Deutschland - Alltag im Dezember 2005 2/3
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11. derStandard.at: Die britische Zeitung "Sunday Times" berichtete, der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon habe die Armee bereits angewiesen, sich für Ende März auf einen Angriff auf iranische Atomanlagen vorzubereiten. Der israelische Geheimdienst habe im Iran mehrere geheime Einrichtungen zur Urananreicherung entdeckt, die als zivile Gebäude getarnt seien. Die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) habe von diesen Einrichtungen keine Kenntnis. Israelische Geheimtruppen hätten eine geheime Basis im Norden des Irak eingerichtet und seien schon mehrmals nach Iran vorgedrungen. Israel hat Berichte über konkrete Pläne zu einem Angriff auf iranische Atomanlagen am Sonntag strikt zurückgewiesen. Reuters: Gestern hatten die Delegierten des Parteitags der Linkspartei mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die Fusion mit der WASG bis Mitte 2007 zügig voranzubringen. Heute beschlossen die Delegierten in Dresden erst im zweiten Durchgang, Mitgliedern der WASG die Mitgliedschaft in der Linkspartei zu öffnen (Doppelmitgliedschaft). Die Linkspartei hat 61.400 Mitglieder, die WASG knapp 11.000. winfuture.de: Die nächste Version des Betriebssystems Windows Mobile soll das Smartphone und den Pocket PC vereinen. Das teilte Microsoft in den USA jetzt offiziell mit. Es steht fest, dass das neue Windows Mobile den Codenamen Photon tragen wird. Es ist möglich, dass es in seiner endgültigen Fassung in Windows Mobile 2006 umbenannt wird. Wikinews: In Hünfeld wurde das erste teilprivatisierte Gefängnis eröffnet. Bei diesem Projekt werden die Verpflegung und Reinigung, die psychologische Betreuung der Insassen und der Betrieb der anstaltseigenen Werkstätten vom englischen Dienstleistungskonzern „Secro“ übernommen, der 45 Prozent der Bediensteten stellt. Die Verantwortung für die Sicherheit bleibt in staatlicher Hand.
12.
TagesanzeigerOnline.ch: Zwar
geht die Polizei nach der Explosionsserie in einem der grössten
Öldepots in Grossbritannien noch immer nicht von einem Anschlag
aus. Genaueren Aufschluss sollen aber Untersuchungen bringen, die
wegen der Löscharbeiten noch nicht möglich waren. Angesichts
der Verwüstungen gehen Experten davon aus, dass es lange dauert,
bis die Ursache des Unglücks geklärt ist. Nur vier Tage
vor der Explosion war im Internet eine Video-Botschaft des Terrornetzwerks
al-Qaida aufgetaucht, in der zu Angriffen auf solche Tanklager aufgefordert
wurde. ZDF:
Hospitality-Tickets zur Fussballweltmeisterschaft - Das billigste
Arrangement für drei Spiele in einem Stadion kostet zwischen
1900 und 2800 Euro, das höchste liegt bei 13.200 Euro. Bisher
wurden 'nur' etwa 170.000 dieser VIP-Pakete verkauft.
Tagesspiegel:
Für das AEG-Werk in Nürnberg gibt es keine Hoffnung mehr.
Der Konzern verlagert Produktion bis Ende 2007 nach Italien und Polen.
Der schwedische Electrolux-Konzern teilte am Montag mit, es gebe keine
Möglichkeit mehr, die dortige Produktion zu erhalten. Nach sechsmonatiger
Prüfung sehe man keinen Weg, wie die nötige Profitabilität
erreicht werden könne. Von der Werksschließung, die Ende
2007 abgeschlossen sein soll, sind etwa 1750 Beschäftigte betroffen.
Die Mitarbeiter kündigten Streiks an.
Reuters:
Tausende Beschäftigte der Deutschen Telekom haben am Montag in
Bonn und Berlin gegen den geplanten Stellenabbau des Konzerns protestiert.
Vor der Telekom-Konzernzentrale in Bonn, wo der Aufsichtsrat gleichzeitig
über den vorgeschlagenen Abbau von 32.000 Beschäftigten
bis Ende 2008 beriet, demonstrierten nach Angaben der Polizei allein
4000 Menschen und damit etwas mehr als von der Gewerkschaft erwartet.
Verdi bezifferte die Teilnehmerzahl an den Demonstrationen bundesweit
auf 28.000. Berliner Morgenpost:
Der Autozulieferer Continental will die Pkw-Reifenproduktion am Traditionsstandort
Stöcken 2006 stillegen. Davon sind 320 Beschäftigte betroffen.
Über mögliche Wege, den Konflikt zu entschärfen, sagte
Wennemer nichts. "Wir haben nichts in der Schublade." Er
verteidigte die Entscheidung, die Produktion zu schließen. Im
Konzern gebe es eine klare Regel: "Wenn wir Überkapazitäten
haben, werden sie an Hochlohnstandorten abgebaut." Stöcken
sei mit einer Kapazität von 1,5 Mio. Pkw-Reifen der kleinste
und teuerste Standort in Europa. Reuters:
Der CIA wird vorgeworfen, Terrorverdächtige ohne Rechtsgrundlage
zu Gefangenenlagern transportiert zu haben, auch über deutsche
Flughäfen. Offen ist, was deutsche Stellen davon wussten. Über
diese angeblichen Praktiken haben Deutschland und andere europäische
Staaten von den USA Aufklärung verlangt. Das Auswärtige
Amt hat einem Medienbericht zufolge eine falsche Aussage über
die umstrittenen Flüge des US-Geheimdienstes CIA in Deutschland
gemacht. Die Aussage von Staatssekretär Klaus Scharioth sei falsch,
dass nur militärische Flugzeuge vor Eintreten in den deutschen
Luftraum eine Genehmigung brauchten. "Staatsflüge"
sind nach internationaler Vereinbarung genehmigungspflichtig. Dies
gelte auch für angebliche CIA-Flüge mit gecharterten Maschinen
privater Fluglinien. Von der CIA beauftragte Fluggesellschaften mussten
ihren Einflug in den deutschen Luftraum mit acht Tagen Vorlauf beantragen
und dabei neben dem Namen des Piloten auch den Zweck des Fluges angeben.
taz: Die Umweltminister der
Europäischen Union haben sich gestern auf eine neue Chemikalien-Richtlinie
geeinigt - und sind dabei der Industrie entgegengekommen. Reach heißt
die Richtlinie, die den Verbraucher vor gesundheitsschädlichen
Substanzen in Produkten aller Art schützen sollte. Dazu soll
die Industrie auf eigene Kosten rund 30.000 chemische Substanzen überprüfen
und von der neuen EU-Chemieagentur mit Sitz in Helsinki registrieren
lassen. Schon das Europaparlament hatte das neue Regelwerk Mitte November
zugunsten der Industrie verändert. Die Minister gingen nun noch
einen Schritt weiter: Die Unternehmen müssen nun die gefährlichsten
Stoffe nicht gegen alternative Substanzen austauschen, wenn sie nachweisen,
dass es keine ausreichenden Ersatzstoffe gibt. RP
Online.de: Volkswagen hat auch im Jahr 2005 erfolgreich den
Spitzenplatz in der Käufergunst verteidigt. Auf den Plätzen
zwei und drei folgen Mercedes und Opel. Stärkster Importeur ist
Renault, das beliebtestes Importauto dagegen ist der Skoda Fabia.
Das ergibt sich aus der Statistik des Kraftfahrzeugbundesamtes (KBA).
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2005 Heft 26:
Das durchschnittliche Einkommen der IT-Selbstständigen lag 2004
knapp unter 50.000 Euro. Die Gewerbebetriebe verdienen besser, als
IT-Freiberufler und mit einer ICH-AG wird kaum ein IT-ler reich. Mehr
als die Hälfte der befragten Freiberufler erzielten weniger als
45 Euro pro Stunde. Die Festangestellten verdienen deutlich mehr als
die Freiberufler, die aber schätzen ihre Freiheit und sehnen
sich nicht nach einer Festanstellung. Und auch das ist nicht überraschend:
Mit Beratung & Consulting oder mit Softwareprogrammierung und
Datenbanken kann man deutlich mehr verdienen, als mit Web- und MultimediaDesign.
boerse.ard.de: An den deutschen Börsen stand der Verfallstag im Vordergrund, der für teils kräftige Kursbewegung sorgte. Beflügelnd wirkte vor allem der Bericht des ifo-Instituts. Demnach ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft derzeit so gut wie seit dem Sommer des Boomjahres 2000 nicht mehr. Das ließ Börsianer auch bei Aktien zugreifen. Der Dax erklomm ein neues Hoch bei 5.357 Punkten. n-tv: Nun auch in Thüringen Gammelfleisch - In Thüringen ist erstmals verdorbenes Fleisch entdeckt worden. Bei der Kontrolle eines Lebensmittelbetriebes in Westthüringen seien rund 1,7 Tonnen verdorbenes Geflügel- sowie rund 180 Kilogramm verdorbenes Rindfleisch sichergestellt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Erfurt mit. Berliner Morgenpost: Männern ab 35 Jahren ist die Gesundheit wichtiger als die Potenz. Wenn sie Eigenschaften aus ihrer Jugend zurückhaben könnten, würde sich mehr als die Hälfte für die Gesundheit entscheiden. Rund 44 Prozent der 1055 befragten Männer zwischen 35 und 60 Jahren wünschen sich zudem ihre Unabhängigkeit zurück. Auf Platz drei folgt mit 29 Prozent die jugendliche Potenz. Jeder vierte wäre gern wieder so sportlich wie früher. RP Online: Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) hat eine klare Abkehr von der Politik seiner Vorgängerin Renate Künast (Grüne) angekündigt: Er werde die konventionelle Landwirtschaft dem Ökolandbau wieder gleichstellen und den Anbau von genveränderten Pflanzen voranbringen, sagte Seehofer in einem Zeitungsgespräch.
17.
Einkauf bei Plus: Salzbrezeln 250g, 0,49 €; Original Dresner
Weihnachtsstollen 500g, 3,99 €; Salzstangen 250g, 0,34 €;
6 Kiwi, 1,50 €, 4 Khaki, 3,00 €, 12 Mini-Waffeleis, 1,69
€; Feinfrost Fertiggericht Paella 750g, 1,99 €; 1 Pizza
Peperoni 2,39 €, 2 Pizza Speciale 4,39 €; Tragetasche 0,15
€. ftd.de: Die Staats-
und Regierungschefs der 25 EU-Länder einigten sich am Samstag
in Brüssel auf einen finanziellen Kurs für die nächsten
acht Jahre. Schon im Jahr 2008 wollen sie aber alle Einnahmen und
Ausgaben mitsamt der teuren Agrarpolitik auf den Prüfstand stellen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel trat bei ihrem ersten EU-Gipfel als
Vermittlerin auf. Sie hatte maßgeblichen Anteil an der Einigung,
die noch im Juni unmöglich war.
n-tv:
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich dafür
ausgesprochen, im Kampf gegen den Terror auch Informationen zu nutzen,
"bei denen wir nicht sicher sein können, dass sie unter
vollkommen rechtsstaatlichen Bedingungen zu erlangen waren".
Damit hat er eine heftige Debatte über die Grenzen geheimdienstlicher
Tätigkeit ausgelöst. Spitzenpolitiker von SPD und CDU lehnten
es am Samstag entschieden ab, geheimdienstliche Informationen auch
dann zu nutzen, wenn sie möglicherweise unter Folter erlangt
wurden.
Focus Online: Die vor mehr als
drei Wochen verschleppte Susanne Osthoff und ihr Fahrer sind offenbar
von einer militanten islamischen Splittergruppe mit dem Namen „Armee
der Mudschaheddin“ entführt worden. Sie wurde von ihren
Entführern für eine Spionin gehalten. Der Krisenstab geht
fest davon aus, dass Osthoff noch am Leben ist. Die Geisel sei offenbar
bei relativ guter Gesundheit. diepresse.com:
Alice Schwarzer wurde eine neue Auszeichnung zuteil - sie ist deutscher
"Journalist des Jahres 2005". Dies begründet die prominent
besetzte Medienjury so: "Das Kanzlerinnen-Wahljahr 2005 war auch
das Jahr der Alice Schwarzer, die mit Wortgewalt und spitzer Feder
für die Selbstverständlichkeit von Frauen in Führungspositionen
streitet. Boerse-Online.de:
In einer Aufsichtsratssitzung hat Daimler Chrysler beschlossen, weitere
8500 Arbeitsplätze im Planungszeitraum 2006 bis 2008 zu streichen.
Der Gesamtbetriebsrat sagte, dass diese vom Vorstand verlangte Kürzung
nicht nachvollziehbar sei. Die neuen Kürzungspläne stehen
in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Wechsel an der Konzernspitze.
Dieter Zetsche wird zum Jahreswechsel von Jürgen Schrempp die
Führung des Gesamtkonzerns übernehmen. derStandard.at:
Triple-Play-Angebote erobern den Markt. Bis zum Jahr 2010 sollen in
Deutschland rund drei Mio. Haushalte die Kommunikationsdienste TV,
Telefon und Internet aus nur einer Hand beziehen. Der Umsatz mit Triple-Play-Angeboten
wird dann voraussichtlich bei etwa einer Milliarde Euro liegen. NZ.de: Unicef prämiert das «Gesicht einer Katastrophe». Ihr Bild hat einen Wettbewerb gewonnen, sie selbst ist schon tot: Die 13-Jährige Jana, drogenabhängig und HIV-infiziert. Janas Schicksal ist typisch für viele Kinder und Jugendliche in Osteuropa. Laut Unicef breitet sich in dieser Region der Aids-Virus besonders schnell aus. In Osteuropa sind bereits 1,4 Millionen Menschen mit HIV infiziert. 80 Prozent der Betroffenen sind unter 30 Jahre alt, jeder zehnte ist ein Kind. Jana war nach dem Tod ihrer Mutter nach Odessa (Ukraine) gekommen. Dort habe sie ihren Lebensunterhalt mit Betteln, Diebstählen und Prostitution bestritten. heise.de: Das Mobilfunkangebot von Aldi stößt offenbar auf große Nachfrage. Schon in der ersten Woche sind rund 60.000 Mobilfunkverträge unterzeichnet worden. Der Discounter hatte vor knapp zwei Wochen ein eigenes Mobilfunkangebot in Kooperation mit Medion als Service-Partner gestartet. NZ.de: Japan plant Konkurrenz für Google: Viele große Namen der Elektronik-Branche sind mit dabei: Matsushita Electric, Hitachi, Fujitsu wollen gemeinsam mit der Universität Tokio und dem Tokyo Institute of Technology eine neue Internet-Suchmaschine entwickeln. Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie hat zugesichert, mehrere Milliarden Yen für das auf drei bis fünf Jahre angelegte Projekt bereitzustellen. handelsblatt.com: US-Präsident George W. Bush hat gleich mit zwei öffentlichen Auftritten kurz hintereinander um die verlorene Zustimmung seiner Landsleute zu seiner Irak- und Antiterrorpolitik geworben. Mit einer Fernseh-Ansprache an die Nation bat Bush am Sonntagabend um Unterstützung im Irakkrieg. Kaum zwölf Stunden später kritisierte er heftig die US-Medien und den US- Kongress, die den Kampf gegen den Terrorismus schwächten. 20. diewelt.de: Bis Ende des Jahres sollen alle ICE-Züge technisch aufgerüstet werden, so daß Kunden in den dafür ausgewiesenen Waggons störungsfrei telefonieren können. Die größere technische Neuerung besteht allerdings darin, daß die Bahn-Kunden künftig auch während der Fahrt problemlos im Internet surfen können. Dies soll die drahtlose Funktechnik WLAN gewährleisten. In den Zügen sollen WLAN-Funkzellen, sogenannte Hotspots, installiert werden. Nutzer können dann mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Megabit pro Sekunde surfen. Der Kunde muß für eine viertelstündige Nutzung zwei Euro bezahlen. heise.de: Der von Verbraucherschützern vielgescholtene Klingeltonverkäufer Jamba hat ein "Kontrollinstrument für mobile Downloads" eingeführt. Mit der "Kindersicherung" sei es möglich, Handynummern für sämtliche Jamba-Angebote zu sperren, teilt die VeriSign-Tochter mit. "Eltern können so die Mobilfunknummern ihrer Kinder blockieren lassen und sicher gehen, dass diese nur noch mit ihrem Einverständnis Spiele, Klingeltöne und Hintergrundbilder herunterladen." n-tv: Mercedes hält Pannenrekord - Die Nobelmarke Mercedes-Benz hat 2005 in Deutschland mit deutlichem Abstand zu den anderen Herstellern die meisten Fahrzeuge wegen Qualitätsmängeln in die Werkstätten zurück gerufen. Einer vom Branchenblatt "auto motor und sport" veröffentlichten Rangliste zufolge musste der zum DaimlerChrysler-Konzern gehörende Hersteller rund 350.000 Modelle in die Werkstätten beordern. Ab 21. Dezember >> Nächste Seite |
Jürgen
Albrecht, 11. Dezember 2005
Update:
05.11.2007