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Deutschland - Alltag im Dezember 2005 2/3

 

11. derStandard.at: Die britische Zeitung "Sunday Times" berichtete, der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon habe die Armee bereits angewiesen, sich für Ende März auf einen Angriff auf iranische Atomanlagen vorzubereiten. Der israelische Geheimdienst habe im Iran mehrere geheime Einrichtungen zur Urananreicherung entdeckt, die als zivile Gebäude getarnt seien. Die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) habe von diesen Einrichtungen keine Kenntnis. Israelische Geheimtruppen hätten eine geheime Basis im Norden des Irak eingerichtet und seien schon mehrmals nach Iran vorgedrungen. Israel hat Berichte über konkrete Pläne zu einem Angriff auf iranische Atomanlagen am Sonntag strikt zurückgewiesen. Reuters: Gestern hatten die Delegierten des Parteitags der Linkspartei mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die Fusion mit der WASG bis Mitte 2007 zügig voranzubringen. Heute beschlossen die Delegierten in Dresden erst im zweiten Durchgang, Mitgliedern der WASG die Mitgliedschaft in der Linkspartei zu öffnen (Doppelmitgliedschaft). Die Linkspartei hat 61.400 Mitglieder, die WASG knapp 11.000. winfuture.de: Die nächste Version des Betriebssystems Windows Mobile soll das Smartphone und den Pocket PC vereinen. Das teilte Microsoft in den USA jetzt offiziell mit. Es steht fest, dass das neue Windows Mobile den Codenamen Photon tragen wird. Es ist möglich, dass es in seiner endgültigen Fassung in Windows Mobile 2006 umbenannt wird. Wikinews: In Hünfeld wurde das erste teilprivatisierte Gefängnis eröffnet. Bei diesem Projekt werden die Verpflegung und Reinigung, die psychologische Betreuung der Insassen und der Betrieb der anstaltseigenen Werkstätten vom englischen Dienstleistungskonzern „Secro“ übernommen, der 45 Prozent der Bediensteten stellt. Die Verantwortung für die Sicherheit bleibt in staatlicher Hand.

12. TagesanzeigerOnline.ch: Zwar geht die Polizei nach der Explosionsserie in einem der grössten Öldepots in Grossbritannien noch immer nicht von einem Anschlag aus. Genaueren Aufschluss sollen aber Untersuchungen bringen, die wegen der Löscharbeiten noch nicht möglich waren. Angesichts der Verwüstungen gehen Experten davon aus, dass es lange dauert, bis die Ursache des Unglücks geklärt ist. Nur vier Tage vor der Explosion war im Internet eine Video-Botschaft des Terrornetzwerks al-Qaida aufgetaucht, in der zu Angriffen auf solche Tanklager aufgefordert wurde. ZDF: Hospitality-Tickets zur Fussballweltmeisterschaft - Das billigste Arrangement für drei Spiele in einem Stadion kostet zwischen 1900 und 2800 Euro, das höchste liegt bei 13.200 Euro. Bisher wurden 'nur' etwa 170.000 dieser VIP-Pakete verkauft. Tagesspiegel: Für das AEG-Werk in Nürnberg gibt es keine Hoffnung mehr. Der Konzern verlagert Produktion bis Ende 2007 nach Italien und Polen. Der schwedische Electrolux-Konzern teilte am Montag mit, es gebe keine Möglichkeit mehr, die dortige Produktion zu erhalten. Nach sechsmonatiger Prüfung sehe man keinen Weg, wie die nötige Profitabilität erreicht werden könne. Von der Werksschließung, die Ende 2007 abgeschlossen sein soll, sind etwa 1750 Beschäftigte betroffen. Die Mitarbeiter kündigten Streiks an. Reuters: Tausende Beschäftigte der Deutschen Telekom haben am Montag in Bonn und Berlin gegen den geplanten Stellenabbau des Konzerns protestiert. Vor der Telekom-Konzernzentrale in Bonn, wo der Aufsichtsrat gleichzeitig über den vorgeschlagenen Abbau von 32.000 Beschäftigten bis Ende 2008 beriet, demonstrierten nach Angaben der Polizei allein 4000 Menschen und damit etwas mehr als von der Gewerkschaft erwartet. Verdi bezifferte die Teilnehmerzahl an den Demonstrationen bundesweit auf 28.000. Berliner Morgenpost: Der Autozulieferer Continental will die Pkw-Reifenproduktion am Traditionsstandort Stöcken 2006 stillegen. Davon sind 320 Beschäftigte betroffen. Über mögliche Wege, den Konflikt zu entschärfen, sagte Wennemer nichts. "Wir haben nichts in der Schublade." Er verteidigte die Entscheidung, die Produktion zu schließen. Im Konzern gebe es eine klare Regel: "Wenn wir Überkapazitäten haben, werden sie an Hochlohnstandorten abgebaut." Stöcken sei mit einer Kapazität von 1,5 Mio. Pkw-Reifen der kleinste und teuerste Standort in Europa.
13. Sueddeutsche.de: Kritiker aus allen Lagern fordern immer lauter einen Verzicht des früheren Bundeskanzlers auf das Amt des Aufsichtsratschefs bei der Nordeuropäischen Gas-Pipeline; auch solle Schröder keine Gage kassieren. Der russische Gazprom-Konzern hat die Berufung von Alt-Kanzler Gerhard Schröder zum Aufsichtsratschef der deutsch- russischen Gaspipeline-Gesellschaft gegen massive deutsche Kritik verteidigt. "Hysterie der Presse" diene nur als Vorwand, das Projekt zu torpedieren. "Wir sind froh, glücklich und stolz, dass Herr Schröder die Aufgabe angenommen hat."

Reuters: Der CIA wird vorgeworfen, Terrorverdächtige ohne Rechtsgrundlage zu Gefangenenlagern transportiert zu haben, auch über deutsche Flughäfen. Offen ist, was deutsche Stellen davon wussten. Über diese angeblichen Praktiken haben Deutschland und andere europäische Staaten von den USA Aufklärung verlangt. Das Auswärtige Amt hat einem Medienbericht zufolge eine falsche Aussage über die umstrittenen Flüge des US-Geheimdienstes CIA in Deutschland gemacht. Die Aussage von Staatssekretär Klaus Scharioth sei falsch, dass nur militärische Flugzeuge vor Eintreten in den deutschen Luftraum eine Genehmigung brauchten. "Staatsflüge" sind nach internationaler Vereinbarung genehmigungspflichtig. Dies gelte auch für angebliche CIA-Flüge mit gecharterten Maschinen privater Fluglinien. Von der CIA beauftragte Fluggesellschaften mussten ihren Einflug in den deutschen Luftraum mit acht Tagen Vorlauf beantragen und dabei neben dem Namen des Piloten auch den Zweck des Fluges angeben. taz: Die Umweltminister der Europäischen Union haben sich gestern auf eine neue Chemikalien-Richtlinie geeinigt - und sind dabei der Industrie entgegengekommen. Reach heißt die Richtlinie, die den Verbraucher vor gesundheitsschädlichen Substanzen in Produkten aller Art schützen sollte. Dazu soll die Industrie auf eigene Kosten rund 30.000 chemische Substanzen überprüfen und von der neuen EU-Chemieagentur mit Sitz in Helsinki registrieren lassen. Schon das Europaparlament hatte das neue Regelwerk Mitte November zugunsten der Industrie verändert. Die Minister gingen nun noch einen Schritt weiter: Die Unternehmen müssen nun die gefährlichsten Stoffe nicht gegen alternative Substanzen austauschen, wenn sie nachweisen, dass es keine ausreichenden Ersatzstoffe gibt. RP Online.de: Volkswagen hat auch im Jahr 2005 erfolgreich den Spitzenplatz in der Käufergunst verteidigt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Mercedes und Opel. Stärkster Importeur ist Renault, das beliebtestes Importauto dagegen ist der Skoda Fabia. Das ergibt sich aus der Statistik des Kraftfahrzeugbundesamtes (KBA). c’t 2005 Heft 26: Das durchschnittliche Einkommen der IT-Selbstständigen lag 2004 knapp unter 50.000 Euro. Die Gewerbebetriebe verdienen besser, als IT-Freiberufler und mit einer ICH-AG wird kaum ein IT-ler reich. Mehr als die Hälfte der befragten Freiberufler erzielten weniger als 45 Euro pro Stunde. Die Festangestellten verdienen deutlich mehr als die Freiberufler, die aber schätzen ihre Freiheit und sehnen sich nicht nach einer Festanstellung. Und auch das ist nicht überraschend: Mit Beratung & Consulting oder mit Softwareprogrammierung und Datenbanken kann man deutlich mehr verdienen, als mit Web- und MultimediaDesign.
14. FAZ: Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat am Mittwoch alle Vorwürfe zurückgewiesen, die alte Bundesregierung habe im Fall des angeblich von der CIA entführten Deutsch-Libanesen Khaled al Masri zu zögerlich gehandelt oder gar Beihilfe geleistet. SpiegelOnline: Der "Tag der Aufklärung" wurde zum Tag der Überraschungen: Innenminister Schäuble enthüllte im Bundestag, was die USA seinem Vorgänger Schily über den Fall el-Masri steckten, und bestätigte Ermittlerbesuche bei anderen Verschleppten. Die Affäre erhält eine neue Wendung.
CHIP: Zum monatlichen Patch-Day hat Microsoft zwei Software-Updates veröffentlicht. Die beiden Patches sollen gleich mehrere Schwachstellen in Windows und im Internet Explorer schließen. Berliner Zeitung: Man könnte es Gleichmut nennen. Vielleicht ist auch Desinteresse der Grund, warum die deutsche Öffentlichkeit bisher so wenig auf die Entführung von Susanne Osthoff reagiert hat. Rund 300 Menschen haben heute am Brandenburger Tor in Berlin ihre Solidarität mit der im Irak entführten Deutschen bekundet. Nach ARD-Informationen ist es dem Krisenstab der Bundesregierung gelungen, erstmals Kontakt zu den Geiselnehmern aufzunehmen. Man gehe offenbar fest davon aus, dass Osthoff und ihr ebenfalls verschleppter Fahrer Khalid el-Schimani noch lebten, hieß es. Auch das ZDF berichtete von Kontakten. baz.ch: Die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer haben am Mittwochabend in Berlin einstimmig einer Reform des Föderalismus zugestimmt. Die Reform will die gegenseitigen Gesetzblockaden zwischen Bundestag und Bundesrat beseitigen. Die Länder verzichten auf Macht und Einspruchsmöglichkeiten gegen Bundesgesetze und erhalten dafür Zuständigkeiten zurück. Ziel der Reform ist, die Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Ländern klarer zu regeln und die Zahl der vom Bundesrat zustimmungspflichtigen Gesetze drastisch von jetzt etwa 60 auf 35 bis 40 Prozent zu reduzieren. Die komplizierten Finanzverflechtungen zwischen Bund und Ländern blieben zunächst ausgenommen, sollen aber in einem zweiten Schritt ebenfalls neu geregelt werden. Verzichtet wurde auch auf eine Neuordnung der Bundesländer.
15. n-tv: Drei Wochen nach dem Start der großen Koalition hat der Bundestag die ersten Gesetze zur Abschaffung Milliarden teurer Steuerprivilegien verabschiedet. Das Parlament billigte den Wegfall der Eigenheimzulage, das Aus für reine Steuersparfonds sowie für weitere Steuervergünstigungen. Die drei Gesetze bedeuten Einbußen für Hausbauer, Arbeitnehmer, Vermieter sowie vermögende Anleger.
wissenschaft.de: Wissenschaftliche Einträge in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia sind fast so exakt und umfassend wie die entsprechenden Artikel in der renommierten Encyclopaedia Britannica, die als Goldstandard unter den Nachschlagewerken gilt. Das ist das Fazit einer Untersuchung der Fachzeitschrift Nature, die knapp fünfzig Wissenschaftler Einträge aus beiden Enzyklopädien auf Fehler untersuchen ließ. diewelt.de: Für die Berliner Akademie der Künste geht das Jahr mit einem Paukenschlag zu Ende: Präsident Adolf Muschg verkündete am Donnerstag überraschend seinen Rücktritt. Streit- und Knackpunkt ist die neue Satzung der Künstler-Sozietät. Muschg: "Der Satzungsstreit hat die Grundlage gegenseitigen Vertrauens, und damit die Chance nutzbringender Zusammenarbeit, zwischen dem Senat und dem Präsidenten zerstört." 3sat.de/nano: Das Bundessortenamt hat erstmals drei gentechnisch veränderte Maissorten der Linie MON 810 zugelassen. Das erklärte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag, 15. Dezember 2005 in Hannover. In der Europäischen Union war die Sortenlinie bereits zuvor ordnungsgemäß als Saatgut zugelassen worden. Auf Versuchsfeldern wird gentechnisch veränderter Mais auch in Deutschland schon seit Jahren angebaut. Bislang gab es dafür aber lediglich Vorvertriebsgenehmigungen. Heise/Telepolis: Erstmals bestätigte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ältere Presseartikel, wonach deutsche BKA-Beamte Terrorverdächtige gemeinsam mit US-Kollegen auf Guantanamo und in Syrien verhört haben. Schäuble verteidigte diese Maßnahme als üblich im Rahmen der internationalen Kooperation im Anti-Terror-Kampf. Außerdem gehe aus den Akten nicht hervor, dass bei Verhören Folter angewandt worden sei.
16. stern.de: Die Wörter des Jahres reichen von "Bundeskanzlerin" über "Wir sind Papst" und "Gammelfleisch" bis zum Titel der Imagekampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft "FC Deutschland 06". Interessant sind aber auch Vorschläge, die es aus Platzgründen nicht in die Liste geschafft haben: Beispielsweise "Reichensteuer", "Vogelgrippe", "Britenrabatt" und "CIA-Flüge". Auch der Slogan "Du bist Deutschland" schaffte es nicht.
nzz.ch: Teile Deutschlands sind am Freitag von orkanartigen Winterstürmen heimgesucht worden. Mindestens zwei Personen kamen ums Leben. 100'000 Haushalte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg waren zeitweise ohne Strom.

boerse.ard.de: An den deutschen Börsen stand der Verfallstag im Vordergrund, der für teils kräftige Kursbewegung sorgte. Beflügelnd wirkte vor allem der Bericht des ifo-Instituts. Demnach ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft derzeit so gut wie seit dem Sommer des Boomjahres 2000 nicht mehr. Das ließ Börsianer auch bei Aktien zugreifen. Der Dax erklomm ein neues Hoch bei 5.357 Punkten. n-tv: Nun auch in Thüringen Gammelfleisch - In Thüringen ist erstmals verdorbenes Fleisch entdeckt worden. Bei der Kontrolle eines Lebensmittelbetriebes in Westthüringen seien rund 1,7 Tonnen verdorbenes Geflügel- sowie rund 180 Kilogramm verdorbenes Rindfleisch sichergestellt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Erfurt mit. Berliner Morgenpost: Männern ab 35 Jahren ist die Gesundheit wichtiger als die Potenz. Wenn sie Eigenschaften aus ihrer Jugend zurückhaben könnten, würde sich mehr als die Hälfte für die Gesundheit entscheiden. Rund 44 Prozent der 1055 befragten Männer zwischen 35 und 60 Jahren wünschen sich zudem ihre Unabhängigkeit zurück. Auf Platz drei folgt mit 29 Prozent die jugendliche Potenz. Jeder vierte wäre gern wieder so sportlich wie früher. RP Online: Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) hat eine klare Abkehr von der Politik seiner Vorgängerin Renate Künast (Grüne) angekündigt: Er werde die konventionelle Landwirtschaft dem Ökolandbau wieder gleichstellen und den Anbau von genveränderten Pflanzen voranbringen, sagte Seehofer in einem Zeitungsgespräch.

17. Einkauf bei Plus: Salzbrezeln 250g, 0,49 €; Original Dresner Weihnachtsstollen 500g, 3,99 €; Salzstangen 250g, 0,34 €; 6 Kiwi, 1,50 €, 4 Khaki, 3,00 €, 12 Mini-Waffeleis, 1,69 €; Feinfrost Fertiggericht Paella 750g, 1,99 €; 1 Pizza Peperoni 2,39 €, 2 Pizza Speciale 4,39 €; Tragetasche 0,15 €. ftd.de: Die Staats- und Regierungschefs der 25 EU-Länder einigten sich am Samstag in Brüssel auf einen finanziellen Kurs für die nächsten acht Jahre. Schon im Jahr 2008 wollen sie aber alle Einnahmen und Ausgaben mitsamt der teuren Agrarpolitik auf den Prüfstand stellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel trat bei ihrem ersten EU-Gipfel als Vermittlerin auf. Sie hatte maßgeblichen Anteil an der Einigung, die noch im Juni unmöglich war. n-tv: Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, im Kampf gegen den Terror auch Informationen zu nutzen, "bei denen wir nicht sicher sein können, dass sie unter vollkommen rechtsstaatlichen Bedingungen zu erlangen waren". Damit hat er eine heftige Debatte über die Grenzen geheimdienstlicher Tätigkeit ausgelöst. Spitzenpolitiker von SPD und CDU lehnten es am Samstag entschieden ab, geheimdienstliche Informationen auch dann zu nutzen, wenn sie möglicherweise unter Folter erlangt wurden. Focus Online: Die vor mehr als drei Wochen verschleppte Susanne Osthoff und ihr Fahrer sind offenbar von einer militanten islamischen Splittergruppe mit dem Namen „Armee der Mudschaheddin“ entführt worden. Sie wurde von ihren Entführern für eine Spionin gehalten. Der Krisenstab geht fest davon aus, dass Osthoff noch am Leben ist. Die Geisel sei offenbar bei relativ guter Gesundheit. diepresse.com: Alice Schwarzer wurde eine neue Auszeichnung zuteil - sie ist deutscher "Journalist des Jahres 2005". Dies begründet die prominent besetzte Medienjury so: "Das Kanzlerinnen-Wahljahr 2005 war auch das Jahr der Alice Schwarzer, die mit Wortgewalt und spitzer Feder für die Selbstverständlichkeit von Frauen in Führungspositionen streitet. Boerse-Online.de: In einer Aufsichtsratssitzung hat Daimler Chrysler beschlossen, weitere 8500 Arbeitsplätze im Planungszeitraum 2006 bis 2008 zu streichen. Der Gesamtbetriebsrat sagte, dass diese vom Vorstand verlangte Kürzung nicht nachvollziehbar sei. Die neuen Kürzungspläne stehen in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Wechsel an der Konzernspitze. Dieter Zetsche wird zum Jahreswechsel von Jürgen Schrempp die Führung des Gesamtkonzerns übernehmen. derStandard.at: Triple-Play-Angebote erobern den Markt. Bis zum Jahr 2010 sollen in Deutschland rund drei Mio. Haushalte die Kommunikationsdienste TV, Telefon und Internet aus nur einer Hand beziehen. Der Umsatz mit Triple-Play-Angeboten wird dann voraussichtlich bei etwa einer Milliarde Euro liegen.
18. wikinews: Britische Wissenschaftler bezeichnen 2005 als das wärmste Jahr der nördlichen Erdhalbkugel seit dem Aufkommen sicherer Quellen über das Wetter um 1860. Es sei weltweit gesehen das zweitwärmste Jahr, wobei nur 1998 wärmer gewesen sei. Die Durchschnittstemperatur liege etwa 0,65 Grad Celsius über der Durchschnittstemperatur zwischen 1960 und 1990. Die nördliche Erdhalbkugel erwärme sich treibhausbedingt schneller als die südliche, da die Landmassen hier im Verhältnis zum Wasser größer seien.
abendblatt.de: Die vor gut drei Wochen im Irak entführte Archäologin Susanne Osthoff ist nach mehr als dreiwöchiger Geiselhaft im Irak wieder frei. Die 43 Jahre alte Frau ist in guter körperlicher Verfassung und befindet sich in der sicheren Obhut der deutschen Botschaft im Irak. n-tv: Der ab Januar geplante Abriss der Ruine des Palastes der Republik in Berlin kann weltweit im Internet verfolgt werden. "Wir möchten das Ganze öffentlich machen", sagte die Sprecherin der Berliner Bauverwaltung. Dafür werde eine Webcam aufgestellt. Die Bundestagsabgeordnete Petra Pau (Die Linke) protestierte am Dienstag dagegen, dass der Palast-Abriss weltweit als "Attraktion" im Internet "vermarktet" werde. Sie forderte erneut, dass der Bundestag seinen Abrissbeschluss von 2002 korrigiert. FocusOnline: Als erstes Bundesland hat Hessen die Anträge der Stromwirtschaft auf Preiserhöhungen ab 1. Januar 2006 abgelehnt. Wie „Bild am Sonntag“ berichtet, erhielten die 50 hessischen Stromunternehmen, die Tarifsteigerungen von bis zu sieben Prozent beantragt hatten, am Samstag ein entsprechendes Schreiben des hessischen Wirtschaftsministeriums. In dem Brief heißt es, die Prüfung der Anträge auf Genehmigung einer Strompreisanhebung habe den „Nachweis der Erforderlichkeit“ nicht erbracht.
19. tagesschau.de: Die deutsche Wirtschaft wird nach Überzeugung des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo im nächsten Jahr wieder stärker wachsen. Um 1,7 Prozent werde das Bruttoinlandsprodukt 2006 zulegen, prognostizierte das Münchner Institut. "Nach fünf Jahren gibt es klare Signale, dass die konjunkturelle Flaute überwunden ist", sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Das Ifo ist mit seiner neuen Prognose bislang das optimistischste der Institute. Das Kieler IfW erhöhte sein Prognose zuletzt auf 1,5 Prozent, das Essener RWI auf 1,6 Prozent. Für 2005 rechnen die ifo-Experten mit einem Wachstum von nur 0,9 Prozent.

NZ.de: Unicef prämiert das «Gesicht einer Katastrophe». Ihr Bild hat einen Wettbewerb gewonnen, sie selbst ist schon tot: Die 13-Jährige Jana, drogenabhängig und HIV-infiziert. Janas Schicksal ist typisch für viele Kinder und Jugendliche in Osteuropa. Laut Unicef breitet sich in dieser Region der Aids-Virus besonders schnell aus. In Osteuropa sind bereits 1,4 Millionen Menschen mit HIV infiziert. 80 Prozent der Betroffenen sind unter 30 Jahre alt, jeder zehnte ist ein Kind. Jana war nach dem Tod ihrer Mutter nach Odessa (Ukraine) gekommen. Dort habe sie ihren Lebensunterhalt mit Betteln, Diebstählen und Prostitution bestritten. heise.de: Das Mobilfunkangebot von Aldi stößt offenbar auf große Nachfrage. Schon in der ersten Woche sind rund 60.000 Mobilfunkverträge unterzeichnet worden. Der Discounter hatte vor knapp zwei Wochen ein eigenes Mobilfunkangebot in Kooperation mit Medion als Service-Partner gestartet. NZ.de: Japan plant Konkurrenz für Google: Viele große Namen der Elektronik-Branche sind mit dabei: Matsushita Electric, Hitachi, Fujitsu wollen gemeinsam mit der Universität Tokio und dem Tokyo Institute of Technology eine neue Internet-Suchmaschine entwickeln. Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie hat zugesichert, mehrere Milliarden Yen für das auf drei bis fünf Jahre angelegte Projekt bereitzustellen. handelsblatt.com: US-Präsident George W. Bush hat gleich mit zwei öffentlichen Auftritten kurz hintereinander um die verlorene Zustimmung seiner Landsleute zu seiner Irak- und Antiterrorpolitik geworben. Mit einer Fernseh-Ansprache an die Nation bat Bush am Sonntagabend um Unterstützung im Irakkrieg. Kaum zwölf Stunden später kritisierte er heftig die US-Medien und den US- Kongress, die den Kampf gegen den Terrorismus schwächten.

20. diewelt.de: Bis Ende des Jahres sollen alle ICE-Züge technisch aufgerüstet werden, so daß Kunden in den dafür ausgewiesenen Waggons störungsfrei telefonieren können. Die größere technische Neuerung besteht allerdings darin, daß die Bahn-Kunden künftig auch während der Fahrt problemlos im Internet surfen können. Dies soll die drahtlose Funktechnik WLAN gewährleisten. In den Zügen sollen WLAN-Funkzellen, sogenannte Hotspots, installiert werden. Nutzer können dann mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Megabit pro Sekunde surfen. Der Kunde muß für eine viertelstündige Nutzung zwei Euro bezahlen. heise.de: Der von Verbraucherschützern vielgescholtene Klingeltonverkäufer Jamba hat ein "Kontrollinstrument für mobile Downloads" eingeführt. Mit der "Kindersicherung" sei es möglich, Handynummern für sämtliche Jamba-Angebote zu sperren, teilt die VeriSign-Tochter mit. "Eltern können so die Mobilfunknummern ihrer Kinder blockieren lassen und sicher gehen, dass diese nur noch mit ihrem Einverständnis Spiele, Klingeltöne und Hintergrundbilder herunterladen." n-tv: Mercedes hält Pannenrekord - Die Nobelmarke Mercedes-Benz hat 2005 in Deutschland mit deutlichem Abstand zu den anderen Herstellern die meisten Fahrzeuge wegen Qualitätsmängeln in die Werkstätten zurück gerufen. Einer vom Branchenblatt "auto motor und sport" veröffentlichten Rangliste zufolge musste der zum DaimlerChrysler-Konzern gehörende Hersteller rund 350.000 Modelle in die Werkstätten beordern.

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Jürgen Albrecht, 11. Dezember 2005
Update: 05.11.2007

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