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eBooks - Alternative Bücher
   
Was sind eBooks ?

eBooks sind digitale Textdateien. So einfach ist das. Ein neuer Name für eine altbekannte Sache! Bereits vor 15 Jahren konnte man ein komplettes Buch mit Text und Bilder in einer PDF-Datei verpacken, nur hat niemand so eine Datei als eBook bezeichnet. Seit solche Dateien aber seit drei bis vier Jahren zu einer Handelsware geworden sind, sagt man eBooks dazu. Heute versuchen digitale Bücher, eBooks, den gedruckten Büchern Konkurrenz zu machen.

Jede digitale Datei kann man mit einem Computer lesen. Man braucht nur einen Reader dazu, der das Format der Textdatei lesen kann. eBooks sind mit verschiedenen Formaten auf dem Markt: *.PDF, *.doc, *.html, *.azw (Kindle), *.epub, *.lrf und *.lrx (Sony) usw. *.PDF beispielsweise würde völlig ausreichen, um Bücher zu digitalisieren. Fast jeder hat heute einen PDF-Reader auf seinem Rechner und könnte so eine Datei lesen. Das genau aber ist nicht gut für das Geschäft der eBook-Anbieter: Sie wollen ihre eBooks möglichst so verschlüsseln, dass man sie nur auf einem einzigen Gerät lesen und nicht kopieren kann. Deshalb die vielen unterschiedlichen eBook-Formate, die in erster Linie aus Profitinteresse entwickelt wurden. Was das in der Praxis bedeutet zeigt ein Selbstversuch: s.u.

e-Books am Computer zu lesen, ist nicht sehr praktisch. Deshalb wurden mit der Erfindung der eBooks auch mobile Reader entwickelt. Mit ihnen kann man eBooks komfortabel lesen und speichern. Verfügen sie über einen Internet-Zugang kann man mit dem Reader auch eBooks kaufen. Das DRM (Digital Rights Management) verhindert aber zurzeit, dass eBooks zwischen Lesern und Lesegeräten ausgetauscht, verliehen oder weiterverkauft werden können.

Völlig anders ist die Lage im Bereich der Wissenschaft. Dort vereinfachen inzwischen eBooks die Veröffentlichung und den Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse erheblich. Wissenschaftler nutzen dabei das unverschlüsselte *.PDF-Format. Um Profit geht es hier nicht.

Aus der folgenden Übersicht ist zu erkennen, wie eBook-Reader funktionieren, wie sie ausgestattet sind und was sie kosten. Derzeitig ist der Reader von Kindle für 99 Euro ein günstiges und auch technisch gut ausgestattetes Angebot. Auch mit Tablett-Computern kann man eBooks lesen. Allerdings sind die verschiedenen eBook-Formate problematisch: Das uralte Problem der Kompatibilität. Dazu kommen die DRM-Probleme.

 

Verschiedene eBook Reader
Vergleich von drei eBook Readers

 

Das können eBook Reader - Beispiele

ebook Reader, technische Daten

 

 

Ein Selbstversuch

Die eBooks kommen, aber nur langsam. Bisher ist erst jedes 200. Buch ein eBook. Nicht zuletzt liegt es an der Art der Vermarktung, dass eBooks noch nicht sehr verbreitet sind, an der Technik und am Preis, der bei 90 bis 100 Prozent der Kosten für ein gedrucktes Buch liegt. Dazu kommen 100 bis 250 Euro für einen eBook-Reader. Diese hohen Kosten behindern heute noch entscheidend die Verbreitung von eBooks. Aber eBooks werden sich ein Marktsegment erobern, das ist abzusehen. Gleichzeitig aber wird das Buch erst zusammen mit der gesamten Zivilisation untergehen - Gar keine Frage!

Ein wirklicher Vorteil der eBooks ist, dass man in ihnen recherchieren, sehr einfach suchen kann. Genau deshalb interessierte mich ein spezielles Buch: Thomas Junker, Die 101 wichtigsten Fragen - Evolution. Dieses Buch will ich haben! Amazon steht ganz oben bei der Suche nach diesem Buch: Broschiert 9,99 Euro, als eBook 8,99 Euro:

Kindle von Amazon

Billiger ist dieses Buch auch anderswo nicht zu haben, also will ich es bei Amazon kaufen. Jetzt kommt die erste Hürde: Wer keinen Kindle besitzt, dem verkauft Amazon auch keine eBooks! Kindle ist der eBook-Reader von Amazon. Mit 99 Euro sind sie dabei. Aber es gibt eine Alternative: Der "Kindle for PC" steht kostenlos zum Download bereit. Den lade ich herunter und installiere ihn auf dem PC. Der zweite Versuch, jetzt das Buch zu kaufen schlägt auch fehl: Der Kindle for PC muss bei Amazon angemeldet sein und diese Anmeldung akzeptiert mein ID plus Passwort nicht. Es kostet mich zwei ergebnislose E-Mails an Amazon und ein Telefongespräch mit einer Hotline bis die Ursache erkannt ist: Amazon akzeptiert Passwörter mit Umlauten, für die Anmeldung des Readers aber sind Umlaute unverdaulich. Will ich also bei Amazon dieses Buch kaufen und den dazugehörigen PC-Reader benutzen, muss ich jetzt auch noch mein Amazon-Passwort ändern.

Als ich das hinter mir habe, funktioniert das Geschäft reibungslos. Der Reader ist komfortabel und wird in der Scene als einer der besten PC-Reader bewertet. Er liest alle Formate der e-Books und auch das Standard-Format PDF. Aber: Jetzt will ich das gekaufte Buch von meinem PC auf das Notebook übertragen. Das ist bei dem Kindle-Reader nicht vorgesehen! Unter Werkzeuge/Synchronisation kann man den Inhalt der Bibliothek mit einem mobilen Kindle abgleichen, mehr aber geht nicht. Das ist die Technik, mit der auch Apple seine Kunden knebelt und bevormundet. Vor allen Dingen will sich der Verkäufer offensichtlich dagegen schützen, dass man das gekaufte Buch an seine Freunde und Nachbarn weiterreicht. Aber jede Sicherung ist zu knacken und auf den ersten Blick gehört nicht viel Insiderwissen dazu. Das Hacken des DRM ist (noch) nicht nötig:

Unter dem Verzeichnis C:\Benutzer\Name\Eigene Dokumente 
hat Kindle ein Verzeichnis angelegt: My Kindle Content. In dieses Verzeichnis wird das gekaufte Buch als *.azw-Datei geliefert und von dort kann man es auch problemlos kopieren. In diesem Verzeichnis kann man seine eigenen eBooks sammeln und mit dem Kindle for PC lesen und verwalten.

Aber die technischen Schwierigkeiten gehen weiter: Dieses Verzeichnis kopiere ich auf mein Notebook. Dann lade ich mir wieder Kindle for PC auf das Notebook herunter. Und damit baut sich die nächste Hürde auf: Kindel for PC lässt sich nicht registrieren! Auch nicht mit dem neuen Passwort, nicht mit verändertem Firewall und auch nicht nach einer halben Stunde Diskussion mit der Amazon-Hotline. Und ohne Registrierung liest Kindle kein eBook. Hier ist was faul, aber was nicht funktioniert, bleibt unklar! Ich gebe auf und will Kindle for PC von meinem PC löschen. Dabei stelle ich fest, dass diese Software nicht einmal Windows-like ist, sie wird unter C:\Benutzer\Name\Eigene Dokumente installiert. Über die Systemsteuerung ist sie nicht zu deinstallieren. Schwachsinn!

Jetzt lade ich mir Calibre auf mein Notebook, auch kostenlos. Calibri ist eine (sehr gut bewertete) Software, mit der man eBooks auf dem PC lesen und verwalten kann. Die Installation funktioniert problemlos und sogar ohne Registrierung und Passwort. Als ich aber mit Calibre das bei Amazon gekaufte Buch lesen will wird mit mitgeteilt:

DRM Mitteilung

Jetzt muss ich mich doch darum kümmern, das DRM zu knacken (Anleitung im Internet ...). Denn dass ich ein legal mit meinem PC gekauftes eBook nicht auch auf meinem Notebook lesen kann - Das ist unannehmbar!

15.11.2011

 

 

Der Handel mit eBooks

Während in den Jahren 2009 und 2010 nur 35% bzw. 49% über eBooks Bescheid wussten, ist die Zahl im Jahr 2011 auf 62% gestiegen. Davon geben 8% an, dass sie sehr gut informiert sind. 2009 sollen nur 830.000 eBooks verkauft worden sein, 2010 1,86 Millionen, für 2011 werden 3,72 Millionen prognostiziert, für 2012 7,03 Millionen. Damit sollen sich die eBook-Verkäufe bis 2012 beinahe vervierfacht haben. Ab dann wird bis 2015 jährlich mit einer Verdoppelung der Verkaufszahlen gerechnet. 33,09 Millionen eBooks sollen im Jahr 2014 verkauft werden.

Während im Jahr 2010 in Deutschland also nur knapp 2 Millionen eBooks mit einem Umsatz von 21,2 Millionen Euro verkauft wurden, waren es in den USA im gleichen Zeitraum 114 Millionen eBooks mit einem Umsatz von 327 Millionen Euro. Demnach betrug der Marktanteil von eBooks in den USA 2010 bereits 8,3%, während dies in Deutschland nur 0,4% waren. Quelle und mehr Zahlen bei http://cme.at/marktanalyse ...

Apple war auch Vorreiter bei der Vermarktung von eBooks. Die strickte Kundenbindung (man kann auch Knebelung dazu sagen) gehört seit Jahrzehnten zur Strategie von Apple. Die Vermarktung von iBooks war am Anfang auf das iPhone als Lesegerät ausgerichtet, später kam das iPad hinzu. iPhone und iPad sind mit dem App Store verbunden. Nur dort kann man iBooks kaufen und downloaden und sie nur auf dem registrierten Gerät lesen, mit dem man das digitale Buch heruntergeladen hat. Diese irre Knebelvariante ertragen Apple-User klaglos seit Jahren beim Musikgeschäft und jetzt auch bei iBooks. Dieses Geschäftsmodell wurde beispielsweise von Amazon kombiniert mit dem Kindle direkt übernommen. Auch alle anderen Anbieter von eBooks haben ihre Produkte über DRM gesichert. Allerdings existieren inzwischen auch Sammlungen kostenloser eBooks (s.u.).

Die Preise für eBooks orientieren sich an der Printausgabe. In der Regel sind eBooks maximal 20 Prozent günstiger als das gedruckte Buch. Dieser geringe Preisunterschied ist unverständlich, denn der Aufwand für ein eBook gegenüber einem gedruckten Buch ist ganz deutlich geringer. Eigentlich ist der Aufwand Null: Mit jedem gedruckten Buch existiert heute auch eine digitale Datei, ein eBook, denn diese Datei ist zwingend für die heutige Drucktechnik erforderlich. Das eBook ist praktisch ein Nebenprodukt der Buchherstellung, es kostet den Verlag nichts. Die Preise der eBooks sind also ausschliesslich von der Profitgier des Handels diktiert.

Auf der anderen Seite kann jeder Privatmensch sein eigenes eBook veröffentlichen und zum Beispiel bei Amazon zum Verkauf anbieten. Dann ist er in der Preisgestaltung frei und kann selbst erkunden, ob er mit seinem "Werk" Geld verdienen kann. Der folgende Link führt zum Zugang des Amazon Book Shop: https://kdp.amazon.com ...

Die Verbreitung der eBooks ist am Ende des Jahres 2011 immer noch sehr gering. Dafür sind die Kosten für das eBook und den Reader der entscheidende Grund. Die eBook-Branche geht für die nächsten Jahre von einer deutlichen Steigerung der Akzeptanz von eBooks aus. Das scheint mir viel eher Zweckoptimismus zu sein, als eine realistische Prognose. Entscheidend für die Verbreitung der eBooks wir die Preisentwicklung und die Lockerung des DRM sein.

 

Preise eBook und Printausgabe

 

eBook Absatz

 

eBook Absatz-Prognose

 

eBook-Shops

 

 

eBooks und DRM

Dass man sich in der eBook-Branche im Klaren ist, dass DRM ein massives Hindernis für die massenhafte Nutzung von eBooks ist, beweist dieser Artikel: "Wie sinnvoll ist DRM im Verlagswesen?" Hier eine Übersicht möglicher Alternativen:

Vor und Nachteile bei eBook DRM

 

 

Vor- und Nachteile

Pro

  • Sehr viele verschiedene Bücher lassen sich
    auf einem eBook-Reader speichern und lesen
  • Ein eBook kann man einfach nach Stichworten durchsuchen
  • Aus einem eBook kann man problemlos Textteile kopieren (a la Guttenberg ...)
  • Zu den eBook-Seiten kann man einfach Notizen hinzufügen
  • Jeder kann ohne grossen Aufwand seine Texte als eBook zum Verkauf anbieten
  • Social Reading ist möglich ... aber existiert dafür überhaupt ein Bedarf?

 

Contra

  • Viel zu hoher Preis für eBooks
  • Viele technische Schwierigkeiten behindern den Umgang mit der eBook-Datei
  • Unannehmbare Beschränkung der Verfügbarkeit
    von legal erworbenen eBooks durch DRM
  • Zum Lesen des eBook braucht man ein technisches Gerät
  • Das eBook funktioniert nicht ohne Strom oder Batterie
  • Die gekauften eBooks sind verloren, wenn der Reader/PC seinen Geist aufgibt
  • Das gedruckte Buch ist unempfindlicher und haltbarer, als ein technisches Gerät

 

 

 

Facit

Es ist klar, warum eBooks noch ein Schattendasein auf dem Buchmarkt fristen: Undiskutabler Preis und viele technische Schwierigkeiten. Die Technik ist für Laien noch viel zu kompliziert, das DRM zu restriktiv und der Preis der eBooks viel zu hoch. Schon bei einem Drittel des Preises für ein gedrucktes Buch würden die Buchhändler mehr als 100 Prozent Gewinn machen. Das aber erscheint ihnen noch zu wenig.

Ausserdem ist es auf Dauer unhaltbar, dass ein legal gekauftes eBook strickt an ein Gerät gebunden ist. Man kann es weder seinem Nachbarn borgen oder schenken, noch kann man es beispielsweise vom Reader auf den PC übertragen. Das wird kein Kunde auf Dauer akzeptieren.

Solange die Nutzung der eBooks massiv eingeschränkt ist und die Preise schamlos hoch sind, bin ich ein eBook-Boykotteur: Ich kaufe mir keine eBooks, sondern die Printausgabe. Ich gehe in die Bibliothek oder leihe mir das althergebrachte, gedruckte Buch beim Nachbarn aus ...! Das funktioniert schon viele hundert Jahre. Will der Buchhandel mit eBooks dazu eine bessere Alternative entwickeln, muss sich noch sehr viel ändern!

 

 

eBook Sammlung, kostenlos

 

 

Links zu eBooks

Social-Reading: Readmill geht an den Start: http://cme.at ...

Lesen im Schwarm: www.spiegel.de ...

PDF-Darstellung: Tablet PC vs eBook Reader: http://cme.at ...

eBook Reader im Test: http://testberichte-und-testsieger.de ...

eBook Reader im Test: www.chip.de ...

eBooks: http://de.wikipedia.org ...

Libri.de verkauft mehr eBooks als Taschenbücher: http://cme.at ...

Kindle Direct Publishing - Bücher selbst veröffentlichen: https://kdp.amazon.com ...

eBook-Shops im Vergleich: www.getestet.de ...

Geld mit eBooks verdienen: www.ebook-service.com ...

Geknackt: Kopierschutz von Amazon Kindle .azw-Dateien: www.sonoya.com ...

Kopierschutz und Buchpreisbindung: http://open-ebook.de ...

Übersicht und Vergleich eBook-Formate: www.ebooknet.de ...

eBooks - Vertrieb und Prognose: www.ecc-handel.de ...

Wie sinnvoll ist DRM im Verlagswesen: winfwiki.wi-fom.de ...

Warum Sie mit Ebooks KEIN Geld verdienen –
7 wichtige Gründe für den Misserfolg mit Ebooks: www.geldverdienen-internetmarketing.de ...

 

 

Jürgen Albrecht, 11. Oktober 2011
update: 30.12.2011

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