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Ronda ist einfach nur schön ...

 

 


Ronda ist eine kleine Stadt, 100 Kilometer nördlich von Malaga. Ronda ist einfach nur schön! Das liegt auch am heutigen Bilderbuchwetter: Sonnenschein und strahlend blauer Himmel den ganzen Tag. Die schmale Strasse schlängelt sich durch eine Landschaft mit grünen Hügeln, auf denen im Sommer Weizenfelder stehen. Olivenbäume, schroffe Kalksteinfelsen, weisse Dörfer, blühende Mandelbäume und Wiesen wie beschneit, voller kleiner, gelber Blumen. Ronda liegt auf einem Plateau an einer steilen Klippe. Der Fluss Tajo hat eine tiefe Schlucht in die Sandsteinplatte gefräst, die Ronda teilt. Schon die Römer hatten den landschaftlichen Reiz dieses Ortes erkannt und hier eine Garnisionsstadt errichtet - In erster Linie aber wohl nicht aus ästhetischen, sondern aus strategischen Gründen. Die Mauren errichteten dann auf den römischen Fundamenten eine Stadt auf der einen Seite der Schlucht. Im 14. Jahrhundert wurde die erste Brücke über die Schlucht gebaut - der Puente Arabe. Damit wurde auf der anderen Seite der Schlucht auch Bauland gewonnen. Nach der Rückeroberung wurde im 17. Jahrhundert die Neue Brücke mit 100 Meter hohen, gemauerten Pfeilern errichtet.

Ronda - Die Neue Brücke
Die Neue Brücke mit hohen Pfeilern

Ronda - Sicht nach Osten
Sicht nach Osten ins Umland

Ronda - Häuser auf der Klippe
Häuser auf der Klippe

Festtagsstimmung in Ronda
Festtagsstimmung in Ronda

 

Es ist Sonnabend, Kinderfasching, viele Menschen auf Strassen und Plätzen. Die Kinder verkleidet als Prinzessinnen, Bandoleros oder Spider Mans or Girls. Wir besichtigen die Casa de Juan Bosco: Überall Kacheln und im Garten ein wundervolles Kachel-Mosaik und einer berauschenden Sicht von der Klippe in die Ebene in Richtung Norden. Die grosse Kirche de Santa Maria la Mayor besitzt eine wertvolle Ikonensammlung - noch ungesichert.

Ronda - Sicht nach Norden
Sicht nach Norden vom Garten der Casa de Juan Bosco

Kachelmosaik im Garten von Don Bosco
Das Kachelmosaik im Garten von Don Bosco

Wandkacheln im Haus von Don Bosco
Wandkacheln im Haus von Don Bosco

blühende Bäume in Ronda
Überall blühende Bäume

 

Dann geht es mit viel Volk in die Stierkampf-Arena von Ronda. Nur eine Besichtigung, Stierkampf erst wieder im Mai. Die erste Arena, die in Spanien im Jahr 1785 für Stierkämpfe gebaut wurde. Ronda ist ein Zentrum der Stierzucht. Auch Hemingway und Rainer Maria Rilke waren von den Stierkämpfen in Ronda begeistert - Kaum zu glauben, aber Hemingway hat ein Buch darüber geschrieben: Tod am Nachmittag.

Stierkampfarena von Ronda
Die Stierkampfarena von Ronda

 

Ich laufe über die neue Brücke und wende mich danach nach links. Ich will zur alten, arabischen Brücke hinunter. Die Casa del Roy Moro verfällt, aber die hängenden Gärten sind noch begehbar. In diesem Haus befindet sich auch eine in den Felsen gehauene, tropfnasse Treppe, über die man runter bis zum Fluss steigen kann: La Mina. Eine Verteidigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, mit der man bei einer Belagerung die Stadt mit Wasser versorgen konnte. An der arabischen Brücke beginnt auf der anderen Seite der Schlucht ein Weg nach oben. Kakteen, Mandelbäume, Terrassen und überall diese herrliche Aussicht!
Noch einmal: Ronda ist einfach nur schön. Aber das Wetter muss mitspielen.

Ronda
Kakteen und blühende Mandelbäume

Erkervergitterungen in Ronda
Typische Erkervergitterungen

Casa del Roy Moro

Casa del Roy Moro
Morbider Charme - Die Casa del Roy Moro verfällt

Iglesia de Padre Jesús
Sicht auf die Iglesia de Padre Jesús von der arabischen Brücke aus

 

 

Jürgen Albrecht, 29. April 2007, rekonstruiert ...

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