1. Wie ist Leben
entstanden?
Es ist nur klar, wann es auf der Erde entstanden ist: Eine Milliarde
Jahre nach der Entstehung der Erde. Das ist rund 3,5 Mia. Jahre her.
Klar ist auch, dass die ersten Lebewesen Einzeller waren, die Cyanobacteria
der Stromatoliten gehörten dazu oder sie waren die ersten. Für
die Entstehung der ersten Einzeller gibt es zwei Möglichkeiten,
beide sind gleich unwahrscheinlich: Entweder das Leben ist durch einen
unwahrscheinlichen, nicht zu reproduzierenden Zufall entstanden (die
berühmt 'Laune der Natur'), oder durch Fremdeinwirkung, egal,
wie die auch immer ausgesehen hat. Tatsache ist jedenfalls, dass es
Menschen bisher nicht gelungen ist, diese Moleküle, aus denen
alles Leben besteht, synthetisch herzustellen. Man kann organisches
Material synthetisch herstellen (die Harnstoffsynthese von Wöhler),
aber man kann weder die Basismoleküle des Lebens erzeugen, noch
daraus Einzeller mit einem Stoffwechsel zusammenbauen, ein weiterer,
qualitativer Schritt. Diese Situation kann zwei Ursachen haben: Entweder
die Menschen verfügen (noch?) nicht über ausreichendes Wissen,
oder es ist prinzipiell unmöglich, aus den Elementen des Periodischen
Systems und den heute vorhandenen Umständen, Leben zu synthetisieren.
2. Entsteht noch heute Leben?
Es ist nicht völlig auszuschliessen, dass auch heute auf der
Erde neues Leben entsteht, aber es wurde nie beobachtet. Im Gegenteil,
alles weist darauf hin, dass es einen Start für das Leben gab
und dann Fortpflanzung und Evolution für die Vielfalt gesorgt
haben, die wir heute sehen. Dafür können zwei Gründe
verantwortlich sein: Entweder das Leben wurde durch Fremdeinwirkung
'gestartet', oder für die Entstehung von Leben sind bestimmte
Umstände erforderlich, die damals vorhanden waren, heute aber
fehlen. Es ist unerheblich, wie der Start erfolgt ist, in beiden Fällen
hätte durch das Evolutionsprinzip die gleiche Entwicklung stattgefunden,
deren Ergebnis wir heute sehen.
3. Gibt es temporäre Naturgesetze?
Wenn die entsprechenden Umstände heute nicht mehr vorhanden sind,
unter denen Leben entstehen kann würde das bedeuten, dass es
Umstände, Verfahren und vielleicht sogar Naturgesetze nur temporär
auf dieser Erde gab. Umstände können temporär sein,
Verfahren können von solchen temporären Umständen abhängig
sein, aber temporäre Naturgesetze wurden meines Wissens noch
nie beobachtet. Im Gegenteil, ausnahmslos gehen wir bisher davon aus,
dass die uns bekannten
Naturgesetze statisch sind und für
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das
ganze Universum gelten, sie sind 'von Anfang an und in Ewigkeit' gesetzt.
4.
Ist Synthese von Leben möglich?
Wäre die Synthese von Leben auf Kohlenstoffbasis prinzipiell
unmöglich, dann wären wir mit den Naturwissenschaften am
Ende und würden nach 'Gott' suchen müssen. Wer dieser 'Macher'
ist und welche Fähigkeiten er besitzt, ist jetzt und in Zukunft
völlig offen, klar ist nur, dass es weder Abraham, Jesus, Mohammed
noch Buddha war und ist. Also ist es nützlicher, bis zum Gegenbeweis
anzunehmen, dass Leben aus den Elementen des Periodischen Systems
zu synthetisieren ist, wir kennen 'nur' das Verfahren (noch) nicht.
5. Worin besteht
der Qualitätssprung?
Proteine und Nucleinsäuren sind die Materialien einer lebenden
Zelle. Lebewesen bestehen normalerweise aus einem unterschiedlich
grossen Zellverband, einem komplex strukturierten Organismus. Es existieren
ca. 170 verschiedene Aminosäuren, nur die 20 'essentiellen Aminosäuren'
sind die Bausteine der Proteine. Sie bestehen ausschliesslich aus
den Elementen C, H, N, und O. Schon diese Moleküle haben eine
sehr hohe Komplexität. Diese 20 Aminosäuren sind die Basis
für eine unüberschaubare Menge unterschiedlicher Proteine.
Alleine im menschlichen Körper existieren ca. 30.000 verschiedene
Proteine. Alle Proteinmoleküle besitzen ein extrem grosses Molekulargewicht,
ein Mass für ihre Komplexität. Zellfunktionen entstehen
durch das Zusammenwirken von Proteinmolekülen, gesteuert durch
die Nukleinsäure. Lebende Zellen bestehen aus mehreren Proteinmolekülen
und mindestens einem Molekül einer Nucleinsäure, dass das
Erbmaterial enthält und die Lebensfunktion der Zelle steuert.
Erst eine Zelle hat einen Stoffwechsel, nicht schon die Basismoleküle.
Gleich drei Qualitätssprünge
sind erforderlich, um Leben zu erzeugen: Ersten muss man in der Lage
sein, Proteine und Nucleinsäuren mit den erforderlichen Eigenschaften
zu synthetisieren. Danach erst kann man den zweite Schritt gehen und
aus diesem Material eine Zelle aufbauen. Der dritte Schritt besteht
darin, diese Zelle zu 'initialisieren', d.h. ihren Stoffwechsel in
Gang zu setzen. Schon die allererste lebende Zelle besass alle o.g.
Eigenschaften des Lebens, vor allen Dingen konnte sie sich fortpflanzen
und ihre 'Erfahrungen' an die Nachkommen weiter reichen! Allein diese
Tatsache weist auf die Grösse des Qualitätssprungs hin und
zeigt, wie ungeheuer komplex schon eine einzige lebende Zelle ist
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