Pulverfaß
Israel 1/2 |
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Vorbei und vergessen die Zeiten, zu denen Arafat und Peres den Friedensnobelpreis bekommen haben. Dabei ist das erst ca. zwei Jahre her. Damals hoffte alle Welt, das Pulverfaß Israel/Palästina könnte mit dem Friedensabkommen von Oslo entschärft werden. Das Abkommen folgte dem Prinzip Land gegen Frieden. Die Palästinenser und die Juden sollten ihren Staat haben mit je einem klar umrissenem Stück Land. Nur unter solchen Bedingungen scheint es möglich zu sein, daß im Nahen Osten Ruhe einkehrt. Dann wurde der israelische Staatspräsident Rabin ermordet. Nicht etwa von einem Palästinenser, sondern von einem radikalen Juden. Es gab und gibt eine starke, radikale jüdische Fraktion, die gegen das Prinzip Land gegen Frieden war und ist. So radikal, daß sie Rabin ermordeten. Bei den anschließenden Wahlen kam ihr Kandidat an die Macht: Netanjahu. Das ist ca. ein Jahr her und vom Friedensprozeß ist nichts mehr übrig. Im Gegenteil: Israel führt wieder einen nicht erklärten Krieg gegen seine Nachbarn. Die israelischen Interessen sind vom Zionismus geprägt und besitzen folgenden Schwerpunkte: Wir haben seit 4000 Jahren keinen eigenen Staat mehr gehabt, nirgends auf der Welt sind wir sicher, kein Mensch liebt uns. Wir gehen zurück in das Land unserer Väter, das Land gehört uns, hier bauen wir unseren Staat und verteidigen ihn und uns bis zur letzen Konsequenz. Die letzte Konsequenz heißt Krieg gegen alle Nachbarn, insbesondere gegen die Palästinenser, Enteignung von Land, Apartheid gegen alle in Israel, die keine Juden sind, ethnische Säuberung und Aufrüstung bis zur Installation von Atombomben. Es gibt kein besseres Bild für die gegenwärtige Situation als das Bild des Urlaub machenden Netanjahu, heute im Tagesspiegel: Netanjahu sitzt im Sand, umstellt von mindestens sechs Leibwächtern, die MP's im Anschlag. Das was ich bisher geschrieben habe, ist eine (soweit das überhaupt möglich ist) objektive, emotionslose Darstellung. In dieser Situation stellt sich ein Mensch, der sich für die aktuelle Politik interessiert, Fragen, die er in den deutschen Medien nicht wiederfindet, viel weniger noch die Antworten darauf:
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In der DDR existierte dieses Problem praktisch nicht, wir waren einfach nicht informiert. Heute habe ich mir eine Meinung gebildet. Sicher viel zu wenig differenziert und zu sehr vereinfacht ( umfassendere Darstellung siehe: ...die Juden und die Deutschen). Aber auch wenn man die Situation auf 800 Seiten analysieren würde, das Ergebnis wäre ähnlich und gleich deprimierend: |
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