BACK

Was ist Leben ? Seite 2/5

1. Wie ist Leben entstanden?
Es ist nur klar, wann es auf der Erde entstanden ist: Eine Milliarde Jahre nach der Entstehung der Erde. Das ist rund 3,5 Mia. Jahre her. Klar ist auch, dass die ersten Lebewesen Einzeller waren, die Cyanobacteria der Stromatoliten gehörten dazu oder sie waren die ersten. Für die Entstehung der ersten Einzeller gibt es zwei Möglichkeiten, beide sind gleich unwahrscheinlich: Entweder das Leben ist durch einen unwahrscheinlichen, nicht zu reproduzierenden Zufall entstanden (die berühmt 'Laune der Natur'), oder durch Fremdeinwirkung, egal, wie die auch immer ausgesehen hat. Tatsache ist jedenfalls, dass es Menschen bisher nicht gelungen ist, diese Moleküle, aus denen alles Leben besteht, synthetisch herzustellen. Man kann organisches Material synthetisch herstellen (die Harnstoffsynthese von Wöhler), aber man kann weder die Basismoleküle des Lebens erzeugen, noch daraus Einzeller mit einem Stoffwechsel zusammenbauen, ein weiterer, qualitativer Schritt. Diese Situation kann zwei Ursachen haben: Entweder die Menschen verfügen (noch?) nicht über ausreichendes Wissen, oder es ist prinzipiell unmöglich, aus den Elementen des Periodischen Systems und den heute vorhandenen Umständen, Leben zu synthetisieren.

2. Entsteht noch heute Leben?
Es ist nicht völlig auszuschliessen, dass auch heute auf der Erde neues Leben entsteht, aber es wurde nie beobachtet. Im Gegenteil, alles weist darauf hin, dass es einen Start für das Leben gab und dann Fortpflanzung und Evolution für die Vielfalt gesorgt haben, die wir heute sehen. Dafür können zwei Gründe verantwortlich sein: Entweder das Leben wurde durch Fremdeinwirkung 'gestartet', oder für die Entstehung von Leben sind bestimmte Umstände erforderlich, die damals vorhanden waren, heute aber fehlen. Es ist unerheblich, wie der Start erfolgt ist, in beiden Fällen hätte durch das Evolutionsprinzip die gleiche Entwicklung stattgefunden, deren Ergebnis wir heute sehen.

3. Gibt es temporäre Naturgesetze?
Wenn die entsprechenden Umstände heute nicht mehr vorhanden sind, unter denen Leben entstehen kann würde das bedeuten, dass es Umstände, Verfahren und vielleicht sogar Naturgesetze nur temporär auf dieser Erde gab. Umstände können temporär sein, Verfahren können von solchen temporären Umständen abhängig sein, aber temporäre Naturgesetze wurden meines Wissens noch nie beobachtet. Im Gegenteil, ausnahmslos gehen wir bisher davon aus, dass die uns
bekannten Naturgesetze statisch sind und für

 

das ganze Universum gelten, sie sind 'von Anfang an und in Ewigkeit' gesetzt.

4. Ist Synthese von Leben möglich?
Wäre die Synthese von Leben auf Kohlenstoffbasis prinzipiell unmöglich, dann wären wir mit den Naturwissenschaften am Ende und würden nach 'Gott' suchen müssen. Wer dieser 'Macher' ist und welche Fähigkeiten er besitzt, ist jetzt und in Zukunft völlig offen, klar ist nur, dass es weder Abraham, Jesus, Mohammed noch Buddha war und ist. Also ist es nützlicher, bis zum Gegenbeweis anzunehmen, dass Leben aus den Elementen des Periodischen Systems zu synthetisieren ist, wir kennen 'nur' das Verfahren (noch) nicht.

5. Worin besteht der Qualitätssprung?
Proteine und Nucleinsäuren sind die Materialien einer lebenden Zelle. Lebewesen bestehen normalerweise aus einem unterschiedlich grossen Zellverband, einem komplex strukturierten Organismus. Es existieren ca. 170 verschiedene Aminosäuren, nur die 20 'essentiellen Aminosäuren' sind die Bausteine der Proteine. Sie bestehen ausschliesslich aus den Elementen C, H, N, und O. Schon diese Moleküle haben eine sehr hohe Komplexität. Diese 20 Aminosäuren sind die Basis für eine unüberschaubare Menge unterschiedlicher Proteine. Alleine im menschlichen Körper existieren ca. 30.000 verschiedene Proteine. Alle Proteinmoleküle besitzen ein extrem grosses Molekulargewicht, ein Mass für ihre Komplexität. Zellfunktionen entstehen durch das Zusammenwirken von Proteinmolekülen, gesteuert durch die Nukleinsäure. Lebende Zellen bestehen aus mehreren Proteinmolekülen und mindestens einem Molekül einer Nucleinsäure, dass das Erbmaterial enthält und die Lebensfunktion der Zelle steuert. Erst eine Zelle hat einen Stoffwechsel, nicht schon die Basismoleküle.

Gleich drei Qualitätssprünge sind erforderlich, um Leben zu erzeugen: Ersten muss man in der Lage sein, Proteine und Nucleinsäuren mit den erforderlichen Eigenschaften zu synthetisieren. Danach erst kann man den zweite Schritt gehen und aus diesem Material eine Zelle aufbauen. Der dritte Schritt besteht darin, diese Zelle zu 'initialisieren', d.h. ihren Stoffwechsel in Gang zu setzen. Schon die allererste lebende Zelle besass alle o.g. Eigenschaften des Lebens, vor allen Dingen konnte sie sich fortpflanzen und ihre 'Erfahrungen' an die Nachkommen weiter reichen! Allein diese Tatsache weist auf die Grösse des Qualitätssprungs hin und zeigt, wie ungeheuer komplex schon eine einzige lebende Zelle ist

Nächste Seite

 

BACK