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Auserwählte im Internet

 

 

Bischof Javier Echevarria, Prälat des Opus Dei
Von ganzem Herzen mit dem Papst vereint
Nehmt Euch zu Beginn jedes Geheimnisses in erster Linie die Anliegen des Papstes vor; so werdet Ihr eng mit den Anliegen Eures Vaters und Prälaten vereint sein. In diesem Zusammenhang zitiere ich zum Schluss noch einmal den heiligen Josefmaria: „Meine lieben Kinder, wir haben die Freude zu wissen, dass Gott uns von Ewigkeit her auserwählt und uns zu dieser Familie des Opus Dei geführt hat, die stolz darauf ist zu dienen: allen Seelen zu dienen und allem voran der Kirche zu dienen, der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche; dem Römischen Oberhirten zu dienen mit einer Liebe, die keine Bedingungen stellt. Treu zu Jesus Christus, fügsam gegenüber dem Lehramt der Kirche – so arbeiten und beten wir, um das Reich Gottes auszubreiten, vereint mit dem Papst in einem kindlichen und tiefen Gehorsam“

Prädestinationslehre: net-lexikon
Die Prädestinationslehre ist eine Glaubensvorstellung, die besagt, dass das Schicksal eines Menschen allein von der Willkür Gottes bestimmt wird. Die Eigenschaft von Gott "erwählt" oder "verworfen" zu sein, hängt somit nicht etwa vom Handeln oder Glauben einer Person ab, sondern nur von der persönlichen Entscheidung Gottes. Wer auserwählt ist, hat nach verschiedenen Ausprägungen der Prädestinationslehre sein Leben lang Erfolg und Ansehen zu erwarten.
Die Puritaner, eine ursprünglich protestantische religiöse Gruppe aus England vertritt die Meinung: Nur wer finanziellen Reichtum anhäuft und ständig hart arbeitet, wobei er auf jeglichen Luxus verzichtet, ist wirklich von Gott auserwählt. Die Puritaner haben nicht mal ein Kreuz in ihren Kirchen, da sie meinen es lenke vom Glauben ab.

Jerusalem Schalom
Auserwähltes Volk ?
Es gibt Christen, die sagen, daß das Volk Israel h e u t e nicht mehr Gottes auserwähltes Volk ist. Es habe nur eine biblische, also eine vergangene, eine historische Bedeutung.
Antwort:
An keiner Stelle der Bibel finden wir auch nur einen Hinweis dafür, daß Israel nicht mehr Gottes auserwähltes Volk ist.
Dagegen gibt es eine Fülle von Zusagen Gottes, daß er mit seinem Volk einen Bund geschlossen hat für ,ewige Zeiten": ,Mein Bund sei zwischen mir und dir und allen deinen Nach kommen in jeder Generation" (1. Mose 17,7, vgl. 2. Samuel 7,24; Psalm 111,9).
Damit hat Gott unmißverständlich zum Ausdruck gebracht, daß er Israel für alle Zeiten erwählt hat und seine Erwählung unwiderruflich ist. Er hat dies sogar mit seinem Eid bekräftigt: ,,Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten. Ich habe David, meinem Knecht, geschworen: Ich will deinem Geschlecht festen Grund geben für ewige Zeiten und deinen Thron (heute: Staat, Regierung) bauen für und für" (Psalm 89, 4.5).
Außerdem hat Gott diese Erwählung für alle Zeiten mit der ewigen Dauer der Naturgesetze verbunden: Sein Volk Israel werde so lange bestehen bleiben, wie Sonne, Mond und Sterne scheinen und es Tag und Nacht, Sommer und Winter, Frost und Hitze auf Erden geben werde (Jeremia 31, 35f).
Jesus hat später diese von Gott gegebene ,,Garantie- Erklärung für Israel" in Matthäus 24,3Sf. erneuert und die bleibende Erwählung Israels mit der Ewigkeit seiner Worte in Verbindung gebracht. Auch Paulus hat später auf diese ewiggültige Erwählung Israels Bezug genommen und erklärt: ,,Weil Gott sie erwählt hat, sind sie von ihm geliebt um der Väter willen. Denn Gottes Gaben und Berufung sind unwiderruflich" (Römer 11,28.29).
Warum werden diese eindeutigen Aussagen der Bibel von so vielen Christen ignoriert?

Der Bote, Erzbischof Mark
Weihnachtsbotschaft an die gottgeliebte Herde
der russischen orthodoxen Diözese in Deutschland
... Uns hilft weder das Auserwähltsein, noch die Engel, oder Prophetien, uns hilft nicht die uns von Gott verliehene Wanderschaft auf Erden, wenn in uns der Glaube nicht vorhanden ist. Vom Alten Israel haben wir das Auserwähltsein geerbt, doch zusammen damit haben wir auch die Verantwortung für unser Auserwähltsein ererbt. Auch jetzt sind die Engel in ihrem Dienst nicht zurückhaltender geworden, auch heute unterweisen sie die Menschen fromm zu sein. Doch die Begegnung mit den Engeln bringt dem Ungläubigen keinen Nutzen, so wie sie seinerzeit den Einwohnern Sodoms nicht half. Uns, dem Neuen Israel, sind die Prophetien vom Fleischgewordenen Wort Gottes Selbst gegeben. Wir wissen nicht nur um die erste, bereits vollendete, Ankunft Christi, sondern ebenso auch um die zweite noch bevorstehende. Aber auch dieses Wissen dient uns nicht zur Rettung, so wie die Prophetien nicht den jüdischen Hohenpriestern und Schriftgelehrten halfen, wenn wir uns, auf unser Auserwähltsein und unsere Kenntnis des Buchstabens der Schrift gestützt, nicht vom Glauben durch die höchste Gnade und die Ausgießung des Lichtes erleuchten lassen.

Bieler Tageblatt, Ressort Hintergrund
Sekten & Co: Hang zum Rechten Denken
Rechtsextremes Denken zeichnet sich durch das Übertragen (trivial verstandener) biologischer Denkmuster auf die Gesellschaft auf: Der Staat wird zum «Volkskörper», der vor fremden, «parasitären» Elementen (Paradebeispiel: Juden) geschützt werden muss. Der Einzelne hat sich dem Ganzen bedingungslos unterzuordnen. Die Völker sind in einem dauernden Existenzkampf verwickelt, wo sich die Starken durchsetzen und die Schwachen unterdrückt oder vernichtet werden. Sozialdarvinismus, Rassentheorien, Antisemitismus, Gewaltbereitschaft, «Auserwähltsein» und die radikale Ablehnung der Demokratie sind zentrale Elemente dieses Denkens.

Hans-Ulrich Thamer
Ausbau des Führerstaates

Goebbels und sein Propagandaapparat verstärkten den „Führer“-Nimbus und schreckten in der Verehrung des Diktators von keiner heroischen Überhöhung und rhetorischen Entlehnung mehr zurück, um die Identität der Deutschen mit Hitler zu postulieren: „Dieses ganze Volk hängt ihm nicht nur mit Verehrung, sondern mit tiefer, herzlicher Liebe an, weil es das Gefühl hat, daß es zu ihm gehört, Fleisch aus seinem Fleische und Geist aus seinem Geiste ist. [...] Wie wir eng um ihn versammelt stehen, so sagt es zu dieser Stunde der letzte Mann im entferntesten Dorf: Was er war, das ist er, und was er ist, das soll er bleiben, unser Hitler.“
... Vermutlich verstand er (Hitler) bis zur Mitte der dreißiger Jahre den Kult um seine Person als Inszenierung und Mittel zur Integration von Partei und Volk. Danach mehren sich die Anzeichen dafür, daß er selbst daran glaubte und zum Opfer seines eigenen Mythos wurde. Denn immer häufiger sprach er seither von seiner historischen Mission, zu der er von der „Vorsehung“ berufen sei. „Ich gehe mit traumwandlerischer Sicherheit den Weg, den mich die Vorsehung gehen heißt“, äußerte er im März 1935 zum ersten, aber nicht zum letzten Mal voller Selbstgefälligkeit. Diese Überzeugung, von der Vorsehung auserwählt zu sein, gab seinen ideologischen Vorstellungen und dem eigenen politischen Selbstverständnis eine zusätzliche Bestätigung und erklärte die zunehmende Entschlossenheit, seine ideologischen Visionen zu vollstrecken und dabei alle Schranken des politischen Kalküls zu überspringen.

Ralf Georg Reuth
Hitler
Eine politische Biographie
Piper Verlag, ISBN 3-492-03659-7

Ohne die unverstandene Niederlage im Ersten Weltkrieg, ohne Novemberrevolution und ohne die Demütigung von Versailles kein Hitler. Denn nur im Chaos jener Nachkriegszeit formte sich seine Weltanschauung, in der sich unterschwelliger Antisemitismus, bürgerliche Ängste vor dem Bolschewismus und den Folgen von Versailles zu einem monströsen Bedrohungsszenario verdichteten. Konsequent sieht Reuth Hitler als einen Getriebenen, der eine ganz andere, neue Mission gaubte erfüllen zu müssen: Die »Rettung der Welt vor dem Judentum und dem Bolschewismus«, die er miteinander gleichsetzt. Diesem Ziel hat Hitler alles untergeordnet, Innen- und Außenpolitik, auch den Krieg, dafür mobilisierte und mißbrauchte er die Deutschen. Deshalb befiehlt er 1941 die »Endlösung«: Der Mord an den Juden als Kompensation des militärischen Scheiterns.

Michael Rademacher
Nationaldarwinistische Menschenführung
... Obwohl Spencer sich als Pazifist und Liberaler verstand, stellte er für die Entwicklung von Staatswesen doch fest, dass im Konkurrenzkampf zwischen Nationen sich die starken, militanten Nationen gegen die schwachen durchsetzen. "Stark" sind die Nationen, in denen sich die Individuen in einem Höchstmaß den Anforderungen des Staates unterordnen. In der Evolution der Nationen spielt auch der "Great Man" als Katalysator eine Rolle - Männer wie Napoleon sind Werkzeuge der Evolution. Hitlers oft bekundete Vorstellung, er sei von der Vorsehung auserwählt, eine historische Mission zu erfüllen, verträgt sich sowohl mit dieser englischen Vorstellung des "Great Man" und der lange Zeit als gültig angesehenen "Great Man theory of history", als auch mit der wagnerianischen Vorstellung des "Heilsbringers".
Wagner bildet auch den Hintergrund für das einzige Element der NS-Ideologie, das sich nicht auf einen Spencerschen Nationaldarwinismus zurückführen lässt: der blutsmystische Antisemitismus[14]. Spencer war kein Antisemit und lediglich in dem Sinne Rassist, dass er glaubte, zivilisatorische und biologische Entwicklung eines Volkes gingen Hand in Hand. Hitlers Unterscheidung zwischen kulturschaffenden und kulturtragenden Völkern einerseits und den grundsätzlich zerstörerisch agierenden Juden traf er nicht. Minderwertige Völker gab es für ihn nur in dem Sinne, dass diese zwar rückständig waren, aber grundsätzlich die Möglichkeit hatten, sich weiterzuentwickeln. Dies war die Wurzel für eine 'rassistisch begründete Entwicklungshilfe', die Benjamin Kidd[15] (1858-1916) in Anlehnung an Spencer ausdrücklich forderte und die dann von Rudyard Kipling in den Begriff des "white man's burden" gefasst wurde und als moralische Rechtfertigung für die britische Kolonialpolitik diente. Sozial- und Nationaldarwinismus gingen auch in England oftmals Hand in Hand mit Rassismus und Herrenmenschenideologie, man sprach von "englischer Rasse" oder gar von einem rassisch begründeten englischen Führungsanspruch innerhalb der dem Rest der Menschheit gegenüber überlegenen "teutonischen" Völker.[16] Man kann den Nationalsozialismus somit im Ganzen als Nationaldarwinismus nach Herbert Spencer klassifizieren.

Helmut Steuerwald
Die USA: Gottes auserwähltes Land?
God’s own country?

Die eigentlich sich schon selbst fundamentalistisch nennende Bewegung der USA entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und hat sich aus dem extrem konservativen Flügel des protestantischen Christentums entwickelt. Sie vertritt ein engstirniges, starres Christentum. Mit missionarischem Eifer wendet man sich seit Gründung vor allem gegen den Darwinismus. Die Texte der Bibel gelten für die Fundamentalisten als von Gott unmittelbar vermittelt, daher sind die Aussagen der Bibel unfehlbar, so auch der Schöpfungsbericht. Natürlich gelten auch Jungfrauengeburt, die leibliche Auferstehung Christi, seine Wiederkehr u. a. als absolute Wahrheiten, die nicht angezweifelt werden dürfen.
Vor allem von amerikanischen charismatischen Bewegungen wird im Rahmen ihres Sendebewusstseins propagiert, dass nun die USA das von Gott auserwählte Land sei. Ohne Gottes Hilfe könne Amerika nicht führend in der Welt sein. Sie glauben - ähnlich wie auch weitere reaktionäre Gruppierungen - dass man auf Seiten Gottes sei, wenn man andere Länder abhängig macht, wenn man gegen andere, die ja das „Böse“ verkörpern, Krieg führt. Menschenrechte zählen nicht, da es wichtiger sei mit allen Mitteln die christliche göttliche Ordnung zu stützen. So können demnach Amerikaner wegen Verletzung der Menschenrechte nicht vor den Internationalen Gerichtshof gestellt werden.

Evangelische Akademie, Bad Boll
NATO und EU im Kielwasser der Bush-Doktrin?
... Die Außen- und Sicherheitspolitik der Bush-Administration zielt auf eine deutliche Flexibilisierung der amerikanischen Handlungsmöglichkeiten zwecks Durchsetzung nationaler amerikanischer Interessen, wo immer dies geraten erscheint. Dies heißt in vielen Fällen: Stärkung des Rechts des Stärkeren, verstärkter Rückgriff auf naturrechtliche Vorstellungen, die als Ersatz für völkerrechtliche Vorstellungen fungieren können, und primäre Orientierung an den eigenen nationalen Interessen und auf eine an diesen auszurichtende, neu zu gestaltende Weltordnung. Ideologisch überhöht und begründet werden solche Vorstellungen vor allem in den neokonservativen republikanischen Kreisen durch extensive Debatten über die Notwendigkeit, dass die USA sich ihrer alleinigen Supermachtrolle, in der sie derzeit und auf absehbare Zeit nicht herausgefordert werden können, erst noch bewusst werden und woraus sie erst noch die Konsequenzen ziehen müssen. Bewusst werden Vergleiche zum alten Rom gezogen, wird eine Diskussion über Imperien geführt und ernsthaft die Frage aufgeworfen, ob die USA ihre Politik nicht offen als imperialistisch bezeichnen sollten, weil sie sich ihrer überlegenen Macht bewusst geworden sind und nun auch die Bereitschaft entwickelt haben, diese einzusetzen. Gerne wird argumentiert, das Verhältnis der Staaten untereinander sei anarchisch und derhalben nur über den Gebrauch des Rechts des Stärkeren zu regeln. Religiöse Verbrämung unter Zuhilfenahme von Bildern und Argumenten, die Auserwähltsein und Sendungsbewusstsein signalisieren, kommen häufig hinzu.

Jürgen Albrecht, story.al
Analyse des Untergangs der DDR
Die Marxisten, Sozialisten und Kommunisten haben den Begriff 'auserwählt' nicht benutzt, aber sie fühlten sich durch die Lehren von Marx, Engels und Lenin dazu auserkoren, die Gesellschaft von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu befreien. Sie fühlten sich als die 'Sieger der Geschichte' (auch eine Form von Auserwähltsein) und waren blind für ihre Irrtümer. In ihrer Beschränktheit (Borniertheit, Verblendung ...) produzierten Sie Glaubenssätze mit eindeutig religiösen Zügen: 'Der Marxismus ist ewig, weil er wahr ist.' Gerade an der Geschichte der DDR kann man nachweisen, dass zwischen Religion und Ideologie nur graduelle Unterschiede bestehen. Die Machthaber behaupteten zwar, antiklerikal zu sein und eine wissenschaftliche Weltanschauung zu besitzen, tatsächlich aber existierten zwischen der DDR-Ideologie und einer Religion nur graduelle Unterschiede.

Rudolf Sponsel, Erlangen
Auserwählt-Syndrome: Psychologische und psychopathologische Analyse
Das Auserwähltsein kann auch als Krankheit gesehen werden. Das Auserwählt-Syndrom ist in der psychologischen und psychopathologische Analyse als potentiell paranoide Selbstüberhebungen in Religionen und Weltanschauungen bekannt.

 

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