9. Wer oder
was ist die Natur?
Unter 'Natur' verstehen wir im weitesten Sinne unsere Umwelt und unterscheiden
belebte und unbelebte Natur. Der Begriff Natur wird aber auch als
Synonym für den 'Macher' verwendet, der das Leben auf dieser
Erde geschaffen hat. Wir sind es gewohnt, die Natur zu personifizieren:
'Nur die Natur kann das ...', 'Die Natur schafft das ...', 'Die Natur,
unser Lehrmeister ...'. Solche Sätze weisen in diese Richtung.
Das zeigt, wie unsicher wir in unserem Urteil sind, wenn es darum
geht, das zu erklären, was uns ständig und überall
umgibt. Der Begriff Natur wird auch als Synonym für Gott verwendet.
Für viele 'Naturvölker' ist die Natur mit Gott identisch.
Für mich ist faszinierend, dass die Natur über unendlich
viel Zeit verfügt und die belebte Natur mit Materialien und Verfahren
arbeitet, die der Mensch weder kennt, noch selber für seine Zwecke
einsetzen kann. Das weist darauf hin, dass Natur und Menschen in unterschiedlichen
'Schichten' existieren. Wir haben keine Zugang zu der Schicht, in
der die Natur operiert.
10. Woher stammt die
Intelligenz?
Um technischen Systeme, Bügeleisen, Radio, Auto und Computer
zu entwickeln, müssen intelligente Menschen ans Werk gehen. Meistens
sind sie dazu erst in der Lage, nachdem sie 20 Jahre lang die Schulbank
gedrückt haben. Lebende Systeme sind ungleich komplexer, als
die technischen Systeme des Menschen. Sie bestehen aus Material, das
uns nicht zugänglich ist und es kommen Verfahren zum Einsatz,
die wir zum grössten Teil nicht verstehen und die sogar den Naturgesetzen
widersprechen. Wer will abstreiten, dass schon ein einzige lebende
Zelle, hoch intelligent 'konstruiert' ist? Wo ist die Intelligenz,
die das Konzept für das Leben auf der Erde entworfen hat? Wo
der Werkstoffspezialist, der mit lebendem, organischen Material hantieren
kann? Wo der Verfahrenstechniker, der das Verfahren des Genoms entwickelt
hat, mit dem Informationen in die nächste Generation
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weitergereicht werden? Wo
ist der Konstrukteur, der lebende Systeme entwirft und der auch die
'Initialisierung' für solche Systeme beherrscht und der zum Beispiel
eine Mücke ~) bauen kann?
Wieder gibt es mindestens
zwei Möglichkeiten: Entweder gibt es einen Gott, der gerne bastelt
und experimentiert und der wieder mit Jesus und Mohammed überhaupt
nichts zu tun hat, oder es gibt Gesetze und Verfahren unbekannter
Qualität in diesem Universum, die wir nicht kennen, aber deren
Wirken wir in jedem Lebewesen sehen. Das was wir in der Natur sehen
verweist auf eine andere Qualität von Intelligenz (Higher Quality
of Intelligence, HIQ). Das Wesen dieser HIQ wird uns für immer
verschlossen bleiben, als Menschen haben wir zu wenig Zeit und die
'Schicht' der Natur ist für uns unerreichbar. Aber man braucht
dazu weder Gott noch HIQ zu sagen, es reicht die Feststellung: Wir
verstehen nicht, wie Leben entsteht und wie es funktioniert.
Facit und Konsequenz
Was ist die Konsequenz dieser Überlegungen? Mir ist wichtig,
die Grenzen unseres heutigen Wissens zu kennen. Trotz ganz erstaunlicher
technischer Leistungen sind die heutigen Menschen weit davon entfernt,
ihre Umwelt zu begreifen. Unser 'Bild von der Welt' ist fast mehr
von unbewiesenen Glaubenssätzen geprägt, als von tatsächlichem
Wissen. Wir leben unser tägliches Leben, obwohl wir das meiste
um uns herum nicht verstehen. Die Natur die uns umgibt, ist für
uns weitestgehend unbekannt, Materialien und Verfahren, die die Natur
seit Milliarden von Jahren einsetzt, sind uns nicht zugänglich.
Obwohl uns die meisten Informationen fehlen wissen wir genau, was
bis zum Wochenende geschafft sein muss! Das totale Informationsdefizit
stört uns bei unseren hektischen Aktivitäten überhaupt
nicht und manche 'glauben' sogar fest und unerschütterlich daran
und behaupten: 'Die Welt ist erkennbar!'
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