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Deutschland im Dezember 2006

 

 

Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein Dutzend Verdächtige etwa 200 Millionen Euro von Siemens veruntreut und im Ausland als Schmiergeld eingesetzt hat. Die Überprüfungen bei Siemens ergaben bislang zweifelhafte Zahlungen von 420 Millionen Euro in den vergangenen sieben Jahren. Die Siemens-Affäre kratzen zunehmend am Ansehen von Konzernchef Kleinfeld. In einer Umfrage waren nur noch 28 Prozent der befragten Aktionäre der Meinung, dass Kleinfeld den Wert des Unternehmens nachhaltig steigern kann. Auch Aufsichtsratschef von Pierer, in dessen Amtszeit als Siemens-Chef die Affäre fiel, steht immer stärker unter Druck. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast forderte die Ablösung von Pierers als Innovationsberater der Bundesregierung. Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld hat inzwischen den prominenten Strafverteidiger Klaus Volk engagiert, der im Mannesmann-Prozess vor drei Wochen dafür gesorgt hat, dass sich der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit seinen Komplizen mit ein paar läppischen Millionen vom Verdacht der betrügerischen Untreue vor Gericht freikaufen konnte. Die Deutschen sind mehrheitlich davon überzeugt, dass alle grossen deutschen Unternehmen so korrupt sind, wie alle global agierenden Unternehmen.

Drei Jahre und neun Monate nach dem Beginn des Irakkrieges ist der 142 Seiten lange Bericht mit 79 Empfehlungen, die die so genannte überparteiliche Baker Kommission kürzlich präsentiert hat, das wortreiche Eingeständnis, dass die Politik der Bush-Regierung im Irak gescheitert ist. Im Blitzkrieg starben 140 Amerikaner, in der so genannten Nachkriegsphase ließen aber bisher 2700 US-Soldaten und zehntausende Iraker ihr Leben. Statt Demokratie und Konsolidierung herrschen im völlig zerrissenen Land blutiges Chaos und ein Bürgerkrieg vor, deren Dynamik von keiner Seite eingedämmt werden kann. Der scheidende UN-Generalsekretär Kofi Annan hat festgestellt, vielen Menschen im Irak gehe es heute schlechter als während der Herrschaft des Diktators Saddam Hussein.
US-Präsident George W. Bush hat die amerikanische Bevölkerung (trotz des Berichts der Baker Kommission) aufgerufen, die Iraker nicht im Stich zu lassen und weiter einem Erfolg in dem Land verpflichtet zu bleiben. Wenn die USA das Land verließen, dann würde man den Irak einem Feind überlassen, der dem Land Schaden zufügen würde, sagte Bush. Der US- Präsident überprüft zur Zeit seine Irak-Strategie und wird voraussichtlich im Januar Änderungen bekannt geben.
Die Kriege im Irak und Afghanistan kosteten laut einer neuen Studie des Kongresses bislang bereits mehr als 400 Milliarden Dollar. Allein für den Einsatz im Irak wurden demnach zwischen September 2005 und September dieses Jahres monatlich acht Milliarden Dollar bereitgestellt, wie die «New York Times» berichtet.

DSL Flatrate Dezember 2006

Als Kriterium für eine Armutsgefährdung gilt, dass Personen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben, also weniger als 856 Euro monatlich. Für eine Familie mit zwei Kindern liegt die Obergrenze bei 1798 Euro.
Im Vergleich mit 14 EU-Staaten steht Deutschland in punkto soziale Ausgrenzung noch recht gut da: So gibt es etwa in Frankreich, Italien, Spanien, Belgien sowie Griechenland, Irland und Portugal teils wesentlich schlechtere Quoten. Besser sieht es indes in Dänemark, Finnland, Luxemburg und Schweden aus.

In Deutschland ist fast jeder Achte von Armut bedroht. Arm sind 10,6 Millionen Menschen, davon 1,7 Millionen Kinder unter 16 Jahren. Dies ergab eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes mit den Zahlen des Jahres 2004. Im Osten ist der Anteil der Armen mit 17 Prozent höher als im Westen (zwölf Prozent).

In Deutschland ist der Startschuss zur flächendeckenden Einführung der elektronischen Gesundheitskarte gefallen. Insgesamt 10 000 Versicherte in Flensburg testen die neue Karte. Sie ist mit Foto und Chip zur Speicherung umfangreicher Patientendaten ausgestattet und soll bis 2008 bundesweit die jetzigen Versichertenkarten ablösen. Zweite Modell-Region ist Löbau-Zittau in Sachsen. Weitere Gebiete in anderen Bundesländern folgen im kommenden Jahr. Ich habe eine sehr skeptische Position zu dieser Gesundheitskarte. Mehr ...

Das oberste israelische Gericht hat so genannte gezielte Tötungen in bestimmten Fällen gebilligt. Das verlautete am Donnerstag aus Justizkreisen in Jerusalem. "Man kann nicht im Voraus sagen, ob eine gezielte Tötung dem Völkerrecht widerspricht. Gleichzeitig ist es aber auch nicht möglich, dass alle Tötungen dem Völkerrecht entsprechen", hieß es. Die Legalität müsse "von Fall zu Fall" geklärt werden, erklärten die Richter. Israel setzt seit Jahren gezielte Tötungen gegen hochrangige palästinensische Aktivisten im Gazastreifen und im Westjordanland ein.

Ultrakompakten Digitalkameras des Jahres 2006. Die technischen Daten und die Unterschiede zu 2005 - Eine Übersicht ultrakompakter Digicams aller namhaften Hersteller.
Aus meiner Sicht sind das die derzeitig besten, scheckkartengrossen Cameras, nicht schwerer als 200 Gramm:

  • Fujifilm FinePix F30 - Bildqualität 96 %, Preis 240 Euro
  • Panasonic Lumix DMC-LX2 - Bildqualität 84 %, Preis 390 Euro
  • Sony DSC-N2 - Bildqualität 93 %, Preis 320 Euro
  • Und hier ist die Übersicht ...

Wladimir Kramnik wurde bei sechs Partien, die er gegen den Schachcomputer Deep Fritz (Version 10) spielte, 2 zu 4 Punkten geschlagen. Damit unterlag zum zweiten Mal ein Weltmeister einem Computer. 1997 hatte Garri Kasparow in New York mit 2,5:3,5 gegen den IBM-Großrechner Deep Blue den Kürzeren gezogen. Aber weder Kramnik noch Deep Fritz wurden besiegt oder haben gewonnen. Hier wurden keine Intelligenzleistungen verglichen (wie beim Schachspiel Mensch gegen Mensch), sondern die Leistungsfähigkeit zweier prinzipiell unterschiedlicher Verfahren! Gerade beim Schachspiel wird deutlich, in welchem Masse das menschliche Gehirn effektiver arbeitet als der Computer: Der Mensch kalkuliert maximal 300 Züge voraus, der Computer 2,4 Milliarden. Trotzdem erreicht der Mensch mit seinem Verfahren eine praktisch gleichwertige Leistung: Sein Verfahren aber ist um den Faktor 800 Millionen (!!) effektiver.

Die IT Branche plädiert für mehr Anstrengungen im Bildungssystem. "Ab der fünften Klasse sollte jeder Schüler ein Notebook haben", fordert der Verband. Die Anschaffung dafür müsse steuerlich gefördert werden. Mit diesem Appell hat sich der IT-Branchenverband Bitkom im Vorfeld des nationalen IT-Gipfels an die Politik gewandt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehr als hundert Forscher und Unternehmer für den nächsten Montag nach Potsdam geladen, um Konzepte für die Zukunft des High-Tech-Standortes auszuarbeiten. Von der Konferenz erwartet Bitkom ein Aufbruchsignal für die Branche, in der 800 000 Menschen arbeiten.

Ich benutze den Spamfilter von Web.de, der bis vor einem halben Jahr die Mails immer gut in drei Kategorien sortiert hat: Freunde und Bekannte, Unbekannt, Unerwünscht. Vor zwei bis drei Jahren, als Web.de diese Klassifizierung eingeführt hat, funktionierte das einwandfrei. Der Müll landete bei Unerwünscht und bei Unbekannt fanden sich Leute, die tatsächlich zu mir wollten. Heute landen täglich im Durchschnitt 50 Spam Mails in der Box Unerwünscht, drei bis vier in Unbekannt und ein bis zwei (deutsche) Werbemails schaffen es sogar, sich als Freunde und Bekannte auszugeben. Lästig. Sicherheitsunternehmen in den USA kommen zu dem Ergebniss, dass der Spam-Verkehr inzwischen 90 Prozent des gesamten E-Mail Traffics ausmacht.

Auch Kunden in jenen Gebieten, die in den 90er Jahren per vermeintlich zukunftssicherer Glasfaser mit der für DSL untauglichen Optischen Anschlussleitung (OPAL) versorgt wurden, warten seit vielen Jahren sehnsüchtig auf die Luftrettung per Breitband-Internetfunk WiMAX. WiMAX ist die große Hoffnung für Internetsurfer, die bisher auf DSL verzichten mussten. Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag in Mainz damit begonnen, Frequenzen für zusätzliche schnelle drahtlose Internetzugänge zu versteigern.

DSL Versorgung Deutschland

 

Daran hätte keiner geglaubt - doch der "Mars Reconnaissance Orbiter" hat es geschafft. Auf seinen Bildern haben Forscher den Rover "Spirit" und die beiden Viking-Sonden erspäht. Sogar einen "Viking"-Fallschirm von der Landung 1976 auf dem Mars wollen sie entdeckt haben. Mehr ... mit Bildern Seltsam: Es gibt immer noch keine Bilder vom Mond, auf denen die Hinterlassenschaften der Apollo-Mondlandung von 1969 zu sehen sind!

 

Für mich eines der eindrucksvollen Fotos des Jahres 2006:

 

Die Erde vom Saturn aus gesehen

Die Erde vom Saturn aus gesehen

Was haben aus dieser Perspektive solche Gedanken noch für einen Sinn:
Mein Geld, mein Haus, mein Auto, mein Kochtopf ...

 

Die Pläne der US-Weltraumbehörde Nasa sehen die Fertigstellung der Internationalen Raumstation ISS, die Ausmusterung der Raumfähren und Entwicklung eines neuen bemannten Systems sowie bemannte Missionen über den erdnahen Orbit hinaus zu Mond und Mars vor. Um das Jahr 2020 herum, etwa 50 Jahre nach den ersten bemannten Mondlandungen, könnten erstmals wieder Menschen auf dem Mond landen. Sie werden eine Infrastruktur aus Unterkünften, Rovern und Stromgeneratoren aufbauen, die von 2024 an längere Aufenthalte bis zu 180 Tagen ermöglichen soll. Als Standorte einer solchen Mondbasis werden die Mondpole favorisiert. Damit reagiert die Nasa auf die wachsende internationale Konkurrenz.
Mehrere Nationen planen für die kommenden Jahre Missionen zum Mond. Dabei handelt es sich zunächst um unbemannte Sonden, etwa die japanische "Selene" sowie Chinas "Change-1", die sich bereits im kommenden Jahr auf den Weg machen sollen. Als Starttermin für die indische Mondmission "Chandrayaan-1" wird gegenwärtig das Jahr 2008 genannt. Und Russland will im Jahr 2012 sogar eine Landestation in der Nähe des Mondsüdpols absetzen. Insbesondere in China und Indien wird aber auch immer offener darüber diskutiert, Menschen zum Mond zu schicken.

Das EU-Parlament hat die umstrittene Chemikalienrichtlinie Reach verabschiedet und damit den Weg für eine bessere Kontrolle gesundheitsgefährdender Stoffe freigemacht. Nach Inkrafttreten der Richtlinie im Juni 2007 muss die Industrie erstmals umfassende Informationen über rund 30.000 Chemikalien vorlegen, über deren Folgen für die Gesundheit bislang nur wenig bekannt ist. Die Hersteller sind außerdem angehalten, hochgefährliche Stoffe durch alternative Substanzen zu ersetzen.

Die Ministerpräsidenten der Länder sind bei der Suche nach einem möglichst einheitlichen Nichtraucherschutz nicht vorangekommen. In den vergangenen Tagen waren zwischen den Bundesländern große Differenzen zu Tage getreten. Während Bayern ein umfassendes Rauchverbot mit Ausnahme von Bierzelten plant, wollen das Saarland und Rheinland-Pfalz Rauchern mehr Freiräume lassen. Zwar kündigte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) an, die Länder würden "alles daran setzen, einen Flickenteppich in Deutschland zu vermeiden". Wulff deutete allerdings auch an, dass es nach dem Vorbild des Polizeigesetzes abweichende Regelungen in den Ländern geben könne. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Bundes soll bis März Vorschläge erarbeiten. Die Abstimmung zwischen Bund und Ländern war nötig geworden, weil die Bundesregierung den Entwurf einer Koalitionsarbeitsgruppe für ein bundesweites Rauchverbot aus verfassungsrechtlichen Gründen gestoppt hatte.

Raucher in Deutschland

 

Nach monatelangem Ringen um eine Regierung der nationalen Einheit schloss Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eine Koalition seiner Fatah-Organisation mit der radikalislamischen Hamas aus und kündigte baldige Neuwahlen an. Im Westjordanland und im Gazastreifen ist es am 15. Dezember zu schweren Zusammenstößen gekommen, nachdem ein Konvoi des palästinensischen Regierungschefs Ismail Hanija beschossen worden war. Hanijas Hamas-Organisation macht die Fatah von Präsident Abbas für die Tat verantwortlich. Zwischen Abbas und Ministerpräsident Ismail Hanija von der Hamas tobt mittlerweile ein offen ausgetragener Machtkampf, man kann dazu auch schon Bürgerkrieg sagen.
Israels Premier Ehud Olmert bekräftigte unterdessen seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit Abbas. Sein Land sei bereit, die besetzten Gebiete zu räumen, um eine Zwei-Staaten-Lösung zu ermöglichen.

Das ZDF Politbarometer im Dezember 2006: Nach dem CDU-Bundesparteitag in Dresden setzt sich der leichte Aufwärtstrend für die Union und die Bundeskanzlerin fort: In der politischen Stimmung kommt die CDU/CSU jetzt auf 40 Prozent (plus 1), die SPD bleibt bei 30 Prozent. Die FDP verliert ein weiteres Mal und kommt auf neun Prozent (minus 1), die Linke.PDS erreicht sieben Prozent (minus 1) und die Grünen kommen auf elf Prozent (unverändert).
Deutliche Mehrheiten fordern ein restriktiveres Rauchverbot in Gaststätten: 38 Prozent sind für ein Rauchverbot in Diskos, Kneipen und Restaurants, weitere 31 Prozent plädieren für ein solches nur in Restaurants und 30 Prozent sind gegen ein Rauchverbot in Gaststätten jeder Art. Dabei ist es für 80 Prozent wichtig, dass diese Regelungen bundesweit einheitlich getroffen werden (nicht wichtig:19 Prozent).
Noch zu keinem Zeitpunkt in den letzten zehn Jahren waren die Deutschen so optimistisch, was die Entwicklung der Wirtschaftslage in Deutschland angeht wie jetzt: 53 Prozent gehen davon aus, dass es mit der Wirtschaft aufwärts geht (Dez. 2005: 32 Prozent), 31 Prozent, dass sich da nicht so viel ändert (Dez. 2005: 47 Prozent) und nur noch 15 Prozent, dass es abwärts geht (Dez. 2005: 20 Prozent).

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat die Wörter des Jahres in folgender Reihenfolge ausgewählt: 1. Fanmeile 2. Generation Praktikum 3. Karikaturenstreit 4. Rechtschreibfrieden 5. Prekariat 6. Bezahlstudium 7. Problembär 8. Poloniumspuren 9. Klinsmänner 10. schwarz-rot-geil!
Die Bezeichnung "Generation Praktikum" umschreibt nach Ansicht der Jury ein für viele "weniger positives Lebensgefühl" der jüngeren Generation, die nach Ausbildung oder Studium keinen Arbeitsplatz finden und vermehrt unbezahlten oder minderbezahlten Tätigkeiten in ungesicherten beruflichen Verhältnissen nachgehen müsse.

Der Bundesgerichtshof hat am Freitag im Prozess um den Fußball-Wettskandal das Urteil des Berliner Landgerichts vom November 2005 gegen den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer bestätigt. Danach muss der 27-Jährige wegen Beihilfe zum Betrug für zwei Jahre und fünf Monate in Haft. Mit ihrer Entscheidung folgten die Leipziger Richter nicht dem Antrag von Bundesanwalt Hartmut Schneider, der in der mündlichen Verhandlung vor zwei Wochen überraschend einen Freispruch beantragt hatte. Anders als der Bundesanwalt hatten die BGH-Richter keinen Zweifel an einem Betrugstatbestand.

Der frühere südkoreanische Aussenminister Ban Ki Moon ist am 14. Dezember als neuer Generalsekretär der Vereinten Nationen vereidigt worden. Der 62-jährige löst zum Jahreswechsel den bisherigen Amtsinhaber Kofi Annan ab. Dieser stand zehn Jahre lang an der Spitze der Weltorganisation. Die Vollversammlung dankte Annan für seine unermüdlichen Verdienste um Sicherheit, Frieden und Menschenrechte. Die Vertreter der 192 Mitgliedsländer standen mehrmals gemeinsam auf und spendeten ihm lange Applaus. Annan liess zum Abschied erneut Kritik am Irak-Krieg der USA anklingen: Frieden und Sicherheit könnten auf Dauer nicht gewahrt werden, wenn sie nicht im Respekt vor den Gesetzen und den Menschenrechten wurzelten.

Müntefering: Ungerecht !

Noch immer ist unklar, wann und wo der ehemalige Geheimagent Alexander Walterowitsch Litwinenko mit einer tödlichen Dosis des radioaktiven Schwermetalls Polonium 210 vergiftet wurde. Die Spuren reichen zurück bis zum Nachmittag des 1. November 2006. Gegen 15.00 Uhr traf der frühere Oberstleutnant des russischen Inlandsgeheimdienstes Federalnaja Sluschba Besopasnosti (FSB) seinen italienischen Kontaktmann Mario Scaramella in der Sushi-Bar Itsu am Picadilly Circus in London. Aber nach Scaramellas Angaben musste der Anschlag wohl schon vorher stattgefunden haben. Vermutlich wurde das Gift irgendwann Litwinenkos Lebensmitteln beigemengt. Mehr zu diesem Giftmord ...

Bei Singlebörsen und Partneragenturen laufen zum Jahreswechsel die Telefone heiß. Denn diese Zeit «ist für Singles besonders hart», sagt Heike von Heymann, Gründerin der Agentur «Dating Café» in Hamburg.
«Wer Mama unterm Weihnachtsbaum wieder keinen Schwiegersohn präsentieren konnte, wird direkt auf sein Alleinsein gestoßen und fühlt sich oft miserabel», erzählt sie. Ab Neujahr gebe es traditionell einen Boom an Anfragen, weil etliche Singles den «guten Vorsatz» fassen, im neuen Jahr endlich den Traumpartner zu finden.
Bundesweit gibt es vom «Fischkopf.com-Singleball» im niedersächsischen Oldenburg bis zum Single-Brunch bei Berlin oder dem «X-Mas-Dinner» in Hamburg diverse Angebote für Singles, um dem Feiertagstaumel zu entgehen. Wer für länger flüchten möchte, wird etwa auf spezielle Gruppenreisen nach Sylt oder zum Skifahren geschickt.

Äthiopien hat den islamistischen Rebellen in Somalia den Krieg erklärt. Das sagte der Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi in einer im Fernsehen und Radio übertragenen Ansprache. Das Parlament habe eine Resolution zur Verteidigung der Souveränität Äthiopiens verabschiedet. Im Nachbarland Somalia liefern sich Soldaten der Übergangsregierung und islamistische Milizen seit rund einer Woche erbitterte Kämpfe. Die Europäische Union warnte in einer Erklärung nachdrücklich vor einer Ausweitung des Konfliktes.
Ein weiterer Stellvertreterkrieg. Im Hintergrund ziehen die USA die Fäden. Unter dem Banner des Krieges gegen den Terror soll verhindert werden, dass in Somalia radikale Islamisten an die Macht kommen.

Weihnachten ... (K)ein Kommentar: Der Tagesspiegel: Sein und Haben Uns geht's gut. Vor Weihnachten waren die Geschäfte endlich wieder voll, es gab lange Schlangen. Doch gleichzeitig können viele Berliner ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Zu Frank Zanders Weihnachtsparty kamen mehr Obdachlose als je zuvor. Geht's uns gut? Mehr...
The New York Times on Sunday, December 24, 2006, first page: Commander Said to Be Open to More Troops. Altering his earlier position, the top American ground commander in Iraq is now willing to back an increase in U.S. troops in Baghdad. Mehr ...

Das Klima wandelt sich. Das alte Jahr ist noch nicht ganz ausgelaufen, aber bei der Weltmeteorologieorganisation WMO wagt man schon einmal einen Rückblick. Das Jahr 2006 rangiert hier auf Platz sechs der Hitliste der wärmsten Jahre. Das hört sich zunächst nicht dramatisch an. Wenn man sich allerdings vergegenwärtigt, dass die anderen fünf Jahre alle in den Zeitraum seit 1999 fallen, wird deutlich, dass kein Grund zur Entwarnung vorliegt. Die Kurve der globalen Temperatur zeigt vielmehr, dass wir inzwischen mitten im Klimawandel stecken. Seit Ende der 1970er Jahre hat sich der Temperaturanstieg deutlich beschleunigt und beträgt jetzt 0,18 Grad Celsius pro Dekade. Mit 14,42 Grad Celsius war 2006 nur sehr geringfügig kühler als die Vorjahre und ist von diesen, wie die Fehlerbalken zeigen, statistisch nicht signifikant zu unterscheiden. Mehr ...

Globale Klimaerwärmung, Statistik

Das US-Verteidigungsministerium will weitere 99,7 Milliarden Dollar (76 Milliarden Euro) für die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan beantragen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Mittwoch aus Kreisen des Pentagons. Stimmen Präsident George W. Bush und der Kongress zu, stiege der Gesamtetat für die Kriege allein in diesem Jahr auf 170 Milliarden Dollar (130 Milliarden Euro).
Insgesamt hat der Krieg im Irak bislang rund 350 Milliarden Dollar (266 Milliarden Euro) gekostet. Zusammen mit dem Einsatz in Afghanistan und dem Kampf gegen den Terrorismus in anderen Teilen der Welt haben die US-Steuerzahler schon 500 Milliarden Dollar aufgebracht, wie eine Untersuchung des Congressional Research Service ergab.

Siemens und IBM haben den milliardenschweren Auftrag zur Modernisierung des IT-Systems der Bundeswehr erhalten. Der "Herkules"-Auftrag läuft über zehn Jahre und ist der größte in der Firmengeschichte von Siemens. Er hat ein Volumen von 7,1 Milliarden Euro. Davon streicht Siemens 60 Prozent ein. Die gemeinsame Betreibergesellschaft von Industrie und Bund soll an 1500 Standorten die Systeme mit 140.000 PCs, 7000 Großrechnern, 300.000 Telefonen und 15.000 Handys aufrüsten.

Wie das Meinungsforschungsinstitut Emnid herausfand, sehen 44 Prozent der Befragten in Lebewesen von einem anderen Stern keine Furcht erregenden, sondern menschenähnliche Gestalten. 40 Prozent stellen sich eine unsichtbare Kraft vor, 30 Prozent denken an Insekten, 27 Prozent vermuten eher Charaktere wie jene aus der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“. 13 Prozent glauben an kleine grüne Männchen, acht Prozent sind überzeugt, dass Außerirdische der Filmfigur E.T. ähneln. Kommentar Al: Ich bin davon überzeugt, dass diese Erhebung vor 20 Jahren in der DDR deutlich anders ausgesehen hätte. Sie ist ein Ausdruck des sinkenden Bildungsniveaus im Land der Dichter und Denker.

Haustiere, vor allem Hunde, halten Herrchen und Frauchen auf Trab und senken so das Risiko für Übergewicht und Krankheiten, so eine weitverbreitete Annahme. Im Einzelfall mag das wohl zutreffen, die Wirklichkeit sieht anders aus. Leena Koivusilta und Ansa Ojanlatva von der Universität Turku haben den Gesundheitszustand von mehr als 21 000 Finnen zwischen 20 und 54 Jahren ausgewertet. Dabei fanden sie heraus, dass vor allem Paare und Menschen über 40 ein Haustier besitzen. Insgesamt hatten die Haustierbesitzer einen geringeren Bildungsstand, sie rauchten häufiger und trieben weniger Sport als die haustierlose Gruppe.

Die CSU hat damit gedroht, die Gesundheitsreform im Bundestag abzulehnen. „In der jetzt vorliegenden Form können wir als CSU-Landesgruppe im Bundestag dem Gesetz nicht zustimmen“, sagte der Vorsitzende der Landesgruppe, Peter Ramsauer. Der Entwurf enthalte einen Passus, der faktisch das Ende der privaten Krankenversicherung bedeute und damit gegen die Absprachen in der Koalition verstoße, sagte Ramsauer. „Das machen wir nicht mit.“ Er warnte vor einem neuen heftigen Streit in der Koalition über das Projekt. Wegen der anhaltenden Kritik etwa der Ministerpräsidenten Bayerns und Hessens, Edmund Stoiber (CSU) und Roland Koch (CDU), waren schon zuvor Zweifel aufgekommen, ob das Gesetz planmäßig im April in Kraft treten kann.

Am letzten vollen Handelstag des Jahres hat der Dax mit 6629 Punkten zeitweise den höchsten Stand seit Februar 2001 erreicht. Bis zum Handelsschluss bröckelte der Leitindex zwar auf 6.611 Punkte ab, beendete damit den Tag aber immer noch mehr als 20 Prozent über dem Vorjahresschluss. Zum Vortag betrug das Plus nur knapp drei Punkte. Der Nebenwerteindex MDax schloss mit 9377 Punkten so hoch wie noch nie seit seiner Einführung im Januar 1996.

Kurse 29.12.2006
Kurse 31.12.2006

Der deutsche Mittelstand wird nach der Erwartung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) auch 2007 einen Aufschwung erleben und deutlich mehr Beschäftigung schaffen. "Wir haben im Mittelstand endlich die positive Trendwende", sagte BVMW-Präsident Mario Ohoven. "Es geht auch im kommenden Jahr aufwärts - trotz Bürokratie und Steuerbelastung", sagte er voraus. Eine jahresdurchschnittliche Zahl von unter vier Millionen Arbeitslosen könne sogar "schon nächstes Jahr Realität werden". Der repräsentativen Studie zufolge wollen rund 62% der Klein- und Mittelbetriebe in den kommenden zwölf Monaten ihren Mitarbeiterstand zumindest halten. Rund 29% planen sogar, zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen. Dies sei der höchste Wert seit drei Jahren, sagte Ohoven. 83% der befragten Unternehmer erwarteten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage im kommenden Jahr, nachdem es bei der vorangegangenen Umfrage noch lediglich 69% gewesen seien. Die aktuelle Geschäftslage hätten 81% mit "eher gut" bis "sehr gut" beurteilt. "Die Stimmung in der Wirtschaft könnte gegenwärtig kaum besser sein", meinte Ohoven.

Milch und Fleisch von geklonten Tieren ist nach Einschätzung der zuständigen US-Behörde sicher und darf deswegen auf dem US-Markt verkauft werden. So lautet der Tenor eines Entwurfs der Gesundheitsbehörde (FDA) vom Donnerstag, der als Durchbruch für die Fleisch- und Molkereilobby in den USA gilt. Bevor Klon-Fleisch in die Läden kommt, muss die FDA allerdings noch eine endgültige Entscheidung treffen. Die Behörde hält Fleisch und Milch von geklonten Rindern, Schweinen und Ziegen für sicher. Über geklonte Schafe könne noch nicht entschieden werden, da die vorliegenden Informationen nur unzureichend seien, erklärte die FDA. Sie will außerdem erst bei der endgültigen Entscheidung festlegen, ob die Produkte aus geklonten Tieren besonders gekennzeichnet werden müssen.

Das ist mal technologisch induzierter Fortschritt: Vier von fünf Briten, meldet Reuters, lügen mindestens einmal täglich - und zwar vorzugsweise per Handy, Blackberry, SMS oder E-Mail. Ein besonders tolles Lügewerkzeug seien Gadgets wie Blackberry, will eine aktuelle Studie eines Marktforschungsunternehmens heraus gefunden haben. Der Technikeinsatz wirke sich unter anderem günstig auf die mentale Verfassung der Lügner aus, denn über die Hälfte gibt an, dass die elektronische Übermittlung der Flunkerei für sie das leiste, was dereinst nur der Pfarrer konnte: Per SMS oder E-Mail fühlten sie sich "weniger schuldig".

Im vergangenen Monat stieg das ohnehin schon hohe Spam-Aufkommen noch einmal um 35 Prozent und überraschte mit diesem Wachstum sogar die Experten. Damit sind 90 Prozent aller E-Mails im Netz lästige Werbung - nächstes Jahr könnte es noch schlimmer kommen. Neue Spam-Techniken, die zum Beispiel Bilder statt Text einsetzen und auf Bot-Netzwerke zurückgreifen, machen es IT-Sicherheitsunternehmen immer schwerer, der nervigen Flut etwas entgegen zu setzen.

Die endgültigen Zahlen sind da und beweisen: Im amerikanischen Weihnachtsgeschäft hat Nintendos Wii die Schlacht der Spielkonsolen der nächsten Generation haushoch gewonnen: Wii schlachtet PS3, titelt TGDaily.com. Für jede Playstation 3, so Times Online, gingen zwei Wii über die Ladentheke. Wohlgemerkt: Eine voll ausgebaute PS3 von Sony kostet in etwa dreimal so viel, wie ein Standard-Wii für 300 Euro (inklusive eines zweiten Controller-Sets) - das für die Sony-Konsole eigentlich obligatorische HDTV-Gerät ist da nicht einmal mit eingerechnet. Doch neben dem Preis könnte noch etwas anderes für den Erfolg des Wii verantwortlich sein: "Nintendos Titel sind familienfreundlicher und machen mehr Spaß."

Zweifel an der Demokratie

 

Bundestrojaner: Der Staat kontrolliert meine Festplatte ...! Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble plant in seinem 132 Millionen Euro schweren Programm zur Stärkung der inneren Sicherheit ein neues Verfassungsschutzgesetz: Damit soll das BKA u.a. auch Zugriff auf die PCs der Bürger über das Internet erhalten. In dem ausgearbeiteten Programm, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, erklärt das Innenministerium, ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Terror sei die Fähigkeit, PCs durchsuchen zu können, ohne tatsächlich am Standort des Gerätes zu sein. Diese Maßnahmen sollen dann möglich sein, wenn ein konkreter Tatverdacht vorliegt und ein Richter zugestimmt hat. Offenbar habe das Innenministerium ein "flächendeckendes PC-Screening vor", moniert der FDP-Haushaltsexperte Jürgen Koppelin ... Mehr ... und Mehr ... und Mehr ... Sowie bei allen Suchmaschinen unter 'Bundestrojaner'.

Der frühere irakische Diktator Saddam Hussein ist am 30. Dezember 2006 hingerichtet worden. Wie irakische Fernsehsender unter Berufung auf das Außenministerium in Bagdad berichteten, wurde der 69-Jährige kurz vor 6 Uhr Ortszeit (4 Uhr Mitteleuropäischer Zeit) gehängt.
US-Präsident George W. Bush hat die Hinrichtung von Saddam Hussein begrüßt. Sie sei das Ergebnis eines fairen Prozesses, wie ihn der irakische Ex-Staatschef "den Opfern seines brutalen Regimes" vorenthalten habe. Bush sprach auf seiner Ranch in Texas von einem "Meilenstein auf dem irakischen Weg zur Demokratie". Mehr ...

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will im neuen Jahr den Reformkurs in Deutschland und in der EU voran bringen. "Europa gelingt gemeinsam, und Europa gelingt, wenn alle zu Hause im eigenen Land ihre Hausaufgaben machen", sagte die Kanzlerin in ihrer vorab verbreiteten Neujahrsansprache. "Wir müssen uns also 2007 schlichtweg doppelt anstrengen - für Fortschritt in Europa und vorneweg für die Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland", erklärte sie mit Blick auch auf die am 1. Januar beginnende deutsche EU-Präsidentschaft. Die wirtschaftliche Belebung dürfe nicht wie oft in früheren Jahren nur zum "Strohfeuer" werden, sonst würde alles "nur noch schwieriger werden".

Nun erobert langsam seit Ende der 1990er Jahre eine neue Generation virtueller Welten das Internet, wie z. B. Active Worlds, There oder Entropia Universe. Neu an ihnen ist vor allem, dass sie knallbunte dreidimensionale Areale sind, in denen Mikrokosmen aneinander grenzen, einer bonbonfarbener und bunter als der andere, wo einer dem möglichst getreuen Abbilden von Originalschauplätzen verpflichtet ist und der andere sich an futuristischen Utopien misst. Eine solche virtuelle Welt sorgt seit einigen Monaten mit exponentiell wachsenden Userzahlen, ökonomischen Erfolgsstorys und ständig neuen Anwendungsbereichen, sei es im Marketing, als sozialer Treffpunkt oder als therapeutischer Ort, immer wieder für Furore: [extern] Second Life (auch kurz als "SL" bezeichnet). Mehr ...

BILD.de: Das Jahr ist fast um – doch die Schlagzeilen bleiben. Wir haben die wichtigen, die lustigen und die tragischen zusammengefasst. Vieles hat uns traurig gemacht:
• Die Toten beim Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall.
• Schumis geplatzter Traum vom Titel Nr. 8.
• Das Transrapid-Unglück.
• Die Geschichten der entführten Mädchen Natascha und Stephanie.
Manches hat uns Spaß gemacht:
• Die schwarz-rot-geile WM-Party.
• Der heiße Supersommer.
• Die Diskussion um Daniel Craig, den Bond, der als „James Weichei“ verspottet wurde.
• Die Discovery mit Vogelsch... im Weltraum.
Und einiges war einfach nur zum Kopfschütteln:
• Otti Fischers Bordell-Beichte.
• Britney Spears' nächtliche Ausfälle.
• Der Verfall des Michael Jackson.
• Das peinliche Comeback von Axel Schulz

Am Brandenburger Tor und entlang der Straße des 17. Juni werden am Silvesterabend rund eine Million Menschen erwartet. Für das Fest unter dem Motto „Welcome 2007 – Die Party geht weiter!“ plant der Veranstalter ein ähnliches Spektakel wie zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mit Live-Musik, Videowänden und Gastronomieangeboten. Wichtigster Programmpunkt der mittlerweile zwölften Silvesterfeier am Brandenburger Tor ist der für 22 Uhr 30 angekündigte Auftritt der US-Band Scissor Sisters. Nach dem großen Feuerwerk um Mitternacht sollen gegen 0 Uhr 20 die Sugarbabes noch mal für Stimmung sorgen. Es ist auf der Festmeile aus Sicherheitsgründen untersagt, Feuerwerkskörper mitzubringen. Außerhalb der Absperrungen sind gekennzeichnete Abbrennplätze vorgesehen. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit 800 Beamten im Einsatz.

 

Und das ist der Ausblick auf das Jahr 2007

 

Jürgen Albrecht, 14. Dezember 2006
update: 04.11.2007

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