BACK

Planet Erde am Jahresende 2008
   


Unter Globale Aufklärung - Globale Chance habe ich im Jahr 2005 die Widersprüche aufgelistet, die unsere Zivilisation an den Rand des Absturzes bringen könnten. Wie haben sich diese Widersprüche entwickelt? Konnte sie entschärft werden oder haben sie sich zugespitzt? Ich zitiere Nachrichten, enthalte mich weitestgehend jeden Kommentars und suche nach positiven Meldungen, die meine pessimistische Sicht auf diese Welt Lügen strafen sollen. Am Jahresende 2008 ergibt sich folgende fragmentarische Sicht auf den Planeten Erde:

 

Steinzeitliches Verhalten - Gier, Eigentum, Emotionen, kein Weitblick, kaum Vernunft

Animalische Leidenschaft
„Geschichte ist nichts anderes als die Liste aller Verbrechen, Torheiten und Missgeschicke der Menschheit“, sagt Edward Gibbon, der Historiker des britischen Empire. Mit anderen Worten: Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Spekulationsblasen sind so alt wie der Finanzkapitalismus. Sie unterliegen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. Erst wagen die Menschen gar nichts und scheuen jedes Risiko. Dann entdeckt plötzlich einer irgendwo ein neues Geschäft, und ein anderer ist bereit, ihm Geld zu leihen, weil er selbst daran mitverdienen möchte. Plötzlich machen alle mit, weil sie ziemlich dumm dastünden, wenn ihre Umwelt den großen Reibach ohne sie machen würde: ein Rausch, der lange gut geht. Doch dann bekommt ein wichtiger Spieler Angst und verweigert eine Zahlung. Plötzlich ist das Vertrauen dahin – die Blase platzt, und die Bankiers werden auf die Guillotine geschickt. Doch wenig später muss man sie wieder reanimieren: Die Welt braucht Geld. Untersucht man die Weltgeschichte der Finanzkrisen stellt sich heraus: Es geht immer nach dem Muster von Gier und Angst. Finanzkrisen folgen einem anthropologischen Impuls: „Animal Spirits“ hat sie John Maynard Keynes genannt: Animalische Leidenschaften. Mehr bei ... faz.net

 

Moral ohne Vernunft
Die deutschen Sozialdemokraten hätten schwerlich zwei verschiedenere politische Temperamente finden können als ihre beiden ersten Kanzler in der Bundesrepublik. Auf der einen Seite Willy Brandt, der väterliche Nähe und Wärme ausstrahlte und dessen Haltung geprägt war von tätigem Mitgefühl für Menschen in Not. Auf der anderen Seite standen die klassischen protestantischen Tugenden, die das Leben Helmut Schmidts bestimmten: Verantwortung für das allgemeine Wohl, Disziplin, harte Arbeit, verbunden mit nüchternem Realismus. "Moral ohne Vernunft", hat Schmidt es einmal auf den Punkt gebracht, "kann in die Katastrophe führen". Sehnsucht nach der "blauen Blume der Romantik" hat ihm noch nie jemand nachgesagt. Mehr bei ... fr-online.de

 

Renditeziel: 25 Prozent pro Jahr
Die Zahl von 25 Prozent sei "immer nur eine Chiffre gewesen", sagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann laut SPIEGEL-Informationen am Donnerstag gegenüber den rund 150 Top-Führungskräften seiner Bank. "Eine Chiffre dafür, dass wir zu den Besten gehören wollen. Und daran hat sich nichts geändert." Seit Jahren war es das ehrgeizige Ziel von Ackermann, eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern zu erreichen. "Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden", sagte der Manager weiter. Gleichzeitig warnte Ackermann nach Informationen des SPIEGEL davor, dass die Banken in vielen Ländern der Welt nun zu Institutionen würden, die auch nationale oder staatliche Interessen vertreten. Mehr bei ... spiegel.de

 

Gewaltbereitschaft
Gefoltert wird weiterhin auf der Welt. Nach dem 11.9. 2001 brachen erneut offizielle Tabus, die nach dem Ende des Kalten Krieges galten. Auch der Staat, der sich gerne als Vorbilddemokratie darstellt, hatte mehr oder weniger offiziell den Ausnahmezustand eingeführt, den Rechtsstaat für bestimmte Menschen ausgehebelt, die dann auch gefoltert wurden, was man als Verhörtechniken bezeichnete – geduldet von den Alliierten, die sich als rechtsstaatliche Demokratien verstanden und gemeinsam mit den USA gegen das Böse in den einen oder anderen Krieg zogen. Abu Ghraib machte schließlich unübersehbar deutlich, dass auch in fortgeschrittenen Demokratien Menschen wie einst im Nazi-Deutschland oder in anderen Diktaturen bereit waren und sind, die vermeintlich Bösen zu quälen, weil man sich von der Regierung oder der Mehrheit gedeckt wähnte (Das Böse steckt im System). Jerry M. Burger von der Santa Clara University hat nun noch einmal mit einem Experiment bestätigt, dass Menschen bereit sind, unter bestimmten Bedingungen, anderen starke Schmerzen zuzufügen. Nicht weil sie Lust daran finden, sondern weil sie vermeintlich einer Autorität gehorchen, die dies erlaubt und als notwendig erscheinen lässt. Mehr bei ... heise.de

 

 

Kopflose Herdentiere
Der Kern der Finanzkrise ist
eine weit verbreitete Einstellung
des geistigen Mitläufertums,
ein Habitus der Verantwortungslosigkeit.
Man macht, was alle machen.
Man fragt nicht: Ist das vertretbar, was ich da mache?
Nachdenken hat in den letzten Jahren nicht die Karriere gefördert.

Gesine Schwan Mehr ...

 

Gier, Emotionen, Spekulationen gegen jede Vernunft
Der 70 Jahre alte Madoff galt als ausgewiesener Fachmann für Aktienmärkte. Seine Renditen waren mit 10 bis 15 Prozent pro Jahr hoch, aber nicht unrealistisch. Ungewöhnlich war allerdings die trotz schwankender Börsen jahrelange Beständigkeit der Gewinne. Am Donnerstagmorgen der vergangenen Woche (18.12.2008) wurde er von zwei Agenten der Bundespolizei FBI in seinem Apartment an der noblen Upper East Side von Manhattan verhaftet. Er soll Kunden seiner Vermögensverwaltung um 50 Milliarden Dollar geprellt haben – es ist einer der größten Betrugsskandale, den die Wall Street je erlebt hat. Die Liste der Geschädigten ist lang. Sie reicht von Privatanlegern in New York und Florida über Hedge-Fonds bis zu Stiftungen des Filmregisseurs Steven Spielberg oder des Friedensnobelpreisträgers und Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel. Auch europäische Banken sind betroffen. Für jüdische Wohltätigkeitsorganisationen gilt der Kollaps von Madoff als Katastrophe, weil viele bei dem in der jüdischen Gesellschaft bislang hochangesehenen Madoff investiert hatten. Madoff wird von der Staatsanwaltschaft und der SEC vorgeworfen, Anleger mit einem gigantischen Schneeballsystem betrogen zu haben. Bei einem solchen System werden die vermeintlichen Renditen für alte Anleger von dem eingezahlten Geld neuer Investoren gezahlt. Ziehen Anleger Geld ab oder kommen keine neuen Mittel herein, bricht das System zusammen. Das Ende für Madoff scheint laut Anklageschrift gekommen zu sein, als Kunden Anfang Dezember sieben Milliarden Dollar herausnehmen wollten. Mehr bei ... faz.net

 

Andrea Ypsilanti Dilettanti
Ypsilantis Wahllüge niemals mit der Linkspartei zu küngeln, war nicht schön, auch nicht legitim, aber legal. Lügen „darf“ man eben, solange nicht weitere rechtswidrige Handlungsmerkmale hinzutreten. Wenn allerdings die neuen Meldungen zutreffen sollten, dass die Ypsilanti-Anhänger die Stichwahl (zum Spitzenkandidaten) der Quotenfrau gegen ihren parteiinternen Counterpart Jürgen Walter im Dezember 2006 zu Gunsten Ypsilantis manipuliert haben sollten, hat die SPD in Hessen, aber auch im Bund ein massives Problem. Mehr bei ... welt.de

 

 

Gewalt statt Vernunft - Macht, fehlende Bildung, ohne Skrupel, Waffen, Krieg

Schandfleck Guantanamo
In Guantanamo werden über 600 Gefangene aus über 40 Ländern festgehalten, die sich dort teilweise bereits über ein Jahr befinden. Angeblich würden, so das Pentagon, in das Lager nach Kuba nur die gefährlichsten der gefährlichen al-Qaida- oder Taliban-Kämpfer gerbacht, um verhört zu werden. Die Gefangenen haben keine Rechte, beispielsweise auf einen Rechtsbeistand oder auf einen Prozess, sie werden völlig willkürlich festgehalten und nach Belieben, wenn überhaupt, wieder freigelassen. Selbst der Status von Kriegsgefangenen wurde ihnen verwehrt. Die US-Regierung sicherte nur zu, die Gefangenen sozusagen freiwillig human zu behandeln. Für einen Rechtsstaat, der Freiheit und Demokratie gegenüber Terroristen und Diktatoren verteidigen will, ist das inakzeptabel, gleichzeitig stärkt diese Willkür - auch bei anderen Gefangenen in Afghanistan - natürlich die antiamerikanische Stimmung vornehmlich in den arabischen Ländern. Mehr bei ... heise.de

 

30.000 US-Soldaten nach Afghanistan
Die USA wollen bis zu 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schicken, um die wiedererstarkten Taliban in den Griff zu bekommen. Die neuen Truppen sollen spätestens im Sommer einsatzbereit sein. Der neue US-Präsident Barack Obama will Afghanistan mehr Aufmerksamkeit widmen. US-geführte Truppen hatten 2001 die regierenden Taliban in Afghanistan kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gestürzt. Derzeit haben die USA in Afghanistan 31.000 Soldaten stationiert, die in Teilen unter Nato-Kommando stehen. Zur Nato-Truppe gehören 51.000 Soldaten, darunter rund 3500 von der Bundeswehr. Mehr bei ... stern.de

 

Kriegskosten im Irak und Afghanistan
Wie viel die Kriege in Afghanistan und im Irak den USA gekostet haben, ist bislang nicht bekannt. Allerdings rücken angesichts der monetären Dimensionen der Finanzkrise die Kriegskosten allmählich in die Dimension der Peanuts, in die die Bush-Regierung den Irak-Krieg vor dessen Beginn gestellt hatte. Offiziell hat die Regierung für die beiden Kriege seit 2001 904 Milliarden US-Dollar aufgewendet, eingeschlossen 66 Milliarden für den Haushalt 2008/2009, also die erste Hälfte des nächsten Jahres. Nach Schätzungen des Congressional Budget Office (CBO) könnten weitere Kosten bis 2018 je nach Szenario zwischen 416 und 817 Milliarden betragen, wenn die Truppen im Irak, in Afghanistan oder anderswo von jetzt etwa 200.000 in den nächsten Jahren auf 30-75.000 reduziert werden. Dann würden die gesamten Kriegskosten 1,3-1,7 Billionen betragen. Das Center for Strategic and Budgetary Assessments (CSBA) vermutet, dass die Bush-Regierung weitgehend durch Verschuldung finanziert hat. Mehr bei ... heise.de

 

Deutschland ist weltweit drittgrößter Rüstungsexporteur
Deutschland hat 2007 im Vergleich zum Vorjahr seinen Rüstungsexport erneut um 13 Prozent auf einen Wert von 8,7 Milliarden Euro gesteigert. Diese Zahlen hat nicht etwa die Bundesregierung vorgelegt, obwohl sie sich selbst dazu verpflichtet hat, sondern bisher stammen sie aus dem Rüstungsexportbericht der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung. Mehr bei ... heise.de

 

Pulverfass Naher Osten
Die im Gazasteifen herrschende radikalislamische Hamas hat den seit sechs Monaten bestehenden, seit November ohnehin sehr brüchigen Waffenstillstand am Freitag auslaufen lassen. Die Hamas argumentiert, Israel habe sich geweigert, die Grenzübergänge in den Gazastreifen zu öffnen und habe zudem Jagd auf palästinensische Bewaffnete gemacht. Durch die israelische und ägyptische Blockade sowie internationalen Boykott ist im Gazastreifen eine zunehmend verzweifelte Lage entstanden. Ein Uno-Bericht spricht von einer "tiefen Krise der Menschenwürde". Die 1,4 Millionen Einwohner seien fast nur noch damit beschäftigt, um Wasser und Lebensmittel zum Überleben zu ringen. Die Arbeitslosigkeit betrage inzwischen fast 50 Prozent. Israel hatte die Übergänge geschlossen, nachdem es trotz der vereinbarten Waffenruhe immer wieder zu Raketenüberfällen gekommen war und die Hamas durch unterirdische Tunnel ständig Waffen nach Gaza schmuggelte. Israel weigert sich, der Hamas entgegenzukommen, solange diese an ihrem obersten Ziel festhält, den Staat Israel zu vernichten. Angesichts der neuen Welle von Raketenangriffen drohte Verteidigungsminister Ehud Barak mit einer Großoffensive im Gazastreifen. Man werde nicht zögern, die Offensive zu starten, falls die Lage unerträglich werde. Mehr bei ... abendblatt.de

 

Blockaden und Raketen auch zu Weihnachten
Nach neuen Raketenangriffen militanter Palästinenser hat Israel eine für Mittwoch angekündigte Öffnung mehrerer Grenzübergänge zum Gazastreifen abgesagt. Die im Gazastreifen regierende Hamas erklärte, die Raketenangriffe seien eine Reaktion auf den Tod von dreien ihrer Kämpfer bei einem Gefecht mit israelischen Soldaten am Dienstagabend. Nach israelischen Angaben wollten die Männer Sprengsätze am Grenzzaun legen. Die Tötung der drei Kämpfer war der bislang blutigste Zwischenfall seit dem offiziellen Ende eines zuletzt ohnehin kaum noch eingehaltenen Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas am Wochenende. Am 23.12.2008  hatte Israel erklärt, aus humanitären Gründen werde die Lieferung „geringer“ Mengen von Lebensmitteln, Arznei und Brennstoff ermöglicht. Mehr bei ... welt.de

 

Annapolis und die Realität
In den ersten elf Monaten nach der Annapolis-Konferenz hat die israelische Regierung mit dem Bau von mindestens 729 neuen Wohnungsbau-Einheiten in den "West Bank Siedlungen" begonnen. Das ist ein Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zu dem entsprechenden Zeitraum vor Annapolis. In den zwölf Monaten nach Annapolis haben israelische Behörden 19 Ausschreibungen für den Siedlungsbau gemacht, für insgesamt 2300 neue Wohneinheiten; das entspricht siebzehn Mal so vielen Wohneinheiten wie im Jahr vor Annapolis.  Entsprechend der übrigen "Nach-Annapolis-Indikatoren", hat die Anzahl der Palästinenser, die von israelischen Streitkräften getötet und verletzt wurden, nach November 2007 wesentlich zugenommen. Wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 2007 330 Palästinenser von israelischen Streitkräften getötet und weitere 1706 verletzt, so wurden in den ersten elf Monaten nach Annapolis mindestens 498 Palästinenser getötet und weitere 2148 verletzt. Das ist ein Anstieg von 51 Prozent bei den getöteten und von 26 Prozent bei den verletzten Palästinensern. Mehr bei ... dradio.de

 

Luftangriff Israels auf Gaza

29.12.2008: Israels Luftwaffe hat in der Nacht wichtige Einrichtungen der islamistischen Hamas bombardiert, darunter die Universität und das Innenministerium. Bei den mittlerweile drei Tage andauernden Angriffen im Gaza-Streifen starben mehr als 300 Menschen, mehr als 1000 wurden verletzt. Mehr ... bei spiegel.de

 

Krieg im Kaukasus
Die diplomatische Eiszeit zwischen der NATO und Russland ist vorüber: Etwa fünf Monate nach dem Kaukasus-Krieg werde der NATO-Russland-Rat Mitte Januar zu einem informellen Treffen auf Botschafterebene zusammenkommen. Die angespannten Beziehungen zwischen Russland und der NATO hatten sich während des Kaukasus-Konflikts weiter zugespitzt. Der Streit zwischen Russland und Georgien um die abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien hatte im August zu einem kurzen Krieg geführt. Russland erkannte die beiden Regionen später als unabhängig an. Russland hat dort weiterhin 7600 Soldaten stationiert. Die Beziehungen zwischen Russland und der NATO waren aber auch schon vor dem Kaukasus-Krieg wegen des geplanten US-Raketenschilds in Osteuropa, der Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo und der von den USA geforderten Osterweiterung des Bündnisses gespannt. Moskau lehnt einen NATO-Beitritt Georgiens und der Ukraine strikt ab. Mehr bei ... swr.de
Georgien wird nach der Unterzeichnung eines Rahmenvertrages über die "strategische Partnerschaft" mit den USA ein starker Staat sein. Diese Hoffnung äußerte der georgische Präsident Michail Saakaschwili am Montag in Tiflis. Mehr bei ... rian.ru

 

Streubomben nicht geächtet: USA, Russland, China usw.
In Oslo haben mehr als 100 Staaten den Vertrag zur Ächtung der Streumunition unterzeichnet. Darauf hatten sie sich im Mai in Dublin verständigt. In dem Abkommen verpflichten sich die Teilnehmer, Streumunition nicht einzusetzen oder zu produzieren und die oft sehr hohen Bestände zu vernichten. Allein die deutsche Bundeswehr verfügt über 25 bis 30 Millionen dieser Sprengkörper. Spanien will als Vorreiter bereits Mitte 2009 alle seine Streubomben vernichtet haben. Das Verbot tritt in Kraft, sobald es 30 Länder ratifiziert haben. Doch die größten Rüstungsländer bleiben dem Abkommen fern. Nur rund ein Drittel der weltweiten Bestände sind von dem Verbot umfasst. Unter anderem die USA, Russland, China, Israel, Pakistan, Indien usw. unterstützen das Verbot nicht. Auch die EU-Staaten Finnland, Griechenland, Polen, Rumänien, Lettland und Zypern wollen auf die Waffen nicht verzichten. Mehr bei ... fr-online.de

 

Indien >< Pakistan
Der nach den Terrorangriffen auf Mumbai wieder aufgeflammte Konflikt zwischen Indien und Pakistan spitzt sich weiterhin zu. Indien verlangt von Pakistan ein schärferes Vorgehen gegen Terroristen und die Auslieferung von mutmaßlich Verdächtigen, Pakistan verlangt Beweise für Verdächtigungen und Auslieferungen.
Während Indien militärische Angriffe gegen Ziele in Pakistan nach dem Vorbild der präventiven Aktionen der USA nicht ausschließt, versichern zwar die Regierungen beider Atomstaaten, keinen Krieg zu wollen, aber in beiden Ländern kommt der jeweiligen Regierung nicht ungelegen, wenn die Bedrohung vom Ausland kommt und damit nationalistische Gefühle mobilisiert werden können.
Der Konflikt dürfte auch bald Auswirkungen auf Afghanistan haben. Pakistan hat bereits begonnen, wie schon angedroht, erste Truppenverbände aus dem Grenzgebiet zu Afghanistan, wo sie nach Druck der USA Taliban und andere Militante bekämpfen sollten, wieder abzuziehen und an die Grenze zu Indien zu verlegen. Die Rede ist von bis zu 20.000 Soldaten. Zudem wurde Ausgangssperre für das Militär erlassen. Das soll auch auf Indien zutreffen, das ebenfalls Truppen an die Grenze verlegt hat. Mehr bei ... heise.de

 

Atomstreit mit Iran
Im Atomstreit um den Iran hat die sogenannte Sechsergruppe aus den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats und Deutschland Entschlossenheit angekündigt. Gemeinsam wollen die Staaten, daruter die USA, weiterhin Druck auf den Iran ausüben. Trotz der bereits verhängten Sanktionen hält der Iran an seinem Atomprogramm fest. Die USA und ihre westlichen Verbündeten werfen dem Iran vor, heimlich am Bau von Atombomben zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und pocht auf sein Recht, als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags Uran für zivile Zwecke anzureichern. Mehr bei ... focus.de

 

 

Permanentes Wachstum - endliche Recourcen, offene Kreisläufe, Umweltverschmutzung

16 Schlüsselstellen für das Klima
Ein Doppelklick auf diese Grafik zeigt die Stellen, an denen der Klimawandel bereits deutliche Auswirkungen besitzt.

 

Das Klima kippt

 

Klimaveränderungen in der Arktis
2008 hat die Erwartungen der Klimatologen genau getroffen: Mit im Schnitt 14,3 Grad Celsius lagen die Temperaturen weltweit über dem langjährigen Mittel und bestätigten damit den nun schon seit einigen Jahren beobachteten Erwärmungstrend des Planeten. Sollte es bis Silvester nicht mehr zu einem gravierenden Temperatursturz kommen, dürfte 2008 das zehntwärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn werden. Dabei waren die letzten Monate im Gesamten die kühlsten seit der Jahrtausendwende - was die Wissenschaft allerdings prognostiziert hatte: Statt dem einheizenden El Niño regierte die kühle La Niña den Pazifik und senkte damit im globalen Maßstab die Temperaturen. Nach 2007 erreichte das arktische Meereis dieses Jahr mit 4,5 Millionen Quadratkilometern den zweitniedrigsten Bedeckungsgrad seit Beginn der modernen Aufzeichnung durch Satelliten. Noch in den 1990er Jahren betrug die mittlere sommerliche Eisbedeckung rund um den Nordpol acht Millionen Quadratkilometer. Rekordverdächtig war die diesjährige Tauperiode dennoch, denn wohl zum ersten Mal seit Beginn der modernen Schifffahrt waren sowohl die Nordost- als auch die Nordwestpassage kurzzeitig eisfrei und damit durchgängig ohne Eisbrecher befahrbar. Vielleicht ist das Klima in der Arktis auch schon irreversibel gekippt.

Während in der Arktis der Klimawandel schon unübersehbare Spuren hinterlässt, sind die Signale aus der Antarktis weniger eindeutig. So belegte eine Studie von Eric Rignot von der University of California in Irvine und seinen Kollegen erstmals, dass auch in der Ostantarktis die Eismasse schwindet - hier sollten die Gletscher eigentlich noch an Masse zulegen, weil es mehr schneit. Insgesamt verlor das Gebiet um den Südpol allein 2006 (neuere Zahlen gibt es noch nicht) netto knapp 200 Milliarden Tonnen Eis - eine Steigerung um 75 Prozent während der letzten 14 Jahre. Mehr bei ... wissenschaft-online.de

 

Erwärmung der Arktis 2008
Seit 1981 haben sich grosse Teile der Arktis erwärmt -
bisweilen weit stärker, als im globalen Durchschnitt.

 

Methan wird freigesetzt
Tauen die arktischen Permafrostböden auf, könnte dies die globale Erwärmung drastisch beschleunigen. Über erste Anzeichen für dieses Szenario mit weitreichenden Folgen für das Erdklima berichtete nun ein internationales Forscherteam auf der Herbsttagung der American Geophysical Union in San Francisco. Auf einer Expedition in arktische Gewässer vor den Küsten Sibiriens entdeckten sie vom flachen Meeresboden aufsteigende Methanblasen. Methan ist ein extrem wirksames Klimagas und fördert den Treibhauseffekt mindestens 20 mal stärker als Kohlendioxid. "Wir wussten nicht, dass das enorme Kohlenstoffreservoir so extrem verwundbar ist", sagt Igor Semiletov von der der University of Alaska in Fairbanks. Zusammen mit schwedischen und russischen Kollegen war Semiletov in den Sommermonaten 2008 an Bord des Forschungsschiffs "Jacob Smirnitskyi" entlang der arktischen Küste Sibirien gefahren. Die sibirische See ist an vielen Stellen sehr flach. Dadurch werde nach Aussage der Forscher das aufsteigende Methan nicht oxidiert und könne direkt in die Atmosphäre gelangen. Mehr bei ... wissenschaft-aktuell.de

 

Rodungen im Amazonasgebiet
Brasilien will die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonasgebiet bis 2017 um rund 60 Prozent verringern. Entsprechend werde der Ausstoß von Treibhausgasen in dem Zeitraum um 4,8 Milliarden Tonnen sinken, rechnete Umweltminister Carlos Minc vor, als er am Montag den nationalen Plan zum Klimawandel vorstellte. Damit bekennt sich Brasilien zum ersten Mal zu einem messbaren Ziel im Kampf gegen die Urwaldzerstörung. 2017 sollen demnach "nur" noch 5.000 Quadratkilometer Wald im Jahr vernichtet werden, eine Fläche von der doppelten Größe des Saarlandes. Die Rodungen im Amazonasgebiet sind für drei Viertel der brasilianischen Treibhausgase verantwortlich. Insgesamt trägt die Zerstörung der Tropenwälder mit rund 20 Prozent zur Erwärmung der Atmosphäre bei.

Am letzten Freitag musste die Regierung einräumen, dass die Vernichtung des Regenwaldes in Amazonien erstmals seit vier Jahren wieder schneller voranschreitet. Demnach wurde von August 2007 bis Juli 2008 eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern völlig entwaldet, 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Brandherde nahm sogar um 49 Prozent zu. Minister Minc machte vor allem die Soja- und Rindfleischproduktion für den Anstieg verantwortlich. Nach den neuen Zielen könnten bis 2017 weitere 70.000 Quadratkilometer Urwald komplett vernichtet werden. Entsprechend harsch fielen die Reaktionen der Umwelt-NGOs aus, die die Parole "Null Entwaldung bis 2015" ausgegeben haben. "Damit werden die illegalen Rodungen legitimiert", meint Roberto Smeraldi von Friends of the Earth, und zwar "just in jenen Gebieten, die wegen ihrer Nähe zu Städten und Straßen nachhaltig bewirtschaftet werden könnten". Mehr bei ... taz.de

 

Urlaub unter Indianern
30 Jahre sind eine Ewigkeit. Wo sich heute Rinderweiden und Sojafelder am Horizont verlieren, stand damals eine undurchdringliche grüne Wand als Wald. Bürgermeister Manuel Messias ist stolz auf sein Reich: Feliz Natal – die Stadt, die auf Deutsch „Fröhliche Weihnacht“ heißt. Am 17. November haben sie 13 Jahre offizielle Stadtgründung mit einer großen Parade gefeiert. 10.313 Einwohner, davon 6315 Wahlberechtigte, leben im Gemeindegebiet, das 11.448 Quadratkilometer (das ist etwas weniger als Tirol) umfasst. „Wir fingen als ein Dschungelnest an, doch heute exportieren wir Möbel, Soja, Gerste und Fleisch!“, freut sich Messias und geht an die Karte: 350.000 Hektar im Osten sind Indianerschutzgebiet der Xingu. „Dort können sie im Dschungelressort ,Hotel Xingu Refuge‘ Urlaub machen.“ 700.000 Hektar Land sind heute landwirtschaftliche Fläche, und 50.000 Hektar habe man wieder aufgeforstet. „Wir wollen eine nachhaltige Holzwirtschaft“, betont Messias. Wie das bei 78 (!) Sägewerken im Ort gehen soll, verrät er nicht. Jedenfalls ist kein Baum und kein Strauch rings um Fröhliche Weihnacht mehr zu sehen. Mehr bei ... diepresse.com

 

 

Akkumulation von Eigentum - Geld, Zinswirtschaft, Liberalisierung, Profitmaximierung

Ursachen der Finanzkrise
Zahlreiche Finanzmanager in Deutschland haben sich in den vergangen Jahrzehnten äußerst naiv der Suggestion des angelsächsischen Finanzstils ausgeliefert. Den kontinental-europäischen und deutschen Finanzstil, insbesondere die personellen kreditbasierten Verflechtungen zwischen Geschäftsbanken und Industrieunternehmen, hielten sie für verkrustet und unrentabel. Demgegenüber bot sich der anglo-amerikanische Finanzstil als faszinierende Alternative an: Auf anonymen Märkten für Wertpapiere und Derivate operieren Großbanken, Versicherungskonzerne, Investmentgesellschaften und Finanzinvestoren mit den entsprechenden Ratingagenturen. Die Unternehmen werden ausschließlich über die Finanzkennziffer des "shareholder value" kontrolliert. Auf dessen kurzfristige Steigerung ist die Geschäftspolitik der Manager gerichtet. Der glänzende Schein des marktgetriebenen Finanzkapitalismus hat die Bankmanager geblendet. Seine destruktive Wirkung hat jedoch alle getroffen.

Als die Zauberwelt des überschuldeten Finanzkapitalismus zusammenfiel, riefen die Zauberkünstler nach dem Staat, das Kartenhaus zu retten. Hastig flüchteten sie sich unter den aufgespannten Rettungsschirm. Aber der Staat ist nicht die Rettung aus der Krise, sondern deren Bestandteil. Dies lässt sich zweifach belegen: Erstens sind die Gesetze zur Entregelung der Arbeitsverhältnisse und die zur Entregelung der Finanzwirtschaft zwei Seiten einer politischen Option. Und zweitens lässt sich der Staat beim Schnüren des Rettungspakets von den Finanzunternehmen als kooperative Geisel vereinnahmen. Mehr bei ... dradio.de

 

Dax 2008
Dax am 07.10.2008

Börsenkurse am 22.11.2008
Börsenkurse am 31.12.2008

Börsenkurse am 22.11.2008
Der DAX verlor allein in dieser Woche 12 Prozent!

 

Börsenkurse am 31.12.2008

 

Rekordverluste an der Börse
Ein weiteres goldenes Jahr hatten Finanzexperten den Börsen Ende 2007 vorhergesagt. Steigende Kurse und neue Rekorde waren die Erwartung an 2008 für den deutschen Leitindex DAX . Doch das abgelaufene Jahr brachte den Investoren weltweit ein Horrorszenario an den Aktienmärkten. Im DAX etwa blieb am Ende statt eines von Experten im Schnitt erwarteten Anstiegs um 7 Prozent ein dramatisches Minus von 40 Prozent. Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es 2008 um mehr als 43 Prozent nach unten, der Technologie-Index TecDAX büßte sogar fast 48 Prozent ein. Mehr bei ...ftd.de

 

Deutschland: Soviel Schulden, wie noch nie
Der Bund muss sich im nächsten Jahr voraussichtlich so viel Geld leihen wie noch nie. Zur Finanzierung des Bundeshaushalts und der Banken-Rettungshilfen ist 2009 ein Anleihevolumen von 323 Milliarden Euro vorgesehen, teilte die für das Schuldenmanagement des Bundes zuständige Finanzagentur mit. Im laufenden Jahr liegt das Volumen bei 213 Milliarden Euro. Die Rekordsumme von 323 Milliarden enthält sowohl Tilgungszahlungen als auch die Nettokreditaufnahme. Das Tilgungsvolumen werde 2009 bei 251,6 Milliarden Euro, die Zinszahlungen bei 40,4 Milliarden Euro liegen. 60 Milliarden Euro seien zur Finanzierung von Maßnahmen des Banken-Rettungsschirms vorgesehen. Mehr bei ... spiegel.de

 

Hyperinflation in Zimbabwe
Zimbabwe's central bank introduced a $10 billion note worth less than 20 U.S. dollars, as the once-prosperous southern African nation battles against spiraling hyperinflation.

Zimbabwe Hyperinflation

The new note, expected to buy just 20 loaves of bread, comes just a week after Zimbabwe issued a $500 million note to ease a cash shortage. Reserve Bank of Zimbabwe Governor Gideon Gono said the $10 billion note was being introduced for the "convenience of the public ahead of the festive season." On Thursday, the U.S. dollar traded for about 600 million Zimbabwe dollars, and the hyperinflation was expected to continue. People slept overnight at the bank doors, hoping to get money for the next day. More by ... cnn.com

 

Mehr als 1,5 Billionen Dollar für die US-Wirtschaft
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die neue Regierung Obama wolle zwischen 675 und 775 Milliarden Dollar für das geplante Konjunkturpaket bereitstellen. Diese Summe könne auf bis zu 850 Milliarden Dollar erweitert werden, hieß es. Kurzfristig gehe es darum, "die Wirtschaft davor zu bewahren, dass sie total baden geht", sagte der künftige Vizepräsident Biden in dem ABC-Interview. Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten George W. Bush hat schon ein 700-Milliarden-Rettungspaket bereitgestellt, das vor allem der Stabilisierung der Finanzmärkte dienen soll. Die angeschlagene US-Autoindustrie soll zunächst mit 13,4 Milliarden Dollar unterstützt werden, die im Dezember und Januar ausgezahlt werden. Mehr bei ... spiegel.de

 

Mikrokredite
Ob für den Kauf eines Fahrrads oder einiger Hühner: Wer hierfür Geld braucht, für den ist eine kommerzielle Bank der falsche Ansprechpartner. Schon die Bearbeitungsgebühren können die benötigte Kreditsumme von zwischen zwei und 20 Euro übersteigen. Außerdem gibt es fast nur in den größeren Städten Banken, kaum jedoch auf dem Land. Aber gerade hier benötigen viele Menschen eine finanzielle Starthilfe für ein eigenes kleines Unternehmen. Umsonst sind Mikrokredite nicht zu haben. Die Zinsen der SACCOs in Uganda betragen zwischen 20 und 30 Prozent, manchmal sogar mehr. Es ist aber immer noch sicherer und preiswerter, sich von einer SACCO Geld zu leihen als von den lokalen Kredithaien. Zudem ist die Rendite der Mikrokredite immens. Die Rendite bedeutet Zukunft: für die Familie, für das Dorf, für das Land und besonders für die Frauen. Denn, so zeigen Erfahrungen weltweit, Frauen sind nicht nur die verlässlicheren Schuldner, sondern profitieren auch am meisten von den Mikrokrediten. Mehr bei ... dw-world.de

 

Geldgier und Gewinne
Wer für große Verluste verantwortlich ist, kann trotzdem gut verdienen. Das scheint für US-Banker der Fall zu sein, deren Banken finanzielle Hilfe aus dem staatlichen Rettungspaket bekommen haben. Obgleich sie mit dazu beigetragen haben, dass die Banken in die Krise schlittern, erhielten sie insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar an Boni und anderen Zuwendungen für ihre "Leistungen" im letzten Jahr, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Es handelt sich um 600 Banker von 116 Banken, die trotz ihrer fehlgeschlagenen Zockerei daran gut verdienen. Durchschnittlich erhielt jeder der leitenden Manager der staatlich gestützten Banken 2,6 Millionen Gehalt, Boni und anderen Zahlungen. Lloyd Blankfein, Präsident von Goldman Sachs, sackte 54 Millionen ein, die fünf Topmanager der ehemaligen Investmentbank verdienten 242 Millionen zusammen. Mehr bei ... heise.de

 

 

Perspektivlose Armut - Wohlstandsgefälle, Dummheit, Fanatismus, Terrorismus

Moderne Seeräuber
Der Bundestag entschied sich am 19.12.2008 für ein Mandat, das den „Atalanta“-Einsatz der Bundeswehr im EU-Kampf gegen die Piraterie erlaubt. Vor allem der internationale Handel im Golf von Aden soll geschützt werden, ebenso gibt es Unterstützung für die somalische Bevölkerung. Verteidigungsminister Jung spricht Klartext: Beim Einsatz der Bundesmarine gegen die Piraten vor Somalia wird es auch zu Kämpfen kommen, sagt er. Gekaperte Schiffe könnten befreit werden, indem deutsche Spezialkräfte sie entern. Die Piraterie vor der Küste des verarmten und regierungslosen Somalia ist inzwischen zu einer Industrie geworden. Allein in diesem Jahr wurden über 200 Schiffe angegriffen. Zwölf Schiffe und 200 Besatzungsmitglieder befinden sich derzeit in der Hand der Piraten. Mehr bei ... spiegel.de

 

1,2 Milliarden Menschen unter der Armutsgrenze
An der Kaufkraft von einem Dollar pro Tag gemessen, gibt es heute ungefähr 1,2 Milliarden Menschen, die unter der Armutsgrenze leben. Ein Drittel aller Todesfälle sind laut Statistik der World Health Organisation armutsbedingt. Das sind 18 Millionen Menschen, die jedes Jahr aufgrund von Armut sterben. 800 Millionen Menschen leiden an Hunger. 880 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Das hat drastische Folgen: Die Lebenserwartung liegt in Sierra Leone bei 37 Jahren und in Japan bei 81 Jahren - nur um zu verdeutlichen, wie sich die Armut auswirkt. Mehr bei ... who.int/en/

 

Armut global

 

 

Armut in Deutschland
18 Prozent der Bundesbürger gelten laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mittlerweile als armutsgefährdet. Das sind Menschen, die laut einer EU-einheitlichen Definition weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben. In Deutschland gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 880 Euro Einkommen pro Monat hat.

Seit 1992 sind die Einkommen der ärmsten 10 Prozent der Bevölkerung um 13 Prozent gesunken, die Einkommen der reichsten 10 Prozent hingegen um 31 Prozent gestiegen. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Zahl der in Armut lebenden Kinder verdoppelt. Und die Zahl der Menschen, die Grundsicherung im Alter beantragt haben, wächst kontinuierlich: von 2005 auf 2006 um 8 Prozent auf 680.000. Die Armut wächst, und zwar in allen Altersgruppen.
Mehr bei ... premiumpresse.de

 

Armut in Deutschland
Lohngefüge 2008

 

Big Brother ist in Deutschland Realität
Nach einem Gesetz, das CDU, CSU und SPD am 9. November 2007 gegen die Stimmen von FDP, Grüne und Linke beschlossen haben, ist seit dem 1. Januar 2008 nachvollziehbar, wer mit wem in den letzten sechs Monaten per Telefon, Handy oder E-Mail in Verbindung gestanden oder das Internet genutzt hat. Bei Handy-Telefonaten und SMS wird auch der jeweilige Standort des Benutzers festgehalten. Entgeltliche Anonymisierungsdienste sind verboten. Mit Hilfe der über die gesamte Bevölkerung gespeicherten Daten können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und ausländische Staaten, die sich davon eine verbesserte Strafverfolgung versprechen.
Ab 1. Januar 2009 wird diese Vorratsdatenspeicherung nun auch auf das Internet ausgeweitet. Sechs Monate lang wird dann gespeichert, wer wann wie mit dem Internet verbunden war. Auch entsprechende Zugriffe auf E-Mail-Konten - inklusive IP und Mailadresse von Absender und Empfänger - werden protokolliert. Mehr bei ... computerbetrug.de

 

Tote im Iraq

 

Nur 9000 tote Zivilisten im Iraq - Deutliche Verbesserung
Ihre genaue Zahl kennt niemand, ebenso wenig wie die Namen der Opfer oder die der Mörder. Aber die unabhängige Nichtregierungsorganisation "Iraq Body Count" liefert seit Jahren die wahrscheinlich verlässlichsten Daten zur Gewalt im Irak, basierend vor allem auf ausgewerteten Medienberichten. In einer am Sonntagmorgen veröffentlichten Studie gab Iraq Body Count (IBC) nun die errechneten Zahlen für das noch laufende Jahr ab. Dem Bericht zufolge liegt die Zahl der getöteten Zivilisten bislang vermutlich zwischen 8315 und 9028. Das entspricht einem täglichen Durchschnitt von 25. IBC zählt dabei nicht die Zahl der in rein militärischen Auseinandersetzungen getöteten Personen mit.
Die Zahlen für 2008 stellen eine deutliche Verbesserung gegenüber 006 und 2007 dar. In den beiden Vorjahren starben rechnerisch täglich 76 beziehungsweise 67 Zivilisten durch Gewaltakte. Allerdings ist das für 2008 festgestellte Gewaltniveau nahezu identisch mit dem von Mai 2003 (Beginn der US-Invasion im Irak) bis Dezember 2004. Mehr bei ... spiegel.de

 

Anschläge in Afghanistan verdoppelt
Die Zahl der Anschläge und Entführungen in hat sich laut US-Angaben 2008 etwa verdoppelt. Die Zahl der Bombenanschläge sei von etwa 1.000 im vergangenen Jahr auf etwa 2.000 2008 gestiegen, sagte der US-Botschafter in Kabul, William Wood, am Dienstag. Die Zahl der Entführungen nahm von etwa 150 auf etwa 300 zu. Für das kommende Jahr rechnen Beobachter mit einem weiteren Anstieg der Gewalt. Die USA wollen 2009 weitere 30.000 Soldaten nach Afghanistan schicken. Wood bezeichnete 2008 als «gutes, aber auch hartes Jahr». Fortschritte habe es im Kampf gegen die Drogenproduktion gegeben: So sei der Anbau von Opium um fast 20 Prozent zurückgegangen. Mehr bei ... pr-inside

 

 

Religiöse Weltbilder - Glauben, Aufklärung, Bildung

Auch der Papst redet von Untergang ...!
Papst Benedikt XVI. hat die Menschen in seiner Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Solidarität aufgerufen. Wenn Egoismus herrsche, treibe die Welt auf den Untergang zu, erklärte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom. Zugleich gedachte er der Opfer von Kriegen und Terror. Benedikt sprach ausdrücklich auch die jüngste Eskaltation im Nahost-Konflikt an. - Nach seiner Ansprache spendete der Papst den traditionellen Segen 'Urbi et Orbi' und fügte Weihnachtsgrüße in 64 Sprachen hinzu. Mehr bei ... dw-world.de

 

Mehr soziale Verantwortung
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat zu mehr sozialer Verantwortung aufgerufen. ''Es macht mehr als nachdenklich, wenn wir zur Lösung von Finanz- und Wirtschaftsproblemen Milliardenbeträge bereitstellen und andererseits die Mittel fehlen, um das Kindergeld um mehr als zehn Euro im Monat zu erhöhen oder mehr Zuschüsse für Kindergärten und Schulen zu geben'', sagte der Erzbischof im Freiburger Münster in seiner Weihnachtsbotschaft. Mehr bei ... swr.de

 

Nie wieder Renditeziel 25 Prozent
In seiner Weihnachtsbotschaft sagte Huber, Ratsvorsitzender der Evangelische Kirche in Deutschland, dass die Ausnutzung persönlicher Freiheit und die Vernachlässigung von Verantwortung "unsere Welt in eine tiefe Krise gestürzt" hätten. Er ruft zu einer Rückbesinnung auf nicht-materielle Werte auf: Die Menschen müssten viel klarer zwischen Gott und Geld unterscheiden als in den vergangenen Jahren. "In den aktuellen Zusammenhängen ist das Geld zum Gott geworden", sagte er der "Berliner Zeitung". Eine "nachhaltige Wertsicherung" sei ethische Verpflichtung und müsse in Banken Vorrang haben vor dem kurzfristigen Gewinn und der Bezahlung von Managern. Als negatives Beispiel kritisierte der Bischof Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann: Er erwarte, "dass niemals wieder ein Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ein Renditeziel von 25 Prozent vorgibt", sagte Huber. Mehr bei ... spiegel.de

 

Anstand, Bescheidenheit und Maß
Bundespräsident Horst Köhler hat trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise zu Optimismus aufgerufen. "Unser Land, seine Bürger und die Politik haben klug und besonnen reagiert. Ich meine, darauf können wir auch in Zukunft bauen", heißt es in der Weihnachtsansprache. "Sorgen macht uns allen die weltweite Finanzkrise mit ihren Folgen. Unvorstellbar viel Geld ist verspielt worden", kritisiert Köhler. "Viele haben Angst um ihr Erspartes. Und viele fürchten um ihren Arbeitsplatz. Es ist richtig, dass der Staat entschlossen handelt, um die Betriebe zu schützen und um Arbeit und Einkommen der Menschen zu sichern." Von den Verantwortlichen in Wirtschaft und Gesellschaft forderte Köhler "Achtsamkeit für das Gemeinwohl" ein. "Wir brauchen Anstand, Bescheidenheit und Maß." Er sehe in der Krise auch eine Chance - nämlich für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Es gebe die Chance für eine bessere Ordnung von Wirtschaft und Finanzen, in der das Kapital allen zu Diensten sei und sich niemand davon beherrscht fühlen müsse. "Jetzt muss sich entsprechend verhalten, wer Verantwortung trägt und Rechenschaft schuldet", mahnte Köhler. Mehr bei ... spiegel.de

 

Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem
Im Jahr 1812 schrieb Reinhold Bernhard Jachmann, Schuldirektor in Danzig, Schüler Kants und späterer preußischer Schulrat, ein wütendes Pamphlet gegen das mehrgliedrige Schulsystem: "Hinweg mit den verschiedenartigen Schulen für Stände und Berufsgeschäfte, die in einem Volk den Geist der Zwietracht nähren! Hinweg mit den sogenannten gelehrten und ungelehrten Schulen, mit den Gymnasien, höhern und niedern Bürgerschulen und wie sonst ihr Name seyn mag! Es ist nur Eine Menschheit! Es ist nur Eine deutsche Nation! Es muss auch nur Eine Nationalschule seyn!"

In der Bundesrepublik ist Jachmann bis heute nicht erhört worden. Das dreigliedrige Schulwesen, bestehend aus "Volksschule", einst gedacht für die "gemeinen Leute" und heute "Hauptschule" genannt, die lateinlose "Realschule" für die mittlere Bildung und dem Gymnasium für die höher Gebildeten, existiert noch immer. Dabei handelt es sich weltweit um eine Ausnahme, für deren Abschaffung sich Wilhelm von Humboldt so engagierte wie die amerikanischen Besatzer nach dem Krieg. Mehr bei ... tagesspiegel.de

 

Misere des Bildungssystems
Deutschland kann es sich nicht leisten, einen Anteil von 20 Prozent Risikoschülern hinzunehmen, die nicht in der Lage sind, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Bildungsvoraussetzungen müssen vor Schulbeginn angenähert werden. … Für eine erfolgversprechende Integration müsste man also den Besuch eines Kindergartens zur Pflicht machen. Die ersten Klagen von Eltern, die sich bevormundet oder in ihrer erzieherischen Freiheit eingeschränkt sähen, würden allerdings bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Auch Sprachtests für Migrantenkinder müssten obligatorisch sein. Doch auch damit hapert es. … Der so genannte Bachelor-Abschluss, der in Deutschland nach sechs Semestern erworben wird, soll berufsqualifizierend sein, ist es aber in den meisten Fällen nicht. Er hat sich als Zertifikat für potenzielle Studienabbrecher erwiesen. Mehr bei ... dradio.de

 

 

Steigender Energiebedarf - Abhängigkeit, alternative Energien

Ölmarkt-News
Das Ölkartell hat einen weitergehenden Cut beschlossen (den grössten in der Geschichte der OPEC). Ab Januar sollen die Rohölfördermengen um zusätzliche 2,2 mio. Barrel/d reduziert werden. Die angepeilte Tagesfördermenge soll damit bei noch 24,85 Tagesbarrel liegen. Zusätzlich will Russland mit einer zeitgleichen Förderdrosselung um 0,32 mio. Tagesbarrel die Ölweltmarktpreise mit stützen. Der Ölmarkt bewertet diesen neuen OPEC-Beschluss als nicht zwingend für eine Trendwende. Die Ölnotierungen geben in der Donnerstageröffnung bereits weiter nach. Der US-Dollar (Ölwährung) ist weiter abgesunken. Die US-Notenbank senkt den Leitzins ab auf historische 0 bis 0,25 %. Die USA drucken Dollarscheine und der Dollarkurs (Ölwährung) rauscht nach unten. Mehr ... bei tecson.de

Ölpreis am Jahresende 2008

Aktualisierung durch Doppelklick

Benzinpreis am 18. Dezember 2008

 

Rezessionsbedingt ist die Ölnachfrage auf dem Weltmarkt stark rückläufig. Die Rohölpreise notieren auf tiefstem Level seit vier Jahren. Von Juli bis Dezember kam es zu einem Preisrücksturz um 73 Prozent.
Die sprichwörtliche Ölpreisblase ist geplatzt.
 
Moskau: Auf Einladung Putins haben sich die wichtigsten Gasexportländer zu einer Konferenz getroffen. Die Gas-Weltmarktpreise sollen koordiniert auf eine höheres Niveau gehievt werden. Im Forum Gas exportierender Länder (GECF) sind neben Russland und dem Iran zwölf weitere Staaten vertreten.

Die neuen US-Ölbestandszahlen wurden mit folgenden Veränderungen zur Vorwoche ausgewiesen:
[ Stand 24.12.08 ; Erhebung EIA / DOE ; Bestandszahlen in mio. barrel ]
  .  Rohöl                 321,3   ( -3,1 )    9,1 % über Vorjahr
  .  Heizöl+Diesel  135,3   ( +1,8 )   0,7 % unter Vorjahr
  .  Benzin               207,3   ( +3,3 )   2,4 % unter Vorjahr

Mehr bei ... tecson.de

 

 

Ungeahnte Komplexität - labile soziale und technische Systeme, trial and error

Auf dem Weg in eine 20:80 Gesellschaft
Als die Digitale Revolution und die Globalisierung in den 1990er Jahren ihren Siegeszug antraten, sagten Zukunftsforscher den Weg in eine 20:80 Gesellschaft voraus. Nur 20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im 21. Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. 80 Prozent der Bevölkerung wären demnach arbeitslos und müssten mit „Tittytainment“ bei Laune gehalten werden. Da die Ursachen für diese Entwicklung weniger im globalen Handel, als vielmehr im technischen Fortschritt liegen, wird die kommende Weltwirtschaftskrise ein Beschleuniger für diese Entwicklung sein. Konzepte, wie unsere Gesellschaft mit der kommenden Massenarbeitslosigkeit umgehen soll, gibt es allerdings wenige und weder Politik noch Wirtschaft scheinen ein Interesse daran zu haben, sich den Fragen der Zukunft bereits jetzt zu stellen. Werden wir in einer Gesellschaft mit Massenarmut und Chaos leben oder aber in einer Gesellschaft, in der sich die von der Arbeit befreiten Menschen individuell entfalten können? Die Weichen dafür müssen in den nächsten Jahren gestellt werden. Mehr bei ... heise.de

 

Obama, der Hoffnungsträger
"Es ist an der Zeit, die Wissenschaft wieder an die oberste Stelle unserer Agenda zu rücken", sagte Obama. "Heute ist die Wissenschaft mehr denn je zuvor der Schlüssel für unser Überleben als Planet sowie für unsere Sicherheit und unser Wohlergehen als Nation", fügte er hinzu. Damit markierte er einen Bruch mit der Politik des scheidenden Präsidenten George W. Bush. Das war eine klare Ansage und vielleicht mehr noch eine veritable Seelenmassage. Amerikas künftiger Präsident Obama hat vier unabhängige, politisch unverbrauchte Wissenschaftler in seinen Beraterstab geholt, die das Willkürsystem der Bush-Regierung schnell vergessen lassen und zugleich an die euphorischen Clinton-Jahre anknüpfen sollen. John Holdren, Eric Lander, Harold Varmus, Jane Lubchenco – das sind die vier Namen, die für zwei große Forschungsthemen stehen: Klima und Genom. Mehr bei ... zeit.de

 

Synthetische Biologie
Der Meister zeichnet, und wenn es Craig Venter ist, geht es nicht um Kleinkram. Drei große Achsen zeigt der Stammbaum der Evolution. Da stehen die traditionellen Bakterien, die "Urbakterien" (Archaeen) und weiter rechts die Lebewesen mit Zellkernen, zu denen auch der Mensch gehört. So weit jedes Biobuch. Auf Venters Skizze ist noch etwas zu sehen: Von jeder Hauptachse zweigen neue rote Achsen ab. Synthetisches Leben - "wir ändern den Stammbaum des Lebens". So neu scheint das auf den ersten Blick nicht. Längst haben Tier- und Pflanzenzüchter Organismen kreiert, auf die Mutter Natur nicht verfallen wäre. Gegen das, was jetzt kommen soll, sieht allerdings selbst die modernste Gentechnik alt aus. Life from scratch - Leben vom Reißbrett - lautet die Devise. Venter ist nur einer der Protagonisten. Sein Konzept: An die 20 Millionen Gene sind in den Datenbanken heute gespeichert, erst bei einem Bruchteil ist die Funktion verstanden. Die Geningenieure von morgen sollen daher den Computer Zufallsauswahlen kombinieren lassen, schreiben quasi blind die Software synthetischer Organismen. Maschinen bauen die Genome, schieben sie anderen Bakterien unter, deren Genom zuvor entfernt wurde, und testen dann die Neukreationen auf gewünschte Eigenschaften. Ein Nahziel: Eine derart neu synthetisierte Supermikrobe könnte aus Kohlendioxid, Wasser und Licht umweltfreundliche Energieträger produzieren und gleich noch dafür sorgen, dass, so Venter, die "Biologie die Erdölindustrie ersetzt". Lacher beim Publikum. Mehr bei ... spiegel.de

 

Die Analyse hat versagt, nicht der Markt
Im Rahmen der generellen Tendenz zur Vereinfachung wurden ausgeklügelte Analysemodelle beispielsweise für das Risikomanagement an den Finanzmärkten entwickelt. Auch heute herrscht vielerorts noch die Illusion vor, diese Risiken seien grundsätzlich berechenbar. Dabei haben soziale Systeme die Tendenz, gelegentlich in chaotischer Art und Weise ihre Zustände zu verändern. Dies ist typisch für komplexe Systeme. Wir kennen dies beispielsweise auch aus der Meteorologie. Wenn ein stabiles Hoch herrscht, ist es nicht schwierig, das morgige Wetter zu prognostizieren. Wenn aber - aus welchen Gründen auch immer - instabile Strömungsverhältnisse entstehen, wird sowohl die Analyse als auch die Prognose heikel. In komplexen sozialen Systemen - wie eben beispielsweise einem Markt - wirken ähnliche Kräfte. Die hier relevanten (sozialen und Feedback-) Prozesse zeichnen sich durch eine ausgesprochen hässliche Stochastik aus. Sie können sich lange Zeit «normal» verhalten, bis der «Flügelschlag des Schmetterlings» zu einer Änderung der Preisdynamik führt, die alles bisher Gesehene und Erdachte ad absurdum führt. In solchen Fällen ist es zu billig, dies als Irrationalität, Absurdität oder Marktversagen abzutun. Märkte und soziale Systeme funktionieren so. Sie haben immer so funktioniert. Die Wirtschaftsgeschichte ist voller Beispiele. Die Gesellschaftsgeschichte ebenfalls.

Die Verwendung von Modellen ist legitim und notwendig. Die Welt ist zu komplex, um für eine vollständige Beschreibung Hand zu bieten. Wenn Modelle aber eine Legitimität erhalten, dass sie Nachgerade als Abbild der Realität selbst gesehen werden, dann wird es gefährlich. Die Basis von Modellen bilden Annahmen. Im Risikomanagementkontext sind die Modellannahmen selbst Teil des eingegangen Risikos. Deshalb ist nicht jede Abweichung von der Norm irgendeines Marktmodelles a priori mit Marktversagen gleichzusetzen. Manchmal ist es auch einfach Modell- oder Analyseversagen. Mehr bei ... handelszeitung.ch

 

Soziale Prozesse nicht beschreibbar
Ein namhafter Wirtschaftswissenschaftler allerdings hatte die kommende Krise seit den 1950er Jahren öffentlich gemacht: Hyman Minsky, Schüler von John Maynard Keynes. Seine Schriften machten plausibel, wie eine boomende Wirtschaft in ein gigantisches Schneeballsystem münden kann, das schließlich implodiert. Um derlei Wirtschaftsturbulenzen besser beschreiben zu können, müsste die Wirtschaftsmathematik künftig Elemente enthalten, wie sie zur Beschreibung chaotischer Zustände entwickelt wurden. "Wenn man das ökonomische Gewusel von Milliarden Akteuren verstehen will - kaum glaublich, wie das nicht chaotisch sein soll. Die Frage ist also nicht: Warum zeigen sich im Markt ab und zu chaotische Erscheinungen, sondern: Wieso ist da nicht ein ständiges Chaos? Um die - offenbar sehr komplizierte - Antwort haben sich die Ökonomen herumgedrückt: Der Markt würde es schon richten und Störungen glätten. Ich finde das Gegenteil richtig: Die Ökonomie sollte versuchen, zu erklären, wie überhaupt stabile Perioden zustande kommen, nicht Chaos." Mehr bei ... dradio.de

 

 

Facit

Es sieht nicht gut aus für den Planeten Erde. Die hier existierenden Menschen sind mit zu wenig Verstand ausgestattet. Sie haben eine Zivilisation entwickelt, die von kurzfristigen, egozentrischen Interessen gesteuert wird. Niemand zieht die Möglichkeit in Betracht, dass er mit seinem Verhalten den Planeten überfordern könnte. Wenn überhaupt, wird das höchstens anderen Menschen, weit weg, zugetraut.

 

 

Jürgen Albrecht, 21. Dezember 2008
update: 31.12.2008

BACK