Der entmannte Computer
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Protest Wo ist der Widerstand der EU oder Deutschlands? Ausser einigen Artikeln in Fachzeitschriften gibt es keine Reaktion. Die Politik erschöpft sich in der Bewältigung von Haushaltslöchern und Spendenskandalen. Als Kontrapunkt hat das Massachusetts Institute of Technology (MIT) gerade ein spektakuläres Beispiel gesetzt: Im Laufe der kommenden zehn Jahre wird die renommierte Universität in Boston die Studienmaterialien im Rahmen des OpenCourse-Ware-Projektes zu den meisten ihrer rund 2000 Studiengänge und Vorlesungen - Skripte, Klausuren und Video-Vorlesungen - ins Web stellen. Ein Vorhaben, das - so die offizielle Begründung - aus 'der Sorge über die zunehmende Privatisierung des Wissens' entstand. Seit dem letzten Monat steht auf www.ocw.mit.edu das erste Kontingent von 30 Unterrichtsprogrammen aus 17 Fachbereichen zur freien Nutzung bereit. Studenten können das Material ausschlachten, Professoren können es weltweit für ihre eigenen Vorlesungen verwerten. Von der 'Global Information Infrastructure', der euphorischen Rhetorik über das freie Internet, ist nicht viel übrig geblieben. 'Stattdessen schleichen griesgrämige Geister umher, die ihr Geld mit der Aufrechterhaltung des Mangels verdienen, und überzeugen ihre Mitverschwörer, dass unsere billige Duplizierungstechnologie an die Kette muss, damit niemand Kopien machen kann - zumindest nicht von den Gütern, die sie uns verkaufen möchten', beschreibt John Gilmore, Gründer der Electronic Frontier Foundation (EFF), was er als die 'schlimmste Art von Wirtschaftsprotektionismus' bezeichnet.
Letzte
Neuigkeiten,
Mai 2003: |
Facit
: Bei TCPA ist es noch nicht ganz so weit, allerdings ist auch hier die rechtliche Absicherung de facto abgeschlossen. Nur der Nachfolger von Windows XP mit Palladium an Bord oder sogar on Motherboard ist noch nicht auf dem Markt. Wir können uns nicht länger in trügerische Sicherheit wiegen lassen. Das TCPA-Szenario ist keine Zukunftsvision, sondern fast schon Realität. In den nächsten zwei bis drei Jahren sind alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen. Dann werden aus Personal Computern Abspielgeräte für Softwareprodukte, die ohne Internetanschluss überhaupt nicht mehr starten. Wird das Realität, ist nicht nur der Computer als universelles Werkzeug verloren. Der User ist auch schutzlos dem Monopol der Content-Verwerter ausgeliefert und wird gnadenlos abgezockt. Bei
den DRM-Endgeräten scheint es kein Entrinnen mehr zu geben. Der
Computerfreak aber hat eine letzte Chance: Literatur
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Jürgen Albrecht, 25. November 2002 |
Die
WebSite gegen TCPAlladium Komplette Information, ICON (s.o), Links, Forum FAQ ... and more. >>ANKLICKEN<< |
http://www.notcpa.org/faq_german.html |
Die
WebSite für TCPA Die offizielle WebSite der Trusted Computing Platform Alliance |
http://www.trustedcomputing.org/ tcpaasp4/index.asp |
Wissenschaftler
gegen Urheberrechtsrichtlinie und DRM Ein Artikel bei Heise |
http://www.heise.de/newsticker/data/anw -11.11.02-008/ |
Der
Verrat im Computer Sehr guter Artikel von Martin Welk mit vielen Links |
http://www.coleus.de/welk/bb.html |
Fragen
zu TCPA und Palladium Detaillierte Beantwortung FAQ 1.0 - deutsch von Ross Anderson |
http://moon.hipjoint.de/tcpa-palladium -faq-de.html |
Entrechtungsverwaltung,
EU-Richtlinie, Gegenvorschlag ... Förderverein für freie digitale Infrastruktur, sperriger Text, aber viele Links |
http://www.ffii.org/proj/kopie/index.de.html |
Linksammlung
von Kai Kurzer Artikel, viele Links |
http://kai.iks-jena.de/bigb/big3.html#17aa |
Aktualisiert am 02. Dezember 2002 |