BACK
 

Rapsfelder am Kap Arkona ... Seite 2/4

 

Ich steige als erstes auf den Leuchtturm, nachdem ich 5 DM für eine Eintrittskarte bezahlt habe. Dieser ca. 25 Meter hohe Turm steht hier seit 1902 neben dem kleineren Leuchtturm, der nach Plänen von Schinkel 1827 gebaut worden ist. Warum man den neuen so unsensibel nur ein paar Meter neben den klassizistischen Bau gesetzt hat, bleibt ein Geheimnis.  

Der Turm von Schinkel besitzt optisch drei Etagen, einen quadratischen Grundriss und ist klar gegliedert. Der neue, höhere Turm von 1902 ist wie ein Schornstein gebaut. Allerdings hat man auch an ein paar Fenster für die Beleuchtung der Treppe gedacht und oben wurde der Leuchtturmkopf als eine Stahlkonstruktion ausgeführt, die heute rot angestrichen ist. 

 

 

 

 

Aber was sich von diesem Turm aus für eine Sicht bietet! Praktisch in alle Richtungen ist die Ostsee zu sehen. Hier sieht man, dass Rügen eine Insel ist. Es ist etwas dunstig, deswegen kann man die Linie des Horizonts nicht sehen, sie verschwimmt irgendwo im Dunst des gleissenden Wassers. Keine Wolke ist am Himmel, alles ist blau in verschiedenen Farbschattierungen. Und was für ein Kontrast zu diesem Blau sind die Rapsfelder, die jetzt hier in dieser Gegend noch in voller Blüte stehen. In Berlin und Umgebung sind sie schon seit 14 Tagen verblüht. Hier aber, wo die Temperaturen nicht so hoch sind,

  hat das Schauspiel wohl gerade erst angefangen. Weite Felder in einem leuchtenden Gelb. Sanfte Schwünge der hügeligen Landschaft in gelb und grün. Fahrspuren im Raps von landwirtschaftlichen Maschinen haben geometrische Muster in die gelbe Fläche gezeichnet. Ein einzelner, breit ausladender Baum steht mitten in dem riesigen Rapsfeld. Ein kleines, ovales Moor, dunkelgrün und mit blinkendem Wasser ist ringsum vom Raps eingeschlossen, widersetzt sich seit Jahrtausenden der landwirtschaftlichen Nutzung. Was für schöne, ruhige Bilder von hier oben!

Nächste Seite

BACK