BACK

Alaskas Natives in Anchorage 2/4


Athapaskan Chiefs Council in Fairbanks, 1915

Museum of History and Art
Bis 11 Uhr habe ich den RV Park ausgenutzt. Mehrfach war ich unter der Dusche und am Computer habe ich Bilder bearbeitet und die Daten gesichert. Ab Mittag erkunde ich die Highlights von Downtown Anchorage. Zuerst ein Besuch im Museum of History and Art. Das Museum ist sehenswert, sehr interessant. Viele Gemälde und Skulpturen. Die alten Landschaftsbilder in Öl ... hervorragend. Die Kunst der Moderne ... nichts sagend. Wie immer rührt mich das nicht an.

Höchst interessant aber ist die Kunst der Natives. Sie ist völlig anders als die der Aboriginals. Wesentlich feiner und graziler in der Ausführung und sie basierend auf Traditionen der Eskimos und der Haida. Die indianischen Natives benutzten sehr farbenfrohe, geometrische Ornamente und Muster. Sie haben einen eigenenständigen Stil in der Darstellung von Tieren entwickelt, ganz klar und doch abstrakt. Wirklich sehr schön.

Auch in der Kunst sind also deutliche Unterschiede zwischen den Natives Nordamerikas und den Aboriginals Australiens festzustellen. Da sich auch das Verhalten stark unterscheidet bin ich davon überzeugt, dass zwischen diesen beiden Volksgruppen entscheidende genetische Unterschiede vorhanden sind.

Im oberen Stockwerk eine sehr umfangreiche Sammlung zur Besiedlung Alaskas durch die Weissen. Aber die Natives sind ebenfalls mit ihrer (ehemaligen) Lebensweise und Kultur sehr ausführlich dargestellt. Ich konzentriere mich auf die Natives.

Wieder gibt es Parallelen zu Australien. Auch in Alaska (sicher in den USA insgesamt) wurde (erst) 1971 der Alaska Native Claims Settlement Act rechtswirksam. Er war die Grundlage für die Rückgabe von Land an die ehemaligen Ureinwohner. Im Jahr 1985 (aktuelle Zahlen gibt es hier nicht) gehörte den Ureinwohnern wieder fünf Prozent der gesamten Landfläche Alaskas. Alles andere war staatliches und privates Land in verschiedenen Eigentumsformen.

 

Auf der Patchwork-Landkarte sieht man, wie die Natives hartnäckig um jedes Stück Land kämpfen mussten. Heute wird das nicht anders sein. Vor allen Dingen die Fischerei-, die Holz- und die Grundstoffindustrie setzten (und setzen) ihre Interessen gegen die Ureinwohner durch.

In einer gesonderten Ausstellung wird über die Besiedelung Alaskas vor der weissen Invasion informiert. Verschiedene Eskimovölker haben praktisch die gesamte Küstenregion im Norden, Westen und Süden seit mindestens 10.000 Jahren besiedelt. Sie lebten meistens als Nomaden, aber es gab auch feste Siedlungen. Im Inland lebten Stämme der Athapaskan Indianer. Ihre Lebensweise und Kultur war deutlich anders als die der Eskimos. Eine eigenständige Kultur haben auch die Tlingit und Haida Indianer im Alexander Archipelago entwickelt. Auch sie lebten hier seit 10.000 Jahren, allerdings in festen Siedlungen. Sie waren wesentlich wohlhabender, als die Eskimos, die besseren Lebensbedingungen (Klima, Nahrungsangebot, Werkstoffe) liessen ihnen mehr Zeit für alles das, was nicht zum direkten Überleben gehört. Ihr Sozialsystem war hoch entwickelt. Was jetzt noch davon übrig ist, ich weiss es nicht.

Nächste Seite

BACK