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Restrisiko - Das japanische Menetekel
   
Das ist die Lage am 15. März 2011

Japan, 11. März. Ein Erdbeben der Stärke 9,0 (keinesfalls das stärkste, das je gemessen wurde ...), ein Tsunami (auch nicht der erste ...), eine dicht besiedelter, hoch industrialisierter Staat. Die Infrastruktur im Norden Japans verwüstet, Tausende Tote, Obdachlosigkeit, Nahrungs- und Wassermangel, Rationierung von Strom. Die Kühlung in einem der 55 japanischen Atomkraftwerke fällt aus. Explosionen, drei von vier Reaktoren schwer beschädigt und vor der Kernschmelze. Evakuierung der Menschen im Radius von 20 Kilometern. In der Nacht wurden in der Nähe des Reaktors 3 Strahlenbelastungen von bis zu 400 Millisievert pro Stunde gemessen. Der Kraftwerksbetreiber gibt das Kraftwerk auf, zieht seine Mannschaft ab, 50 Freiwillige riskieren ihr Leben, um eine Notkühlung mit Meerwasser zu organisieren. Die Börse in Tokyo heute im freien Fall. Der Nikkei-Index stürzt zeitweise um rund 15 Prozent auf unter 8300 Punkte ab. Der Wind hat bisher die radioaktiven Wolken nach Osten getrieben, aufs Meer. Heute und morgen wird sich die Windrichtung verändern, Richtung Südwest. Tokyo ist nur 240 Kilometer von Fukushima entfernt. Was, wenn drei Reaktoren nach der Kernschmelze explodieren und eine radioaktive Wolke die 40 Millionen Menschen in Tokyo und Umgebung verstrahlt? Ein unvorstellbares Horrorszenarium? Morgen vielleicht schon Realität - WAS DANN ??! Wer sagt mir was Nettes, was Optimistisches?

 

Heute, eine Woche nach dem Erdbeben,

sind wahrscheinlich 20.000 Menschen tot. Ganze Städte wurden von der Flutwelle hinweggespült. Akuter Platzmangel in den ungeheizten, schlecht versorgten Notunterkünften. Wintereinbruch. Zerstörte Infrastruktur, Mangel an Wasser, Nahrungsmitteln, Strom und Benzin, Sorge um vermisste Angehörige. Keine Zahlen, wie viele Menschen obdachlos geworden sind. Vier von den sechs Atomreaktoren in Fukushima werden mit Wasserwerfern gekühlt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht mehr. Kernbrennstäbe in Abklingbecken und in den Reaktoren liegen frei, die Kernschmelze ist im Gange, obwohl das offiziell immer noch niemand sagt. Radioaktivität tritt aus, eine riesige, offene Strahlenquelle in einem dicht besiedelten Gebiet. Die ersten verstrahlten Lebensmittel wurden heute in der Umgebung gefunden: Spinat und Milch. Die Informationen über die Situation in den vier Reaktoren und die austretende Strahlung ist unzureichend. Statt konkreter Messwerte existieren nur Statements des Betreibers und der japanischen Regierung und Vermutungen von Experten. Es wird darüber diskutiert, die vier Reaktoren mit Sand und Beton zuzuschütten, die atomare Strahlenquelle mit einem "Sarkophag" a la Tschernobyl abzuschirmen. Zurzeit beträgt die radioaktive Strahlung in Tokyo 0,054 bis 0,200 Mikrosievert, auf ein Jahr hochgerechnet entspricht das einer Belastung von 0,47 bis 1,8 Millisievert. Das ist normal. Keine Gefahr. Aber im Leitungswasser der Hauptstadt Tokyo wurden erhöhte Werte von radioaktivem Jod nachgewiesen. Ungewöhnlich hohe Werte von radioaktivem Jod wurden auch im Trinkwasser der zentraljapanischen Präfekturen Gunma, Tochigi, Saitama, Chiba und Niigata festgestellt. Der Wind in Fukushima soll zu Beginn der kommenden Woche wieder in Richtung Tokyo drehen. In Deutschland wurden auf Beschluss der Bundesregierung sieben (von 17) Atomkraftwerke temporär abgeschaltet - Für die Zeit eines Moratoriums, drei Monate, in denen die Sicherheit aller deutschen Kernkraftwerke überprüft werden soll. Die Parteien sind in der Frage des Ausstiegs aus der Atomenergie nach wie vor zerstritten, die Bevölkerung ist mehrheitlich für den schnellstmöglichen Ausstieg. Eine öffentliche Diskussion über Sicherheitskriterien für Kernkraftwerke, den Begriff "Restrisiko" und über das Stromsparen - die effektivste und simpelste Energiewende - findet nicht statt. Die Welt starrt entsetzt, aber gelähmt auf Fukushima und hat keinen Plan A für den Fall, dass die Radioaktivität Tokyo massiv erreicht. Wie ist das Restrisiko zu bewältigen: Wie und wohin sollen 40 Millionen Menschen evakuiert werden?!

 

Wie konnte es soweit kommen?

Heute fragen erstaunlich viele, warum die Menschheit nichts aus Tschernobyl 1986 gelernt hat. Tschernobyl hat eindeutig bewiesen: Ein Unfall ist (natürlich) auch in einem Kernkraftwerk möglich und ein solcher Unfall hat unabsehbare Folgen. Die Unfallursache wurde kleingeredet: Unzuverlässige, russische Technik und unqualifiziertes Bedienungspersonal. Wer hat den Unfall verharmlost: Die Leute, die noch heute an den inzwischen abgeschriebenen Kernkraftwerken Milliarden verdienen und in Deutschland die Mitglieder der Parteien CDU/CSU und FDP. Globale Profitinteressen haben verhindert, dass diese Zivilisation aus Tschernobyl etwas gelernt hat.

 

Warum Restrisiko?

Das Unwort "Restrisiko" verharmlost ein möglicherweise entsetzlich hohes Risiko. Die Verstrahlung von 40 Millionen Menschen im Grossraum Tokyo, das ist das Restrisiko von Fukushima. Und Fukushima ist überall, wo ein Atomkraftwerk steht. Und auch wenn übermorgen Millionen in Tokyo sterben und diese Region unbewohnbar wird, die Atomkraftwerke weltweit werden nicht abgeschaltet. Wetten Dass?? Auch nicht nach so einer Katastrophe (die Gott, wenn er wirklich existieren sollte, verhindern wird ...). Der Grund findet sich im menschlichen Verhalten: Die ganz persönliche Gier nach Wohlstand, Ansehen und Macht und das Fehlen eines menschlichen Sensors für globale Bedrohungen. Auch die Neugier des Menschen ist entscheidend dafür verantwortlich, dass unkalkulierbare Risiken eingegangen werden und das was prinzipiell möglich ist, auch ausprobiert wird: Beispielsweise Ölbohrungen in der Tiefsee (Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist längst wieder vergessen), die Verpressung von CO2 im Untergrund (CCS), die Nutzung der latent hoch gefährlichen Atomenergie und das Pröbeln mit der harmlos erscheinenden Gentechnik. Durch sie ist heute bereits der natürliche Genpool irreversibel verändert worden. Der globale gentechnische Unfall steht noch aus. Auch er besitzt ja nur ein letztes "Restrisiko" ...

 

Das grösste Restrisiko ist unsere Lebensweise

Ohne Strom funktioniert unsere Zivilisation nicht. Ohne Strom sind wir nach wenigen Tagen zurück in einer neuen Eisen- und Bronzezeit. Wir brauchen Strom, aber nicht um den Preis der Verstrahlung dicht besiedelter Kulturlandschaften. Benötigen wir wirklich so viele Recourcen, wie wir gegenwärtig gedankenlos verbrauchen? Könnten wir nicht 50 Prozent unseres Strombedarfs bei etwas gutem Willen einsparen, ohne dass sich unser Lebensstandard entscheidend reduzieren würde? Schon könnten alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Warum existiert keine dezentrale, deutlich effektivere Energieerzeugung - Blockheizkraftwerke in Einfamilienhäusern (Stichwort Mini BHKW)? Warum wird so viel Intelligenz in die Entwicklung benzinsparender Autos gesteckt, anstatt einen effektiven Nah- und Fernverkehr zu organisieren? Die gesunde Ernährung würde kaum darunter leiden, wenn wir nur Lebensmittel essen würden, die im Umkreis von 50 Kilometern hergestellt worden sind. Simple Beispiele die beweisen: Wir haben unser problematisches Verhalten längst erkannt. Aber wir wollen und wir werden uns nicht ändern, auch wenn unsere Lebensweise die natürliche Umwelt überfordert. Der Bauch giert nach Profit und er hat sich im Wohlstand eingerichtet. Gegen ihn hat unser schwacher Verstand keine Chance. Jeder, der auch nur ein bisschen darüber nachdenkt wird zu dem Schluss kommen, dass es die Natur nicht aushält, wenn jeder Mensch ein WC besitzt, ein Auto fährt und im Supermarkt für ein Schnitzel nur 72 Cent bezahlt (aktuelles Angebot s.u.). Obwohl uns allen das klar ist, wird sich an unserer Lebensweise nichts ändern. Nicht so schlimm. Das Restrisiko ist beherrschbar: Schleichend geht ja nur die Umwelt in die Binsen. Unsere einzige Lebensgrundlage. Die Erde aber dreht sich ungerührt weiter ... unglaublich!

 

Links zu Fukushima

Der Kampf gegen den Gau im AKW Fukushima I ist noch nicht entschieden www.spiegel.de ...

Fukushima - Live Ticker www.focus.de ...

Fukushima - Live Ticker www.zeit.de ...

Sarkophag für Fukushima www.spiegel.de ...

Fukushima-Spuren erreichen Europa www.spiegel.de ...

 

 

 

Weblog zu Fukushima

 
Die Fukushima-Lüge

Japan am Boden, und jetzt auch noch der befürchtete SuperGAU, der drohte, eine der bevölkerungsreichsten Regionen der Erde zu verstrahlen - mit unabsehbaren Folgen für Japan und die Weltwirtschaft.

In den Tagen nach dem Beben gerieten mehrere Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima Daichi außer Kontrolle und brannten durch. Fassungslos blickte die Welt auf die Hightech- und Atomnation Japan, die ganz offensichtlich außerstande war, diese gefährliche Technologie zu beherrschen.

ZDFzoom geht der Frage nach, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte und wie Japans Atombosse und die Regierung damit umgingen. Die Recherchen zeigen: Es gab schon vor der Katastrophe ein Netz aus krimineller Energie, Ignoranz und Vorteilsnahme, das die japanische Gesellschaft seit Jahrzehnten immer mehr durchdrungen hat.

Die Recherchen von ZDFzoom zeigen, wie TEPCO und die Behörden seit Ausbruch der Katastrophe deren wahres Ausmaß verschweigen, die Öffentlichkeit täuschen und auf Kosten der Bevölkerung versuchen, den Schaden für die gesamte Atomindustrie möglichst gering zu halten. So werden zum Beispiel die täglichen Strahlenmessungen meist an Orten mit besonders niedriger Strahlung vorgenommen und in den Nachrichten veröffentlicht. Und das, obwohl die Menschen tatsächlich sehr viel höheren Strahlendosen ausgesetzt sind. In Watari, einem Stadtteil Fukushimas, kämpfen Eltern für die Evakuierung ihrer Kinder, denn die hier gemessenen Strahlendosen übertreffen die offiziell verkündeten um das Vielfache. Das bestätigen auch die Messungen, die das ZDFzoom-Team selbst durchführt.

Auch im zerstörten Kernkraftwerk selbst ist die Lage nicht unter Kontrolle, wie es TEPCO und die zuständigen Behörden glauben machen wollen. Mehr bei http://zoom.zdf.de ... Video der SENDUNG VOM 7. MÄRZ, 22:45 Uhr, bei ... Noch nicht veröffentlicht!

Kommentar Al: Im Klartext, nachdem ich diese Sendung gerade gesehen habe:

  • Die Kernschmelze hat bereits am ersten Tag stattgefunden (logisch, jeder hat das geahnt).
  • Tepco hat nie die Öffentlichkeit über den wahren Sachverhalt unterrichtet und tut es auch heute noch nicht.
  • Das japanische "Atomdorf" ist die Atomlobby Japans, die de facto die Regierung, die Wirtschaft, die Wissenschaft und die Medien kontrolliert.
  • Fukushima und Japan haben in den vergangenen 12 Monaten grosses Glück gehabt, weil die Hauptmenge des Fallouts mit Wind und Wasser ins Meer gelangt ist.
  • Das gegenwärtige "Restrisiko" ist sehr hoch, ein neues Erdbeben kann neue Katastrophen in Fukushima und anderen japanischen Atomkraftwerken auslösen.

07.03.2012 23:39

 

Fukushima-Strahlung ist viel höher als behauptet

Wie viel Strahlenmaterial ist seit dem Desaster insgesamt in die Umwelt gelangt? Diese Frage erörtern Experten seit Beginn der atomaren Katastrophe, änderten und korrigierten ihre Schätzungen immer wieder. Jetzt liegt eine neue, umfassende Studie eines internationalen Forscherteams vor. Das Ergebnis ist düster: In Folge des nuklearen Desasters soll zweimal mehr des gefährlichen Cäsium 137 in die Atmosphäre entwichen sein, als von den japanischen Behörden bisher geschätzt. Das entspreche 40 Prozent jener Menge Cäsium 137, die bei der Tschernobyl-Katastrophe freigesetzt worden war - und der zweitgrößten Freisetzung von Cäsium 137 in der Geschichte der Menschheit.

Obgleich die Forscher um Andreas Stohl vom norwegischen Institut für Luftforschung sich für ihre neue Studie auf die Daten eines weltweiten Netzwerks von unabhängigen Messstellen stützten, ist die Analyse des riesigen Datenkonvoluts lediglich eine Annäherung an den tatsächlichen Gesamtwert freigesetzter Radioaktivität: Die Analyse beschränkt sich auf die Freiwerdung der radioaktiven Isotope Cäsium 137 und Xenon 133 in die Atmosphäre - die ins Meer gelangte Menge jedoch bleibt unberücksichtigt.

Die in Wien ansässige Atombehörde IAEA geht in ihrem Zwischenbericht vom Juni davon aus, dass insgesamt etwa 15 Peta-Becquerel Cäsium 137 in die Atmosphäre geschleudert wurden - die neue Studie kommt auf einen Wert von knapp 36 Peta-Becquerel. Allerdings stützen sich die Daten der IAEA maßgeblich auf Auswertungen der Nisa sowie des japanischen Umweltministeriums - und damit weitestgehend nur auf die Messgeräte vor Ort. Diese Analysen, so die Autoren der Studie, berücksichtigten deshalb nicht jene Menge Radioaktivität, die über dem Meer deponiert wurde. Das Team um Stohl geht anhand seiner Simulationen und Berechnungen davon aus, dass nur 19 Prozent der gesamten Cäsium-137-Menge über dem Festland niedergegangen ist, während der Rest aufs Meer hinausgetragen wurde. Mehr bei www.spiegel.de ...
(Kommentar Al: Unwahrscheinlich viel Glück gehabt! Der Wind hätte auch anders wehen können. Was dann!?)

28.10.2011 18:22

 

Wieviel Menschen leben neben AKW's

Momentan gibt es zwölf betriebsfähige Atomkraftwerke in Deutschland. Nach dem Austritt von Radioaktivität im japanischen Atomkraftwerk (AKW) Fukushima wurde dort ein Gebiet im Radius von 30 Kilometern evakuiert. Unsere Karte zeigt, wie viele Menschen im Umkreis von 50 Kilometern deutscher AKW's wohnen und in einem vergleichbaren Fall in Sicherheit gebracht werden müssten. Zusätzlich führen wir neun ausländische AKW in der Nähe der deutschen Grenze auf. Variable Karte bei http://opendata.zeit.de ...

Menschen im Umkreis von 50 Km von AKW's

17.10.2011 9:43

 

Fukushima: Wohin mit dem radioaktiven Müll?

Mit dem in Aussicht gestellten Termin soll den Evakuierten eine zeitliche Perspektive geboten werden, ab wann sie mit einer Rückkehr rechnen können. In den ausgewiesenen Sonderdekontaminierungsgebieten (Josen Tokubetsu Chiiki), in denen die Strahlungsbelastung mehr als 5 und bis zu 20 Millisievert im Jahr beträgt, werden Gebäude, Straßen, Wälder, Äcker etc. von Tepco und der Regierung dekontaminiert. Die abgetragene Erde und andere Materialen sollen in Zwischenlager verbracht werden. Die Gemeinden sollen die Dekontaminierung von Gebieten selbst durchführen, in denen die Belastung über 1 Millisievert pro Jahr liegt. Hier soll die Belastung innerhalb von zwei Jahren halbiert und unter einem Millisievert liegen, in den anderen Gebieten soll die Belastung bis 2013 für Kinder um 60 Prozent und für Erwachsene um 50 Prozent gesenkt werden. Mehr bei www.heise.de ...

Strahlenbelastung Fukushima

12.10.2011 22:15

 

Jede Sekunde eine Jahresdosis

Am japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 hat der Betreiber Tepco die höchste Radioaktivität seit der Reaktor-Havarie im März gemessen. Mehr als zehn Sievert pro Stunde betrug demnach die Strahlung am Boden eines Abzugsrohrs zwischen den Reaktoren 1 und 2, wie die Agentur Jiji Press meldete.

Bei einer Strahlendosis von zehn Sievert (10.000 Millisievert) pro Stunde beträgt die Dosis pro Sekunde 2,78 Millisievert. In Deutschland ist der Grenzwert, dem die Bevölkerung zusätzlich zur natürlichen Grundstrahlung ausgesetzt sein darf, bei 1 Millisievert festgelegt - pro Jahr. Die Strahlungsdosis in Fukushima ist also bereits nach einer Sekunde fast drei Mal so hoch wie der hierzulande zulässige Jahreshöchstwert.

In Fukushima war der bisherige Rekordwert am 3. Juni im Inneren des zerstörten Reaktors 1 gemessen worden. Er betrug damals zwischen drei und vier Sievert pro Stunde. Die Ursache für den deutlichen Anstieg der Strahlung werde derzeit geprüft, teilte ein Sprecher des Betreibers Tepco mit. Mehr bei www.sueddeutsche.de ...

01.08.2011 17:15

Avanti Dilettanti

Der jüngste Strahlenhöchstwert an der japanischen Atomruine Fukushima dürfte weit über den gemessenen zehn Sievert pro Stunde liegen. Es sei nicht zu leugnen, dass der Wert wohl weit darüber liege, sagte ein Sprecher des Betreibers Tepco. Die Skala des verwendeten Messgeräts habe nicht weiter gereicht. Das Unternehmen erwäge, die Messung mit besser geeigneten Geräten zu wiederholen. Mehr bei www.welt.de ...

04.08.2011 17:46

 

Der groteske Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde

Anstatt kritisch zu prüfen, hilft die IAEA unverhohlen mit, die Pannen und Schlampereien rund um Fukushima zu verschleiern

Die Internationale Atomenergieorganisation IAEA ist bekanntlich Teil der Atomlobby. Das wurde im Umgang mit dem Unfall im japanischen AKW Fukushima wieder deutlich vor Augen geführt. Die IAEA, die auch für Sicherheit im Umgang mit Atomenergie verantwortlich ist, stand unter dem aus Japan stammenden Generaldirektor Yukiya Amano sowohl den Vertuschungsaktionen und dem planlosen Reparaturarbeiten des Betreibers Tepco als auch der japanischen Regierung weitgehend unkritisch gegenüber. Man sah dem Treiben zu, verschloss wohlwollend die Augen und veröffentlichte nur die wenigen Daten, die man von Japan erhielt, anstatt deutlich zumindest die mangelnde Transparenz und das katastrophale Krisenmanagement zu rügen und auf Verbesserung zu dringen.
Mehr bei www.heise.de ...

03.06.2011 21:49

 

Fukushima: Kein Thema mehr

Die Schäden am japanischen Unglücksreaktor Fukushima sind größer als bisher angenommen. Die Atomaufsichtsbehörde Nisa erklärte, nach Reparaturen an den Messgeräten deute sich an, dass in Reaktor 1 teilweise geschmolzene Brennstäbe auf den Boden des Reaktordruckbehälters gefallen seien. Möglicherweise seien sie auch in den Sicherheitsbehälter gelangt.

Damit könnte sich eine Lösung der Krise in Fukushima noch länger hinziehen als gedacht. Die extrem heißen Brennstäbe haben offenbar die Hülle eines Reaktors beschädigt. "Es muss ein großes Loch geben", sagte ein Manager der Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco). Anders sei der anhaltend niedrige Wasserstand nicht zu erklären, schließlich werden täglich 150 Tonnen Kühlwasser hineingepumpt. Das Wasser sei vermutlich ausgelaufen.

Nach Reparaturarbeiten am Reaktor 1 war festgestellt worden, dass der Kühlwasserstand im Druckbehälter fünf Meter unter dem Normalwert liegt. Das Leck sei schätzungsweise mehrere Zentimeter groß. Es sei wahrscheinlich, dass die Brennstäbe freigelegen hätten - sie würden damit überhitzen. Nach Darstellung von Tepco sind die Versuche, den Druckbehälter von außen zu kühlen, aber erfolgreich. In Siedewasserreaktoren wie in Fukushima wird Wasser zur Kühlung und zur Abschirmung vor Strahlung verwendet. Auch die zuständige Behörde erklärte, es bestehe keine Gefahr, dass Teile der Brennstäbe durch den Betonboden des Reaktors schmelzen könnten.  Mehr bei www.spiegel.de ...

Kommentar Al: Fukushima - zwei Monate danach - ist seit mindestens drei Wochen kein Thema mehr in den Medien. Längst sind andere Aufreger gefunden. Es wird deutlich, dass uns die Journalisten nicht informieren, sondern unterhalten wollen: Eine Kampagne jagt die andere. Dabei siegt immer der Unterhaltungswert über das Gefährdungspotential. In gleich drei japanischen Atomreaktoren sind Brennstäbe ausser Kontrolle, der Super-Gau frisst sich langsam durch die Schutzhüllen. Der Betreiber wird allein gelassen, er handelt mit dilettantisch anmutenden Mitteln und verharmlost die nach wie vor bestehenden Gefahren. Die Informationen über den Zustand der Atomanlagen in Fukushima sind mehr als dürftig und man hat den Eindruck, der Betreiber weiss auch nicht viel mehr. Radioaktivität entweicht in grossen Mengen in die Luft, den Untergrund und in das Meerwasser. Kein globaler Krisenstab, keine professionelles Konzept gegen die radioaktive Verseuchung der Umwelt und auch kein öffentliches Interesse mehr. So tickt der Mensch ...

15.05.2011 11:29

 

Status Fukushima

Eine interaktive Grafik vermittelt eine Status-Übersicht: www.spiegel.de ...

Status Fukushima am 13.04.2011

15.04.2011 17:12

 
Fukushima - 4 Wochen danach

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) sammelt, bewertet und veröffentlicht im Auftrag des Bundesumweltministeriums auf einem Internetportal Informationen zur Lage in den vom Erdbeben betroffenen japanischen Kernkraftwerken.

Die Einschätzungen sind mit Vorsicht zu betrachten. Die GRS ist eine Lobbyorganisation der Atomwirtschaft, das Bundesumweltministerium ein Organ der Schwarz-Gelben Regierung. Beispiel: In diesem Zustandsbericht taucht der Betriff Kernschmelze nicht auf, obwohl in vier Reaktoren seit vier Wochen die reguläre Kühlung ausgefallen ist ... Unglaubwürdig!

Adresse: http://fukushima.grs.de ...

Situation Fukushima am 08.04.2011

09.04.2011 21:18

 

So schnell geht das ...

Vor zwölf Tagen nahm der Atomkatastrophe in Japan ihren Lauf - inzwischen sind die radioaktiven Partikel aus dem AKW Fukushima-Daiichi um die halbe Welt gereist. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rechnete jetzt damit, dass Luftströme die ersten Teilchen noch am Mittwoch nach Mitteleuropa bringen. Das französische Institut für Schutz vor Radioaktivität und Nukleare Sicherheit (IRSN) zeigt eine Animation über die Ausbreitung der Partikel. Mehr bei www.spiegel.de ...

Ausbreitung Radioaktivität Fukushima März 2011

23.03.2011 23:29

 

Radioaktive Strahlung

 

Schnitzel im Angebot bei Lidl

500 g Hackfleisch - fast geschenkt!

 

Jürgen Albrecht, 19. März 2011
update: 07.03.2012

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