San Francisco am 03. Oktober 2001 3/4
Cable
Car Das Prinzip ist simpel, aber technisch schwer zu realisieren, die Reibung steht dagegen. Ein endloses Seil wird in der Strasse verlegt und permanent mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben. Die Cable Cars haben einen Mechanismus, mit dem sie sich an das Seil anklemmen und es auch wieder loslassen können. Das ist schon alles. Die technische Schwierigkeiten liegen in der Reibung des kilometerlangen Seils und in diesem Klemm-Mechanismus. Die Reibung begrenzt den Aktionsradius einer solchen Bahn. Das Problem der Verbindungsstelle des endlosen Seiles wurde von den 'Knotenspezialisten' gelöst: Man kann ein Seil endlos verspleissen. Das wird an einem Modell anschaulich vorgeführt. Versagende Klemmvorrichtungen haben auf den steilen Strassen San Franciscos (bis zu 25% Steigung), schon zu den schönsten Unfällen geführt. Das Funktionsprinzip ist interessant, meines Wissens aber in Europa nicht realisiert worden. 1890 wurde in London die erste U-Bahn in Betrieb genommen. Von Siemens & Halske wurde 1896 die U-Bahn in Budapest gebaut (Museum in der Linie 1). Dieses Nahverkehrssystem hat sich dann in Europa schnell durchgesetzt. Heute gibt es auch in San Francisco eine U-Bahn. Hier im Museum befindet
sich die Antriebsstation für vier Seile von vier Linien. Die
riesigen Getriebe machen auch einen riesigen Krach. Bis 1926 wurden
die Seile durch Dampfmaschinen angetrieben, dann hatte auch hier die
Elektroenergie gesiegt. In den USA gab es in vielen Städten Cable
Cars, die erste Versuchsstrecke wurde in New York um 1830 in Betrieb
genommen. Im Museums Shop ein interessantes Buch über die Cable
Cars: Alles ist dokumentiert, man muss nur Zeit haben …! |
Blick vom Coit Tower Als ich vom Tower über Treppen wieder runter nach Downtown laufe habe ich das Gefühl, in Lissabon zu sein: Treppen, Palmen, Ziegeldächer und Blumen. Vom Tower aus ähnelt die Stadt mit den Hügeln und dem vielen Wasser Sydney und die Brücken erinnern mich an Budapest. Die Cafés sind mediteran, also ein bisschen Rom und Florenz ist auch dabei. Das Hafengebäude mit dem Turm und den zwei Aluminium Schalen davor ist echt sowjetische Architektur. So sieht es auch in Odessa oder Sotchi aus. Am Broadway mit den vielen Rotlicht Etablissements, wird man an Moulin Rouge in Paris erinnert. Aber San Francisco ist anders, hier gibt es keine so grosszügigen Boulevards und keine inszenierte, theatralische Architektur wie in Paris. Trotzdem ist das eine wirklich schöne Stadt. Wenn ich mich im nächsten Leben wieder verliebe, werde ich mit meiner jungen Freundin nach San Francisco in die Flitterwochen fahren! Zurück
zur Fähre Die Fähre verkehrt alle 30 Minuten, jede dritte Fähre ist eine Express Ferry. Das Schiff am Morgen hatte einen 'Düsentrieb' und war ein Katamaran. Es ist war mindestens 80 km/h schnell. Erstaunlich, das so etwas bei einem Meter hohen Wellen funktioniert! Jetzt ist es ein Schiff mit einem Schraubenantrieb, es fährt langsamer, ca. 50 km/h. Der Preis ist der gleiche. |
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