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Geld für Rüstung und Entwicklungshilfe
   

Maximal 8 Cent pro Person und Tag

Glaubwürdige Untersuchungen besagen, dass höchstens ein Drittel der Entwicklungshilfe tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt. Der grössere Teil der aufgewendeten Gelder 'versickert' vorher in den Taschen der Organisatoren. Mit den absoluten Zahlen dieses (verräterischen) Bildes kann man schnell ausrechnen: Maximal 30 Dollar pro Person und Jahr = 8 Cent/Tag. Maximal ...!

 

Entwicklungshilfe 2004

 

Die Entwicklungshilfe der Ersten Welt ist keine Hilfe für die Entwicklung drittklassiger Länder, für Bildung und gegen Armut. Sarkastisch könnte man die Entwicklungshilfe auch als einen Schmiergeldfond bezeichnen, mit dem Diplomaten die nationalen Interessen 'befördern'.

 

Eine Milchmädchenrechnung

Der unvorstellbare Rüstungsetat der USA geht mir nicht mehr aus dem Kopf und lässt mich eine Milchmädchenrechnung anstellen: Der Rüstungsetat der USA beträgt heute rund 600 Milliarden Dollar. Tendenz: Jährlich mindestens 10 Prozent mehr. Die Milchmädchenrechnung: Rund 2 Milliarden Dollar geben die USA täglich (!) für Krieg, Rüstung und (vermeintliche) Sicherheit aus. Zählt man dazu die Rüstungsausgaben aller anderer Staaten dieser Erde, kommt auf rund 3 Milliarden Euro täglich (mindestens). Die Erde ist derzeitig mit 6,7 Milliarden Menschen bevölkert. Fast zwei Drittel der fast sieben Milliarden Menschen haben noch nie telefoniert. Fünf Milliarden Menschen also sind arm, ungebildet und sterben vor Hunger. Würde man den weltweiten Rüstungsetat für die Armen dieser Welt aufwenden, würden sie sofort im Luxus leben: Statt Nichts hätten sie täglich 0,6 Euro zur Verfügung. Das ist fast ein Dollar. Mit einem Monatseinkommen von 30 Dollar aber braucht niemand mehr Hungers zu sterben. Wendet man davon nur 5 Dollar monatlich, pro Person und auf Dauer für Bildung der armen Weltbevölkerung auf, ergibt das bereits Mittel für Bildung in Höhe von 300 Milliarden Euro jährlich. Mit einem solchen Bildungsetat würde in 50 Jahren eine völlig andere Zivilisation diese Welt bevölkern. ... Aber eben erst in 50 Jahren.
(Die Entwicklungshilfe von Deutschland betrug im Jahr 2006 ca. 4 Milliarden Euro. Mindestens 2 Milliarden davon versickern bei den Organisatoren, auf Bildung entfallen vielleicht 500 Millionen, maximal).

Eine Milchmädchenrechnung. Denn natürlich ist es völlig Illusion, auf eine solche Konversion zu hoffen. Die Waffen wären das Letzte, was die Mächtigen dieser Welt hergeben würden. Wie absurd, schwachsinnig und gegen alle Vernunft dieses Verhalten aber ist, zeigen die Geschichte der menschlichen Zivilisation und ganz besonders die Jahre seit 9/11: Alle Zivilisationen haben in den letzten 6 bis 8.000 Jahren einen beträchtlichen Teil ihres Sozialprodukts für Rüstung und Krieg aufgewendet und, statt auf Vernunft, auf Gewalt gesetzt. Nur die Aboriginals machten dabei eine rühmliche Ausnahme. Die Argumentation für die Rüstungsausgaben war immer die gleiche: Wir wollen Frieden und Sicherheit schaffen. Aber noch nie wurde mit Rüstung Frieden geschaffen. Im Gegenteil. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte von Gewalt und endlosen Kriegen.

Besonders hirnrissig ist der 'Krieg gegen den Terrorismus'. Was wurde mit diesem Krieg im Irak und in Afghanistan erreicht? Was können Panzer, Kampfhubschrauber und Bomber gegen einen unsichtbaren Feind ausrichten? Was hilft ein Raketenschutzschild im Weltraum gegen einen Terroristen mit einer Atombombe im Rucksack? Wie sollen Hightech-Waffen, für zwei oder auch fünf Milliarden Dollar täglich, Sicherheit gegen Suizidbomber schaffen? Ganz anders aber sieht die Sache aus, wenn jeder Muslim ein Bürgergeld von 500 Dollar monatlich erhalten würde und dafür nur eine Verpflichtung zu erfüllen hätte: In die Schule und auf die Universität zu gehen und sich mit den Naturwissenschaften und seinem Verstand zu befassen.
Aber wie gesagt ... eine Milchmädchenrechnung.

 

Rüstungshaushalt der USA

 

 

NEIN zum Krieg gegen den Terrorismus

Der Bundestag stimmt heute (12.10.2007) über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan um ein Jahr ab. Das Mandat umfasst die Teilnahme von bis zu 3.500 deutschen Soldaten an der ISAF-Mission zur Absicherung des zivilen Wiederaufbaus sowie den Einsatz von sechs Tornado-Aufklärungsflugzeugen. Es wird mit einer breiten Mehrheit der Koalitionsfraktionen und der FDP gerechnet. Mehr ... und mehr ...

Kommentar Al: Ich bin strikt gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan und gegen den von US-President Bush ausgerufenen Krieg gegen den Terrorismus. In Afghanistan wurde mit dem Militäreinsatz der Nato in den vergangenen sechs Jahren nichts erreicht. Die Lage hat sich eher verschlechtert, als verbessert. Ständig gibt es 'Kollateralschäden', bei denen unbeteiligte Zivilisten ums Leben kommen, so wie heute wieder ... Es ist blanke Augenwischerei, dass die Luftbilder der deutschen Aufklärungstornados angeblich nicht den US-Truppen für die Zielführung zur Verfügung stehen. Nur die ganz Naiven glauben solche Märchen.

Der US-geführte Krieg gegen den Terrorismus hat die Welt unsicherer gemacht. Er ist unsinnig und nutzlos, weil man gegen Selbstmordattentäter nicht mit Soldaten, Panzern und Luftangriffen kämpfen kann. Man muss die Wurzeln des Terrors beseitigen: Armut, Unwissenheit, Perspektivlosigkeit und religiöse Verblendung. Der Westen hat seit 2001 keine Strategie, die in diese Richtung zielt: Ausschliesslich wird auf Gewalt gesetzt. Unfassbare Summen werden für das Militär weltweit ausgegeben: Ca. 1,5 Milliarden Dollar täglich !!! Hätte man dieses Geld im Irak und in Afghanistan als Entwicklungshilfe investiert, gäbe es keinen Terrorismus mehr.

Der Bundestag hat (gegen 13 Uhr) mit großer Mehrheit die Fortführung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan beschlossen. Mehr ...

Interessante Frage: Warum werden weltweit täglich Milliarden Dollar in das Militär und nicht in die Entwicklungshilfe investiert? Die Antwort ist verblüffend einfach: Diese Milliarden verbleiben im Lande, während die Mittel der Entwicklungshilfe das Land verlassen. Rüstungsindustrien sind zum grössten Teil Industrien zur Privatisierung von Steuermitteln!

 

 

Jürgen Albrecht, März/April 2007
update: 12.12.2007

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