisiert Politiker und EZB

Der deutsche Bundespräsident, Christian Wulff, kritisierte in der Eröffnungsrede einer hochkarätig besetzten Wirtschaftskonferenz am Bodensee die EZB für den Ankauf von Staatsanleihen scharf. Der deutsche Bundespräsident, Christian Wulff, versuchte in seiner Rede, für eine kompromisslose Rückbesinnung auf eine sparsame Haushaltspolitik zu werben. Nicht ohne Pathos: „Wir haben die Wahl zwischen Sparsamkeit und Freiheit– oder Überfluss und Knechtschaft“, wie Wulff eine Rede von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA, aus dem Jahr 1816 zitierte.

Vor dieser Wahl stünde nun Europa. „Später wird uns deutlich werden, wie sehr das, was wir jetzt tun oder unterlassen, die kommenden Jahrzehnte bestimmen wird“, meint Wulff weiter. Besser unterlassen sollten „wir“ Europäer den Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das sei rechtlich wie auch politisch bedenklich, weil die obersten Währungshüter aus Sicht des deutschen Bundespräsidenten ihr Mandat überdehnten. Das könne auf Dauer nicht gut gehen und dürfe bestenfalls „übergangsweise toleriert werden“.

Es sei zudem ein grobes Missverständnis, Solidarität allein an der Bereitschaft zu messen, andere Staaten finanziell zu unterstützen, für sie zu bürgen oder gar mit ihnen gemeinsam Schulden aufzunehmen. „Die Politik mit ungedeckten Wechseln ist an ihr Ende gekommen“, so Wulff. Derart unmissverständliche Worte hört man von amtierenden Staatsoberhäuptern nicht allzu oft. Mehr bei http://diepresse.com ...

24.08.2011 20:37

Japan auf AA3 von Moody's herabgestuft

Japan kämpft an mehreren Fronten gegen die Finanzkrise. Dem Land macht neben den Folgen der Natur- und Atomkatastrophe vom 11. März vor allem eine ungebrochene Yen-Aufwertung zu schaffen – und seit gestern auch eine Abstufung seiner Kreditwürdigkeit. Die US-Ratingagentur Moody’s setzte die Bonität Japans von der bisherigen Note „Aa2“ auf „Aa3“ herab.

Japans Finanzminister Yoshihiko Noda gab gestern deshalb nicht nur ein 100-Milliarden-Dollar-Hilfspaket (69,3 Milliarden Euro) bekannt, das den Höhenflug des Yen gegenüber Dollar und Euro bremsen soll. Der Mann, der sich Hoffnungen macht, in Kürze dem Premier Naoto Kan im Amt zu folgen, musste auch den Ruf japanischer Staatsanleihen verteidigen. Mehr bei www.tagesspiegel.de ...

24.08.2011 20:33

Markt und Bankrott gehören untrennbar zusammen

Kommentar Al: In der Euro- und Schuldenkrise handeln die Politiker weltweit nicht, sie beschwichtigen, beschönigen und sie künden maximal Massnahmen an, die nie beschlossen werden. Das hat zwei Gründe:
(A) Die Politiker haben keine reale Macht. Über die verfügen die (wenigen) Eigentümer von Sachwerten und Geld sowie die Banken.
(B) Auch dem ahnungslosesten Politiker muss inzwischen klar geworden sein, dass die aufgehäuften Schulden nie getilgt werden können. Nur durch Bankrott kann das Währungssystem wieder auf Null gestellt werden. Bankrott aber bedeutet unausweichlich soziale "Unruhen" bis hin zu Revolutionen. Die aber wollen Politiker weltweit unter allen Umständen vermeiden ... jedenfalls bis zur nächsten Wahl. Also werden alle existentiellen Probleme vertagt, verharmlost und auf die lange Bank geschoben. Diese Strategie aber hält den Bankrott nicht auf.

Der Markt hat keinen Verstand. Der Markt wird nicht gesteuert, er reguliert sich selbst und lässt sich kaum manipulieren. Märkte sind buchstäblich immer "ausser Kontrolle". Der Markt ist dezentral, anonym und Ergebnis des Handelns einer namenlosen Masse von Käufern und Verkäufern. Seine Befürworter sehen genau diese "Selbstregulierung" als den grössten Vorteil der kapitalistischen Marktwirtschaft an.

Das System der Marktwirtschaft hat in der langen Geschichte seiner Existenz auch ein "tot-"sicheres Verfahren zur Schuldenbeseitigung entwickelt: Verlust bis bis hin zum Bankrott. Wer Kapitalismus und Marktwirtschaft als ideales Wirtschaftssystem ansieht, kann den Bankrott weder ausschliessen noch vermeiden. Bankrott mit allen Konsequenzen gehört einfach dazu und es gibt kein anderes Verfahren zur Schuldenbeseitigung, wenn Tilgung nicht mehr möglich ist.

Diese beiden Bilder zeigen, auch für den Betrachter, der weder BWL noch Finanzwirtschaft studiert hat:
(C) Die Staatsschulden können niemals getilgt werden. Die "westliche Welt" hat 50 Jahre auf Pump und über ihre Verhältnisse gelebt. Irgendwann muss das Folgen haben und bestraft werden.
(D) Die Finanzwirtschaft hat sich gegenüber der "Realwirtschaft" (die reale Werte produziert) verselbstständigt. Sie hantiert mit Geldvolumen, die keinen Bezug mehr zu real vorhandenen Werten besitzen.

Diese Fehlentwicklungen werden unvermeidlich in Bankrott und sozialen "Verwerfungen" enden. Wird dieser Bankrott nicht durch Regierungen und Politiker geplant und mit Vernunft gesteuert, übernimmt der Markt die Regie: Der Markt wird den Bankrott ohne Rücksicht auf soziale Verluste "regulieren". Nach diesem Chaos werden die Reichen immer noch sehr reich, die Armen aber noch viel ärmer sein.

Irgendwann aber ist die Konfusion vorbei und es kehrt Ruhe ein. Keine Staatsverschuldung mehr, die Währungsreform, erzwungen durch Markt und Bankrott, ist Realität und der Euro Geschichte. Aber auch bei dieser Neuordnung wird es kaum gelingen, gegen die Reichen dieser Welt das heute geltende Prinzip der Geldvermehrung ohne Wertschöpfung global zu ächten. Das würde die Abschaffung des Zins- und Kreditsystems bedeuten. Nur dadurch wären Schulden, Börsengeschäfte und damit zyklische Finanzkrisen prinzipiell zu vermeiden. Die Schulden sind dann zwar wieder auf Null gestellt, aber das Finanzsystem ist immer noch das alte. Und dann beginnt alles wieder von vorn ...

 

Globale Staatsverschuldung

Börsengeschäfte Volumen 2010

21.08.2011 11:47

 

 

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Jürgen Albrecht, 22. April 2011
update: 17.01.2012

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