Testbericht
Digitalcamera CANON PowerShot S60
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Technische
Daten Die Canon S60 folgt dem Konzept der PowerShot S-Reihe. Der direkte Vorgänger ist die Canon PowerShot S50. Beide Cameras verfügen über den gleichen CCD-Chip. Gegenüber der S50 weist die S60 aber wesentliche Weiterentwicklungen auf:
Lieferumfang,
Bedienungsanleitung, Installation Die Bedienungsanleitung besitzt einen Umfang von 177 Seiten. Sie ist in einem guten Deutsch geschrieben und gut bebildert. Leider ist sie mit einem schlechten Druckverfahren und sehr kleiner Schrift gedruckt. Vieles ist nur mit Lupe lesbar, manches unkenntlich, besonders bei den Bildern. Auf der mitgelieferten CD ist diese Bedienungsanleitung nicht zu finden. Dort wird nur die Software Camera Solution Disk Version 19 erläutert. Abgesehen von der Lesbarkeit, gibt die Bedienungsanleitung aber erschöpfend Auskunft über die Camera. Die Installation der Software funktioniert reibungslos. Die Software ist sehr umfangreich und enthält auch Tools zur Bildbearbeitung. Aus meiner Sicht sind nur Treiber für die USB-Schnittstelle der Camera wirklich notwendig, denn inzwischen kann wohl jeder mit dem Dateimanager umgehen und damit die Bilder auf seine Festplatte kopieren.
Bedienung,
Ergonomie Wenn die Sonne nicht scheint, kann man auf dem Monitor alle Einstellungen und 100 Prozent des Bildes sehen. Zwei Kontrollleuchten informieren zusätzlich über den Autofocus und die eventuelle Verwackelungsgefahr. Die Umschaltung zwischen Aufnahme, Betrachtung der aufgenommenen Bilder und dem Bedienungsmenü erfolgt per Knopfdruck. Die Menüs sind klar und übersichtlich. Schnell kann man mit einem Wahlrad zwischen drei Betriebsmodi wechseln: Automatikmodus, Normalprogrammen (Landschaft, Porträt, Nachtaufnahmen usw.) und Kreativprogrammen (Verschluss priorisiert, Blende priorisiert, manuelle Einstellungen usw.). Diesen drei Modi kann man auch verschiedene Bildauflösungen mit der dazugehörigen Komprimierung (Superfine, Fine, Normal) fest zuordnen. Besonders hilfreich ist die mit dem Wählrad erreichbare Einstellung C: Hier kann man eine individuelle Einstellung speichern und sehr schnell aktivieren. Quasi 'My Programm'. Leider ist nur eine Einstellung möglich. Für die schnelle Umstellung von Empfindlichkeit, Auflösung, Komprimierung, Weissabgleich, Belichtungsart, Auslösemodus, (und andere Parameter) sowie für das Löschen von Bildern, existieren drei gut zugängliche Sondertasten an der linken Seite der Camera. Auch für die Blitz- und Macroeinstellung existieren gesonderte Tasten. Nach einigem Üben ist man sehr gut in der Lage, schnell jede Funktion der Camera zu aktivieren und die vielen einstellbaren Parameter zu beherrschen. Leider besitzt keine Camera der Canon S-Reihe eine Docking Station, wie die Fujifilm FinePix F610. Daran kann man sich sehr schnell gewöhnen, weil sie so praktisch ist. Bei der S60 muss man die Batterie aus der Camera nehmen, um sie aufzuladen. Auch bei der CF-Card empfiehlt sich ein Card-Reader. Der direkte Anschluss der Camera an den Computer über USB funktioniert. Aber er ist langsam (USB 1.1) und mit dem sehr kleinen Stecker labil.
Technische
Raffinessen
Bildqualität Dieses Problem, das sich verheerend auf die Bildqualität bei wenig Licht auswirken kann, existiert bei keiner Canon-Camera. Die PowerShot S60 speichert Bilder im JPEG- und RAW-Format (auch gleichzeitig!). Die Kompression ist bei jeder Auflösung in drei Stufen einstellbar (Superfine, Fine und Normal). Die ISO- Empfindlichkeit ist automatisch (50-150) und manuell in den Stufen 50, 100, 200 und 400 einstellbar. Damit sind die Grundvoraussetzungen für eine hohe Bildqualität gegeben. Visuell ist die Bildqualität in allen Auflösungsstufen einwandfrei. Verzerrungen, Farbfehler und Farbsäume an kontrastreichen Kanten sind nicht erkennbar. Kompressionsartefakte sind bei Superfine nur in Extremfällen schwach zu sehen (s.Testbild Sonnenuntergang). Durch den hohen Dynamikumfang (9,1 Blendenstufen) und das ausgereifte Belichtungssystem liefert die Camera gut ausgewogen belichtete Bilder auch bei grossen Helligkeitsunterschieden und im Gegenlicht. Erstaunlich, dass die Camera sehr gute Bilder auch bei wenig Licht macht (z.B. in Innenräumen, natürlich ohne Blitz). Dieser Umstand war schon bei der Canon A50 Zoom und der Canon S45 auffällig. Im Macro-Modus kann man 4 cm an das Objekt heran. Fährt man den Zoom aus, kann man dabei sogar den Blitz benutzen. Die Messwerten der DCTau Testprotokolle, die man sich (gegen Bezahlung) bei digitalcamera.de besorgen kann, beschreiben numerisch Parameter der Bildqualität. Sie wird besonders von der optischen Auflösung, der Scharfzeichnung, dem Rauschverhalten, der Wiedergabe feiner Bildstrukturen, der Signalübertragung und der Komprimierung beeinflusst. In diesen Parametern besitzt die All-In-One-Camera Olympus C-8080 derzeitig die besten Werte, dicht gefolgt von der Canon PowerShot S60. Damit wird die Canon PowerShot G5 als Referenzobjekt für die Bildqualität digitaler Cameras von der Olympus C-8080 abgelöst. Gegenüber dem Spitzenreiter C-8080 ist nur die optische Auflösung und der Wirkungsgrad der PowerShot S60 geringer (besonders bei voll ausgefahrenem Zoom). In allen anderen Parametern ist die Bildqualität der S60 aber durchaus mit der Top-Camera Olympus C-8080 vergleichbar. Das heisst, auch die Canon S60 besitzt in folgenden Parametern bessere Werte als die ehemalige Referenzcamera Canon PowerShot G5: Feine Bildstrukturen und Artefakte, Scharfzeichnung horizontal und vertikal, geringeres Rauschen, höherer Dynamikumfang (9,1 gegenüber 8,7 Blendenstufen der G5). Aus meiner Sicht ist deshalb die Canon PowerShot S60 nach den DCTau-Testprotokollen und dem subjektiven Eindruck der gegenwärtige Primus in der Klasse der Compactcameras. Erste Testbilder wurden im Weblog.al veröffentlicht. Weitere Testbilder ...
Das
Facit Auf die Frage, wie die Camera aussehen müsste, die ich mir nach der PowerShot S60 kaufen werde, fällt mir durchaus einiges ein:
Nachtrag:
PowerShot S70 Nachtrag:
PowerShot S70 - DCTau-Protokoll Nachtrag:
PowerShot S70 - ausführlicher Testbericht
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Jürgen Albrecht, 18. August 2004