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Biker, Lee's Ferry und der Colorado 1/4


Peter und Debby
Bei Cliff Dwellers Restaurant kommt der HWY 89 ganz nahe an die Vermilion Cliffs heran: Eine 'Steilküste', 700 Meter hoch und gleichzeitig eine riesige Schutthalde Hier mache ich am Mittag eine Pause und steige in die Felsen. Australische Verhältnisse: 36 Grad im Schatten und sehr hell. Nach knapp zwei Stunden bin ich wieder an meinem Auto, da biegen zwei Radfahrer lachend von der Strasse ab:

'Du bist doch der Kerl, der uns überholt und dann so freundlich gehupt hat!!?' Ja, das stimmt, der bin ich. Die beiden sind schwer bepackt und ich bewundere sie, denn das ist harte Arbeit, sich hier bei diesen Temperaturen durch den Canyon zu strampeln, allerdings geht es heute bergab, ein grosser Vorteil. Aber bald muss man wieder 2.000 Meter nach oben klettern!

Ich lade die beiden zu einem Lunch ein. Wir setzen uns in den Schatten des Campers und unterhalten uns. Peter und Debby kommen aus Holland, sie sind im besten Alter, höchstens 32 Jahre. Seit Juno sind sie unterwegs und haben eine ähnliche Tour wie ich hinter sich gebracht: Von Vancouver Island nach Alaska und dann nach Süden. Oft haben sie aber auch Hitch-hiking gemacht, sonst wäre diese Strecke nicht in dieser Zeit zu bewältigen.

 

Wir unterhalten uns eine halbe Stunde, es gibt Saft, Bananen und Blueberries Bagels. Die beiden waren (wie alle echten Traveller!) 1989 auch in Australia.

Sie sind arbeitslos und der Meinung, dass ein geringer Lebensstandard besser ist, als eine stressige Karriere. Deswegen arbeiten sie nur so viel, wie unbedingt nötig ist und gehen mit dem verdienten Geld auf Reisen. Sie sind immer mit dem Bike unterwegs und kommen pro Tag mit 20 Dollar aus. Einen Campground können sie sich nicht leisten, zu teuer.

Wir unterhalten uns über den Fall der Berliner Mauer, den Crash in NYC und trauen gemeinsam den USA einen globalen Feldzug zu. Bald verabschieden sich nette Leute, nicht ohne vorher die Email Adressen ausgetauscht zu haben: funkystuff2001@hotmail.com.

Wir haben uns schon beim Hupen verstanden, ohne uns überhaupt gegenüber gestanden zu haben. Eigenartig, dass sich Traveller immer sofort verstehen. Das liegt offenbar daran, dass es die gleiche Sorte von Menschen ist, die auf Reisen geht. Könnte die Welt so einfach und so unkompliziert wie unsere Begegnung sein, wenn alle weniger arbeiten und mehr reisen würden ….!? Kaum.

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